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Die Sonntagspflicht (mit spannenden Geschichten)
Der frühere, inzwischen verstorbene Pfarrer von Proveis mahnte seine Schäfchen jahrelang fast jeden Sonntag in seiner Predigt daran, die Sonntagspflicht einzuhalten, das heißt zur Messe zu kommen, als ob es nichts Wichtigeres gebe.
Andere Pfarrer wettern dagegen, daß Naturfreunde am Sonntag bergsteigen. Einer von letzteren war der jüngst verstorbene Chefredakteur der „Dolomiten“, Dr. Josef Rampold. Dieser hatte schon vor der Einstellung mit seinem Arbeitgeber und vor der Hochzeit mit seiner Frau ausgemacht: „Am Sonntag gehe ich auf den Berg.“
Diese Dinge kamen dem Verfasser (der selbst viele Jahre sonntagvormittags – im Schlater Wald - Fußball spielte und dann mit einer Gruppe Waldlauf machte, später samstags oder sonntags oder an beiden Tagen wanderte oder Ausflüge machte) kürzlich in den Sinn, als er eines Sonntagmorgens auf dem Weg zur Kirche in den Obstwiesen zwei Bagger dröhnen und scheppern hörte. Er dachte sich: Das muß wirklich nicht sein, und es braucht sonntags auch keine frischen Brötchen von der Tankstelle oder aus einer Bäckerei, und ebensowenig müssten die Jugendmannschaften am Sonntagvormittag Fußball spielen.
Glücklicherweise gibt es heute vielerorts eine Vorabendmesse am Samstag, und mancherorts wird auch noch am Sonntagabend eine Messe gehalten. Da heute sowieso alles nicht mehr so streng ist, könnten unserer unmaßgeblichen Ansicht nach Bergfreunde die sonntägliche Messe sicher auch einmal unter der Woche nachholen. Es gibt ja auch Bergfreunde, die das Wandern zum Beten benutzen, ja eine regelrechte Wallfahrt daraus machen.
Dies muß jeder selbst mit Gott ausmachen. Nachstehend jedenfalls eine Erinnerung an die Sonntagspflicht. Zur Illustration dann noch ein paar Geschichten aus alter Zeit, die sich aber selbst heute wiederholen könnten.
Die empfehlenswerte Zeitschrift „Dienst am Glauben“ veröffentlichte ein Gedicht von Pfarrer Franz Jetschgo, aus dem wir zunächst einige Verse zitieren wollen:
Wo bleibt Gottes Ehr?
Sind viele Kirchen jetzt halb leer.
Die Glocke ruft zum hl. Ort,
doch muß man weg zu Spiel und Sport.
Mit Reisebus und mit der Bahn,
kein Gottesdienst im Tagesplan.
Der rast im Auto durch die Welt,
der andere sein Feld bestellt,
der 3. werkt an seinem Haus,
so treibt man Gottes Segen aus.
Ist Sonntag nicht mehr Tag des Herrn,
erlischt dem Leben Stern um Stern. …
Es löst sich alle Ordnung auf,
das Unheil nimmt nun seinen Lauf.
Nicht Gott läßt seine Welt im Stich,
nein umgekehrt verhält es sich. …
„Was ist der Sonntag?
Der erste Tag in der Woche, an welchem der Mensch von der knechtlichen Arbeit ruhen und sich dem Dienste Gottes und dem Heil seiner Seele besonders widmen soll. – Tag des Herrn heißt der Sonntag, weil er der Verherrlichung und dem Dienste Gottes, besonders aber Jesus Christus geweiht ist.
Warum wurde ein Tag in der Woche hierzu bestimmt?
Weil dieses Gott selbst ausdrücklich befohlen und angeordnet hat durch sein Beispiel bei der Schöpfung der Welt und durch sein wiederholtes Wort im Alten Testamente (I. Mos. 2, 2, 3; II. Mos. 16, 23; 20, 8-11; 23, 12.), und weil dies sowohl für die Seele, als für den Leib des einzelnen Menschen und für die Wohlfahrt des Menschengeschlechtes naturnotwendig ist.
Wodurch wird der Sonntag entheiligt?
Durch unnötige knechtliche Arbeit, durch Versäumnis des Gottesdienstes, durch Müßiggang, durch zu häufigen und zu langen Wirtshausbesuch, durch Unmäßigkeit, durch unmäßiges, gewinnsüchtiges Spielen, durch Tanzen, Markthalten und Marktbesuchen, durch ausgeartete Vereinsfeste, auch durch sog. Ausflüge zu Schiff, auf der Eisenbahn, durch sog. Bergtouren, wenn dabei, wie es häufig geschieht, der Gottesdienst versäumt und dem Luxus, der Verschwendung, der Unmäßigkeit gefrönt wird.
Wie kann die Sonntagsheiligung wieder mehr gefördert werden?
Dadurch, daß die Kirche mit mütterlicher Strenge ihre Kinder zur Sonntagsheiligung anhält,
die weltliche Obrigkeit durch weise Gesetze die Sonntagsentheiligung verhindert, dem übertriebenen Vereinswesen, dem zu langen Wirtshausbesuch, den Spekulationen der Bahn- und Schiffgesellschaften durch billige Fahrgelegenheiten an Sonntagen, den vielen Tanzgelegenheiten und dem Markthalten Einhalt thut,
die Eltern über ihre Kinder und Dienstboten gehörig wachen und auch am Sonntag auf die Beobachtung einer christlichen Hausordnung dringen.
Welches sind die Folgen der Sonntagsentheiligung?
Die Sonntagsentheiligung erzeugt unausbleiblich:
1) Irreligiosität.
2) Unsittlichkeit.
3) Gemeinheit, Sklaverei und Erbitterung.
4) Abstumpfung der geistigen und Schwächung der körperlichen Kräfte.
5) Verarmung.
6) Allen Unsegen und alle Strafen Gottes.
Strafandrohungen Gottes gegen die Sabbatschänder.
“So haltet meinen Sabbat! Denn er ist heilig; wer ihn entheiligt, der soll des Todes sein; wer an demselben ein Werk thut, dessen Seele soll ausgetilgt werden aus ihrem Volke.“ (II. Mos. 31, 14.)
„Sechs Tage sollt ihr arbeiten; der siebente Tag soll euch heilig sein, ein Sabbat, und eine Ruhe im Herrn; wer ein Werk an demselben thut, den soll man töten.“ (II. Mos. 35, 2.)
„Sie entheiligten meine Sabbate sehr; darum dachte Ich, meinen Grimm über sie auszugießen in der Wüste und sie zu vertilgen.“ (Ezech. 20, 13.)
(R. P. Leonhard Goffine: Katholische Handpostille. Kurze Auslegung aller sonn- und festtäglichen Episteln und Evangelien, Darlegung der daraus folgenden Glaubens- und Sittenlehren, Erklärung der hl. Messe und der wichtigsten Kirchengebräuche, Anleitung zum Gebete in der Familie. Kleine billigste Auflage, bearbeitet nach der 65. Auflage von P. Theodosius Florentini. Mit bischöflicher Approbation. (25 – 30 Tausend.) Verlagsanstalt Benziger & Co. A. G., Einsiedeln – Waldshut – Köln a/Rh. Typographen des hl. Apostol. Stuhles. New York, Cincinnati, Chicago bei Benziger Brothers. Seiten 7 – 9. Vermutlich 1896 herausgegeben.)
Die Strafen können auf dem Fuß erfolgen oder – ungleich schlimmer – erst im Fegefeuer oder in der Hölle.
Nachstehend zitieren wir einprägsame Beispiele aus der unvergleichlichen Sammlung: Neue Gleichnisse, Beispiele und Erzählungen über die katholischen Glaubens- und Sittenlehren für Religionslehrer, Prediger und Katecheten, zugleich ein nützliches Lesebuch für christliche Familien. Gesammelt und alphabetisch geordnet von P. Franz Ehmig, em. Pfarrer zu Mosern, Leitmeritzer Diözese. Regensburg. Druck und Verlag von Georg Joseph Manz. 1869. Vierter Band. S. 259 -267, Stichwort Sonntag)
Sonntagsentheiligung von Gott bestraft.
In Theresa, im Staate Wisconsin in Nordamerika, ereignete sich am 27. August 1865, wie von dort die Baltimorer Volkszeitung schreibt, ein Fall der Sonntagsschändung, welcher sehr zur Beherzigung empfohlen zu werden verdient. An diesem Tage, einem Sonntage, hat ein Grundbesitzer, Namens K. von dort, der da meinte, der liebe Gott könne den Weizen, der vom Regen naß geworden ist, nicht auch wieder trocken machen, spöttische Reden über die Sonntagsfeier geführt, wobei er unter Anderem sagte: Man ißt am Sonntage, folglich muß man auch am Sonntage arbeiten. Er führte drei große Wagen voll Weizen ein. Gegen Abend entlud sich ein furchtbares Donnerwetter, der Blitz fuhr in den Weizenhaufen und brannte ihn nieder bis auf den Grund. Auch der Spötter soll seinen Tod gefunden haben. (Gemeindezeitung 1865.)
Der Sonntag ist für den Gottesdienst.
Ein Richter in England, Namens Holt, einer der ausgezeichnetsten Männer seines Standes, hatte in seiner Jugend das Unglück, in Gesellschaft schlechter Leute zu gerathen, welche Religion und Tugend verachteten. Hauptsächlich luden sie dadurch eine große Schuld auf ihr Gewissen, daß sie den Tag des Herrn auf die unverantwortlichste Weise entheiligten und, statt den öffentlichen Gottesdienst zu besuchen, sich in Wein- und Bierhäusern umhertrieben, durch Spiel und andere Geist und Herz verderbende Dinge den Tag verschwendeten und Abends meist betrunken nach Hause kamen.
Eines Tages geschah es, daß Holt sich genöthigt sah, einen Mann, in welchem er einen alten Trink- und Spielkameraden erkannte, zum Tode zu verurtheilen. Der Anblick dieses unglücklichen Menschen ergriff sein Gemüth und da er selbst einst in Gefahr gewesen war, ein schlechter Mensch zu werden, so fragte er diesen, der vor ihm stand: Mein Freund, sage mir, wo sind denn deine übrigen Jugendfreunde geblieben? -
Der Unglückliche antwortete: Ach! außer Ihnen, mein Herr und mir, ist kein einziger mehr übrig, der nicht unter dem Schwerte der strafenden Gerechtigkeit gefallen, oder sonst eines gewaltsamen Todes gestorben wäre. Der Richter seufzte tief gerührt und erkannte hierin, wie verderblich böse Gesellschaften – besonders für die Jugend sind und welche schreckliche Folgen die Vernachlässigung des Besuches des öffentlichen Gottesdienstes und die Entheiligung der Sonn- und Feiertage mit sich bringt, indem daraus Verachtung der Religion und endlich die schändlichsten Laster hervorgehen. (Hausen. 4. S. 47.)
Der Sonntag ist für den Gottesdienst.
Man bemerkt zu Paris eine Anzahl Läden oder Waarengewölbe, über deren Eingang man die Anzeige liest: Hier verkauft man des Sonntags Nichts; dieser Laden wird am Sonntage nicht geöffnet. Will man wissen, wer die Bewohner dieser Häuser, die Inhaber dieser Läden und Magazine sind? Wohlan! es sind Fremde, Deutsche, Schweizer, wovon Mehrere sich zur lutherischen oder kalvinischen Religion bekennen. Angenommen, daß Manche derselben lediglich Gott zu lieb an Sonntagen ihren Handel unterlassen, wie sehr beschämen diese Christen durch ihr Beispiel jene Katholiken, die eher (nun folgt ein Wort, das wir bei den heutigen strengsten Gesetzen kaum mehr abdrucken können, ohne von der Justiz belangt zu werden) als Katholiken genannt zu werden verdienen, da sie gerade den Sonntag benützen, um Geschäfte zu machen! (Hausen 4. S. 47.)
Am Sonntage sollen alle knechtlichen Arbeiten bei Menschen und Tieren ruhen.
In Aegypten ist ein Brunnen, welcher bis auf diese Stunde den Namen: Jesusbrunnen hat, weil die Mutter Gottes, als sie vor Herodes floh, das göttliche Kind darin gebadet hat. Von diesem Brunnen wird der nächstliegende Garten bewässert; weil aber dessen Wasser nicht hinreichet, so schöpfen vier Ochsen mittelst eines Rades anderes Wasser hinein. Diese Ochsen hören am Samstage Abends auf, zu schöpfen, und machen von freien Stücken Feierabend bis zum Montag, und können durch keine Schläge zur Arbeit gebracht werden. Der Sonntag ist ein Ruhetag für Mensch und Vieh. (Andricom. de terra sancta.)
Sonn- und Feiertage sind Tage der Ruhe.
Ein Priester traf am Feste Mariä Himmelfahrt einen Bauer mit seinem Weibe auf dem Felde an, wo sie Getreide schnitten, worüber er ihnen einen Verweis gab. Was, sagte der Mann, gestern war Sonntag, da mußten wir feiern und heute sollen wir wieder nicht arbeiten? Was habt ihr Geistlichen für eine seltsame Einrichtung, daß ihr die Leute von der nothwendigen Arbeit abhaltet? Aber wir Bauern müssen uns mit harter Arbeit ernähren. Feiertag hin, Feiertag her, nach verrichteter Arbeit ist erst gut feiern. Da er in noch größere Gotteslästerungen ausbrechen wollte, und hiezu schon den Mund öffnete, da stürzte er des jähen Todes hin; das Weib aber, weil sie auf Befehl des Mannes an diesem heiligen Tage gearbeitet hat, kam mit einer gelinderen Züchtigung davon. Sie konnte weder Sichel noch Getreide aus der Hand lassen, bis ihr Mann im Beisein einer großen Volksmenge zur Erde bestattet wurde. Halte demnach Sonn- und Feiertage in Ehren. (In vita Ottonis Episcop. Bamberg.)
Sonntagsarbeiten bringen keinen Segen.
Der heilige Johannes, Patriarch von Alexandria, hatte zwei Kirchendiener, welche Schuhe machten und neben einander wohnten. Der Eine hatte ein Weib, viele Kinder und seine Aeltern zu ernähren, versah seinen Kirchendienst pünktlich und ernährte mit Gottes Hilfe von seinem Handwerke alle seine Angehörigen. Der Andere dagegen, obgleich er gelehrter war, als Jener, konnte sich nicht einmal allein ernähren, obgleich er an den Sonntagen arbeitete. Er beneidete deßwegen seinen Nachbar und da er einmal seines Neides nicht mehr mächtig war, sprach er zu ihm mit gereizter Stimmung: Woher bist du doch so reich? Ich dagegen bin in Armuth gerathen, obgleich ich mich mehr als du auf’s Handwerk verlege. Der Andere wollte ihn zum Besuche der Kirche an Sonntagen bewegen und antwortete: Ich finde mein Geld auf dem Boden und davon bin ich allmählich reich geworden; aber wenn du willst, werde ich dich jederzeit rufen, komme dann mit mir, und du wirst die Hälfte von dem erhalten, was wir finden. Als sich nun dieser herbeiließ, ihn an den Sonntagen in die Kirche zu begleiten, segnete ihn Gott und machte ihn wohlhabend. Einstens sagte der gute Rathgeber zu ihm: Siehst du, mein Bruder, wie viel meine Unwahrheit deiner Seele und deinem Vermögen genützt hat! Ich habe niemals Etwas auf dem Boden gefunden, wie du in Hinsicht des Geldes gemeint hast, sondern weil der Herr gesagt hat: Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit und dieses Alles wird beigegeben werden: darum nahm ich Veranlassung, um dich damit zu gewinnen; und siehe, ich habe mich nicht umsonst bemüht, sondern du hast gefunden und zwar viel gefunden. Als der heilige Johannes dieses vernommen hatte, machte er den klugen Rathgeber zum Priester, denn er war bisher nur Lektor. (Anmerkung ETIKA der Wahrheit zuliebe: Damals gab es also auch verheiratete Priester.)
Sonntagsentheiligung von Gott bestraft.
Einmal ging ein gewisser Amulgerus an einem Sonntage auf das Feld, um dort zur Zeit der Ernte Garben zu binden. Er belud damit seinen Wagen und begann, unbekümmert um die Heiligung des Sonntags, mit diesem nach Hause zu fahren. Da fiel ihm eine Aehrengräte in’s Auge und er wurde auf dem rechten Auge blind. In dem Schmerz über das verlorene Age schwächte er auch das andere dergestalt, daß er bald ganz erblindete. Nun kam Erkenntniß, Reue, Vorsatz, Wehklage über ihn. Ganze Nächte brachte er im Seufzen zu. Einmal vernahm er die Worte: Gehe zu meinem Diener Remaklus, dort wirst du Hilfe finden. Remaklus war Klosterabt im siebenten Jahrhunderte. Schnell stand er am folgenden Tage auf und ließ sich zum Grabe des Heiligen führen. Er kam an einem Sonntage bei dem Grabe an. In der Nacht, da die Mönche die Psalmen sangen, betete er in der Kirche, wo er kein Licht sah. Er öffnete nun beide Augen; er sah und lobte Gott den Herrn, der ihm auf die Fürbitte seines Dieners solche Gnaden erwiesen. Er eilte nun freudig nach Hause und erzählte, was der Herr an ihm gethan.
Gott straft knechtliche Arbeit am Sonntage.
Zur Zeit des heiligen Maurilius, Bischof von Angers, eines Zeitgenossen des heiligen Ambrosius, ging einst ein Handwerker an einem Sonntage an seine gewöhnliche Arbeit, ohne auf die Heiligkeit des Tages Rücksicht zu nehmen. Zur Strafe dafür blieb der Stiel der Axt, deren er sich bediente, so fest an seiner Hand hängen, daß es unmöglich war, sie davon zu trennen. Nachdem er fünf Monate lang unter den heftigsten Schmerzen in diesem Zustande zugebracht hatte, nahm er seine Zuflucht zu dem heiligen Bischof Maurilius, bekannte ihm seinen Fehler und bat ihn unter Thränen, sich seines Elendes zu erbarmen. Maurilius hatte Mitleid mit ihm, berührte nun den Stiel der Axt, die durch keine menschliche Bemühung hätte hinweggenommen werden können, und im nämlichen Augenblicke streckten sich die Finger des Unglücklichen, seine Hand öffnete sich, der Stiel trennte sich von derselben und er war vollkommen geheilt.
Sonn- und Feiertagsentheiligung von Gott bestraft.
Zur Zeit Kaiser Heinrichs II. begleitete der Priester Bokeus den Bischof von Bamberg auf seiner Reise, die sie der nothwendigen Eile wegen auch am Feste des heiligen Laurentius fortsetzen mußten. Da bemerkten sie Bauern, welche an diesem Feiertage am Felde arbeiteten. Als Bokeus dies sah, rief er sie an und sprach: Ihr Unbesonnenen, was macht ihr denn da? Heute ist ja das Fest des heiligen Laurentius, ein gebotener Feiertag, und ihr waget es, diesen Tag zu entheiligen! Da erwiederten (Anmerkung: wir schreiben alles wie im Original) die Landleute: Wir können nicht alle Tage feiern. Bokeus sprach: Ich weiß es und bin fest überzeugt, daß diese Entheiligung nicht ohne Strafe Gottes abgehen werde und daß ihr diese Sünde schwer werdet büßen müssen; denn gewiß verzehrt euch das Feuer vom Himmel Alles, was ihr auf diese unerlaubte Weise geerntet habet. Er hatte seine Rede kaum vollendet, als das, was er ihnen angedeutet hatte, bereits in Erfüllung ging. Von nun an hielten sie die Feier der Sonntage und Feste mit mehr Treue und Andacht.
Strafe Gottes für Entheiligung der Sonn- und Feiertage.
Ein deutscher Edelmann war dem Jagen so sehr ergeben, daß er auch an Sonn- und Feiertagen mit seinen Hunden auf die Jagd ging. Seine fromme Gemahlin mahnte ihn vielfältig davon ab. Endlich gab ihm der gerechte Gott zu verstehen, wie mißfällig Ihm dieses sei. Als er einst wieder mit seinen Hunden hinausgeritten war, wurde die Frau zu Hause Mutter eines Kindes, dessen Kopf vollkommen einem Jagdhunde ähnlich sah. Dieß bewog den Edelmann, künftig das Jagen an Sonn- und Feiertagen zu unterlassen.
Den Sonntag kennen selbst die Tiere.
Ein deutscher Protestant erzählt Folgendes: An Pfiffigkeit übertrifft wohl kein Vogel die Elster. Ich erinnere mich eines Beispiels davon aus meinen Knabenjahren. Ich pflegte unter die Vögel zu schießen, deren eine Menge durch einige Vogelbeerbäume vor meinem Hause herbeigelockt wurde. An den Tagen, wo ich schoß, ließen sich ein paar Elstern, welche ganz in der Nähe nisteten, niemals auf dem Platze blicken; aber am Sonntage hüpften sie furchtlos herum, weil da nie ein Gewehr losgeschossen wurde. Sie schienen wirklich zu merken, daß an diesem Tage keine Gefahr zu besorgen war. Ein Freund versicherte mich, dasselbe an Krähen beobachtet zu haben; sie kamen Sonntags an Orte, wo man sie die Woche über niemals sah; und in England hat man wirklich das Sprichwort: So glücklich wie eine Krähe am Sonntage. Es scheint dieß darauf hinzudeuten, daß die Thiere allerdings im Stande sind, wenn ich so sagen darf, einigermaßen die Zeit zu messen. Zur Bekräftigung führe ich noch Einiges an.
Ein Pächter hatte einen Hund, der ihn überallhin begleitete, nur Sonntags nicht. An diesem Tage war er nie aus dem Hause zu bringen. Einmal trat ein hoher Festtag ein; der Pächter legte deßhalb seine besten Kleider an und begab sich in die Kirche. Der Hund ging, wie sonst, eine Weile mit, schien aber zu merken, daß an seinem Herrn nicht Alles war, wie sonst. Er sah ihm ängstlich und argwöhnisch in’s Gesicht und ging dann langsam dem Hause zu. Der Pächter rief ihm und der Hund kehrte um; jetzt aber läuteten die Glocken zur Kirche, nun schien der Hund auf einmal zu begreifen, was es gebe und lief spornstreichs nach Hause. -
Auch weiß ich, daß vier Pferde, welche sechs Tage in der Woche regelmäßig angespannt wurden, sich sehr ungeberdig zeigten, wenn sie an dem Tage hinaus sollten, an dem sie zu ruhen gewohnt waren; an ihren gewöhnlichen Tagen waren sie durchaus folgsam. -
Bekanntlich ist die den Engländern gehörige Felsenfestung Gibraltar, am mittelländischen Meere in Spanien, der einzige Punkt in Europa, wo Affen hausen. Bekanntlich halten die Engländer den Sonntag heilig und jagen an demselben nicht. Den englischen Offizieren, welche in Gibraltar in Garnison lagen, ist es wohl bekannt, daß jeden Sonntag und nur Sonntags, sich eine große Menge Affen an einem gewissen Fleck des Felsens zeigt, von wo man den Platz übersieht, auf welchem die Kirchenparade stattfindet.
Sonntagsarbeiten will Gott nicht!
Nothburga, dieses Muster christlicher Dienstboten, trat bei einem Bauer, in der Nähe von Rottenburg in Tirol, in Dienst, stellte aber die Bedingung, daß sie an den Vorabenden der Sonn- und Feiertage, sobald die Glocke das Zeichen zum englischen Gruße gegeben, nicht mehr arbeiten dürfe. Gern willigte der Bauer in diese Bedingung ein, weil er Nothburga als eine fromme, fleißige und heiligmäßige Jungfrau kannte. Einst arbeitete Nothburga an einem Samstag Nachmittags mit den übrigen Dienstboten und ihrem Herrn auf dem Felde; es war gerade Erntezeit und die Arbeit sehr dringend. Die Abendglocke läutete und Nothburga stellte ihre Arbeit ein; der Bauer aber verlangte, daß sie bei diesem Ausnahmsfalle, bei so dringendem Geschäfte, die Arbeit fortsetze. Da erhob Nothburga ihren Blick gegen Himmel und betete: Gott! sei Richter zwischen mir und meinem Dienstherrn! Ist meine Bedingung, an Feierabenden nicht zu halten, sondern Gott zu deinen, unrecht; so soll es die Sichel zeigen! Mit diesen Worten hob sie ihre Sichel in die Höhe, ließ sie los, und siehe! o Wunder! die Sichel blieb frei in der Luft schweben, zum Zeichen, daß Gott auf der Erfüllung der Bedingung bestehe und es Ihm wohlgefällig sei, wenn Nothburga ihre Arbeit einstelle. Sogleich ließ der Bauer die Arbeit auch einstellen, bat Nothburga um Verzeihung und versprach ihr, nie mehr zu verlangen, daß sie an einem Vorabende nach dem Glockenzeichen arbeite.
Erlaubte und nicht erlaubte Sonntagsarbeiten.
Im Jahre 1270 ist zu Magdeburg ein Jude, mit Namen Salomon, außer der Stadt in eine morastige Grube gefallen, hat aber, um den Sabbat nicht zu entheiligen, nicht gestattet, daß ihn Christen herauszögen; er blieb also in seiner morastigen Herberge sitzen. Darauf hat der Magistrat von Magdeburg noch an demselben Tage bei Strafe den Christen verboten, ihn am darauf folgenden Sonntage herauszuziehen, da der Sonntag den Christen ebenso heilig sei, wie der Sabbat den Juden. So mußte der Jude bis zum Montage sitzen bleiben. Hier haben Beide gefehlt, der Jude und der Magistrat; Beide legten das dritte Gebot zu scharf aus.
Auf Sonntagsarbeiten ruht kein Segen.
Im Leben des heiligen Leufred heißt es: Nachdem er an einem Sonntage den Gottesdienst gehalten, ging er in’s Freie, sah Bauern ackern, verwies es ihnen scharf, ließ sich noch weiter hinreißen und brachte diesen Fluch aus: Herr, laß doch zu, daß diese Erde unfruchtbar werde, daß sie ewig nur Dörner und Disteln trage. Und so wurde es und blieb es bis auf heute. Es ist kein Segen auf Sonntagsarbeiten; Petrus … Haltet doch den Sonn und Feiertag heilig!
Soweit die Berichte und Gleichnisse von P. Franz Ehmig.
· In diesem Sinne und in seinem Geiste warnen wir alle Behörden, die Öffnung der Geschäfte an Sonntagen zu erlauben. Ebenso warnen wir die Geschäftsinhaber. Jenen Ladenbesitzern, Gemeindeverwaltungen, Verbänden, Gewerkschaften und Politikern, die die Öffnung an Sonntagen bisher unmöglich gemacht haben, danken wir. Sie werden von Gott belohnt werden. Freilich haben wir Verständnis für gewisse Berufsgruppen, die sonntags arbeiten müssen, wie Angehörige der Hilfsdienste und der Polizei, Journalisten und dergleichen.
Vicente F. Delmonte erblickte während seiner Jenseitsreise, beschrieben in dem Roman „Jedem nach seinen Taten“ (zu beziehen für 16,80 Euro plus Porto beim Verlagshaus Monsenstein & Vannerdat, Am Hawerkamp 31, D-48155 Münster, oder über www.etika.com ), folgende Szene im Fegefeuer (S. 224):
Der Programmgestalter eines Kirchensenders, der sonntags in aller Früh nach den Nachrichten von Radio Vatikan und dem Heiligenkalender den Schlager gespielt hatte: „Ein Sonntag im Bett …“ .. war in einen Raum eingesperrt, wo es nichts anderes zu lesen und zu hören gab als das Sonntagsgebot, das von allen Wänden prangte und durch ein Mikrophon unaufhörlich wiederholt wurde.
Zwei Schlußappelle: Vergessen wir nie das dritte Gebot Gottes! II. Mose 20:
Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest.
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
Aber am siebenten Tage ist des Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
Zweite Mahnung: Es ist zwar wichtig, die Sonntagspflicht zu erfüllen. Aber dies ist umsonst, wenn man nach dem Gottesdienst nach Hause geht, die erhaltenen Lehren vergißt und nicht nach dem Evangelium lebt. Es ist umsonst, wenn man das Brot des Lebens ißt und nicht danach Christus nachfolgt, die Gebote Gottes hält, sich in den Tugenden vervollkommnet.
Am Beginn einer Wanderung am Sonntag danach sagt ein Nachbar: Früher mußten die Bauern den Pfarrer um Erlaubnis fragen, wenn sie am Sonntag eine dringende Arbeit verrichten wollten. Und dann: Während unten im Dorf die Gläubigen beim Gottesdienst sind, schrillt oben im Wald eine Motorsäge und stört die sonntägliche Waldesruh. Die Leute haben keine Ehrfurcht mehr.
Index Kalender – Inde
Gott die Ehre!
Wollen Sie überleben? Dann helfen Sie mit, die sich anbahnenden Katastrophen zu verhindern.
Die Welt steht am Abgrund. Wir brauchen eine Globalstrategie gegen Unrecht, Not, Verbrechen und Umweltzerstörung.
Die Guten müssen sich endlich zusammenschließen. Bauen wir gemeinsam eine gerechtere Welt!
Prüfen Sie folgendes Zehn-Punkte-Programm zur Rettung der Menschheit und der Erde. Um Elend und Grausamkeit zu überwinden, ist eine "ethische Revolution" notwendig. Sie muß in den Herzen beginnen.
Die Aufgabe: das Leid vermindern, ohne neues Leid zu schaffen.
Die Mittel: Liebe, aktives Mitleid, gerechtes Handeln — und die Wahrheit.
1. Gott die Ehre!
2. Gott allein ist gut.
3. Von ihm kommt alles Gute.
4. Ohne ihn können wir nichts Gutes tun.
5. Lieben und fürchten wir Gott, unseren Schöpfer und Vater.
6. Unser Heil ist Jesus Christus, der gesagt hat:
7. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Johannes 14,6)
Index 1
Schön geschrieben lb. Hildegard.
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Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
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15.10.2010 20:21:30
Gott hört und erhört uns in Liebe
(stjosef.at/predigten) Im Rosenkranzmonat Oktober laden uns die Texte der Lesungen und des Evangeliums vom 29. Sonntag im Jahreskreis C ein zum vertrauensvollen und beharrlichen Beten!
Wunderbar ist die Verheißung: Gott wird „seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien … unverzüglich ihr Recht verschaffen“ (Lk 18,7-8). Das mag uns wohl etwas zu gewagt erscheinen: Erhört Gott die Betenden wirklich immer, und noch dazu „schnell“ oder „unverzüglich“, wie es heißt? Dass Gott wirklich jedes Gebet erhört, wenn es mit Vertrauen und Gottergebenheit an ihn gerichtet ist, ist eine Erfahrung, die den Glaubenden geschenkt wird, wenn sie nur ausharren, also „Tag und Nacht zu ihm schreiben“. Dass wir nicht immer das erhalten, was wir erbitten, mag stimmen; und doch schenkt uns Gott jederzeit Gutes, ja er gibt uns Größeres, wenn wir etwas nicht erhalten, was wir unbedingt von ihm erlangen wollten. Denn der Sinn und Inhalt unseres Lebens ist ja letztlich, dass wir das Heil erlangen und eben so Gott den Herrn verherrlichen. Wenn nun ein untergeordnetes Gut diesem letzten Ziel im Wege steht, wird uns Gott dies eben nicht (sofort oder in der gewünschten Weise) gewähren, sondern uns genau das geben, was wir brauchen, um ein Leben der Gottes- und Nächstenliebe zu führen und einst ins Himmelreich zu kommen.
Lesen Sie die ganze Predigt von Prof. Josef Spindelböck!
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