Katholische Politiker müssen Abtreibung und Euthanasie bekämpfen: Kardinal Müller
Kardinal Gerhard Ludwig Müller
Von CNA Deutsch Nachrichtenredaktion
WASHINGTON, D.C., 09 October, 2020 / 7:13 AM (CNA Deutsch).-
Katholische Politiker haben die Pflicht, gegen Abtreibung und Euthanasie zu kämpfen und dabei die gesamte katholische Soziallehre in ihrer politischen Arbeit anzuwenden. Das hat Kardinal Gerhard Müller, emeritierter Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, gegenüber der "Catholic News Agency" (CNA) gesagt.
Katholische Politiker, so der Kardinal gegenüber CNA am 7. Oktober, "müssen Abtreibung und Euthanasie bekämpfen. Der Papst, die Kongregationen und die Bischöfe haben gesagt, dass wir Euthanasie in der Zivilgesellschaft nicht akzeptieren können, weil sie dem Leben widerspricht, genausowenig wie Abtreibung, weil sie den Tod des unschuldigen Kindes im Mutterleib bedeutet".
"Jedes Leben des einzelnen Menschen hat einen absoluten Wert an sich", fuhr der Kardinal fort und fügte hinzu, dass sich Politiker "nur dann als Katholiken bezeichnen können, wenn sie diese Verpflichtung akzeptieren, für die Grundprinzipien der Sozialethik, die die Menschenrechte sind, zu kämpfen".
Diese Menschenrechte, so Müller, koennten nicht nach den eigenen Vorlieben neu definiert werden.
"[Man kann] nicht sagen, dass eine Frau das Recht hat, das Kind im Mutterleib zu töten, denn dieses Kind ist eine menschliche Existenz, die ihren eigenen absoluten Wert hat, und dies ist das Prinzip der grundlegenden Moral und der Logik des menschlichen Intellekts", sagte er.
Wenn dieses Prinzip nicht eingehalten werde, rutsche die Gesellschaft in den Sozialdarwinismus ab und fördere das "Überleben des Stärkeren" statt der angeborenen Menschenwürde, warnte er.