Corona-News im Live-Ticker: Erste Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests
Denis Huber
Aktualisiert am 24. Februar 2021, 09:12 Uhr
08:58 Uhr: ➤ Erste Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests
08:11 Uhr: Coronakrise reißt Milliarden-Löcher in Staatshaushalt
06:52 Uhr: FDP-Chef Lindner fordert Ende des flächendeckenden Lockdowns
06:25 Uhr: Verwirrung über mögliche neue Lieferengpässe bei Astrazeneca
5:37 Uhr: Impfstoffe lassen sich schnell an neue Corona-Varianten anpassen
05:14 Uhr: 8.007 Corona-Neuinfektionen und 422 neue Todesfälle registriert
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➤ Erste Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests
08:58 Uhr: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte ein Sprecher am Mittwoch mit.
Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden, erklärte das Bundesinstitut weiter.
Es handelt sich um folgende Tests:
CLINITEST Rapid COVID-19 Self-Test von Healgen Scientific LLC
Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card von Xiamen Boson Biotech Co., Ltd
LYHER Covid-19 Antigen Schnelltest (Nasal) von Hangzhou Laihe Biotech Ltd., Co.
Neuinfektionen
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Die weiteren Corona-News des Tages
Corona bei Schwangeren: Kein erhöhtes Sterberisiko fürs Baby
08:54 Uhr: Eine Corona-Infektion bei Schwangeren erhöht nicht die Gefahr für einen Tod des Babys im Mutterleib oder nach der Geburt. Das bestätigt eine Studie des Imperial College London.
Die Ergebnisse sind im Fachmagazin "Ultrasound in Obstetrics and Gynecology" veröffentlicht. Schon zuvor hatten Untersuchungen ergeben, dass es keinen Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und dem Tod von Kindern im Mutterleib oder nach der Geburt gibt.
Bei der Analyse von Daten 4..000 schwangerer Frauen aus Großbritannien und den USA, die entweder nachweislich mit dem Coronavirus infiziert waren oder bei denen eine Infektion vermutet wurde, wurden allerdings überdurchschnittlich viele Frühgeburten registriert. Demnach brachten 12 Prozent der Frauen in Großbritannien ihr Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Der landesweite Durchschnitt liegt bei 7,5 Prozent.
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Ähnlich sah es in den USA aus. Zumindest zum Teil könne sich der Anstieg damit erklären lassen, dass sich Ärzte aus Sorge um die Gesundheit von Mutter und Baby verstärkt für einen vorzeitigen Kaiserschnitt entschieden, erläutern die Forscher. Die Zahl der spontanen Frühgeburten sei niedriger gewesen als erwartet.
Impfungen von Erzieherinnen und Lehrern können ab sofort beginnen
08:41 Uhr: Die vorgezogenen Corona-Impfungen bei Erzieherinnen und Lehrkräften können ab sofort starten. Die entsprechende Verordnung trete am Mittwoch in Kraft, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstagabend auf Twitter mit. "Das gibt in einem Umfeld, in dem Abstand und Maske nicht immer möglich sind, zusätzliche Sicherheit."
Bund und Länder hatten sich am Montag bei einer Gesundheitsministerkonferenz darauf geeinigt, die Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie die Kita-Beschäftigten in der Impfverordnung in die Prioritätsgruppe zwei statt drei einzustufen. In Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen sowie in Schulen komme es zu zahlreichen Kontakten von Menschen aus unterschiedlichen Haushalten, hieß es zur Begründung.
Coronakrise reißt Milliarden-Löcher in Staatshaushalt
08:11 Uhr: Der deutsche Staat hat im Corona-Krisenjahr 2020 deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung wiesen ein Defizit von 139,6 Milliarden Euro aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Erste Berechnungen der Behörde hatten ein Minus von 158,2 Milliarden Euro ergeben.
Die gute Nachricht: Die deutsche Wirtschaft ist trotz der Einführung erneuter Corona-Beschränkungen zum Jahresende 2020 stärker gewachsen, als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte laut Statistischem Bundesamt im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu. In einer ersten Berechnung war die Wiesbadener Behörde von einem Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen.
Friseure öffnen ab Montag - doch das schmeckt nicht allen
07:32 Uhr: Nach zehn umsatzlosen Wochen atmen viele Friseure auf: Sie dürfen ab Montag ihre Salons wieder öffnen. Mit Hygienekonzepten und einem ausgeweiteten Angebot bereiten sich die Betriebe auf den Ansturm vor. Doch nicht alle sind über die Öffnung glücklich. Während Virologen einen Anstieg der Fallzahlen befürchten, mischt sich bei anderen Branchen Wut mit Frust über die Ungleichbehandlung. Sie fragen sich: Warum dürfen wir Kosmetiker nicht auch öffnen?
Lindner fordert Ende des flächendeckenden Lockdowns
06:52 Uhr: Gut eine Woche vor dem nächsten Bund-Länder-Gipfeltreffen hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ein Ende des flächendeckenden Lockdowns und eine Verbesserung der Corona-Warnapp gefordert. "Der flächendeckende Lockdown muss enden. Er ist ein zu scharfer Eingriff in die Grundrechte", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag in der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe). "Denn je mehr Tests, Impfungen und regionale Unterschiede es gibt, desto weniger sagt der Sieben-Tage-Wert von 35 oder 50 etwas aus."
Lindner mahnte, künftig müsse jede Region einzeln betrachtet werden, wobei beispielsweise die Zahl der Neuinfektionen und die Lage in den Krankenhäusern als Richtwerte dienen könnten. "Nach einem Stufenplan mit Wenn-Dann-Regeln kann dort geöffnet oder die Notbremse gezogen werden", schrieb Lindner.
Der FDP-Chef sprach sich außerdem für eine massive Ausweitung der Schnelltests und eine Verbesserung der Corona-Warnapp aus. "Testen verspricht Freiheit – zusammen mit Masken, Luftreinigern, digitaler Nachverfolgung von Infektionen und dem Schutz der verletzlichen Gruppen", schrieb er. Es dürfe deshalb keine Verzögerungen mehr geben. Die Bundesregierung müsse Tests zulassen und verfügbar machen wie in Österreich oder Dänemark.
"Die Corona-App ergänzen wir um einen 24-stündigen Freipass nach negativem Schnelltest. Dann sind Restaurantbesuche möglich", sagte Lindner. Der FDP-Politiker sprach sich zudem für die Einführung eines nationalen Impfportals aus, das die Logistik erleichtern könne. "Für nicht genutzte Termine brauchen wir eine Nachrückliste von Polizistinnen, Lehrern und anderen Berufsgruppen, damit keine Impfdose verloren geht."
Mediziner regen Fußball-Spiele mit Fans zu Studienzwecken an
06:42 Uhr: Führende Intensivmediziner wollen in Fußball-Stadien unter Studienbedingungen wieder Fans zulassen und daraus Erkenntnisse über die Corona-Verbreitung bei Großveranstaltungen ziehen. Es gebe "noch immer keine validen Daten zum Infektionsrisiko" bei solchen Veranstaltungen, sagte Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin, der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Stadien würden sich hervorragend für Testläufe eignen, sagte der Intensivmediziner.
Konkret schlägt er vor, die Hälfte der Sitzplätze unter strengen Studienbedingungen und Hygienekonzepten freizugeben. Personen mit erhöhter Temperatur oder einem positiven Corona-Test sollten zuvor ausgeschlossen werden. Die Fans würden dann in verschiedene Blöcke aufgeteilt. "Ein Sitzblock bekommt durchgehend FFP2-Masken, ein anderer Block den etwas einfacheren medizinischen Mund-Nasen-
Schutz", schlägt der Mediziner von der Lungenklinik in Köln-Merheim vor.
Nach drei Tagen erfolge ein weiterer Corona-Test bei allen Zuschauern. "An diesen Ergebnissen ließe sich ablesen, wie viele Menschen bei negativem Schnelltest trotzdem Corona-positiv waren, wie viele erst nach dem Spiel eine Infektion aufwiesen und wie viele sich möglicherweise im Stadion angesteckt haben."
Finanziert werden soll die Studie nach Vorschlag des Arztes durch den Deutschen Fußball-Bund, der über "ausreichende Mittel" verfüge und Interesse daran habe, "möglichst rasch Zuschauer in Stadien zu lassen".
Verwirrung über mögliche neue Lieferengpässe bei Astrazeneca
06:25 Uhr: Beim Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca drohen womöglich weitere Lieferengpässe. Unternehmensvertreter hätten der Europäischen Union auch für das zweite Quartal mögliche Produktionsausfälle in Europa angezeigt, sagte ein EU-Vertreter am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Doch könnten diese Mengen theoretisch aus anderen Impfstofffabriken des Herstellers wettgemacht werden. Es gebe noch keinen akzeptierten Lieferplan für das Quartal.
Astrazeneca teilte auf dpa-Anfrage am Abend mit, man wolle den Vertrag für das zweite Quartal laut jüngster Prognose erfüllen. Dabei solle etwa die Hälfte der in Aussicht gestellten Dosen aus europäischer Produktion kommen. Den Rest werde das Unternehmen aus anderen Teilen der Welt zur Verfügung stellen. Woher der Impfstoff kommen sollte, ging aus der Mitteilung nicht hervor.
"Astrazeneca arbeitet daran, die Produktivität in seiner europäischen Lieferkette zu erhöhen und weiterhin seine globalen Kapazitäten zu nutzen, um die die Lieferung von 180 Millionen Dosen an die EU im zweiten Quartal zu erreichen", hieß weiter.
Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach der Konzern die Lieferung im zweiten Quartal auf 90 Millionen Dosen halbieren wolle. Dies wollte jedoch auch die Kommission so nicht bestätigen. Offiziell hieß es, die Verhandlungen mit Astrazeneca über den Lieferplan liefen noch. Das Unternehmen sei dabei, den Plan "zu verfeinern und zu konsolidieren, auf Grundlage aller verfügbaren Produktionsstätten in Europa und außerhalb". Die Kommission erwarte "einen verbesserten Vorschlag für einen Lieferplan".
Astrazeneca hatte bereits Ende Januar überraschend eine drastische Kürzung der Liefermenge an die EU angekündigt: Statt 80 Millionen Dosen wollte das britisch-schwedische Unternehmen wegen Produktionsengpässen in Europa nur 31 Millionen an die EU liefern. Schließlich sagte die Firma 40 Millionen Dosen für die Zeit bis Ende März zu. Es sei jedoch unklar, ob diese Menge wirklich erreicht werde, hieß es aus EU-Kreisen.
Impfstoffe lassen sich schnell an neue Corona-Varianten anpassen
05:37 Uhr: Die aktuellen Corona-Impfstoffe können nach Expertenangaben relativ rasch an mögliche neue Virusvarianten angepasst werden. Die Impfstoffe könnten dann entweder eine neue oder eine zusätzliche Komponente enthalten, sagte Klaus Cichutek, Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in einem Pressebriefing des Science Media Center. Es gebe Vorschläge der EU-Kommission für gesetzliche Regelungen. "Wenn die durchkommen, werden sie so ein, dass man hier keine Neuzulassung braucht."
Nach einem neuen Plan seien nur wenige Voraussetzungen für die Genehmigung eines angepassten Impfstoffs nötig. Die Herstellung des neuen Impfstoffs müsse genauso verlaufen wie die des Ausgangsproduktes. Die üblichen Labor- und Tierversuche seien nicht nötig und auch keine großen Studien mit mehreren Tausend Teilnehmern. Bei dem Test werde mit Hilfe von Blutuntersuchungen die Reaktion des Immunsystems geprüft. Dabei müsse gezeigt werden, dass der neue Impfstoff gegen die Variante ungefähr so wirksam sei wie das Original gegen das Ausgangsvirus.
Zumindest bei mRNA-Impfstoffen sei eine Umstellung des Konstrukts innerhalb von sechs Wochen möglich und die Herstellung von Millionen Dosen innerhalb weiterer sechs Wochen, sagte Cichutek. In der Zeit könne bereits die limitierte Prüfung beginnen. Wann das starten werde, sei noch nicht absehbar. Die Zulassung neuer Impfstoffe werde nötig, "wenn tatsächlich die Effektivität der vorhandenen Impfstoffe, die genutzt werden, stark zurückgeht und man da einen starken Einbruch vernimmt", sagte Cichutek.
Nach Ansicht von Ugur Sahin, dem Vorstandsvorsitzenden des Pharmaunternehmens Biontech, ist nicht immer ein stark geänderter Impfstoff nötig, man könne auch mit Wirkungsverstärkung bessere Ergebnisse erzielen. Denkbar ist laut Cichutek zudem der Einsatz verschiedener Impfstoffe hintereinander bei einem Impfling.
© AFP
8.007 Corona-Neuinfektionen und 422 neue Todesfälle registriert
05:14 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8.007 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 422 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7.556 Neuinfektionen und 560 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03:10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 59,3 - und damit niedriger als am Vortag (60,5). Vor vier Wochen, am 27. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 101,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,98 (Vortag 1,05). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 98 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Ansturm auf Friseure: längere Öffnungszeiten, keine Preissteigerungen
04:31 Uhr: Die Friseure in Deutschland bereiten sich nach mehrmonatiger Schließung auf einen Kunden-Ansturm vor. Der Andrang sei vielleicht noch größer als nach dem ersten Lockdown, viele Salons seien bis Ende März ausgebucht, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller, vor der Öffnung am kommenden Montag. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, verlängerten viele Betriebe ihre Öffnungszeiten. Mit einer Preissteigerung wie nach dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr rechnet der Verband diesmal nicht.
Möglich ist die Öffnung auch dieses Mal nur unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts. "Wir halten einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern ein und tragen eine medizinische Maske. Umhänge werden nach jedem Kunden gewechselt und der Arbeitsplatz desinfiziert", sagte Müller. Zudem arbeiteten Friseure ausschließlich nach vorheriger Terminvergabe.
Bei den letzten Bund-Länder-Beratungen hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs vereinbart, dass Friseure ab dem 1. März wieder öffnen dürfen.
Not der Brauereien: Corona treibt den Bier-Absatz in den Keller
Noch nie wurde in Deutschland so wenig Bier verkauft wie im Corona-Jahr 2020. Insbesondere die kleinen Brauereien kämpfen ums Überleben.
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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
Teaserbild: © picture alliance / foto2press
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