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Radioaktives Gas tritt aus
Chinesisches Atomkraftwerk Taishan: Droht hier der nächste Gau?
Gau?
© AP, Bobby Yip, OTA**TOK** NHG
14. Juni 2021 - 17:28 Uhr
US-Geheimdienste warnen vor einer „großen Katastrophe“
Radioaktives Gas und die Sorge vor dem nächsten Gau: Das chinesische Atomkraftwerk Taishan sorgt derzeit weltweit für große Sorgen. Denn das Kernkraftwerk ist undicht und radioaktives Gas breitet sich seit zwei Wochen ungebremst in der südlichen, chinesischen Provinz Guangdong aus. Eine französische Energiefirma ist auf den Misstand aufmerksam geworden und hat den US-Geheimdienst alarmiert.
Derzeit nicht von "Krisenstufe" die Rede
Amerikanische Agenten haben die letzte Woche damit verbracht, die Situation zu überwachen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Taishan das Potenzial hat, sich in eine "große Katastrophe" zu verwandeln. Derzeit befinde sich die Anlage aber nicht auf "Krisenstufe". Während die USA mit Bedenken nach Asien blickt, reagieren die chinesischen Eigentümer des Werks mit Gelassenheit. In einem am Sonntag veröffentlichten Bericht bestehen die Kraftwerkbetreiber darauf, dass die Umweltindikatoren "normal" seien.
Grenzwert wurde angepasst
Probleme im Kraftwerk kamen zum ersten Mal Ende Mai ans Licht, als die französische Firma "Framatome" ein besorgniserregendes "Spaltgasleck" vorfand. Spaltgas ist ein radioaktives Nebenprodukt der Kernspaltung, bei der schwere Atome in leichtere gespalten werden – ein Prozess, der Energie freisetzt, aber auch das Abfallgas erzeugt. In einem Hilferuf an den amerikanischen Geheimdienst beschrieb "Framatome" das Problem als "unmittelbare radiologische Bedrohung für den Standort" und warnte, dass die chinesischen Aufsichtsbehörden den sicheren "Grenzwert für Radioaktivität in der Umgebung der Anlage erhöht hätten".
Die Erhöhung des "sicheren" Grenzwerts sei so zu verstehen, dass China die behördlichen Vorgaben lieber anpasst, anstatt die Anlage abzuschalten, um dem Missstand entgegenzuwirken. "Framatome" behauptet außerdem, dass China den Grenzwert mehr als verdoppelt habe und dass der neue Grenzwert die aktuellen Sicherheitsstandards in Frankreich übersteige. (lkr)
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