Daten zur Coronapandemie Inzidenzwerte im Land steigen exponentiell

Daten zur Coronapandemie Inzidenzwerte im Land steigen exponentiell
Jan Georg Plavec, Franziska Schmock und Lena Hummel, 19.03.2021 - 11:56 Uhr
In mehreren Kreisen in Baden-Württemberg ist die kritische 100er-Marke überschritten. (Symbolbild) Foto: dpa
In mehreren Kreisen in Baden-Württemberg ist die kritische 100er-Marke überschritten. (Symbolbild) Foto: dpa

Das exponentielle Wachstum bei den Corona-Infektionszahlen ist zurück. Die Zunahme hat sich diese Woche verdoppelt. Hier geht es zu den aktuellen Daten.

Stuttgart - Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg steigt derzeit exponentiell. Die Inzidenz, also die Zahl der Infektionen je 100 000 Einwohner pro Woche, ist binnen zwei Tagen von 79 auf 89 gestiegen. Der gleich starke Anstieg von 69 auf 79 war zuvor binnen vier Tagen verzeichnet worden. Das Wachstumstempo im Südwesten hat sich in dieser Woche also verdoppelt.

In 14 Stadt- und Landkreisen liegt die Inzidenz mittlerweile über 100; hier greift also entweder schon die „Notbremse“ oder sie muss in den kommenden Tagen greifen. In diesem Fall werden in den betroffenen Kreisen die Lockerungen von Anfang März weitgehend zurückgenommen; Einzelhandel, Museen und Zoos müssen dann wieder schließen. Die aktuell geltenden Regeln fassen wir in diesem Beitrag zusammen.

In diesem Beitrag veröffentlichen wir die aktuellsten Zahlen zur Entwicklung des Infektionsgeschehens. Wir greifen dafür auf Daten des Robert-Koch Instituts sowie des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg zurück. Stand der Daten: 19. März, 11:00 Uhr.
Corona in Deutschland

Die wichtigste Kennziffer ist die Zahl der per Labortest bestätigten Neuinfektionen im Wochenmittel je 100 000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz). In der laufenden Woche sind die Werte sehr stark gestiegen. Das Wachstum ist derzeit ähnlich stark wie im Oktober.

Das Diagramm zeigt die 7-Tage-Inzidenz für Deutschland und Baden-Württemberg seit März 2020:

Die Zahl der an und mit Covid-19 Verstorbenen reagiert immer erst zeitversetzt auf die Entwicklung der Infektionen, sinkt in Deutschland jedoch weiterhin. Der Wert liegt derzeit bei 185 Todesfällen pro Tag (Wochenmittel) und damit unter dem Höchstwert während der ersten Welle im Frühjahr. Wichtig zu wissen: Die Zahlen beziehen sich auf das Melde-, nicht auf das Sterbedatum.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der mit Corona zusammenhängenden, ans RKI gemeldeten Todesfälle seit März:

Aktuell werden pro Woche wieder knapp 80 000 neue Infektionen bestätigt. Am höchsten ist der Anteil in in den ostdeutschen Bundesländern, wo er vielerorts über 100 liegt. Am niedrigsten ist dieser Wert mit 57 derzeit in Schleswig-Holstein.

Die folgende Tabelle zeigt die aktuellen Zahlen für die einzelnen Bundesländer. Sie können die Tabelle durchblättern, um alle Länder angezeigt zu bekommen.

Corona in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist die 7-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich fast überall gestiegen, teilweise wegen einzelner größerer Ausbrüche. In 14 Kreisen liegt die Inzidenz aktuell über dem politisch relevanten Wert von 100 – in manchen Kreisen gelten bereits verschärfte Regelungen in Form der „Notbremse“, in anderen könnten sie in den nächsten Tagen in Kraft treten.

In der folgenden Tabelle geben wir die jeweils aktuellsten Werte für alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg an und zeigen, wie sich die 7-Tage-Inzidenz in den letzten Tagen entwickelt hat. Sie können mit den Pfeiltasten die Tabelle durchblättern, um alle Kreise in Baden-Württemberg angezeigt zu bekommen.

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen dürfen nur noch in Stadt- und Landkreisen gelten, in denen die 7-Tage-Inzidenz drei Tage lang über 100 liegt. So die neue Corona-Verordnung des Landes, die ab 8. März gilt. Aktuell ist nur der Landkreis Schwäbisch Hall betroffen, doch könnte in etlichen weiteren Landkreisen schon in der kommenden Woche wieder entsprechende Beschränkungen gelten. Einen Überblick darüber, in welchen Kreisen derzeit Ausgangssperren gelten, haben wir hier zusammengestellt.

Die Mutationen des Coronavirus breiten sich in Baden-Württemberg weiter aus. Die britische Mutation macht den größten Anteil in Baden-Württemberg aus. Mehr als 60 Prozent aller Infektionen gehen nach Angaben des Landesgesundheitsamts derzeit auf sie zurück. Insbesondere breiten sich die Mutationen derzeit exponentiell aus – ein Grund für das starke Wachstum der Infektionen insgesamt.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der gemeldeten Mutationen in Baden-Württemberg seit Ende Januar:

Die Zahl der gemeldeten an und mit Covid-19 Verstorbenen sinkt mit kleinen Dellen auch in Baden-Württemberg. Ähnlich wie zuletzt Mitte November liegt die Zahl der Verstorbenen im Wochenmittel aktuell bei 19.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der mit Corona zusammenhängenden Todesfälle seit Ausbruch der Pandemie:

Corona in der Region Stuttgart

In der Region Stuttgart liegt keiner der Kreise mehr unter der Marke von 50 bestätigten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner pro Woche. Die Landkreise Esslingen und Göppingen haben die kritische 7-Tage-Inzidenz von 100 seit mehreren Tagen überschritten – hier greift die Notbremse in Kraft.

Die Karte zeigt, wie viele Corona-Neuinfektionen in der Region in den vergangenen sieben Tagen erkannt wurden – und zwar abhängig von der Bevölkerungszahl. Klicken Sie auf den gewünschten Kreis, um detaillierte Zahlen angezeigt zu bekommen.