EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 20 Oktober 2015
Dienstag der 29. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Wendelin
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Ambrosius : „Die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft“
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Lukas 12,35-38.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!
Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.
Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Ambrosius (um 340-397), Bischof von Mailand und Kirchenlehrer
12. Predigt zum Psalm 119
„Die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft“
Das Wort Gottes scheucht den Faulen auf und weckt den Schläfer. Wer an die Tür klopft, möchte doch immer auch eintreten. Es liegt an uns, wenn er nicht immer hereinkommt oder nicht immer bei uns bleibt. Deine Türe sei für den, der kommt offen! Öffne deine Seele, erweitere die Möglichkeiten deiner Seele, um den Reichtum der Einfachheit, die Schätze des Friedens, die Süße der Gnade entdecken zu können! Mach weit dein Herz, lauf der Sonne des ewigen Lichts entgegen, das „jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9)! Dieses wahre Licht leuchtet gewiss für alle. Schließt jedoch einer sein Fenster, bringt er sich selber um das ewige Licht.
Auch bleibt Christus selber draußen, wenn du die Türe deiner Seele zuschlägst. Zwar könnte er eintreten, aber er will sich nicht mit Gewalt Eintritt verschaffen; er möchte denen keinen Zwang antun, die ihn ablehnen. Hervorgegangen aus dem Schoß der Jungfrau, sendet er seine Strahlen ins ganze Universum, um für alle zu leuchten. Wer das unaufhörlich strahlende Licht in sich aufnehmen möchte, der öffnet ihm; keine Nacht wird sein Strahlen je unterbrechen. Die Sonne, die wir jeden Tag sehen, macht der Dunkelheit der Nacht Platz; die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20) jedoch kennt keinen Untergang, denn die Ewige Weisheit ist vom Bösen nicht besiegt.