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Die sieben Regeln des Papstes auf dem Weg zum Priestertum – eine Anthologie. Von Armin Schwibach
Vorspann
Die böse Macht und die Notwendigkeit des Priesters angesichts der Verwüstungen
Als ich im Dezember 1944 zum Soldatendienst eingezogen wurde, fragte der Kompaniechef jeden einzelnen von uns, welchen Beruf er für die Zukunft anstrebe. Ich antwortete, ich wolle katholischer Priester werden. Darauf der Leutnant: Da müssen Sie sich etwas anderes suchen. Im neuen Deutschland werden Priester nicht mehr gebraucht. Ich wusste, dass dieses „neue Deutschland" bereits am Ende war und dass nach den ungeheuren Verwüstungen, die dieser Wahn über das Land gebracht hatte, erst recht wieder Priester nötig sein würden.
Wo der Mensch Gott nicht mehr wahrnimmt, wird das Leben leer. Alles ist zu wenig. Er sucht dann seine Zuflucht im Rausch oder in der Gewalt, von der gerade die Jugend heute zunehmend bedroht wird.
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Der lebendige Gott
Gott lebt. Er hat jeden von uns geschaffen und kennt daher jeden. Er ist so groß, dass er Zeit hat für unsere Kleinigkeiten: „Alle Haare eures Hauptes sind gezählt." Gott lebt, und er braucht Menschen, die für ihn da sind und die ihn zu den anderen Menschen bringen.
Das Priesterseminar: die Weggemeinschaft der Jünger
Das Priesterseminar ist Weggemeinschaft auf den priesterlichen Dienst zu. Es braucht die „Jüngergemeinschaft", das Miteinander derer, die der gemeinsamen Kirche dienen wollen.
Regel 1: Pflegt die persönliche Beziehung zu Gott!
Der Priester muss ein „Gottesmensch“ sein
Gott ist für uns nicht eine ferne Hypothese, nicht ein Unbekannter, der sich nach dem Urknall zurückgezogen hat. Gott hat sich gezeigt in Jesus Christus. Im Gesicht Jesu Christi sehen wir das Gesicht Gottes. In seinen Worten hören wir Gott selbst mit uns reden. Deshalb ist das Allerwichtigste auf dem Weg zum Priestertum und das ganze Priesterleben hindurch die persönliche Beziehung zu Gott in Jesus Christus.
Der Priester ist der Bote Gottes
Der Priester ist nicht der Verwalter irgendeines Vereins, dessen Mitgliederzahl er zu erhalten und zu vergrößern versucht. Er ist der Bote Gottes unter den Menschen. Er will zu Gott hinführen und so auch die rechte Gemeinschaft der Menschen untereinander wachsen lassen.
Der Sinn des Betens
Wenn der Herr sagt: „Betet allezeit“, dann fordert er uns natürlich nicht dazu auf, dauernd Gebetsworte zu sprechen, sondern dazu, den inneren Kontakt mit Gott nie zu verlieren. In ihn uns einzuüben, ist der Sinn unseres Betens.
Regel 2: Die persönliche Beziehung zu Christus in der Eucharistie ist grundlegend!
Das Sakrament der Eucharistie
Mitte unserer Gottesbeziehung und unserer Lebensgestaltung ist die Eucharistie. Sie von innen her mitzufeiern und so Christus leibhaftig zu begegnen, muss Zentrum aller unserer Tage sein.
Lex orandi – lex credendi im Atem der Jahrhunderte
Zur rechten Eucharistiefeier gehört es auch, dass wir die Liturgie der Kirche in ihrer konkreten Gestalt kennen, verstehen und lieben lernen. In der Liturgie beten wir mit den Gläubigen aller Jahrhunderte – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft berühren sich in einem einzigen großen Chor des Gebetes. Allmählich verstehen zu lernen, wie dies alles gewachsen ist, wie viel Erfahrung des Glaubens im Aufbau der Meßliturgie liegt, wie viele Generationen sie betend geformt haben, ist etwas Begeisterndes, wie ich von meinem persönlichen Weg her sagen darf.
Regel 3: Geht oft zur Beichte!
Das Bußsakrament – Schule der Ehrlichkeit vor Gott gegen die seelische Verwilderung
Auch wenn wir immer wieder mit den gleichen Fehlern zu ringen haben, ist es wichtig, der seelischen Verwilderung entgegenzuwirken; der Gleichgültigkeit, die sich damit abfindet, dass ich nun einmal so bin. Es ist wichtig, auf dem Weg zu bleiben – ohne Skrupulosität, in dem dankbaren Bewusstsein, dass Gott mir immer neu vergibt. Aber auch ohne Gleichgültigkeit, die nicht mehr um die Heiligkeit und um das Besserwerden ringen würde. Und indem ich mir vergeben lasse, lerne ich auch, den anderen zu vergeben.
Regel 4: Würdigt die Volksfrömmigkeit, auch wenn sie zur Irrationalität tendiert!
Achtet die Volksfrömmigkeit!
In der Volksfrömmigkeit ist der Glaube in das Herz der Menschen eingetreten, ist Teil ihres Empfindens, ihrer Gewohnheiten, ihres gemeinsamen Fühlens und Lebens geworden. Deswegen ist die Volksfrömmigkeit ein großer Schatz der Kirche. Der Glaube hat Fleisch und Blut angenommen. Sie muss sicher immer wieder gereinigt, auf die Mitte hin bezogen werden, aber sie verdient unsere Liebe, und sie macht uns selber auf ganz reale Weise zu „Volk Gottes".
Regel 5: Studiert, studiert, studiert!
Die intellektuelle Dimension ist dem christlichen Glauben wesentlich: „Seid stets bereit, jedem Antwort zu geben, der euch nach der ‚Vernunft‘ (Logos) eurer Hoffnung fragt“ (1 Petr 3,15)
Ich kann Euch nur dringend bitten: Studiert eifrig! Nützt die Jahre des Studiums! Ihr werdet es nicht bereuen. Sicher, oft erscheinen Materien des Studiums weit von der Praxis des christlichen Lebens und des pastoralen Dienstes entfernt. Aber es ist trotzdem ganz verkehrt, immer sogleich die pragmatische Frage zu stellen: Kann ich das einmal brauchen? Hat das praktischen, pastoralen Nutzen? Es geht eben nicht bloß darum, das augenscheinlich Nützliche zu erlernen, sondern darum, das innere Gefüge des Glaubens so in seiner Ganzheit zu kennen und zu verstehen, dass es Antwort auf die Fragen der Menschen wird, die äußerlich gesehen von Generation zu Generation wechseln und doch in ihrem tiefsten Grund dieselben bleiben.
Die glaubende Kirche ist die Voraussetzung der wahren Theologie
Liebt das Studium der Theologie, und folgt ihm mit dem wachen Sinn für die Verankerung der Theologie in der lebendigen Gemeinschaft der Kirche, die mit ihrer Autorität nicht etwa ein Gegenpol zur theologischen Wissenschaft, sondern ihre Voraussetzung ist. Ohne die glaubende Kirche hört Theologie auf, sie selber zu sein und wird zu einem Bündel verschiedener Disziplinen ohne innere Einheit.
Regel 6: In allen Dimensionen des Menschseins reifen!
Der Seminarist – work in progress
Für den Priester, der andere auf dem Weg durchs Leben und bis zur Pforte des Todes begleiten soll, ist es wichtig, dass er selbst Herz und Verstand, Vernunft und Gefühl, Leib und Seele ins rechte Gleichgewicht gebracht hat und menschlich „intakt" ist. Die christliche Überlieferung hat daher immer mit den „göttlichen Tugenden" auch die von der Erfahrung des Menschseins, von der Philosophie her gefundenen „Kardinaltugenden" und überhaupt die gesunde ethische Überlieferung der Menschheit verbunden.
Priestersein, Sexualität und Zölibat: die notwendige Integration der Sexualität ins Ganze der Persönlichkeit
Die Sexualität ist eine Gabe des Schöpfers, aber auch eine Aufgabe an das eigene Menschwerden. Wenn sie nicht in die Person integriert ist, dann wird sie banal und zerstörerisch zugleich.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern – das Zerrbild des Priesteramtes
Statt Menschen zu reifer Menschlichkeit hinzuführen und sie ihnen selbst vorzuleben, haben (die betroffenen Priester) durch ihren Missbrauch Zerstörungen hervorgerufen, die wir mit tiefem Schmerz bedauern. Aber der zutiefst zu missbilligende Missbrauch kann die priesterliche Sendung nicht diskreditieren, die groß und rein bleibt.
Neue Wachsamkeit während der Ausbildung
Das Geschehene muss uns freilich wacher und aufmerksamer machen, gerade auf dem Weg zum Priestertum sich selber vor Gott gründlich zu befragen, ob dies sein Wille für mich ist. Es ist Aufgabe der Beichtväter und Eurer Vorgesetzten, Euch auf dem Weg dieser Entscheidung zu begleiten und zu helfen. Es ist ein grundlegendes Element Eures Weges, im Aufblick zu dem in Christus offenbaren Gott die grundlegenden Tugenden des Menschseins zu üben und von ihm her immer neu reinigen zu lassen.
Regel 7: Zusammenleben muss gelernt werden!
Die neuen Orte des Heranwachsens der Priesterberufung und das Leben auf ganz verschiedenen „spirituellen Kontinenten“ darf die Gemeinsamkeit des künftigen Auftrags und seines spirituellen Weges nicht beeinträchtigen
Gerade deshalb ist das Priesterseminar wichtig als Weggemeinschaft über die verschiedenen Formen der Spiritualität hin. Die Movimenti sind eine großartige Sache. Ihr wisst, wie sehr ich sie als Gabe des Heiligen Geistes an die Kirche schätze und liebe. Aber sie müssen daran gemessen werden, wie sie alle auf das gemeinsame Katholische, auf das Leben der gemeinsamen Kirche Christi offen sind, die in aller Vielfalt doch nur eine ist.
Das Priesterseminar – Schule der Toleranz als Schule des Sich-Annehmens und Sich-Verstehens
Das Priesterseminar ist die Zeit, in der Ihr miteinander und voneinander lernt. In dem manchmal vielleicht schwierigen Miteinander müsst Ihr die Großzügigkeit und Toleranz erlernen, einander nicht nur ertragen, sondern gegenseitig bereichern, so dass jeder seine spezifische Gabe ins Ganze einbringen kann, aber doch alle der gleichen Kirche, dem gleichen Herrn dienen. Diese Schule der Toleranz, mehr: des Sich-Annehmens und des Sich-Verstehens in der Einheit des Leibes Christi gehört zu den wichtigen Elementen der Jahre im Priesterseminar.
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Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
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Das Priesterseminar: die Weggemeinschaft der Jünger
Das Priesterseminar ist Weggemeinschaft auf den priesterlichen Dienst zu. Es braucht die „Jüngergemeinschaft", das Miteinander derer, die der gemeinsamen Kirche dienen wollen.
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.dessen Mitgliederzahl er zu erhalten und zu vergrößern versucht. Er ist der Bote Gottes unter den Menschen. Kath.net dokumentiert den Brief von Papst Benedikt XVI. an die Seminaristen zum Abschluss des Priesterjahres im Wortlaut.
Vatikan (kath.net)
Kath.net dokumentiert den Brief des Heiligen Vaters zum Abschluss des Priesterjahres vom 18.10.2010 im Wortlaut:
Liebe Seminaristen!
Als ich im Dezember 1944 zum Soldatendienst eingezogen wurde, fragte der Kompaniechef jeden einzelnen von uns, welchen Beruf er für die Zukunft anstrebe. Ich antwortete, ich wolle katholischer Priester werden. Darauf der Leutnant: Da müssen Sie sich etwas anderes suchen. Im neuen Deutschland werden Priester nicht mehr gebraucht. Ich wusste, dass dieses „neue Deutschland" bereits am Ende war und dass nach den ungeheuren Verwüstungen, die dieser Wahn über das Land gebracht hatte, erst recht wieder Priester nötig sein würden. Heute ist die Lage ganz anders. Aber in unterschiedlichen Weisen denken auch heute viele Leute, dass das katholische Priestertum kein Beruf für die Zukunft sei, sondern eher der Vergangenheit angehöre.
Ihr, liebe Freunde, habt Euch entschieden, ins Priesterseminar einzutreten und habt Euch damit auf den Weg zum Dienst des Priesters in der katholischen Kirche gemacht, gegen solche Vorstellungen und Meinungen. Ihr habt gut daran getan. Denn die Menschen werden immer, auch in der Periode der technischen Beherrschung der Welt und der Globalisierung, Gott benötigen - den Gott, der sich uns gezeigt hat in Jesus Christus und der uns versammelt in der weltweiten Kirche, um mit ihm und durch ihn das rechte Leben zu erlernen und die Maßstäbe der wahren Menschlichkeit gegenwärtig und wirksam zu halten. Wo der Mensch Gott nicht mehr wahrnimmt, wird das Leben leer. Alles ist zu wenig. Er sucht dann seine Zuflucht im Rausch oder in der Gewalt, von der gerade die Jugend heute zunehmend bedroht wird. Gott lebt. Er hat jeden von uns geschaffen und kennt daher jeden. Er ist so groß, dass er Zeit hat für unsere Kleinigkeiten: „Alle Haare eures Hauptes sind gezählt." Gott lebt, und er braucht Menschen, die für ihn da sind und die ihn zu den anderen Menschen bringen. Ja, es hat Sinn, Priester zu werden: Die Welt braucht Priester, Hirten, heute, morgen und immer, so lange sie besteht.
Das Priesterseminar ist Weggemeinschaft auf den priesterlichen Dienst zu. Damit ist schon etwas sehr Wichtiges gesagt: Priester wird man nicht allein. Es braucht die „Jüngergemeinschaft", das Miteinander derer, die der gemeinsamen Kirche dienen wollen. In diesem Brief möchte ich – auch rückschauend auf meine eigene Seminarzeit – ein paar Elemente herausstellen, die für diese Jahre des Unterwegsseins wichtig sind.
1. Wer Priester werden will, muss vor allem ein „Gottesmensch" sein, wie der heilige Paulus es ausdrückt (1 Tim 6,11). Gott ist für uns nicht eine ferne Hypothese, nicht ein Unbekannter, der sich nach dem Urknall zurückgezogen hat. Gott hat sich gezeigt in Jesus Christus. Im Gesicht Jesu Christi sehen wir das Gesicht Gottes. In seinen Worten hören wir Gott selbst mit uns reden. Deshalb ist das Allerwichtigste auf dem Weg zum Priestertum und das ganze Priesterleben hindurch die persönliche Beziehung zu Gott in Jesus Christus. Der Priester ist nicht der Verwalter irgendeines Vereins, dessen Mitgliederzahl er zu erhalten und zu vergrößern versucht. Er ist der Bote Gottes unter den Menschen. Er will zu Gott hinführen und so auch die rechte Gemeinschaft der Menschen untereinander wachsen lassen. Deshalb ist es so wichtig, liebe Freunde, dass Ihr im stetigen Kontakt mit Gott zu leben lernt.
Wenn der Herr sagt: „Betet allezeit", dann fordert er uns natürlich nicht dazu auf, dauernd Gebetsworte zu sprechen, sondern dazu, den inneren Kontakt mit Gott nie zu verlieren. In ihn uns einzuüben, ist der Sinn unseres Betens. Deshalb ist es wichtig, dass der Tag mit Gebet beginnt und mit Gebet endet. Dass wir in der Schriftlesung ihm zuhören. Dass wir ihm unsere Wünsche und Hoffnungen, unsere Freuden und Leiden, unsere Fehler und unseren Dank für alles Schöne mitteilen und so ihn als Bezugspunkt unseres Lebens immer vor Augen haben. So werden wir sensibel für unsere Fehler und lernen, an uns zu arbeiten; sensibel aber auch für all das Schöne und Gute, das wir wie selbstverständlich Tag um Tag empfangen, und so wächst Dankbarkeit. Mit der Dankbarkeit wächst die Freude, dass Gott uns nahe ist und dass wir ihm dienen dürfen.
2. Gott ist für uns nicht nur Wort. In den Sakramenten schenkt er sich uns leibhaftig, durch leibliche Dinge hindurch. Mitte unserer Gottesbeziehung und unserer Lebensgestaltung ist die Eucharistie. Sie von innen her mitzufeiern und so Christus leibhaftig zu begegnen, muss Zentrum aller unserer Tage sein. Der heilige Zyprian hat die Evangelienbitte „unser tägliches Brot gib uns heute" unter anderem so ausgelegt, dass er sagt: „Unser" Brot, das Brot, das wir als Christen in der Kirche empfangen dürfen, ist der eucharistische Herr selbst. In der Vaterunser-Bitte beten wir demnach darum, dass er uns dieses „unser" Brot täglich schenkt; dass es immerfort die Nahrung unseres Lebens sei. Dass der auferstandene Christus, der sich uns in der Eucharistie gibt, wirklich unser ganzes Leben durchforme mit dem Glanz seiner göttlichen Liebe. Zur rechten Eucharistiefeier gehört es auch, dass wir die Liturgie der Kirche in ihrer konkreten Gestalt kennen, verstehen und lieben lernen. In der Liturgie beten wir mit den Gläubigen aller Jahrhunderte – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft berühren sich in einem einzigen großen Chor des Gebetes. Allmählich verstehen zu lernen, wie dies alles gewachsen ist, wie viel Erfahrung des Glaubens im Aufbau der Messliturgie liegt, wie viele Generationen sie betend geformt haben, ist etwas Begeisterndes, wie ich von meinem persönlichen Weg her sagen darf.
3. Auch das Bußsakrament ist wichtig. Es lehrt mich, mich von Gott her anzuschauen und zwingt mich zur Ehrlichkeit mir selbst gegenüber. Es führt mich zur Demut. Der Pfarrer von Ars hat einmal gesagt: Ihr findet es nicht sinnvoll, heute die Lossprechung zu empfangen, da ihr wisst, dass ihr morgen doch wieder die gleichen Sünden tun werdet. Aber – so sagt er: Gott selbst vergisst im Augenblick eure Sünden von morgen, um euch heute seine Gnade zu geben. Auch wenn wir immer wieder mit den gleichen Fehlern zu ringen haben, ist es wichtig, der seelischen Verwilderung entgegenzuwirken; der Gleichgültigkeit, die sich damit abfindet, dass ich nun einmal so bin. Es ist wichtig, auf dem Weg zu bleiben - ohne Skrupulosität, in dem dankbaren Bewusstsein, dass Gott mir immer neu vergibt. Aber auch ohne Gleichgültigkeit, die nicht mehr um die Heiligkeit und um das Besserwerden ringen würde. Und indem ich mir vergeben lasse, lerne ich auch, den anderen zu vergeben. Indem ich meine eigene Armseligkeit erkenne, werde ich auch toleranter und verständiger mit der Schwäche des Nächsten.
4. Bewahrt Euch auch den Sinn für die Volksfrömmigkeit, die in allen Kulturen verschieden und doch auch immer wieder ganz ähnlich ist, weil das Herz des Menschen letztlich immer dasselbe ist. Gewiss, die Volksfrömmigkeit tendiert zur Irrationalität, vielleicht auch manchmal zur Äußerlichkeit. Sie zu ächten ist dennoch ganz verkehrt. In ihr ist der Glaube in das Herz der Menschen eingetreten, ist Teil ihres Empfindens, ihrer Gewohnheiten, ihres gemeinsamen Fühlens und Lebens geworden. Deswegen ist die Volksfrömmigkeit ein großer Schatz der Kirche. Der Glaube hat Fleisch und Blut angenommen. Sie muss sicher immer wieder gereinigt, auf die Mitte hin bezogen werden, aber sie verdient unsere Liebe, und sie macht uns selber auf ganz reale Weise zu „Volk Gottes".
5. Die Zeit im Seminar ist vor allem auch Zeit des Studiums. Der christliche Glaube hat eine rationale und eine intellektuelle Dimension, die ihm wesentlich ist. Ohne sie wäre er nicht er selber. Paulus spricht von einem „Typus der Lehre", in den hinein wir in der Taufe übergeben worden sind (Röm 6,17). Ihr alle kennt das Wort des heiligen Petrus, das den mittelalterlichen Theologen als Begründung für eine rationale, wissenschaftlich ausgearbeitete Theologie galt: „Seid stets bereit, jedem Antwort zu geben, der euch nach der ‚Vernunft‘ (Logos) eurer Hoffnung fragt" (1 Petr 3,15). Die Fähigkeit zu solchen Antworten zu lernen, ist eine Hauptaufgabe der Jahre im Priesterseminar. Ich kann Euch nur dringend bitten: Studiert eifrig! Nützt die Jahre des Studiums! Ihr werdet es nicht bereuen. Sicher, oft erscheinen Materien des Studiums weit von der Praxis des christlichen Lebens und des pastoralen Dienstes entfernt. Aber es ist trotzdem ganz verkehrt, immer sogleich die pragmatische Frage zu stellen: Kann ich das einmal brauchen? Hat das praktischen, pastoralen Nutzen? Es geht eben nicht bloß darum, das augenscheinlich Nützliche zu erlernen, sondern darum, das innere Gefüge des Glaubens so in seiner Ganzheit zu kennen und zu verstehen, dass es Antwort auf die Fragen der Menschen wird, die äußerlich gesehen von Generation zu Generation wechseln und doch in ihrem tiefsten Grund dieselben bleiben. Deswegen ist es wichtig, hinter die wechselnden Fragen des Augenblicks zu kommen, um die eigentlichen Fragen zu begreifen und so auch die Antworten als Antworten zu verstehen.
Es ist wichtig, die Heilige Schrift als ganze, in ihrer Einheit aus Altem und Neuem Testament gründlich kennenzulernen – die Gestaltwerdung der Texte, ihre literarische Eigenart, ihr Zusammenwachsen zum Kanon der heiligen Bücher, die dynamische innere Einheit, die nicht auf der Oberfläche liegt, aber doch allen einzelnen Texten erst ihre volle Bedeutung gibt. Es ist wichtig, die Väter und die großen Konzilien kennenzulernen, in denen die Kirche sich die wesentlichen Aussagen der Schrift denkend und glaubend angeeignet hat. So könnte ich fortfahren: Was wir Dogmatik nennen, ist das Verstehen der einzelnen Inhalte des Glaubens in ihrer Einheit, ja, ihrer letzten Einfachheit: Alles Einzelne ist letztlich nur Entfaltung des Glaubens an den einen Gott, der sich uns gezeigt hat und zeigt. Dass es wichtig ist, die wesentlichen Fragen der Moraltheologie und der katholischen Soziallehre zu kennen, brauche ich nicht eigens zu sagen. Wie wichtig heute die ökumenische Theologie ist, das Kennenlernen der verschiedenen christlichen Gemeinschaften, liegt auf der Hand, desgleichen die Notwendigkeit einer Grundorientierung über die großen Religionen und nicht zuletzt die Philosophie: das Verstehen des menschlichen Suchens und Fragens, auf das der Glaube Antwort sein will.
Lernt aber auch, das Kirchenrecht in seiner inneren Notwendigkeit und in seinen praktischen Anwendungsformen zu verstehen und – ich wage es zu sagen – zu lieben: Eine Gesellschaft ohne Recht wäre eine rechtlose Gesellschaft. Recht ist die Bedingung der Liebe. Ich will nun nicht weiter aufzählen, sondern nur noch einmal sagen: Liebt das Studium der Theologie, und folgt ihm mit dem wachen Sinn für die Verankerung der Theologie in der lebendigen Gemeinschaft der Kirche, die mit ihrer Autorität nicht etwa ein Gegenpol zur theologischen Wissenschaft, sondern ihre Voraussetzung ist. Ohne die glaubende Kirche hört Theologie auf, sie selber zu sein und wird zu einem Bündel verschiedener Disziplinen ohne innere Einheit.
6. Die Jahre im Priesterseminar müssen auch eine Zeit des menschlichen Reifens sein. Für den Priester, der andere auf dem Weg durchs Leben und bis zur Pforte des Todes begleiten soll, ist es wichtig, dass er selbst Herz und Verstand, Vernunft und Gefühl, Leib und Seele ins rechte Gleichgewicht gebracht hat und menschlich „intakt" ist. Die christliche Überlieferung hat daher immer mit den „göttlichen Tugenden" auch die von der Erfahrung des Menschseins, von der Philosophie her gefundenen „Kardinaltugenden" und überhaupt die gesunde ethische Überlieferung der Menschheit verbunden. Paulus sagt das sehr deutlich zu den Philippern: „Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!" (4,8)
In diesen Zusammenhang gehört auch die Integration der Sexualität ins Ganze der Persönlichkeit. Die Sexualität ist eine Gabe des Schöpfers, aber auch eine Aufgabe an das eigene Menschwerden. Wenn sie nicht in die Person integriert ist, dann wird sie banal und zerstörerisch zugleich. Wir sehen das heute an vielen Beispielen in unserer Gesellschaft. In letzter Zeit haben wir mit großem Bedauern feststellen müssen, dass Priester durch sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ein Zerrbild ihres Amtes abgegeben haben. Statt Menschen zu reifer Menschlichkeit hinzuführen und sie ihnen selbst vorzuleben, haben sie durch ihren Missbrauch Zerstörungen hervorgerufen, die wir mit tiefem Schmerz bedauern. Ob alledem kann bei vielen Menschen, wohl auch bei Euch selber, die Frage aufkommen, ob es gut sei, ein Priester zu werden; ob der Zölibat ein sinnvoller Weg menschlichen Lebens sei. Aber der zutiefst zu missbilligende Missbrauch kann die priesterliche Sendung nicht diskreditieren, die groß und rein bleibt. Gottlob kennen wir alle überzeugende, von ihrem Glauben geformte Priester, an denen uns sichtbar wird, dass man in diesem Stand und gerade auch im Leben des Zölibats zu wirklicher, reiner und reifer Menschlichkeit kommen kann. Das Geschehene muss uns freilich wacher und aufmerksamer machen, gerade auf dem Weg zum Priestertum sich selber vor Gott gründlich zu befragen, ob dies sein Wille für mich ist. Es ist Aufgabe der Beichtväter und Eurer Vorgesetzten, Euch auf dem Weg dieser Entscheidung zu begleiten und zu helfen. Es ist ein grundlegendes Element Eures Weges, im Aufblick zu dem in Christus offenbaren Gott die grundlegenden Tugenden des Menschseins zu üben und von ihm her immer neu reinigen zu lassen.
7. Die Anfänge priesterlicher Berufung sind heute vielfältiger und unterschiedlicher als in den früheren Jahren. Der Entscheid für das Priestertum bildet sich heute oft in den Erfahrungen eines schon erlernten weltlichen Berufes. Er wächst häufig in Gemeinschaften, besonders in den Movimenti, die einer gemeinsamen Begegnung mit Christus und seiner Kirche, einer spirituellen Erfahrungen und der Freude am Dienst des Glaubens förderlich sind. Er reift auch in ganz persönlichen Begegnungen mit der Größe und der Not des Menschseins. So leben oft Priesterkandidaten auf ganz verschiedenen spirituellen Kontinenten. Es kann schwer sein, die Gemeinsamkeit des künftigen Auftrags und seines spirituellen Weges zu erkennen. Gerade deshalb ist das Priesterseminar wichtig als Weggemeinschaft über die verschiedenen Formen der Spiritualität hin. Die Movimenti sind eine großartige Sache. Ihr wisst, wie sehr ich sie als Gabe des Heiligen Geistes an die Kirche schätze und liebe. Aber sie müssen daran gemessen werden, wie sie alle auf das gemeinsame Katholische, auf das Leben der gemeinsamen Kirche Christi offen sind, die in aller Vielfalt doch nur eine ist.
Das Priesterseminar ist die Zeit, in der Ihr miteinander und voneinander lernt. In dem manchmal vielleicht schwierigen Miteinander müsst Ihr die Großzügigkeit und Toleranz erlernen, einander nicht nur ertragen, sondern gegenseitig bereichern, so dass jeder seine spezifische Gabe ins Ganze einbringen kann, aber doch alle der gleichen Kirche, dem gleichen Herrn dienen. Diese Schule der Toleranz, mehr: des Sich-Annehmens und des Sich-Verstehens in der Einheit des Leibes Christi gehört zu den wichtigen Elementen der Jahre im Priesterseminar.
Liebe Seminaristen! Mit diesen Zeilen wollte ich Euch zeigen, wie sehr ich mit Euch gerade in diesen schwierigen Zeiten mitdenke und wie sehr ich Euch im Gebet nahe bin. Betet auch für mich, damit ich meinen Dienst recht zu tun vermag, solang der Herr es will. Ich vertraue Euch auf Eurem Weg der Vorbereitung auf das Priestertum dem mütterlichen Schutz Marias an, deren Haus eine Schule des Guten und Stätte der Gnade war. Es segne Euch alle der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Aus dem Vatikan, am 18. Oktober 2010, dem Fest des heiligen Evangelisten Lukas
Lesermeinung:
Cyrill Erswill am 20.10.2010
Der Priester ist . . . - beten wir für die Priester täglich . . .
Beten wir für die (unsere) Priester doch möglichst täglich dieses Gebet (der hl. 'kleinen Therese' von Lisieux) und opfern wir - wie die Kinder von Fatima - all unsere Mühen, all unsere Gebete und unsere (möglichst) häufigen Heiligen Messen besonders für die Heiligung der Priester und damit für die Erneuerung der Kirche und der Welt auf:
"Jesus, ewiger Hoherpriester, bewahre Deine Priester im Schutze Deines Heiligsten Herzens, wo ihnen niemand schaden kann.
Bewahre unbefleckt ihre gesalbten Hände, die täglich Deinen Heiligen Leib berühren.
Bewahre rein die Lippen, die gerötet sind von Deinem kostbaren Blut.
Bewahre rein und unirdisch ihr Herz, das versiegelt ist mit dem erhabenen Zeichen Deines glorreichen Priestertums.
Lass sie wachsen in der Liebe und Treue zu Dir und schütze sie vor der Ansteckung der Welt.
Gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein auch die Wandlungskraft über die Herzen.
Segne ihre Arbeit mit reicher Frucht und schenke ihnen dereinst die Krone des ewigen Lebens. Amen."
diese Gebet habe ich gefunden, und bete es seitdem täglich, in dem Büchlein von Inge M. Thürkauf:
"Der Priester als Mann Gottes" - im Widerstreit des Zeitgeistes", Christiana Verlag 2010 (geheftet, 29 Seiten)
Im Gebet verbunden c. E.
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Fröhlich sein,
Gutes tun
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Don Bosco
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Der Fels in der Brandung
Papst Benedikt XVI.
legt die Finger in die Wunden unserer Zeit
Seit fünf Jahren steht Papst Benedikt XVI. an der Spitze der katholischen Kirche. Bei all seinen Pastoralreisen und öffentlichen Auftritten, in seinen Predigten, Enzykliken und Gottesdiensten tritt er für die Ehre Gottes, für Gerechtigkeit, Friede und Liebe unter den Menschen ein. Aber er hält einer weithin gottlos gewordenen Welt auch den Spiegel vor. Deshalb wird er nicht nur geliebt, sondern auch verleumdet und heftig attackiert.
Joseph Ratzinger ist gerade 83 Jahre alt geworden. Er hatte sich seine "alten Tage" anders vorgestellt. Zurückgezogen, meditativ und schreibend wollte er sein anstrengendes, arbeitsreiches und gottesfürchtiges Leben ausklingen lassen.
Aber der Mensch denkt und Gott lenkt.
Ihn, den Besten, den sie hatten, wählten die Kardinäle vor fünf Jahren unter dem sanften Druck des Heiligen Geistes nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. zum Nachfolger auf den Stuhl Petri.
Über die Schwere seiner neuen Aufgabe, über die Kreuze die kommen würden nach der ersten Euphorie, darüber hat er sich nie Illusionen gemacht. Er kennt ja das Wort des Herrn: "Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen!"
Schon als Kurienkardinal, der die Wahrheit des Glaubens mit Sanftmut und Liebe, wenngleich auch unverkürzt und entschieden, verteidigte, wurde er verleumdet und beschimpft.
Aber Joseph Kardinal Ratzinger ging seinen Weg. Den, den der Herr für ihn bestimmte. Er selbst wollte nicht Papst werden, Gott wollte es. Und in aller Demut hat er dieses Amt, diese Bürde, angenommen.
Doch einer Welt, die die Gebote Gottes nicht mehr erträgt, die autonom und selbstherrlich agiert, ist ein Papst mit dem Anspruch, das göttliche Gesetz zu verkünden, ein Ärgernis.
Wie ein Tsunami rollen die antikirchlichen Wellen durch die Medien, werden die Menschen gegen Papst und Kirche aufgehetzt. Die Fehler und schweren Sünden einzelner Glieder der Kirche werden dargestellt, als wären Intrige und Verbrechen das Wesen der Kirche selbst.
Da wirkt Papst Benedikt XVI. wie Jesus im Sturmboot, der seine verängstigten Jünger tröstet: "Fürchtet euch nicht!"
Der Heilige Vater legt die Finger in die Wunden seiner Kirche und die Wunden der Zeit.
Er belehrt, ermahnt, handelt. Freilich nicht im Sinne des Zeitgeistes, sondern im Auftrag Gottes für die Rettung der Menschen. Dafür wird er von vielen gehasst.
Dabei müsste die Menschheit diesen "alten weisen Mann in Rom" dankbar sein, dass er ihren Absturz in eine gnadenlose Kultur des Egoismus und in eine Diktatur des Relativismus bremst. Der Papst setzt ein Zeichen für eine menschenwürdigere und gerechtere Welt und für die Ewigkeit des Lebens.
"Betet für mich, dass ich Euch - die heilige Kirche, jeden einzelnen und alle zusammen . immer mehr lieben lerne. Betet für mich, dass ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe. Beten wir füreinander, dass der Herr uns trägt und dass wir durch ihn einander tragen lernen." So die Bitte des Papstes bei seiner Amtseinführung am 25. April 2005.
Diese Bitte wollen wir nachkommen, für ihn und seine Mitarbeiter beten und ihm für seinen Dienst im Petrusamt von Herzen danken!
(Quelle: Fatima-Ruft)
"Wort des Herrn:
Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen!"
Auf! Streiter Christi, nun ist es an der Zeit!
Haltet zum Kampf und zum Sieg euch bereit!
Kämpft bis aufs Blut für das heiligste Gut!
Sie wollen uns rauben mit frevler Gewalt,
Den heiligsten Glauben, den festesten Halt:
"Die Wahrheit vom Thron!"
So heißt es voll Hohn!
"Nieder die Kirche!" - tönt laut ihr Geschrei,
" Stürzt ihre Mauern, dann ist es vorbei!
Lang genug stand sie, die Feste im Land!
Nichts konnt sie zwingen und bringen in Haft,
Nun soll´s gelingen vereinigter Kraft!
Nun schlägt ihre Stund
Und geht sie zu Grund!"
Habt ihr´s vernommen, wie man sie geschmäht,
Die wie die Säule der Wahrheit doch steht?
Bleibt ihr da still? Keiner wehren sich will?
Bring´t sie zum Schweigen, - steht kampfesbereit,
Nun könnt ihr zeigen, wessen Geistes ihr seid:
Hier - geht es mit Gott,
Dort - mit Satans Rott!
Fürchtet den Feind nicht, wie groß die Gewalt, -
Gott, unser Hort, ist uns Hilfe und Halt!
Sieg kann allein unterm Kreuze nur sein; -
Fallt ihr, so stehen noch Tausende auf,
Nichts kann geschehen, zu hemmen den Lauf;
Das Kreuz stärkt im Krieg
Und führt uns zum Sieg!
Unter dem Kreuze, da seid ihr gefeit,
Seid ihr zum Leben und Sterben bereit!
Seliger Tod für den Glauben und Gott!
Wohl zu beneiden wär´ solch ein Geschick;
Denkt an die Freuden der Christen zurück,
Die blutigen Tod
Einst litten für Gott!
Zeugt denn für Gott und die Kirche im Bund,
Die Er gegründet auf ewigen Grund,
Dass sie so hehr wie der Fels steht im Meer.
Schäumende Wogen mit brausendem Schall
Kommen gezogen und brechen doch all,
Doch ewiglich wankt
Der Fels nicht, noch schwankt!
Ihr auch, die Kinder des Licht´s ihr Euch nennt,
Doch in so vielem vom Fels euch getrennt,
Kehret zurück zum verlorenen Glück!
Lange geschieden durch Zwiespalt und Streit,
Schließet nun Frieden, lauscht freudig bereit
Dem Einigungswort;
Die Trennung muss fort!
Seid Ihr doch alle des einigen Herrn,
Und doch so uneins, so fremd euch und fern?
Wäret ihr Sein, könnte nichts euch entzwei´n!
Unter dem Zeichen des Kreuzes - die Hand
Sollt ihr uns reichen zu neuem Verband.
Liebet ihr Ihn,
Der Zwiespalt müsst fliehn!
In einen Himmel wollt all ihr hinein,
Nun, so müsst hier schon auch einig ihr sein; -
Fanget doch an jetzt, und brechet die Bahn!
Jetzt, wo Gefahren den Frieden bedrohn,
Eilt, euch zu scharen um Kirche und Thron;
für beide steht ein,
Wollt Christen ihr sein!
Haltet zusammen, und zeigt euch dem Feind
Unter dem Banner des Kreuzes vereint,
Dann ist vollbracht, was in heiliger Nacht
Engel verkündet, dass Gott werd´ geehrt,
Friede begründet und Wohlfahrt gemehrt.
Nur das ist uns not,
Und das geb´ uns Gott!
Persönliche Anmerkung:
Viele Katholiken sind derzeit verunsichert, da sie die Wahrheit nicht mehr erkennen.
Aus jedem Winkel kommt ein Pfiff von einem "Glaubenshirten", der Glaubenslämmer für "seine" Lehre sucht.
Wieviele ver-WAHRLOS-te drängt es an den Trögen der Sekten usw.
Hierzu sei bemerkt, dass es nur EINE Kirche gibt!
Jene Kirche, die Jesus Christus mit Seinem heiligen Blut erkauft hat.
Jene Kirche, die Jesus Christus uns mit Fundament und Stellvertreter Seiner Heiligkeit hinterlassen hat.
Jene Kirche, die die unzähligen Martyrer mit ihrem Blut besiegelt haben.
Deshalb richtet man sich nach dem kirchlichen Lehramt.
Unzählige versuchen daran zu rütteln. Die einen versuchen es links, die anderen versuchen es rechts. Doch der Kern der Wahrheit liegt behütet in der Mitte bei der katholischen Kirche.
Es gibt auch kein altes und kein neues Christentum, sondern nur ein echtes und ein falsches.
Wäre der Glaube und das Verhalten der Urchristen ähnlich gewesen wie das der heutigen Kirchenmitglieder, dann gäbe es längst kein Christentum mehr!
Doch der Himmel schläft nicht! Während sich bei uns die Kirchenaustritte häufen, treten in Korea in Scharen ein. Was man hier versucht einzureißen, wird anderswo wieder aufgebaut.
Wort des Herrn:
"Du bist Petrus, der Fels.
Auf diesen Felsen will ich
meine Kirche bauen, und
die Pforten der Hölle werden
sie nicht überwältigen..." (Mt 16,18)
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