EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 16 September 2015
Mittwoch der 24. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Kornelius, Hl. Cyprian
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Basilius : Unablässig ruft uns Gott zur Umkehr
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Lukas 7,31-35.
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich?
Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.
Johannes der Täufer ist gekommen, er isst kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen.
Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagt ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder!
Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder recht bekommen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Große Mönchsregel, Prolog
Unablässig ruft uns Gott zur Umkehr
Wann endlich wollen wir auf Christus hören, der uns in sein himmlisches Reich ruft? Wollen wir uns denn nicht endlich läutern? Wollen wir uns nicht bald dazu entschließen, unsere gewohnte Lebensweise hinter uns zu lassen und energisch den Weg des Evangeliums zu gehen? [...] Wir tun so, als ob uns der Sinn nach dem Reich Gottes stünde, beschäftigen uns aber nicht allzu sehr mit der Frage, wie wir hineingelangen können.
Damit nicht genug, wir glauben in der Eitelkeit unseres Denkens, wir seien, ohne dass wir uns im geringsten anstrengen, die Gebote Gottes zu halten, der gleichen Belohnung würdig wie die, die der Sünde bis in den Tod Widerstand geleistet haben! Wer aber konnte es sich zur Zeit der Aussaat zu Hause bequem machen und schlafen, und dann, zur Zeit der Ernte, mit vollen Armen die Garben einbringen? Wer erntete je Trauben, ohne Weinstöcke eingepflanzt und gepflegt zu haben? Die Früchte sind für die bestimmt, die sich geplagt haben; Lohn und Krone gehören denen, die gesiegt haben. Hat denn je ein Athlet einen Siegeskranz erhalten, der noch nicht einmal seine Kleider abgelegt hat, um sich mit seinem Gegner zu messen? Trotzdem geht es nicht nur darum zu siegen, sondern auch, wie der Apostel Paulus sagt, darum, nach den Regeln zu kämpfen (2Tim 2,5), darum also, sich an den Geboten messen zu lassen [...]
Gott ist gut, aber er ist auch gerecht: „Der Herr liebt Barmherzigkeit und Gerechtigkeit“ (Ps 32,5); „deshalb, o Herr, will ich von deiner Gnade und deinem Recht singen“ (Ps 100,1) [...] Beachte auch, wie differenziert der Herr Barmherzigkeit übt. Er ist nicht barmherzig ohne zu prüfen, und er urteilt nicht ohne Barmherzigkeit; denn „der Herr ist gnädig und gerecht“ (Ps 114,5). Denken wir also von Gott nicht zu kurz; wir dürfen uns auf seine Liebe nicht hinausreden, wenn wir nachlässig handeln.