Meine Stunde ist die Stunde des Herrn
Wenn auch nicht im gewohnt festlichen Rahmen, so war es dennoch für die neun Seminaristen des Priesterseminars St. Petrus eine besondere Stunde, als sie am Samstag, den 8. Mai, die Diakonenweihe in Wigratzbad empfingen.
© Priesterbruderschaft St. Petrus
Erneut stattete S.E. Erzbischof Haas dem Priesterseminar St. Petrus einen Besuch ab, um die erst neulich geweihten Subdiakone in den Rang von Diakonen zu erheben, der letzten Weihestufe vor dem Priestertum. Auch dieses Mal konnte die Zeremonie aufgrund der bekannten Umstände nur im kleinen Rahmen der Seminarkapelle stattfinden. Die Angehörigen mussten einmal mehr mit der Teilnahme an den Bildschirmen vorliebnehmen.
Während der Bischof den Subdiakonen im März noch den Nährvater Jesu vor Augen stellte, war es nun die Mutter des Herrn, die im Tagesevangelium des 8. Mai in Erscheinung trat: „Was willst Du, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen“, erwiderte Jesus seiner Mutter bei der Hochzeit zu Kanaa, nachdem sie ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, dass den Feiernden der Wein ausgegangen war. Diese Stunde, so der Bischof in seiner Ansprache, sei das Opfer Christi am Kreuz, das durch seine Auferstehung verherrlicht wurde. Und diese Stunde sei für uns alle, besonders in der hl. Messe, auch heute noch präsent. Am heutigen Tag sei dies jedoch auch eine besondere Freudenstunde der Diakone mit dem Herrn. Die Gläubigen dürfen sich in dieser Feier mit dankendem Herzen an Gott wenden, um im Gebet für die Kandidaten einzutreten, welche mit dieser Stunde ihren diakonalen Dienst in der Kirche antreten.
An die bischöfliche Predigt schloss sich der eigentliche Weiheakt an, durch den die neun Kandidaten in den Klerikerstand aufgenommen wurden: „Empfange die weiße Stola aus der Hand Gottes; vollziehe Dein Amt; denn Gott ist mächtig, dass er in Dir seine Gnade vermittle … es bekleide dich der Herr mit dem Gewand des Heils und dem Kleid der Freude, und die Dalmatik der Gerechtigkeit umhülle Dich immer“, betete der Bischof, als er den neuen Diakonen die liturgischen Gewänder anlegte. Daraufhin überreichte Msgr. Haas den Diakonen das Evangeliar als Zeichen der Vollmacht, das Evangelium zu lesen und zu predigen. Der älteste der Neugeweihten verlas in der anschließenden Pontifikalmesse als Ausdruck dieser empfangenen Vollmacht das Tagesevangelium.
Für die neun Diakone steht die letze Etappe ihrer siebenjährigen Ausbildung an. Nachdem sie ihr akademisches Studium weitgehend abgeschlossen haben, werden sie nun in den Apostolaten der Bruderschaft in die pastorale Praxis eines Seelsorgers eingeführt, um dann – so Gott will – im Sommer 2022 erneut vor den Bischof hinzutreten und um die Priesterweihe zu bitten – dann hoffentlich in einem Rahmen, der dieser besonderen Stunde angemessen ist.
Autor: Josua Falkenau, Seminarist
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