Corona-News im Ticker: RKI meldet 12.674 Corona-Neuinfektionen und 239 Todesfälle
Ein Live-Ticker von
Michael Schnippert
Aktualisiert am 13. März 2021, 08:27 Uhr
07:59 Uhr: ➤ 12.674 Corona-Neuinfektionen und 239 weitere Todesfälle gemeldet
06:03 Uhr: FDP fordert Corona-Impfgarantie bis zu Sommerferien
04:44 Uhr: BVB-Geschäftsführer Watzke für geimpfte Zuschauer bei Pokal-Finale
01:03 Uhr: Impfstoffbeauftragter: Ziel ist Selbstversorgung Deutschlands ab 2022
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➤ Mehr Neuinfektionen als noch vor einer Woche: RKI sieht Trend
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.674 Corona-Neuinfektionen gemeldet - und damit 3.117 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstagmorgen mit 76,1 deutlich höher als am Vortag (72,4). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 239 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
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Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.557 Neuinfektionen und 300 neue Todesfälle verzeichnet. Bereits am Freitag hatte es einen deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche und der Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag gegeben.
Vor einer Woche, am 6. März, hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 65,6 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings und stieg dann wieder an, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten und an den Lockerungen, die seit Anfang März wieder gelten, liegen könnte .
Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.558.455 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.352.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73.301.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,11 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Sieben-Tage-Inzidenz
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Die weiteren Corona-News des Tages:
FDP fordert Corona-Impfgarantie bis zu Sommerferien
06:03 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat die Bundesregierung aufgefordert, den Bürgern eine Garantie für eine Corona-Erstimpfung bis zum Beginn der Sommerferien zu geben. Dazu müsse es beim Impfgipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Landesregierungschefs am kommenden Mittwoch aber handfeste Ergebnisse geben. "Insbesondere erwarte ich, dass schneller über Haus-, Fach- und Betriebsärzte geimpft wird", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur. Merkel hatte davon gesprochen, dass allen Erwachsenen bis zum kalendarischen Sommerende am 21. September ein Impfangebot gemacht werden solle. Die Sommerferien beginnen je nach Bundesland unterschiedlich, die ersten am 21. Juni.
Allerdings gibt es einen herben Rückschlag bei der Versorgung mit Corona-Impfstoffen: Der Hersteller Astrazeneca kündigte am Freitagabend erneut drastische Lieferkürzungen für die Europäische Union an. Statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen sollen nur noch 100 Millionen bis zur Jahresmitte an die EU-Staaten gehen. Der deutsche Anteil daran liegt rechnerisch bei etwa 19 Millionen. Der Konzern begründete dies unter anderem mit Exportbeschränkungen, ohne Details zu nennen.
Lindner forderte, auch die Apotheker einzubeziehen. "Erste Impfangebote in den Arztpraxen ab Mitte April kommen zu spät", sagte er weiter. Kaum ein Land habe so ein engmaschiges Netz an Praxisärzten wie Deutschland.
Auch die gesundheitspolitische SPD-Fraktionssprecherin Sabine Dittmar dringt auf deren stärkere Einbindung: "Gerade in den Grenzgebieten mit hoher Inzidenz macht es absolut Sinn, die ambulanten Praxen umgehend einzubeziehen und eine Ringimpfung der Bevölkerung durchzuführen", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Die niedergelassenen Ärzte könnten innerhalb von wenigen Tagen den kompletten vorrätigen Impfstoff problemlos verimpfen."
BVB-Geschäftsführer Watzke für geimpfte Zuschauer bei Pokal-Finale
04:44 Uhr: Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer bei Borussia Dortmund, hält ein DFB-Pokalfinale am 13. Mai in Berlin vor Zuschauern für möglich. Nach seiner Meinung könnte die Partie eine Art "Pilotprojekt" sein, bei dem kostenlos nur gegen das Coronavirus geimpfte Besucher ins Olympiastadion dürften, die heldenhaft in der medizinischen oder sozialen Betreuung gearbeitet hätten, sagte er bei einem Auftritt auf dem von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ausgerichteten Kongress "Zwischen den Zeilen". "Das wäre eine coole Nummer. Es spricht nichts Nennenswertes dagegen", sagte Watzke.
Der BVB-Geschäftsführer, dessen Team im Pokal-Halbfinale auf den Zweitligisten Holstein Kiel trifft, nannte drei Gründe für seinen Vorstoß. "Erstens wäre es eine schöne Geste, zweitens würde es der Atmosphäre unglaublich guttun. Und drittens würde es die Gesellschaft wieder etwas zusammenbringen. Deshalb müssen wir über solche Dinge sprechen", sagte Watzke. Ihm würde für das Pokal-Finale eine Zuschauerzahl zwischen 10.000 und 15.000 vorschweben. Ähnliches gab es bereits beim American Football bereits. Anfang Februar durften einige Tausend Geimpfte den Super Bowl LV im Stadion von Tampa Bay sehen, die ebenfalls herausragende Leistungen im Gesundheitswesen vorweisen konnten.
Impfstoffbeauftragter: Ziel ist Selbstversorgung Deutschlands ab 2022
01:03 Uhr: Die Bundesregierung strebt für das nächste Jahr an, dass sich Deutschlands selbst mit Impfstoff versorgen kann. Von 2022 an solle "eine sichere Versorgung Deutschlands über eigene Produktionskapazitäten gewährleistet" sein, sagte der Impfstoffbeauftragte der Regierung, Christoph Krupp (SPD), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dafür werde eine "Taskforce bis Mai ein Konzept zu Produktionskapazitäten in Deutschland ab 2022 erstellen". Das Ziel sei, die Produktion von Impfstoffen auszubauen und langfristig zu sichern.
Im Vordergrund stünden neuartige Technologien, wie beispielsweise mRNA-Impfstoffe. Dabei baue er besonders auf die deutschen Hersteller Biontech und Curevac. "Aber auch Johnson & Johnson und Astrazeneca wollen in Deutschland produzieren", sagte Krupp. "Wir brauchen ein Netzwerk von Unternehmen, die die verschiedenen Produktionsschritte machen." Dabei müsse die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick genommen werden: von der Rohstoffbeschaffung über die Abfüllung der Impfdosen bis zur Lieferung von Nebenprodukten und Impfzubehör.
Im Pandemiefall sollten die Europäer Krupp zufolge außerdem in der Lage sein, einen neuen Wirkstoff in einem Vierteljahr für die gesamte europäische Bevölkerung herzustellen. "Das wären 500 Millionen Impfdosen. Dazu sollte Deutschland einen kraftvollen Beitrag leisten.»"
Aufwärtstrend bei Corona-Infektionszahlen: Spahn spricht von angespannter Lage
Eine ansteckendere Virusvariante und wieder mehr Betrieb etwa in Schulen und Kitas: In Deutschland scheint die Pandemie wieder Fahrt aufzunehmen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler warnen vor einer dritten Welle.