Gott nachahmen im Dienst an den anderen“
Predigt von Papst Franziskus bei der Messe zum Jubiläum der Diakone
Das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit hat einen neuen Höhepunkt erlebt. Im Rahmen des Jubiläums der Diakone, haben tausende Diakone, Gläubige und Pilger am heutigen Sonntagvormittag an der feierlichen Eucharistiefeier auf dem Petersplatz teilgenommen.
In seiner Predigt widmete sich Papst Franziskus dem Thema des Dienens und des Dieners (diákonos auf griechisch). „Wer Jesus verkündet, ist berufen zu dienen, und wer dient, verkündet Jesus“, so betonte Jorge Bergoglio. „Der Jünger Jesu kann keinen anderen Weg gehen als den des Meisters, sondern wenn er ihn verkünden will, muss er ihn nachahmen“, fuhr er fort.
Was „tüchtige und treue Diener“ kennzeichne, sei die Verfügbarkeit. „Wer dient, ist nicht Sklave des Terminkalenders, den er festlegt, sondern willig stellt er sich dem nicht Geplanten zur Verfügung: bereit für den Bruder oder die Schwester und offen für das Unvorhergesehene, an dem es nie fehlt und das oft die tägliche Überraschung Gottes ist“, unterstrich der Heilige Vater.
„Mir tut es im Herzen weh, wenn ich in den Pfarreien Dienstzeiten sehe: von soundsoviel bis soundsoviel Uhr. Danach? Keine offene Tür, kein Priester, kein Diakon, kein Laie, um die Leute zu empfangen. Das tut weh“, fügte er noch dazu.
Das christliche Dienen – so erklärte Papst Franziskus weiter – bestehe darin, „Gott nachzuahmen im Dienst an den anderen: indem wir sie verstehen, ohne es müde zu werden; sie spüren lassen, dass sie zu Hause, in der kirchlichen Gemeinschaft angenommen sind, wo nicht der groß ist, der befehligt, sondern der dient.“
Um gut dienen zu können, sei auch die Gesundheit des Herzens notwendig, d.h. „ein von Gott geheiltes Herz, das spürt, dass ihm vergeben wurde, und das weder verschlossen noch hart ist.“
Und um diese Gnade sollten die Diakone jeden Tag in ihrem Gebet bitten, sagte Papst Franziskus am Ende seiner Predigt, „in einem Gebet, wo die Mühen, das Unvorhergesehene, die Müdigkeit und die Hoffnungen vorgetragen werden: ein echtes Gebet, das das Leben vor den Herrn trägt und den Herrn in das Leben.“
Am Schluss des feierlichen Gottesdienstes betete Papst Franziskus zusammen mit den Gläubigen den sonntäglichen Angelus. In seiner kurzen Ansprache vor dem Mariengebet lud er alle ein anlässlich des Internationalen Kindertages, der am 1. Juni begangen wird, am von den Christengemeinden Syriens ausgerufenen Gebetstag für den Frieden teilzunehmen. Der Gebetstag ist speziell den Kindern gewidmet.
Wir übernehmen im Folgenden die deutsche Übersetzung der heutigen Predigt. Der Text wurde auf der Webseite des deutschen Programms von Radio Vatikan veröffentlicht.
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