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Was Deutschland im Falle eines Krieges droht

#1 von anne ( Gast ) , 21.02.2022 10:16

Was Deutschland im Falle eines Krieges droht
RP ONLINE
vor 20 Std.
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Berlin/Düsseldorf. Wenn Russlands Präsident Putin die Ukraine besetzt, wird die Nato mit empfindlichen Sanktionen antworten. Die könnten aber auch üble Folgen für die eigene Wirtschaft bedeuten.

Dieses vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Panzer während der Militärübung «Union Courage-2022» zwischen Russland und Belarus. © Uncredited Dieses vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Panzer während der Militärübung «Union Courage-2022» zwischen Russland und Belarus.
Greift Wladimir Putin an oder nicht? Angeblich wissen noch nicht einmal die engsten Vertrauten des russischen Präsidenten, was er wirklich in der Ukraine vorhat. Die mittlerweile rund 180.000 Soldaten, die er nach amerikanischen Geheimdienst-Angaben an der Grenze und im benachbarten Vasallenstaat Belarus stationiert hat, umzingeln aber nicht umsonst die frühere Sowjetrepublik. US-Präsident Joe Biden spricht deshalb unentwegt über die Pläne Putins zur Invasion, und selbst der vorsichtigere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält die Kriegsgefahr noch längst nicht für vorüber.

Was aber würde Deutschland blühen, wenn Biden und die Nato Recht behalten und Putin seine Truppen nach Kiew schickt, die Hauptstadt der Ukraine? Zunächst müsste der Westen seine Drohung wahr machen und schärfere Sanktionen als nach der Besetzung der Krim und der russischen Unterstützung der ostukrainischen Rebellen beschließen. Wahrscheinlich würde die Pipeline Nord Stream 2 auf Eis gelegt, die Vermögen von Putin-Unterstützern eingefroren, die Exporte nach Russland beschränkt. Umgekehrt könnte Putin mit einer Drosselung der Energielieferungen antworten und auch manche andere Rohstoffe schwerer verfügbar machen. Eine Eskalation von Handelsbeschränkungen könnte also folgen.

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Einbruch der Finanzmärkte

Zunächst würden die Aktienmärkte weltweit in den Keller rauschen, und die Preise für Rohöl und Erdgas, die in nur wenigen Monaten scharf nach oben gingen, würden neue Höchststände erreichen. Das Umfeld für Investitionen würde sich drastisch verschlechtern. Unternehmen müssten Börsengänge verschieben, die Störungen für die Produktion, die ohnehin noch durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen wurde, dürften weiter zunehmen. Weil ein abermaliger Preisschub die Verbraucher verunsichern würde, könnten die ihre Käufe einschränken. Die Europäische Zentralbank stände vor der Herausforderung, wie sie mit den weiteren Preissteigerungen umgeht. Die Inflationsrate würde erst einmal dauerhaft über der Fünf-Prozent-Marke bleiben.

Für die Konjunktur in Deutschland wären das schlechte Aussichten. Ohnehin korrigieren die Institute, Behörden und Verbände ihre Prognosen ständig nach unten. So erwartet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nur noch ein Wachstum von drei Prozent im laufenden Jahr. Die Wirtschaftsweisen hatten im November 2021 noch mit 4,6 Prozent gerechnet. Nachdem die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal im vergangenen Jahr um 0,7 Prozent schrumpfte, dürften die ersten drei Monate 2022 ein weiteres Minus bringen. Das nennen Ökonominnen und Ökonomen eine technische Rezession. Gut möglich, dass bei einer weiteren Eskalation der gegenseitigen Maßnahmen die deutsche Wirtschaft das Produktionsniveau der Vor-Corona-Zeit in diesem Jahr nicht mehr schafft. Noch sind die Auftragsbücher voll und der Arbeitsmarkt robust. Aber die unsicheren Aussichten würden das allgemeine Klima deutlich eintrüben.

Video: Ukraine: Treffen der Außenminister (ATV)

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Schlag für den Handel mit Russland

Eine neue Eiszeit in den Beziehungen zu Russland hätten auch für den direkten Wirtschaftsaustausch schwere Folgen. Mit einem Stopp der zweiten Röhre von Sankt Petersburg nach Lubmin bei Greifswald dürften die Lieferungen von und nach Russland weiter zurückgehen, selbst wenn Nord Stream 2 noch gar kein Gas liefert. Denn Putin würde eine Blockade dieser wichtigen Pipeline nicht ohne Gegenmaßnahmen hinnehmen. Deutschland ist verwundbar, was seine Energieimporte betrifft. 36 Prozent der Kohleimporte, 29 Prozent der Öleinfuhren und mehr als die Hälfte der Gaslieferungen kommen aus seinem Reich. Zwar schadet sich Russland bei einem Stopp dieser Exporte stärker als dem Westen. Das dürfte Putin aber in Kauf nehmen, um Deutschland die Folgen seines Sanktionsregimes spüren zu lassen.

Schon die Krim-Krise hat das Handelsvolumen Deutschlands mit Russland von 75 Milliarden Dollar (66 Milliarden Euro) im Jahr 2013 auf nur noch 42 Milliarden Dollar (37 Milliarden Euro) 2020 schrumpfen lassen. Der Anteil der Europäischen Union (EU) an Russlands Exporten sank im gleichen Zeitraum von 50 auf 33,7 Prozent. Beides hatte starke Auswirkungen auf die gegenseitigen Verflechtungen. Unter einem weiteren Rückgang der Geschäfte würden insbesondere die großen NRW-Konzerne RWE, Eon und Uniper leiden, die auf russische Energielieferungen angewiesen sind.

Gleichzeitig könnten Engpässe bei der Energieversorgung der Bevölkerung entstehen. Die Gasspeicher sind nur noch zu 32 Prozent gefüllt. Zwar geht der Winter jetzt vorüber, aber Kälteeinbrüche und Stürme sind weiterhin möglich. Und einen Ersatz für russische Gas- und Öllieferungen gibt es nicht so schnell. Hier ist Deutschlands verwundbarste Stelle. Und das weiß Putin, der seiner Bevölkerung größere Opfer zumuten kann als die Bundesregierung mit ihrem Sanktionsregime der ihrigen.

Politische Folgen

Ein endgültiger Bruch mit Moskau hätte auch politische Folgen. Zwar würde die Nato, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereits für „hirntot“ erklärt hatte, zu neuer Bedeutung und vermutlich auch Geschlossenheit finden. Aber die Verhandlungsplattformen mit Russland wie das Normandie-Format (Deutschland, Frankreich, Russland, Ukraine) und der Nato-Russland-Rat wären erst einmal gestorben. Der direkte Gesprächskontakt wäre unterbrochen. Funktionieren würden nur noch die Sicherheits-Checks in der gegenseitigen atomaren Abschreckung.

Deutschlands Rolle als Türöffner für Verhandlungen der Nato mit Russland wäre zunächst obsolet. Zugleich müssten die Sicherheitsmaßnahmen für die Nato-Mitglieder im Baltikum und in Osteuropa verstärkt werden. Das hieße womöglich, dass weitere Einheiten des Bündnisses, darunter auch Bundeswehr-Soldaten, dorthin verlegt würden. Deutschland müsste auch seinen bisherigen Wehretat überprüfen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat schon für die Etat-Verhandlungen für 2022 mehr Geld gefordert. Die langsame schrittweise Erhöhung auf das vereinbarte Zwei-Prozent-Ziel (im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) müsste schneller erfolgen. Das Geld dafür würde an anderer Stelle fehlen.

Krieg ist nicht nur tödlich für viele Menschen, sondern auch wirtschaftlich und politisch ein kostspielige Angelegenheit – mit schweren Lasten für die Bürger. Mit einem Mix aus Stärke, Standhaftigkeit und Verhandlungsangeboten muss der Westen deshalb Putin vor dem entscheidenden Schritt eines Einmarsches in die Ukraine energisch abhalten.

anne

   

Ukraine-Krise: Jetzt wächst die Angst der baltischen Staaten vor Russland Aktualisiert am 21.02.2022, 12:43 Uhr
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Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
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