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Kardinal Woelki dankt Papst Franziskus für Auszeit Woelki weiterhin Erzbischof von Köln, jedoch vorerst eine "geistliche Auszeit

#1 von anne ( Gast ) , 27.09.2021 00:44

Kardinal Woelki dankt Papst Franziskus für Auszeit
Woelki weiterhin Erzbischof von Köln, jedoch vorerst eine "geistliche Auszeit" +++ Weihbischof Ansgar Puff wieder im Dienst der Diözese +++ Weihbischof Schwaderlapp zunächst ein Jahr lang in

Der Kölner Erzbischof: Kardinal Rainer Maria Woelki.
Foto: EWTN.TV

Von Rudolf Gehrig

KÖLN , 24 September, 2021 / 11:20 AM (CNA Deutsch).-
Der Vatikan hat den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, in seinem Amt bestätigt. Dies teilte der Apostolische Nunitus von Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, am Freitagmittag mit.

Auf "eigenen Wunsch" wird sich Kardinal Woelki jedoch eine mehrmonatige "geistliche Auszeit" nehmen, bevor er zurück in den aktiven Dienst kehren wird. Der Erzbischof trat anschließend vor die Presse und bat darum "in den kommenden Wochen für das Erzbistum und für mich zu beten".

Auch der jeweilige Amtsverzicht der beiden Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp wird nicht angenommen. Während Puff direkt zurück in den Dienst der Erzdiözese kehrt, hat der Papst der Bitte Schwaderlapps entsprochen, "für ein Jahr als Seelsorger in der Erzdiözese Mombasa, in Kenia, arbeiten zu dürfen".

Vatikan über Woelki: Aufarbeitung vorbildlich, jedoch "große Fehler in der Kommunikation"
In der Mitteilung des Heiligen Stuhls heißt es, die Visitation habe keine Hinweise dafür gefunden, dass Kardinal Woelki "im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs rechtswidrig gehandelt" habe. Ausdrücklich lobt der Vatikan den Aufklärungswillen des Kölner Erzbischofs:

"Die Behauptungen, der Kardinal habe, insbesondere durch das anfängliche Zurückhalten einer ersten Studie, vertuschen wollen, wird durch die inzwischen publizierten Fakten und die durch den Heiligen Stuhl geprüften Dokumente widerlegt. Die Entschlossenheit des Erzbischofs, die Verbrechen des Missbrauchs in der Kirche aufzuarbeiten, sich den Betroffenen zuzuwenden und Prävention zu fördern, zeigt sich nicht zuletzt in der Umsetzung der Empfehlungen der zweiten Studie, mit der er bereits begonnen hat."

Allerdings habe Woelki "in der Herangehensweise an die Frage der Aufarbeitung insgesamt, vor allem auf der Ebene der Kommunikation, auch große Fehler gemacht", so der Heilige Stuhl. Dies habe dazu beigetragen, dass es im Erzbistum Köln zu einer "Vertrauenskrise" gekommen sei.

Auszeit für Woelki, Weihbischof Steinhäuser als Apostolischer Administrator
"Lange Gespräche" des Kölner Erzbischofs mit Papst Franziskus hätten Ergeben, dass das Erzbistum "einer Zeit des Innehaltens, der Erneuerung und Versöhnung" bedürfe.

Deshalb gestatte der Pontifex dem Kardinal "auf dessen eigenen Wunsch eine geistliche Auszeit". Diese soll "Mitte Oktober" beginnen und "zum Beginn der Österlichen Bußzeit des kommenden Jahres" enden.

Bis zur Rückkehr Woelkis wird der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser das Erzbistum als Apostolischer Administrator sede plena leiten, um "die ordnungsgemäße Verwaltung" sicherzustellen. Zudem soll Steinhäuser auf Weisung des Vatikans dafür Sorge tragen, "dass das Erzbistum seinerseits in einen geistlichen Prozess der Versöhnung und Erneuerung findet".

Woelki: "Beten Sie für mich"
In seiner Presseerklärung im Anschluss an die Bekanntgabe der Papst-Entscheidung dankte Kardinal Woelki dem Pontifex. Ihm sei bewusst, dass im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten Vertrauen verloren gegangen sei. Dies schmerze ihn sehr, so der Erzbischof, er habe dem Papst von einem schon länger bestehenden Gedanken einer geistlichen Auszeit für sich erzählt. Ein Innehalten sei notwendig. Deshalb werde er sich von Mitte Oktober bis zum 1. März "in die Reflexion und vor allem ins Gebet zurückziehen". Weiter:

"Ich gehe diesen Weg mit der klaren Botschaft des Heiligen Vaters, dass wir seriös und umfassend aufgeklärt und nichts vertuscht haben. Ich möchte Sie bitten, in den kommenden Wochen für das Erzbistum und für mich zu beten, auch ich verspreche Ihnen mein inständiges Gebet."

Der nun kommissarisch eingesetzte Apostolische Administrator, Weihbischof Rolf Steinhäuser, wird von der Pressestelle des Erzbistums mit den Worten zitiert: "Ich habe hohen Respekt vor der Größe der Aufgabe. Wir werden den von Kardinal Woelki bereits angestoßenen Weg der Versöhnung im Erzbistum Köln fortsetzen."

Entscheidungen für Weihbischof Puff und Schwaderlapp
"Was die genannten Weihbischöfe [Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp] betrifft, hat der Heilige Vater entschieden, ihren Amtsverzicht nicht anzunehmen", heißt es in der Mitteilung des Heiligen Stuhls.

Bei Beiden habe man zwar in ihren früheren Verantwortlichkeiten "vereinzelt Mängel in der Behandlung von Verfahren" festgestellt, "nicht aber die Intention, Missbrauch zu vertuschen oder Betroffene zu ignorieren".

Weihbischof Ansgar Puff werde deshalb seinen regulären Dienst "unmittelbar wiederaufnehmen".

Dagegen hatte Weihbischof Dominikus Schwaderlapp darum gebeten, vor seiner Rückkehr in den Dienst als Weihbischof im Erzbistum Köln, für ein Jahr als Seelsorger in der Erzdiözese Mombasa (Kenia) arbeiten zu dürfen. Der Heilige Vater habe dieser Bitte entsprochen, teilte der Vatikan heute mit.

Die Visitation im Erzbistum Köln
Der heute bekanntgegebenen Entscheidung des Papstes war eine Apostolische Visitation im Erzbistum Köln vorangegangen, die im Juni zu Ende ging. Zuvor hatte ein im März vorgestelltes Missbrauchsgutachten Kardinal Woelki entlastet (CNA Deutsch hat berichtet), wohingegen die Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp vorläufig freigestellt wurden.

Bei der anschließenden Visitation hatten Kardinal Anders Arborelius von Stockholm und Bischof Johannes van den Hende von Rotterdam den Auftrag, "eventuelle Fehler" von Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof Stefan Heße von Hamburg, sowie der Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs untersuchen.

Im Fall Hamburger Erzbischofs hatte der Vatikan bereits letzte Woche mitgeteilt, Stefan Heßes Amtsverzicht nicht anzunehmen (CNA Deutsch hat berichtet)

anne

   

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