EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Samstag, 26 Dezember 2015
Zweiter Weihnachtstag und Fest des Hl. Stephanus, erster Märtyrer
Heute auch : Hl. Stephanus
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] : „Ja, ich komme, um Deinen Willen zu tun“ (Hebr 10,7)
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Matthäus 10,17-22.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.
Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] (1891-1942), Karmelitin, Märtyrerin, Mitpatronin Europas
Meditation zum 6. Januar 1941
„Ja, ich komme, um Deinen Willen zu tun“ (Hebr 10,7)
Wieder knien wir vor der Krippe nieder […] Ganz nahe beim neugeborenen Erlöser sehen wir den hl. Stephanus. Was hat ihm diesen Ehrenplatz erwirkt, der als Erster dem Gekreuzigten das Blutzeugnis dargebracht hat? Er hat in jugendlichem Eifer das vollzogen, was der Herr folgendermaßen bei seinem Eintritt in die Welt kundgetan hat: „einen Leib hast Du mir geschaffen […] Ja, ich komme, um Deinen Willen zu tun“ (Hebr 10,5.7). Er hat den vollkommenen Gehorsam geübt, der seine Wurzeln in der Liebe hat und sich in der Liebe ausdrückt. Er ist den Spuren des Herrn in dem gefolgt, was der Natur nach für das menschliche Herz vielleicht das Schwierigste ist, was geradezu unmöglich erscheint: wie der Erlöser selbst hat er das Gebot der Feindesliebe erfüllt. Das Kind in der Krippe, das gekommen ist, um den Willen Seines Vaters zu erfüllen bis zum Tod am Kreuz (vgl. Phil 2,8), sieht im Geiste vor sich all jene, die Ihm folgen werden auf diesem Weg. Er liebt diesen jungen Mann, den er eines Tages erwarten wird, um ihm als erstem mit einem Palmzweig in der Hand einen Platz beim Thron des Vaters zu geben. Seine kleine Hand zeigt auf ihn als ein Modell, wie wenn er zu uns sagte: „Seht hier das Gold, das ich von euch erwarte.“