Corona-News im Ticker: Deutlich mehr Männer sterben an COVID-19: Forscher nennen mögliche Gründe
Ein Live-Ticker von Patricia Kämpf
Aktualisiert am 27.01.2022, 12:37 Uhr
12:36 Uhr: ➤ Darum sterben mehr Männer an COVID-19 als Frauen
11:13 Uhr: Jeder Zweite für Abschaffung von 2G-Regelung im Einzelhandel
10:00 Uhr: Millionen-Differenz zwischen Impfungen und Impfzertifikaten
09:01 Uhr: Israel beginnt mit vierter Impfung für alle Risikogruppen
06:07 Uhr: Erstmals über 200.000 Neuinfektionen - Inzidenz über 1.000
02:04 Uhr: England lässt erneut die Masken fallen: Corona-Maßnahmen laufen aus
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➤ Darum sterben mehr Männer an COVID-19 als Frauen
An einer Corona-Infektion sterben deutlich mehr Männer als Frauen, wie "Spiegel.de" (Bezahlinhalt) berichtet. Das lässt sich nicht damit begründen, dass sich Frauen seltener mit COVID-19 infizieren als Männer - insgesamt gibt es sogar etwas häufiger nachgewiesene Infektionen bei Frauen. Forscherinnen und Forscher vermuten dahinter soziale Gründe: Frauen arbeiten zum Beispiel häufiger in Pflegeberufen und haben damit ein höheres Risiko, sich im beruflichen Umfeld anzustecken.
Doch warum sterben Männer häufiger an COVID-19 als Frauen? In Zahlen sieht das so aus: In der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen erkrankten laut Robert-Koch-Institut (RKI) etwa 1,67 Millionen Frauen, bei den Männern waren es 1,53 Millionen. 4.293 Todesfälle wurden bei Männern verzeichnet, bei Frauen nur 1.808.
Auch bei den Älteren (60 bis 79 Jahre) sind mehr Männer, die an COVID-19 erkrankt waren, gestorben: 23.430 (bei etwa 510.000 nachgewiesenen Infektionen), nur 12.466 bei den Frauen (ebenfalls rund 510.000 nachgewiesene Infektionen).
Ist die Antwort in den Unterschieden bei den Vorerkrankungen zu suchen? Männer entwickeln häufiger und auch früher im Leben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und rauchen eher. Doch eine Untersuchung in den USA zeigte laut "Spiegel.de", dass Männer auch dann häufiger intubiert werden mussten und häufiger starben als Frauen, wenn ihre Vorerkrankungen statistisch mitberücksichtigt worden waren.
Diese Unterschiede tauchen nicht nur in Deutschland auf, sondern seien auch aus anderen Ländern bekannt, wie eine Ärztin, die zu geschlechtersensibler Medizin an der Charité Berlin forscht, laut "Spiegel.de" sagt. "So einen deutlichen Unterschied sieht man selten."
Schon vor der Corona-Pandemie sei jedoch eines bekannt gewesen, sagt ein Experte vom Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie in Hamburg: Frauen bauen "eine schnellere Immunantwort gegen RNA-Viren auf, zu denen SARS-CoV-2 gehört". Er wäre erstaunt gewesen, wenn eine SARS-CoV-2 Infektion bei Männern und Frauen gleich verlaufen würde, denn: Bei Frauen gehe es zum Beispiel darum, ungeborene Kinder in der Schwangerschaft und Babys in der Stillzeit vor Infektionen zu bewahren. Über lange Zeiträume sei das die größte Gefahr für Neugeborene und Kleinkinder gewesen.
Der Experte hält die bessere Erforschung der Geschlechtsunterschiede für wichtig; so könnten neue Therapien auch, aber nicht nur gegen COVID-19 entwickelt werden: "Wenn wir verstehen, durch welche Mechanismen die Immunantwort der Frau effizienter ist, können wir diese Erkenntnisse möglicherweise medizinisch nutzen, um sowohl Männern als auch Frauen einen besseren Krankheitsschutz zu ermöglichen."
Lauterbach will verkürzten Genesenenstatus europaweit
Aktualisiert am 27.01.2022, 09:40 Uhr
Im Streit um die Verkürzung des Genesenenstatus nach Corona-Infektionen in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Drei-Monats-Frist verteidigt und will sich um Umsetzung auch auf europäischer Ebene bemühen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Jeder Zweite für Abschaffung von 2G-Regelung im Einzelhandel
11:13 Uhr: Fast die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ist für eine Abschaffung der 2G-Regelung im Einzelhandel. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 49 Prozent der Befragten an, sie würden für ihr Bundesland stattdessen eine 3G-Regelung befürworten, so dass außer Geimpften und Genesenen auch Getestete Zugang zu den Geschäften abseits des Lebensmittelhandels hätten. Rund 38 Prozent lehnten eine solche Entschärfung der Corona-Auflagen ab.
Bund und Länder hatten die 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels angesichts der steigenden Corona-Inzidenzzahlen Anfang Dezember vergangenen Jahres beschlossen. Ausgenommen waren Läden des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken.
Doch wurde die Regelung inzwischen bereits in mehreren Ländern von Gerichten gekippt, so dass mittlerweile ein Flickenteppich mit unterschiedlichen Zugangsregeln entstanden ist. Zwar gilt die 2G-Regel noch in den meisten Bundesländern. In Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland wurde sie jedoch aufgehoben.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert seit geraumer Zeit eine Aufhebung der 2G-Regel. Der HDE-Präsident Josef Sanktjohanser schrieb erst vor wenigen Tagen in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), ein Vergleich zwischen Ländern mit und ohne 2G-Regelung zeige, dass es "keine erkennbaren Auswirkungen" der Zugangsbeschränkungen im Handel auf das Infektionsgeschehen gebe. Die Auswirkungen von 2G auf den betroffenen Handel seien dagegen groß, klagte der HDE-Präsident. Der Nicht-Lebensmittel-Handel leide unter Umsatzrückgängen von bis zu 30 Prozent. Die Existenz Tausender Geschäfte sei gefährdet.
Bund und Länder hielten jedoch bei ihren jüngsten Beratungen am vergangenen Montag angesichts des rasanten Anstiegs der Infektionszahlen an den aktuellen Maßnahmen fest.
Klassische Erkältungsmittel lindern leichte Corona-Symptome
10:39 Uhr: Bei leichten Corona-Symptomen helfen die Hilfsmittel, zu denen man etwa auch bei grippalen Infekten greift. Mittel gegen laufende Nase, Halskratzen oder Abgeschlagenheit seien nicht Corona-spezifisch, sagt Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin.
Gegen Fieber und Schmerzen helfen Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol. Hier bestimmt nicht Corona die Auswahl, sondern die Frage, ob man bestimmte Allergien oder Vorerkrankungen hat. "Wer eine kranke Niere hat, sollte zum Beispiel eher zu Paracetamol greifen."
Ist die Nase verstopft, rät der Fachmann ganz klassisch zum Nasenspray. Bei einem kratzigen Hals kann man zu Lutschpastillen greifen. Es spricht auch bei Corona nichts gegen Inhalieren, obgleich Scherer andere Methoden wie das Nasenspray für effektiver hält, um Schleim zu lösen.
Luca-App: Mehrere Bundesländer lassen weitere Nutzung offen
Aktualisiert am 13.01.2022, 11:32 Uhr
Die Luca-App ist vor allem bei Datenschützern umstritten. Einzelne Gesundheitsämter und der Landkreistag sehen wiederum Vorteile.
Millionen-Differenz zwischen Impfungen und Impfzertifikaten
10:00 Uhr: In Deutschland wurden seit Beginn der Impfkampagne vor 13 Monaten 42,6 Millionen mehr digitale Impfzertifikate ausgestellt als Corona-Impfdosen verabreicht. Bis zum vergangenen Freitag wurden 204,7 Millionen digitale Zertifikate über erfolgte Corona-Impfungen ausgegeben, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ, Donnerstagsausgabe) mitteilte. Allerdings wurden dem Ministerium zufolge bis zu diesem Montag "nur" 162,1 Millionen Dosen für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen gespritzt, also 42,6 Millionen weniger.
Das Ministerium sieht dem Bericht zufolge in der Differenz weder einen Hinweis auf Fake-Impfpässe noch auf millionenfach nicht gemeldete Impfungen. Ein Ministeriumssprecher nannte auf NOZ-Nachfrage "verschiedene Gründe". Zum einen seien "insbesondere zu Beginn der Anwendung viele Zertifikate automatisch durch Impfzentren erstellt und an die geimpften Personen geschickt" worden, während die betroffenen Personen oftmals bereits ein Zertifikat in einer Apotheke ausgestellt bekommen hätten. Des Weiteren könnten Zertifikate "auch mehrfach ausgestellt werden, wenn beispielsweise eine Person ihr Zertifikat verliert".
Allerdings ist die Diskrepanz in den zurückliegenden Wochen noch erheblich gewachsen. So waren laut Ministerium bis zum 15. Dezember 162.397.255 digitale Impfzertifikate ausgestellt und nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) 136.641.993 Impfdosen verabreicht worden. Mitte Dezember betrug der "Überhang" an Zertifikaten demnach "erst" knapp 26 Millionen gegenüber aktuell mehr als 42 Millionen.
Die Impfungen der niedergelassenen Ärzte werden von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) organisiert. Diese kann die Lücke laut NOZ nicht erklären. "Wir gehen auf Basis der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten davon aus, dass eine Untererfassung durch das digitale Impfquoten-Monitoring (DIM) nicht generell gegeben ist und damit die dargestellte Lücke nicht erklären kann", sagte ein KBV-Sprecher der NOZ und ergänzte: "Um diese Lücke zu erklären, sind vertiefende Analysen der Daten zur Zertifikatsausstellung nötig, die aktuell nur das Robert-Koch-Institut durchführen kann."
Das RKI wollte sich nicht äußern und verwies auf das Bundesgesundheitsministerium. Kritik kam aus der Opposition. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Kathrin Vogler, sagte der NOZ: "Das schreit nach weiterer Aufklärung. Die Bundesregierung muss dringend für Klarheit sorgen." Vogler gab zu bedenken, dass vermutlich längst nicht jeder Geimpfte auch ein digitales Zertifikat habe, gerade von den Hochbetagten. "Dann wäre bei mehr als jeder vierten Impfung etwas schiefgelaufen."
Irritiert gibt sich auch die AfD-Fraktion. "Die enorme Diskrepanz zwischen den Impfzahlen des RKI und den digitalen Impfzertifikaten zeigt einmal mehr das Daten-Chaos bei der Bundesregierung", sagte der Sprecher für Arbeit und Soziales, René Springer, der NOZ.
Israel beginnt mit vierter Impfung für alle Risikogruppen
09:01 Uhr: Israel beginnt mit der vierten Impfung gegen das Coronavirus für Erwachsene mit Vorerkrankungen. Betroffene mit Risikofaktoren für schwere Erkrankungen bei einer Corona-Infektion sowie ihre Betreuer könnten sich nun erneut impfen lassen, teilte des Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Außerdem berechtigt seien Erwachsene, die bei ihrer Arbeit einer besonderen Gefährdung für eine Infektion ausgesetzt sind. Dies habe Generaldirektor Nachman Asch entschieden. Voraussetzung für die vierte Impfung sei nur, dass die dritte Impfung mindestens vier Monate zurückliegt.
Asch folgt damit nur teilweise einer Empfehlung eines Expertenrates, der für das Gesundheitsministerium arbeitet. Das Gremium hatte am Dienstag eine vierte Impfung gegen das Coronavirus für alle ab 18 Jahren empfohlen - ab fünf Monate nach der dritten Impfung.
Die Entscheidung Aschs sei auf Basis der positiven Erfahrungen mit der vierten Impfung für Menschen ab 60 Jahren gefällt worden, hieß es nun. Diese zeige einen Schutz vor Infektion, der doppelt so gut sei wie nach der dritten Impfung. Der Schutz vor einer schweren Erkrankung sei sogar drei- bis fünfmal so hoch.
In Israel haben bereits mehr als 610.000 Menschen eine vierte Impfdosis erhalten. Bisher galt die Empfehlung nur für über 60-Jährige, Immungeschwächte und medizinisches Personal.
Erstmals über 200.000 Neuinfektionen - Inzidenz über 1.000
06:07 Uhr: Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland erstmals die Schwelle von 1.000 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 1.017,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 940,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 638,8 (Vormonat: 222,7).
Auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte erneut einen Rekordwert und überschritt zugleich die Schwelle von 200.000: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 203.136 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.59 Uhr wiedergeben.
Am 19. Januar hatte die Zahl erstmals über 100.000 gelegen. Vor einer Woche waren es 133.536 erfasste Neuinfektionen. Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 188 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 234 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.238.931 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,26 (Dienstag 4,07; Montag 3,87) an.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 7.443.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117.314.
Corona-Update: Inzidenz über 1.000 - RKI meldet 203.136 Neuinfektionen
Aktualisiert am 27.01.2022, 08:23 Uhr
Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland erstmals die Schwelle von 1.000 überschritten. Das RKI gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 1017,4 an.
Krankenhäuser erwarten viele neue Corona-Patienten
07:50 Uhr: Die Krankenhäuser stellen sich angesichts der emporschnellenden Corona-Infektionszahlen auf zahlreiche neue Patienten ein. Die aktuelle Zahl von 200 000 Neuinfizierten innerhalb eines Tages werde sich erst in sieben bis zehn Tagen in den Kliniken auswirken, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das heißt, wir werden auch in den kommenden Tagen und wahrscheinlich Wochen eine hohe Dynamik neuer Zugänge in die Krankenhäuser erleben", sagte er. Hinzu komme, dass Personal wegen eigener Ansteckungen ausfalle. "Das belastet die Krankenhäuser."
Wegen der Personalausfälle habe bereits in der vergangenen Woche die Hälfte der Krankenhäuser Einschränkungen bei der Belegung gemeldet. "Es ist im Moment aber nicht so, dass die Versorgung gefährdet wäre", sagte Gaß.
In den vorangegangenen Corona-Wellen hatte die Überlastung der Intensivstationen mit Corona-Kranken dazu geführt, dass Operationen anderer Patienten abgesagt werden mussten. Mit Blick auf die etwas milderen Krankheitsverläufe bei der Corona-Variante Omikron stellte Gaß fest: "Diese Situation scheinen wir im Moment nicht vor uns zu haben. Aber natürlich: Die hohe Belegung auf den Normalstationen belastet auch das Personal und letztlich auch das Krankenhaus insgesamt."
Beim Impfstand ihrer Mitarbeiter hofften die Kliniken auf den neuen Impfstoff von Novavax. Dieser gilt als eine Art Totimpfstoff und könnte damit Impfskeptikern entgegenkommen, die die mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna ablehnen. Bis zum Stichtag 15. März bei der Impfpflicht für Beschäftigte von Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen würden die Krankenhäuser alles versuchen, um ihre ungeimpften Mitarbeiter noch zu überzeugen, so Gaß. Wenn das nicht gelinge, müssten diese damit rechnen, dass sie ohne Lohnfortzahlung zunächst freigestellt würden.
England lässt erneut die Masken fallen: Corona-Maßnahmen laufen aus
02:04 Uhr: Trotz hoher Corona-Fallzahlen hat England erneut fast alle noch geltenden Pandemie-Maßnahmen aufgehoben. Seit Donnerstag gilt im größten britischen Landesteil in den meisten Innenräumen keine Maskenpflicht mehr und auch die ohnehin nur bei Großveranstaltungen und in Clubs eingesetzten Impf- oder Testnachweise müssen nicht mehr kontrolliert werden. Die Empfehlung, von zu Hause aus zu arbeiten, gilt ebenfalls nicht mehr.
Die Regierung von Boris Johnson hat diese wegen der Omikron-Variante eingeführten, sogenannten Plan-B-Maßnahmen auslaufen lassen, nachdem die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Anfang Januar rapide gefallen war. Etliche Hinterbänkler der regierenden Tory-Partei hatten im Dezember mit einer Rebellion im Unterhaus ihre Ablehnung der Corona-Maßnahmen zum Ausdruck gebracht.
Auch für geimpfte Reisende gibt es bald weitere Erleichterungen: Vom 11. Februar fällt der bislang noch notwendige Pflichttest nach der Ankunft im Land weg. In der britischen Hauptstadt London gilt allerdings weiterhin in Bahnen und Bussen eine Maskenpflicht. Auch einige Supermärkte rufen ihre Kunden weiterhin dazu auf.
In den vergangenen Tagen haben sich die Neuinfektionen auf hohem Niveau eingependelt - täglich werden zwischen 80 000 und 100 000 Neuinfektionen gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 945 (Stand: 21. Januar).
Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und wählen einen etwas vorsichtigeren Weg.
Corona-Pandemie
Studie zur vierten Impfung aus Israel: Ergebnis zu Omikron ernüchternd
Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff
00:39 Uhr: Der Hersteller Moderna hat seine erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Insgesamt 600 Freiwillige - teils mit zwei oder bereits drei Injektionen - würden daran an 24 Standorten in den USA teilnehmen, teilte Moderna am Mittwoch (Ortszeit) mit. Die Beständigkeit der Antikörper mit der normalen Booster-Impfung stimme zwar zuversichtlich, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. "In Anbetracht der langfristigen Bedrohung durch die sogenannte Immunflucht von Omikron treiben wir unseren Omikron-spezifischen Impfstoffkandidaten dennoch weiter voran."
Zuletzt hatten auch Biontech und Pfizer die Erprobung ihres Impfstoffkandidaten gegen Omikron angekündigt. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitgeteilt hatten. Die Studie soll bis zu 1420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.
Unterdessen veröffentlichte das Fachmagazin "New England Journal of Medicine" eine Untersuchung zur Wirksamkeit des bisher bereits zugelassenen Boosters von Moderna gegen die Omikron-Variante. Demnach ist der Antikörperspiegel gegen die hochansteckende Mutation des Coronavirus einen Monat nach der dritten Injektion 20 Mal höher als nach der zweiten - er nehme in den darauffolgenden Monaten jedoch deutlich ab. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach twitterte dazu: "Die Studie zeigt, dass der Moderna Booster-Impfstoff das Risiko einer Infektion mit Omikron massiv senkt. Das ist genau die Booster-Impfung, die wir in Deutschland neben Biontech gerade anbieten."
Coronavirus
Schluss mit Sonderrechten: Regel für Genesene im Parlament soll geändert werden
62.000 französische Impfpässe gefälscht - Verdächtige festgenommen
00:16 Uhr: Fahnder in Frankreich haben ein Netzwerk von Betrügern ausgehoben, das 62 000 gefälschte Impfnachweise erstellt haben soll. Die Ermittlungen einer Pariser Spezialeinheit für Cyberkriminalität hätten zur Festnahme von fünf Personen im Raum Poitiers und Lyon geführt, berichtete der Sender France Info am Mittwochabend unter Verweis auf die Polizei. Drei 22 bis 29 Jahre alte Verdächtige sollen die Daten von 35 Ärzten gehackt haben, um damit falsche Nachweise für Corona-Impfungen zu erstellen. Diese sollen sie direkt und über Mittelsmänner weiterverkauft haben. Der Betrug war nach Hinweisen unter anderem einer Krankenkasse aufgeflogen, die in der Dokumentation auf Tausende angebliche Impfungen durch eine einzelne Krankenschwester gestoßen war, die an der Impfkampagne aber gar nicht beteiligt war.
Die französische Regierung war kürzlich von rund 200 000 gefälschten Impfnachweisen ausgegangen, die im Land im Umlauf seien. Seitdem für einen vollständigen Corona-Impfschutz eine Auffrischimpfung erforderlich ist, dürften viele der gefälschten Nachweise für die Käufer aber relativ nutzlos geworden sein.
Omikron-Variante
Biontech-Chef Sahin hält Booster-Impfung bereits nach drei Monaten für sinnvoll
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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
Trotz Inzidenz von über 2000: Niederlande lockern Corona-Maßnahmen
Aktualisiert am 26.01.2022, 08:51 Uhr
Trotz einer massiven Omikron-Welle öffnen die Niederlande wieder Gaststätten, Theater, Museen und Kinos. Es bleiben allerdings einige Einschränkungen bestehen, darunter eine Maskenpflicht und Impf-Nachweise, erklärte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag. (Foto: AFP)
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