Corona-Live-Ticker: Erstmals mehr als 30.000 Neuinfektionen gemeldet
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Aktualisiert am 18. Dezember 2020, 06:33 Uhr
05:23 Uhr: Erstmals mehr als 30.000 Neuinfektionen gemeldet
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Top-News: Über 30.000 Positiv-Tests in 24 Stunden gemeldet
Erstmals sind in Deutschland mehr als 30.000 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines einzigen Tages registriert worden. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 33.777 Infektionen gemeldet, wie das RKI am Freitagmorgen mitteilte.
In der Zahl sind 3.500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg enthalten, die am Vortag aus technischen Gründen nicht übermittelt worden waren. Abzüglich der Nachmeldungen wurden somit 30.277 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Todesfälle erreichte mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
Am vergangenen Freitag war mit 29.875 der bisherige Höchststand an Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle lag bei 598.
Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Freitag auf 24 938.
Die zur Lagebeurteilung entscheidende Sieben-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - stieg am Freitag an und erreichte mit 184,8 einen Höchststand. Am Donnerstag hatte der Wert bei 179,2 gelegen.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1.439.938 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Nach Schätzungen sind rund 1.069.400 Menschen inzwischen genesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,97 (Vortag 0,98). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken.
Das RKI weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass der Wert aufgrund noch ausstehender Datenübermittlungen nur eingeschränkt verwertbar ist. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Erst wenn er für längere Zeit unter 1 liegt, flaut dieses ab.
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Angst vor "Weihnachts-Chaos" nach neuen Corona-Fällen in Sydney
07:46 Uhr: Nach einem neuen Corona-Ausbruch in Sydney fürchten viele Australier um ihre geplanten Weihnachtsbesuche in anderen Landesteilen. In der vergangenen Woche seien in der nördlichen Region der Metropole 28 neue Fälle verzeichnet worden, teilte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Freitag mit.
Andere Bundesstaaten erklärten Sydney zum Corona-Hotspot. Nun gelten wieder Beschränkungen für Reisen von und nach New South Wales, die erst kürzlich nach Monaten ausgehoben worden waren, berichteten australische Medien.
Wer aus Sydney in Regionen wie Queensland, Western Australia und das Northern Territory zurückkehrt, muss nun wieder 14 Tage in Quarantäne. Die Behörden forderten 250.000 Einwohner des Gebiets der "Northern Beaches" (Nordstrände) in Sydney auf, die nächsten drei Tage zu Hause zu bleiben. Der Sender "9News" sprach von drohendem "Weihnachts-Chaos".
Australien hatte in den vergangenen sechs Wochen kaum neue Infektionsfälle verzeichnet. Vorausgegangen waren extrem strikte Maßnahmen und wochenlange strenge Lockdowns, etwa in der Millionenstadt Melbourne.
In dem Land mit seinen 25 Millionen Einwohnern wurden bislang rund 28.000 Fälle registriert. Mehr als 900 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
Weihnachts-Flickenteppich: Kontaktregeln für 14-Jährige uneinheitlich
07:10 Uhr: Eigentlich hatten sich Bund und Länder auf eine einheitliche Lockerung der Corona-Beschränkungen zu Weihnachten geeinigt - nun zeigt sich: Bei einem Detail, der Einteilung von 14-Jährigen, geht es zwischen den Ländern bunt durcheinander.
Dem Bund-Länder-Beschluss zufolge sollten an Weihachten Feiern im kleinen Kreis möglich sein - mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen, "zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre". Doch das haben die 16 Länder auf unterschiedlichste Weise in ihren Corona-Verordnungen verankert.
Die Folge: In der einen Hälfte der Länder werden die 14-Jährigen bei der erlaubten Personenzahl nicht mitgerechnet. In der anderen Hälfte schon - dort schrumpft also im Zweifel der erlaubte Kreis derer, die zusammen feiern dürfen.
Konkret: In Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern werden die 14-Jährigen nicht mitgezählt. Das geht entweder unmittelbar und eindeutig aus den Verordnungen hervor oder wird von den Landesregierungen entsprechend ausgelegt. Die entscheidende "Grenze" ist dort also jeweils der 15. Geburtstag.
Eindeutig sind beispielsweise Formulierungen in Corona-Verordnungen, nach denen Kinder "bis einschließlich 14 Jahre" bei der Berechnung der an Weihnachten erlaubten Personenzahl nicht mitgezählt werden.
In Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt dagegen haben Familien mit 14-jährigen Kindern im Zweifel das Nachsehen. Dort heißt es in den Verordnungen beispielsweise, dass lediglich Kinder "bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres" oder "Kinder unter 14" bei der Berechnung der erlaubten Personenzahl nicht mitgezählt werden - der 14. Geburtstag ist also die Grenze. 14-Jährige werden somit dort wie Erwachsene gezählt.
Die Formulierung "bis 14 Jahre", wie sie im Bund-Länder-Beschluss steht, haben fünf Länder übernommen: Rheinland-Pfalz, das Saarland, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Um die Verwirrung komplett zu machen: Während die vier erstgenannten die Grenze bei dieser Formulierung nach offiziellen Angaben beim 15. Geburtstag ziehen, zieht Sachsen-Anhalt die Grenze beim 14. Geburtstag.
Saar-Regierungschef: Harte Corona-Beschränkungen auch nach 10. Januar
05:01 Uhr: Der zunächst bis zum 10. Januar in der Corona-Pandemie verhängte Lockdown reicht nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) womöglich nicht aus. Die Menschen in Deutschland müssten sich auch für die Zeit danach noch auf gleichbleibend harte Einschränkungen einstellen, sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur.
"Mein Gefühl ist, dass es mit diesem Lockdown über den 10. Januar hinausgehen wird." Weihnachten und Silvester könnten negative Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben. "Da besteht eine Gefahr, dass sich trotz Beschränkungen Kontakte vermischen. Deswegen sind wir da sehr wachsam", sagte er.
Mit Blick auf den Januar sagte Hans, da werde es "mit Sicherheit" zu früh sein, um großflächig zu lockern. "Wir erleben ja im Moment, dass die Inzidenzen eher steigen als sinken", sagte er.
Die Maßnahmen bräuchten eben eine Zeit, bis sie wirkten. Ziel bleibe weiterhin, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 50 zu reduzieren. Derzeit liege der Wert bundesweit bei 179. "Es ist sogar eine Option, zu verschärfen", sagte Hans weiter.
Das Schlimmste der Coronakrise wird seiner Ansicht nach aber im nächsten Jahr vorbei sein. "Wir werden 2021 den Exit aus der Corona-Pandemie schaffen", sagte Hans. "Es wird ein besseres Jahr werden als das Jahr 2020."
Dennoch werde das nächste Jahr noch komplett von Corona geprägt sein. Die Bundesregierung gehe derzeit davon aus, dass sich rund 60 Prozent der Bevölkerung freiwillig impfen lassen. Wenn dies so eintrete, "dann werden wir auf jeden Fall bei allen Anstrengungen das ganze Jahr 2021 mit dem Impfen beschäftigt sein".
Hans zeigte sich zuversichtlich, dass im nächsten Sommer "wieder ein ziemlich normales Leben für die Menschen denkbar ist". Zur Frage, wie man mit geimpften Personen im Vergleich zu ungeimpften Personen umgehe, sollte es eine Generaldebatte im Deutschen Bundestag geben, sagte Hans.
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Effektive Corona-Maßnahmen: Kontaktbeschränkung und Schulschließungen
04:49 Uhr: Ein Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen und die Schließung von Schulen und Hochschulen waren von Januar bis Mai wohl die effektivsten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dies ergibt sich aus einer Studie zu verschiedenen staatlichen Eingriffen in das öffentliche Leben in 41 Ländern.
Die Schließung aller Geschäfte außer den lebensnotwendigen hatte demnach nur einen mäßigen Effekt, die Vorschrift, zu Hause zu bleiben, sogar nur einen geringen zusätzlichen Effekt. Die Studie einer internationalen Forschergruppe um Jan Brauner von der University of Oxford (Großbritannien) ist in der Fachzeitschrift "Science" erschienen.
Die Wissenschaftler verwendeten zum einen die Fallzahlen und die Anzahl der an COVID-19 Verstorbenen, die das Coronavirus Resource Center der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland, USA) täglich zusammenträgt. Diese Zahlen setzten sie über ein Computermodell in Beziehung zu einzelnen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit, wie sie in 34 europäischen und sieben nicht-europäischen Ländern ergriffen worden sind.
Als "sehr effektiv" bezeichnen Brauner und Kollegen eine Maßnahme, wenn der errechnete Medianwert für die Verringerung der Reproduktionszahl bei über 35 Prozent liegt. Dies ist beim Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen und der Schließung der Schulen und Hochschulen der Fall.
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Ländern. Dies führt dazu, dass der Effekt beim Versammlungsverbot im Bereich von 17 bis 60 Prozent liegt, bei der Schul- und Hochschulschließung im Bereich von 16 bis 54 Prozent.
Beamtenbund kritisiert Corona-Krisenbewältigung des Bundes
04:30 Uhr: Der Beamtenbund dbb hat der Bundesregierung zu langsame Bereitstellung von Hilfen in der Coronakrise vorgeworfen.
Viele Menschen müssten in der Pandemie zu lange auf die versprochenen Unterstützungsleistungen warten, sagte der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Schuld ist nach Silberbachs Einschätzung auch die vielfach schleppende Digitalisierung des öffentlichen Dienstes.
So habe die Bundesregierung Enttäuschungen hervorgerufen, indem sie immer wieder schnelle Erleichterungen und Hilfen versprochen habe. Zum Beispiel beim Bürgeramt bekämen die Betroffenen dann aber oft zu hören, dass es leider noch keine entsprechenden IT-Programme gebe, um die Hilfen auch schnell zur Verfügung zu stellen, erläuterte Silberbach.
Bundesregierung denkt über Gedenkveranstaltung für Corona-Tote nach
01:00 Uhr: Die Bundesregierung denkt einem Bericht zufolge über die Ausrichtung einer zentralen Gedenkveranstaltung für die Corona-Opfer nach. "Auch der Bundesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, ein Zeichen zu setzen, dass die Verstorbenen nicht vergessen sind und das Leid der Betroffenen gewürdigt wird", sagte ein Regierungssprecher den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
"Angedacht wurde bisher etwa die Ausrichtung einer zentralen Gedenkveranstaltung." Aufgrund der derzeitigen Pandemielage sei aber noch nicht mit einer konkreten Planung begonnen worden.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Anfang September eine offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer in Deutschland ins Gespräch gebracht, um die Hinterbliebenen in ihrer Trauer nicht alleinzulassen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schlug Ende November die Einführung eines bundesweiten Corona-Gedenktages vor. Als möglichen Termin nannte Bätzing den Jahrestag der ersten Impfungen in Deutschland.
Analyse
Corona-Pandemie
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von Christian Stüwe
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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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