Coronavirus in Deutschland
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RKI meldet ersten Omikron-Todesfall in Deutschland
23. Dezember 2021, 14:33 Uhr
Coronavirus - MutationenDetailansicht öffnen
Ein Forscher in Stuttgart zeigt, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird. (Foto: dpa)
Das Robert-Koch-Institut meldet den ersten Todesfall nach einer Infektion mit der Omikron-Variante in Deutschland.
SPD-Fraktionschef Mützenich kritisiert seinen Koalitionskollegen Kubicki (FDP) für dessen Äußerungen zu einer möglichen Impfpflicht.
Bildungsministerin Stark-Watzinger rät Schulen dazu, sich auf Schließungen und Wechselunterricht vorzubereiten.
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Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat den ersten Todesfall nach einer Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet. Der oder die Verstorbene war zwischen 60 und 79 Jahre alt, wie aus der täglichen Übersicht des RKI zu Omikron-Fällen hervorgeht. Bislang werden demnach 3198 Covid-19-Fälle der Omikron-Variante zugeordnet. Das entspreche einem Zuwachs an Fällen von 25 Prozent (plus 810 Fälle) gegenüber dem Vortag.
Gezählt werden dabei nur Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Gesamtgenomsequenzierung oder ein labordiagnostischer Verdacht mittels variantenspezifischer PCR eine Infektion mit Omikron zeigte. (23.12.2021)
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Datenanalyse: Wie Omikron Deutschland überrollen wird (SZ Plus)
Mützenich kritisiert Kubicki für Äußerungen zur Impfpflicht
In einem Interview mit dem Spiegel kritisiert der Fraktionsvorsitzende der SPD, Rolf Mützenich, seinen Koalitionskollegen Wolfgang Kubicki (FDP). Mützenich wirft dem Bundestagsvizepräsidenten vor, mit seinen Äußerungen die Debatte um eine mögliche Impfpflicht anzuheizen. "Wir Politiker sollten gerade jetzt sehr auf unsere Worte achten und nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen", sagte Mützenich. "Die Debatte ist schon aufgeheizt genug. Das zeigt sich nicht nur an den teilweise aggressiven Wortmeldungen, sondern auch an den Fackelmärschen und Extremisten, die zu Gewalt aufrufen." Kubicki hatte zuvor gesagt, vielen Befürwortern der Impfpflicht gehe es um "Rache und Vergeltung" an Ungeimpften.
Mützenich kritisierte auch den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler für die überraschende Empfehlung seiner Behörde vor der Ministerpräsidentenkonferenz am vergangenen Dienstag. "Warum Herr Wieler vom RKI am Tag der Ministerpräsidentenkonferenz und zwei Tage nach dem einstimmigen Beschluss des Expertenrates, dem er ja selbst angehört, plötzlich mit einem Sondervotum hervorprescht, ohne sich mit dem Expertenrat abzustimmen, erschließt sich mir nicht", sagte Mützenich dem Spiegel.
"Bei solchem Stimmengewirr müssen wir uns nicht wundern, wenn die Menschen verunsichert sind oder einfach abschalten." Das RKI hatte vor dem letzten Bund-Länder-Treffen sofortige maximale Kontaktbeschränkungen empfohlen. Der Vorschlag war offenbar nicht mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt gewesen und hatte für einige Irritationen gesorgt. (23.12.2021)
Gemeinsamer Auftritt von Lauterbach und Wieler: "Die Politik entscheidet"
Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Morgen 44 927 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Das sind 11 750 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 56 677 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt von 289,0 am Vortag auf jetzt 280,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 425 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 109 749. (23.12.2021)
Debatte um Reform der Impfkommission: "Eigentlich bräuchte die Stiko eine andere Struktur" (SZ Plus)
Bildungsministerin: Auf regionale Schulschließungen vorbereiten
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat dazu aufgerufen, sich zum Schutz vor der Omikron-Variante für neue Schulschließungen zu wappnen. "Vorbereiten müssen wir uns auf die Gestaltung von Wechselunterricht, wenn er wieder erforderlich wird", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die digitale Ausstattung der Schulen müsse rasch verbessert werden, und es müsse dafür gesorgt werden, dass die Gelder des Digitalpakts schneller abfließen. "Und wir müssen uns auch darauf vorbereiten, dass Schulschließungen notwendig werden könnten - nicht flächendeckend, aber regional", sagte sie.
Erste Priorität sei, die Schulen offen zu halten, betonte die FDP-Politikerin. Deshalb habe die Bundesregierung beispielsweise gerade das Luftfilterprogramm verlängert. Als weitere Corona-Schutzmaßnahmen nannte Stark-Watzinger das Tragen von Masken im Unterricht, das Testen, die schnelle Impfung von Schülern und das Boostern von Lehrern.
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Corona und Weihnachten
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Wie verhält man sich an den Weihnachtstagen und an Silvester korrekt? Wie viele Gäste sind zu viel? Und was ist mit dem Skiurlaub? Die Virologinnen Sandra Ciesek und Ulrike Protzer sowie die Infektiologin Marylyn Addo geben 18 klare Handlungsempfehlungen.
Die Ministerin lobte die Impfbereitschaft an Schulen. Von den Zwölf- bis 17-Jährigen seien 61 Prozent mindestens einmal und 51 Prozent vollständig gegen Covid-19 geimpft, sagte sie. Wichtig seien niedrigschwellige Impfangebote. In Absprache mit Schulen und Eltern sollten mehr mobile Impfteams an Schulen eingesetzt werden. Die Lehrerinnen und Lehrer gingen mit gutem Beispiel voran, sagte Stark-Watzinger. Studien zeigten, dass sie zu mehr als 90 Prozent gegen das Coronavirus geimpft seien. (23.12.2021)