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Der Impfstoff Moderna (mRNA-1273, Moderna Biotech) zur Impfung gegen Corona

#1 von admin-anne ( Gast ) , 20.04.2021 15:32

Der Impfstoff Moderna (mRNA-1273, Moderna Biotech) zur Impfung gegen Corona
Foto der Impfung eines MannesPantherMedia / lacheev
Moderna ("Covid-19 Vaccine Moderna") ist ein Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Der Impfstoff wurde zur Zulassung in einer Studie mit etwa 30.000 Teilnehmenden erprobt. Nach den Ergebnissen kann er vor Covid-19 schützen, der Erkrankung durch dieses Virus. Vorübergehende Nebenwirkungen der Impfungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen oder Muskel- oder Gelenkschmerzen sind zwar häufig, bleiben aber meist leicht. Fragen zur längerfristigen Wirkung des Impfstoffs lassen sich im Moment noch nicht beantworten.

Art des Impfstoffs
Moderna (vorher: mRNA-1273) ist ein sogenannter mRNA-basierter Impfstoff (mRNA = Messenger-Ribonukleinsäure). Die mRNA enthält den „Bauplan“ (Gen) für ein Eiweiß auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2. Durch die Impfung gelangt dieser Bauplan über winzige Fettpartikel (Fett-Nanokörperchen) in die Körperzellen. Sie stellen dann für eine kurze Zeit das Corona-Eiweiß (S-Protein) her. Dadurch wird das Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe (Antikörper und T-Zellen) gegen dieses S-Protein zu bilden. Wenn die geimpfte Person später in Kontakt mit diesem Coronavirus kommt, wird dieser schnell durch das Immunsystem erkannt und gezielt bekämpft.

Bei der Impfung entstehen keine Coronaviren.

Informationen zu weiteren Inhaltsstoffen finden sich im Beipackzettel.

Für wen ist der Impfstoff Moderna zugelassen?
Die EU-Kommission hat den Impfstoff Moderna am 6. Januar 2021 in der europäischen Union für Personen ab 18 Jahren zugelassen.

Anfangs hieß der Impfstoff mRNA-1273. Im Rahmen der Zulassung hat der Impfstoff durch den Hersteller den Namen "Covid-19 Vaccine Moderna" erhalten - kurz "Moderna".

Informationen dazu, welchen Personengruppen in welcher Reihenfolge eine Corona-Impfung in Deutschland angeboten werden soll, veröffentlicht die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch Instituts (RKI).

Weitere zugelassene Corona-Impfstoffe
In Deutschland stehen folgende Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zur Verfügung:

Tabelle: Liste der verfügbaren Corona-Impfstoffe
Name des Impfstoffs Hersteller Zulassung
Comirnaty Biontech/Pfizer Dezember 2020
Covid-19 Vaccine Moderna Moderna Biotech Januar 2021
Vaxzevria/Covid-19 Vaccine AstraZeneca AstraZeneca Januar 2021
Covid-19 Vaccine Janssen Janssen-Cilag/Johnson und Johnson März 2021
Wie läuft die Impfung ab?
Moderna wird in die Muskulatur eines Oberarms gespritzt. Es sind zwei Spritzen erforderlich: Die zweite Impfdosis wird 4 bis 6 Wochen nach der ersten gegeben.

Wie wurde der Impfstoff Moderna untersucht?
Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde zur Zulassung in einer Studie mit etwa 30.000 Teilnehmenden untersucht. Die letzte Auswertung erfolgte Ende November 2020. Bis dahin waren im Mittel (Median) etwa 2 Monate nach der Impfung vergangen.

Die Studie hat untersucht, wie gut der Impfstoff Moderna eine Erkrankung mit Covid-19 verhindern konnte. Darunter fielen alle Arten von Erkrankungen, von leicht bis schwer.

Wer nahm an der Studie teil?
Die Teilnehmenden waren zwischen 18 und 95 Jahren alt. Etwa 25 % waren älter als 65 Jahre. Die Personen entsprachen grundsätzlich in etwa der normalen Bevölkerung: Neben Gesunden nahmen auch Personen mit leichteren Erkrankungen oder chronischen Krankheiten teil. Unter letzteren waren auch Menschen mit Erkrankungen wie Diabetes oder COPD, bei denen das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 erhöht ist. Es nahmen etwa gleich viele Frauen und Männer teil.

Unter den Teilnehmenden waren etwa 7600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kliniken, Praxen und Pflege.

Welche Studiengruppen gab es?
Eine Hälfte der Teilnehmenden bekam den Impfstoff, die andere ein Scheinmedikament (Placebo) in Form einer Kochsalzlösung gespritzt.

Wer wurde von der Teilnahme ausgeschlossen?
Ausgeschlossen waren beispielsweise Menschen mit akuten Krankheitsbeschwerden wie Fieber, einer starken Immunschwäche oder anderen speziellen Risiken. Auch Kinder und Schwangere nahmen nicht teil.

Wie gut wirkt der Impfstoff Moderna?
In der Zulassungstudie wurde untersucht, wie gut die Impfung eine durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Covid-19-Erkrankung verhindern konnte. Covid-19-Erkrankung hieß: neben einem positiven PCR-Test mussten Symptome wie beispielsweise Fieber, Husten oder Atemnot vorliegen.

Wie gut beugt die Impfung einer Covid-19-Erkrankung vor?
Bei der Berechnung der folgenden Ergebnisse wurden nur die Personen betrachtet, die beide Impfdosen bekommen haben. Um die Zahlen besser vergleichen zu können, haben wir alle Ergebnisse auf 10.000 Personen umgerechnet.

Tabelle: Wirksamkeit von Moderna - alle Covid-19-Erkrankungen
Wie viele Personen erkrankten an Covid-19? Placebo Moderna Prozentuale Verringerung des Risikos
Alle Teilnehmenden 133
von
10.000 8
von
10.000 ca. 94 %
Die Tabelle zeigt: Das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, sank durch die Impfung deutlich. Die Impfung schützte jüngere Altersgruppen etwas besser (96 %) als Menschen über 65 Jahren (86 %).

Zum Vergleich: Die Grippe-Impfung hat im Durchschnitt eine Wirksamkeit von 60 %.

Bei Menschen mit Vorerkrankungen war der Corona-Impfstoff ebenso wirksam.

Wie gut beugt die Impfung schweren Verläufen vor?
Es wurde auch untersucht, ob eine Impfung mit Moderna schwere Krankheitsverläufe vermeiden kann. Eine schwere Covid-19-Erkrankung hieß unter anderem: Jemand hatte eine sehr niedrige Sauerstoffsättigung, sodass er zum Beispiel eine Behandlung mit Sauerstoff benötigte, er oder sie hatte einen Kreislaufschock, Lungenversagen, wurde auf eine Intensivstation verlegt oder starb an Covid-19.

Die Studie zeigt, dass der Impfstoff Moderna das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich verringern konnte.

Tabelle: Wirksamkeit von Moderna - schwere Covid-19-Erkrankungen
Wie viele Personen erkrankten schwer an Covid-19? Placebo Moderna Prozentuale Verringerung des Risikos
Alle Teilnehmenden 22
von
10.000 0
von
10.000 100 %
Schützt auch schon die erste Impfdosis?
Etwa 2 Wochen nach der ersten Dosis hat man schon einen gewissen Schutz gegen eine Covid-19-Erkrankung. Den vollen Impfschutz hat man erst eine Woche nach der zweiten Dosis.

Ist die Impfung auch für Menschen sinnvoll, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion hinter sich haben?
Menschen, die bereits infiziert waren, haben einen gewissen Schutz vor einer Erkrankung mit COVID-19. Laut der STIKO reicht in diesem Fall eine einmalige Impfung aus, um ausreichend geschützt zu sein. Die Impfung sollte frühestens 6 Monate nach der Infektion erfolgen.

Wie wirksam ist der Impfstoff gegen Varianten des Corona-Virus?
In verschiedenen Ländern und Regionen treten Varianten des Corona-Virus auf. Diese Varianten unterscheiden sich zum Beispiel durch Mutationen des S-Proteins voneinander. Sie werden wissenschaftlich untersucht, unter anderem um festzustellen, ob sie leichter von Mensch zu Mensch übertragbar sind und wie gut die vorhandenen Impfstoffe schützen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht bislang davon aus, dass der Impfstoff Moderna gegen die derzeit in Deutschland häufig vorkommenden Varianten wirksam ist. Das RKI aktualisiert seine Einschätzung regelmäßig.
Kann man trotz Impfschutz das Coronavirus übertragen?
Wer geimpft ist, gibt das Virus nach Einschätzung des RKI nur noch selten weiter. Manche stecken sich zwar trotz Impfung mit dem Coronavirus an, das Virus vermehrt sich dann aber in kleineren Mengen und verschwindet auch schneller wieder. Trotzdem werden auch Geimpften derzeit noch die allgemeinen Schutzmaßnahmen empfohlen.

Welche Nebenwirkungen treten auf?
Es ist normal, dass nach einer Impfung bestimmte Nebenwirkungen auftreten. Denn es kann zeigen, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert und Abwehrstoffe bildet. Meist sind die Nebenwirkungen leicht und legen sich innerhalb einiger Tage wieder.

Die folgenden Zahlen stammen aus der Zulassungsstudie. Um sie besser vergleichen zu können, haben wir alle Ergebnisse auf Prozent umgerechnet.

Tabelle: Nebenwirkungen der Impfung mit Moderna
Wie häufig traten vorübergehende Nebenwirkungen auf? Placebo Moderna
Reaktionen an der Einstichstelle
(wie Schmerzen, Rötung oder Schwellungen) bei 29 % bei 92 %
Körperliche Beschwerden
(wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel-
oder Gelenkschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen) bei 53 % bei 83 %
Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass es durch die Impfung zu schweren Nebenwirkungen kommt.

In der Impfgruppe trat bei sehr wenigen Menschen (0,01 %) eine Lähmung des Gesichtsnervs (Fazialisparese) auf. Es kam auch zu möglicherweise allergischen Reaktionen (bei 0,4 %). Ob beides im Zusammenhang mit der Impfung steht, ist jedoch unklar. Die Arzneimittelbehörden beobachten und prüfen solche Fälle weiter gründlich.

Welche Vorsichtsmaßnahmen werden empfohlen?
Die Arzneimittelbehörden empfehlen, Geimpfte nach der Spritze für mindestens 15 Minuten zu beobachten, um auf unmittelbare Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen reagieren zu können.

Bei bestimmten Menschen könnte das Risiko für Nebenwirkungen durch den Impfstoff höher sein. Deshalb ist es wichtig, beim Aufklärungsgespräch vor der Impfung zu klären, ob jemand:

schon einmal eine schwere allergische Reaktion oder Atemprobleme nach einer früheren Impfung hatte,
nach einer Impfung schon einmal ohnmächtig wurde (beispielsweise aus Stress oder Angst vor der Spritze),
gerade eine schwere Erkrankung oder eine Infektion mit hohem Fieber hat,
eine Störung der Blutgerinnung hat oder leicht zu Blutungen neigt,
schwanger ist (oder dies vermutet) oder stillt.
Das gilt auch für Personen mit einem geschwächten Immunsystem, beispielsweise durch HIV oder durch die Einnahme von Medikamenten wie Kortison.

Der mRNA-Impfstoff Moderna ist kein Lebendimpfstoff. Er kommt deshalb grundsätzlich auch für Menschen mit einen geschwächten Immunsystem infrage.

Wie wird die Sicherheit der Corona-Impfstoffe überwacht?
Sehr seltene Nebenwirkungen können während der Zulassungsstudien eines Impfstoffs meist nicht erkannt werden. Deshalb überwachen internationale Behörden nach der Zulassung von Impfstoffen immer die Verdachtsmeldungen zu Nebenwirkungen. In Deutschland veröffentlicht das Paul-Ehrlich-Institut dazu regelmäßig "Sicherheitsberichte".

Wenn jetzt nach und nach in Deutschland und weltweit Millionen von Menschen gegen Corona geimpft werden, ist allein aufgrund von Zufall zu erwarten, dass immer wieder nach einer Impfung schwerere Erkrankungen auftreten.

Die Behörden müssen dann genau prüfen, ob tatsächlich ein Zusammenhang mit der Impfung besteht oder ob es sich um Zufall handelt. Diese Prüfung führt dann unter Umständen dazu, dass die Liste der möglichen Nebenwirkungen im Laufe der Zeit ergänzt wird.

Welche Fragen sind noch offen?
Unklar ist:

Wie lange hält der Impfschutz an?
Gibt es seltene Nebenwirkungen, die sich in der Studie nicht zeigten?
Gibt es verzögerte Nebenwirkungen, die sich erst Monate nach der Impfung zeigen?
Wie wirksam und sicher ist der Impfstoff bei Gruppen, die in den Studien entweder gar nicht oder kaum eingeschlossen waren (zum Beispiel Kinder, Schwangere oder Menschen mit einer starken Immunschwäche)?
Wie gut schützt die Impfung vor Langzeitschäden durch Covid-19?
Wie wirksam werden auch asymptomatische Infektionen verhindert?
Wie gut verhindert der Impfstoff die Übertragung des Coronavirus SARS-CoV-2?
Die Zulassungsstudie zum Impfstoff Moderna wird fortgesetzt. Außerdem wird derzeit die Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren untersucht. Deshalb kann es in den nächsten Monaten noch weitere Erkenntnisse zur Wirksamkeit und zu Nebenwirkungen geben.

Weitere Informationen zur Corona-Impfung
Weitere Informationen zu den Impfungen gibt es auf den Seiten des Robert Koch-Instituts sowie des Paul Ehrlich-Instituts.

Auch bei der Stiftung Warentest gibt es eine ausführliche Sammlung von Fragen und Antworten.

Der Ablauf der Impfung wird in den Bundesländern geregelt, die dazu eigene Informationen veröffentlicht haben.

admin-anne

   

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