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Corona-Stories: Junge Menschen berichten über ihre Erkrankung
Die COVID-19-Erkrankung ist seit einem Jahr Thema Nummer Eins. Für diejenigen, die keine erkrankten Personen in ihrem Umfeld hatten oder haben, ist der Verlauf der Erkrankung ziemlich abstrakt. Die einen haben gar keine Symptome und sind scheinbar aus dem Nichts […]
Eine Frau liegt schnupfend im Bett. © ZEITjUNG Eine Frau liegt schnupfend im Bett.
Die COVID-19-Erkrankung ist seit einem Jahr Thema Nummer Eins. Für diejenigen, die keine erkrankten Personen in ihrem Umfeld hatten oder haben, ist der Verlauf der Erkrankung ziemlich abstrakt. Die einen haben gar keine Symptome und sind scheinbar aus dem Nichts corona-positiv, die anderen bekommen die volle Dröhnung Fieber, Lungenschmerzen oder Verdauungsprobleme. Wir sprechen mit Menschen aus unserem Umfeld und wollen wissen: Wie war denn nun die COVID-Erkrankung bei ihnen?
Lisa (21):
„Ich habe mir das Virus auf einer Feier zu Beginn meines Auslandssemesters eingefangen. Das Risiko war uns bewusst, aber wir wollten Leute kennenlernen und sind es deshalb eingegangen. Dafür mussten wir dann eben die Konsequenzen tragen.
Ich habe glücklicherweise keine schlimmen Symptome gehabt, ich war schlicht sehr müde und hatte starkes Kopfweh für einige Tage. Später habe ich dann auch meinen Geruchs- und Geschmackssinn verloren, das war schon ein wenig gruselig.
Mir wurde klar, dass man, was das Virus angeht, nichts mit absoluter Sicherheit sagen kann. Ich wurde zwei Monate nach meiner Erkrankung noch einmal positiv getestet, hatte jedoch keinerlei Symptome. Ob ich die Viren immer noch in mir trug oder ob ich irgendwo neue Viren aufgegriffen habe, weiß ich nicht.„
Patrick (23):
„Ich kann nur vermuten, wo ich es herhabe. Vermutlich aus einem überfüllten Restaurant.
Ich war erst sehr kaputt und hatte dann zwei Tage lang Fieber und Kopfschmerzen. Die Tage danach war ich auch noch sehr schlapp, aber das war es auch schon.
Man kann sich nie sicher sein, wo und wann man sich an sich ansteckt. Ich war vor meiner Erkrankung vier Mal Kontaktfall, bei denen ich viel engen Kontakt zu Erkrankten hatte, ohne mich anzustecken. Schlussendlich habe ich mich dann angesteckt, ohne zu wissen woher.“
Carlotta (18):
„Ich weiß nicht genau, wo ich es bekommen habe, aber ich habe es mir sicher im Frankreich-Urlaub geholt.
Am Anfang der Krankheit hatte ich Schluckbeschwerden, die immer schlimmer wurden. Dazu kamen dann Lungenschmerzen, Fieber und meine Nase war zu, Schnupfen hatte ich allerdings nicht. Am Ende kam dann noch Geruchsverlust dazu. Insgesamt ging meine Krankheit circa 2 Wochen.
Die Lehre, die ich aus meiner COVID-19-Erkrankung gezogen habe, ist wohl, dass auch junge Menschen gefährlich erkranken können. Deshalb darf das Virus nicht auf die leichte Schulter genommen werden, auch von uns jungen Menschen nicht. Denn ich war auch viel später noch anfälliger für andere Krankheiten und habe mich eine sehr lange Zeit noch schlapp gefühlt. Ich denke, man vergisst einfach auch die Langzeitfolgen einer „leichteren” COVID-Erkrankung.“
Anna (19):
„Ich war auch im Sommer mit drei Freundinnen im Frankreich-Urlaub. Als wir nach Deutschland zurückgekommen sind, haben wir uns dann direkt testen lassen, obwohl wir keine Symptome hatten. Drei von uns vier waren tatsächlich positiv.
Nach ein paar Tagen habe ich dann leichte Kopfschmerzen bekommen und mehr und mehr Gliederschmerzen. Und zum Schluss dann auch Geschmacksverlust und eine extreme Müdigkeit, die nicht wegging.
Was ich aus der Krankheit lerne, auch wenn ich selber einen relativ milden Verlauf hatte im Gegensatz zu meinen Freundinnen, die auch heute noch Nachwirkungen spüren, ist, dass man überhaupt nicht weiß, ob und wie stark einen diese Krankheit belasten wird.“
Johanna (21):
„Ich habe mich in der ersten Woche meines Auslandssemesters angesteckt. Wie und bei wem genau, das kann ich nicht genau sagen, da ich Teil eines Kreises von Erasmusstudierenden war, in dem viele gleichzeitig an Corona erkrankt sind. Höchstwahrscheinlich war es aber eine der Veranstaltungen zum Semesterstart.
Die ersten Symptome, bei denen ich dann auch Corona vermutet habe, waren Kopfschmerzen und Erschöpfung. Diese haben sich am Tag darauf in Fieber verwandelt, das ein, zwei Tage anhielt. Die restlichen Tage der Erkrankung waren hauptsächlich von Müdigkeit, Erschöpfung und Lungenschmerzen geprägt. Wirklich krank habe ich mich nur wenige Tage gefühlt, aber die Schlappheit hielt bis eine Woche danach noch an.
Obwohl ich eigentlich ein starkes Immunsystem habe und selten krank bin, ist Corona an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Nach meiner Quarantäne habe ich mich erleichtert gefühlt, da ich von einer Immunität ausgegangen bin. Diese hat sich auch bewahreheitet, denn als ich erneut Kontakt zu einem Infizierten hatte, fiel mein Test negativ aus. In meinem Freund*innenkreis sah das jedoch anders aus, diese waren trotz vorheriger Erkrankung und erwarteter Immunität erneut positiv. Deshalb gehe ich inzwischen nicht mehr von einer generellen Immunität aus. Leider kann man sich auch nach einer Corona-Genesung nicht in Sicherheit wiegen und muss sich immer noch stets aufmerksam und vorsichtig verhalten.“
Am Ende wird deutlich: Wer bereits infiziert ist oder war, der wäre lieber wachsamer gewesen und hätte mehr darüber nachgedacht, wo er eine Ansteckung hätte vermeiden können. Allerdings zeigt dieser kleine Ausschnitt auch, dass auch jüngere Menschen schwerwiegender erkranken und auch unter Spätfolgen leiden können. Wo und wann man sich ansteckt, liegt jedoch immer im Dunklen und gerade, weil die Verläufe und Ansteckungen so verschieden sein können, ist das Virus für viele noch schwer zu greifen. Und ein weiterer Tipp: Wer Frankreich zum Urlaubsziel für den kommenden Sommer erklärt hat, der sollte vielleicht über andere Destinationen nachdenken, denn zufälligerweise haben sich all unsere Befragten gerade dort infiziert.
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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz
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