Österreich
Tötung einer Frau im Pinzgau: Untersuchungshaft über Ehemann verhängt
Es herrscht dringender Tatverdacht, der Mann hatte die Tat vor der Polizei gestanden
17. Mai 2022, 13:21
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Eine 30 Jahre alte Frau wurde am Freitag tot in Piesendorf bei Zell am See aufgefunden.
Foto: APA/EXPA/JFK
Das Landesgericht Salzburg hat am Dienstag die Untersuchungshaft über einen 41-Jährigen verhängt, der am Freitag seine in Trennung lebende 30-jährige Frau in Piesendorf (Pinzgau) mit drei Messerstichen getötet haben soll. Der Beschuldigte habe vor dem Haftrichter auf seine Ausführungen vor der Polizei verwiesen, "darüber hinaus machte er keine Angaben", informierte Gerichtssprecher Peter Egger. Der Ehemann hatte die Tat vor der Polizei grundsätzlich gestanden.
Die U-Haft sei wegen dringenden Tatverdachtes in Richtung Verbrechen des Mordes (Paragraf 75 StGB) aus dem bedingt obligatorischen Haftgrund verhängt worden, erklärte Egger. Der Beschuldigte habe auf Rechtsmittel verzichtet. "In 14 Tagen findet eine neuerliche Haftprüfung statt." Der Verteidiger des 41-Jährigen sprach von einem "Tötungsdelikt im Affekt". Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt wegen Mordes. (APA, 17.5.2022)
Gewalt an Frauen
Jede fünfte Frau in Österreich ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, ergab eine Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Frauenhäuser (AÖF). Die Täter stehen häufig in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zum Opfer und haben nicht gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen.
Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen werden auch als Femizide bezeichnet. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.
Hilfe für Gewaltbetroffene gibt es hier:
Frauenhelpline (Mo–So 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 222 555
Männerinfo (Mo–So 0–24 Uhr, kostenlos): 0800 / 400 777
Telefonseelsorge (Mo–So 0–24 Uhr, kostenlos): 142
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