EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 31 Juli 2015
Freitag der 17. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Ignatius von Loyola
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Maximus der Bekenner : „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Matthäus 13,54-58.
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?
Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?
Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?
Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.
Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Maximus der Bekenner (um 580-662), Mönch und Theologe
Capita theologica, 1, 8-13; PG 90, 1182
„Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?“
Der Logos, das Wort Gottes, ist dem Fleisch nach ein für alle Mal geboren. Weil er aber die Menschen so sehr liebt, möchte er geistig für alle, die sich danach sehnen, unaufhörlich geboren werden. Er wird ein kleines Kind und nimmt in ihnen Gestalt an, zusammen mit den Tugenden; er offenbart sich dem, der ihn aufnimmt, in dem Maße, wie dieser dazu bereit und fähig ist. Dabei mindert er den Glanz seiner eigenen Größe, aber nicht als Notwendigkeit, sondern weil er die Fähigkeit derer, die ihn sehen wollen, abschätzt und bemisst.
So offenbart sich uns das Wort Gottes immer nur auf die uns angemessene Weise und bleibt doch aufgrund der Unermesslichkeit seines Mysteriums für alle unsichtbar. In Anbetracht dieses gewaltigen Mysteriums sagt deshalb der Völkerapostel so treffend: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8). Er sann über dieses Geheimnis, das der Verstand niemals ganz erforschen kann, ständig nach. Christus, der Gott ist, wird Kind…; er, der alles, was ist, aus dem Nichts geholt hat … Gott wird ganz Mensch, er verwirft nichts an der menschlichen Natur, außer der Sünde, die im Übrigen mit der Natur des Menschen nicht untrennbar verbunden ist … Die Inkarnation Gottes ist und bleibt ein großes Geheimnis…, allein der Glaube kann es erfassen; ein Glaube, der uns trägt, wenn unser Begreifen versagt; und der jenseits dessen angesiedelt ist, was wir in Worte fassen können.
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