Christen sollen sich zu Werten bekennen...Bundesinnenminister: Ohne Werte ist kein Staat zu machen
Christen sollen sich zu Werten bekennen, die Jesus Christus gegeben hat
Leipzig (kath.net/idea) Christen sollten sich aktiv zu den Wertmaßstäben bekennen, die Jesus Christus in der Bibel gegeben hat. Dazu hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am 19. Januar beim Kongress christlicher Führungskräfte in Leipzig aufgefordert. Friedrich sprach zum Thema „Ohne Werte ist kein Staat zu machen“. Ihm zufolge ist ein Staat, der sich selbst erhalten will, auf Bürger angewiesen, die sich an Werten orientieren. Christliche Werte seien ein großer Gewinn für das Gemeinwesen. „Sie sind der christliche Sauerteig in unserer Gesellschaft“, sagte Friedrich vor rund 3.200 Kongressteilnehmern. Derzeit steige die Nachfrage nach christlichen Werten und Tugenden. Dies sei ein gutes Zeichen für Deutschland. Gesicherte Wertvorstellungen böten Orientierung, stärkten die Handlungsfähigkeit und würden helfen, sachgerechte Entscheidungen zu treffen. Zudem seien gemeinsame Werte für das Zusammenleben von Menschen wichtig. Dies mache sie berechenbar, schaffe Vertrauen und sei Grundlage für das Funktionieren einer Gesellschaft. Zudem würden Werte helfen, zum Ziel zu kommen und souveräne Entscheidungen zu treffen. Jeder Mensch wünsche sich ein gelungenes Leben. Dafür brauche er Klarheit, woher er komme und was das eigene Leben lebenswert mache, so Friedrich. Wem dagegen klare Wertmaßstäbe fehlten, sei auf Stimmungslagen angewiesen und werde ein leichtes Opfer von Bevormundung und Manipulation.
Staat braucht „positive Kraft der Religion“
Christen glaubten daran, dass jeder Mensch von Gott geschaffen und mit einer unverlierbaren Würde ausgestattet sei. Alle Menschen seien vor Gott gleich. Der Staat brauche diese „positive Kraft der Religion“. Sie bewahre vor Selbstüberschätzung und Utopien. Zum christlichen Glaube gehöre auch das Wissen darum, dass Menschen Sünder sind. Kein Mensch sei in der Lage, immer den eigenen Werten gerecht zu werden. Deshalb sei Vergebung für den christlichen Glauben zentral, so Friedrich. Er verwies dabei auf die Aussage Jesu Christi in Johannes 8,12: „Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“.
„Ich kämpfe für ein christliches Europa“
Friedrich erinnerte an den Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes, das „im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen“ geschrieben sei. Ohne die Achtung von Gott und von Menschen gehe Wesentliches verloren, so Friedrich. Das Grundgesetz sei die Antwort auf nationalsozialistische Barbarei und Gottlosigkeit. Friedrich bedauerte, dass es gegen einen Gottesbezug in der – vorerst gescheiterten – EU-Verfassung starken Widerstand gebe. Friedrich: „Ich kämpfe für ein christliches Europa“.
„Mit dem Gott der Werte leben“
In einer Bibelarbeit sagte die niederländische Publizistin Noor van Haaften (Soest bei Utrecht), ein Christ sollte „nicht nur nach Gottes Werten leben, sondern mit dem Gott dieser Werte leben“. Der Auftrag eines Christen bestehe nicht darin. nur gut zu handeln oder mit Werten zu leben; Christen seien vielmehr zur Gemeinschaft mit Gott berufen. Gott lasse sich nicht zur Seite schieben, wie es manche Atheisten, etwa der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins, versuchten. Moderne Heiden führten zwar keine religiösen Tänze auf, wie es im Altertum üblich gewesen sei; sie tanzten aber nach der der Pfeife anderer Götter mit Namen Mammon, Eros oder Hedonismus.
Basis für ein erfolgreiches und soziales Handeln
Zum Abschluss des dreitägigen Treffens erinnerten die Veranstalter – die Evangelische Nachrichtenagentur idea und die Firma „tempus Akademie & Consulting“ (Giengen bei Ulm) an die 2011 beim letzten Führungskräftekongress verabschiedete „Nürnberger Erklärung“. Sie erläutert nach dem Vorbild des Kleinen Katechismus von Martin Luther (1483-1546) in knappen Abschnitten. Die Maßstäbe Gottes für die Menschen kämen beispielhaft in den Zehn Geboten zum Ausdruck, heißt es in der Präambel. Wer sich an diesen Maßstäben orientiere, bemühe sich um Integrität, Ehrlichkeit, Fleiß, Verlässlichkeit, Barmherzigkeit und Fairness in allen Lebensbereichen. Er lehne Korruption, Betrug, unfaire Löhne, überzogene Gehälter und Abfindungen ebenso ab wie Habsucht, Neid, Geiz und üble Nachrede. Er setze sich für den Schutz des Eigentums, der Umwelt und des Sonntags als Ruhetag ein und engagiere sich für das öffentliche Wohl. Und er fördere Ehen, Familien und Kinder als Basis der Gesellschaft. „Wir – die Teilnehmer des Kongresses christlicher Führungskräfte – wollen uns bemühen, nach diesen Maßstäben zu leben, um damit ein Zeichen in unserer Zeit zu setzen. Wir sind überzeugt:
Eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft braucht christliche Werte, mit denen man in Führung gehen kann.“ Wie der Vorsitzende des Kongresses, Pastor Horst Marquardt (Wetzlar), sagte, sollen die Erläuterungen Führungskräften dabei helfen, christliche Werte im Alltag zu leben: „Wenn diese Maßstäbe in Betrieben, Firmen und Verwaltungen umgesetzt werden, können sie von dort in die gesamte Gesellschaft ausstrahlen.“ Marquardt kündigte an, dass der nächste Kongress vom 26. bis 28. Februar 2015 in Hamburg stattfinden werde.
Foto Bundesinnenminister Friedrich: © Wikipedia/Henning Schacht
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