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"Systemversagen" 25 Opfer rund um Missbrauchsfall an Wiener Schule

#1 von anne,Gertrud ( Gast ) , 24.05.2022 17:27

"Systemversagen"
25 Opfer rund um Missbrauchsfall an Wiener Schule

Ein Pädagoge in einer Mittelschule soll Schüler über Jahre sexuell missbraucht und kinderpornografisches Material angefertigt haben. Die Schule informierte Eltern spät, die Kinder- und Jugendanwaltschaft spricht von Systemversagen
David Krutzler

24. Mai 2022, 16:01
,
Die Missbrauchsfälle gehen laut Polizei bis ins Jahr 2009 zurück.
Foto: imago images/Rolf Kremming

Es ist wohl einer der größten Fälle von sexuellem Missbrauch, die es in Wien in den vergangenen Jahren gegeben hat. Ein Pädagoge einer Mittelschule soll Schüler über Jahre sexuell missbraucht und kinderpornografisches Material angefertigt haben. Die Landespolizeidirektion Wien bestätigte dem STANDARD entsprechende Informationen am Dienstag. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge gebe es insgesamt 25 Opfer wegen sexuellen Missbrauchs sowie wegen Kinderpornografie, sagte Mohamed Ibrahim, Sprecher der Wiener Polizei. Laut Bildungsdirektion der Stadt Wien soll es sich ausschließlich um Buben handeln, die zum Zeitpunkt der Verbrechen zwischen elf und 14 Jahre alt waren. Die Fälle gehen laut Polizei "bis ins Jahr 2009 zurück".
Fall ist 2019 aufgekommen

Aufgekommen – aber bislang von den Behörden nicht öffentlich gemacht – ist der Fall bereits im Jahr 2019: Anfang April sei eine erste Anzeige über einen Missbrauchsverdacht bei den Behörden eingelangt, sagte Polizeisprecher Ibrahim. Ermittlungen hätten daraufhin zu einer Hausdurchsuchung bei dem Betroffenen geführt. Wenig später kam es zum Suizid des Lehrers – vor dessen geplanter Einvernahme.

Der Pädagoge soll ein "ausgesprochen beliebter Kollege" gewesen sein. So heißt es nicht nur in einer Stellungnahme der Bildungsdirektion, so erzählen es auch Schülerinnen, Schüler und Eltern, die den STANDARD im Laufe der Recherche kontaktierten. Nach dem Ableben des Pädagogen erfolgte eine Krisenintervention samt schulpsychologischer Betreuung. Laut Bildungsdirektion gab es "zum damaligen Zeitpunkt keinerlei Informationen über die Straftaten des verstorbenen Kollegen".

Die Polizei wies darauf hin, dass die Schule bereits "Mitte Mai 2019" von Ermittlungen gegen eine Lehrkraft informiert worden sei. Wie konkret diese Information ausfiel, ließ sich vorerst nicht rekonstruieren. Jedenfalls will die Schule erst im Oktober 2019 vom Missbrauchsverdacht erfahren haben. "Am 10. Oktober 2019 setzte sich der Schulleiter unverzüglich mit der Bildungsdirektion in Verbindung, nachdem die Polizei sich erstmals bezüglich des Missbrauchsverdachts gemeldet hatte." So steht es in einer Stellungnahme der Bildungsdirektion an den STANDARD.
Eltern erfuhren Mitte Dezember von den Vorwürfen

Die Eltern wurden nicht unmittelbar, sondern zwei Monate später davon informiert: Am 12. Dezember 2019 wurde vom Schulleiter ein Elternabend für denselben Tag einberufen. Eingebunden war auch der "Verein Selbstlaut – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen". Den Eltern sei dort auf Nachfrage auch erzählt worden, dass der Pädagoge die betroffenen Kinder mit zu sich nach Hause genommen hatte, etwa weil er Nachhilfe angeboten hatte. Auch K.-o.-Tropfen sollen im Spiel gewesen sein. Pornografisches Material sei auf dem PC des Pädagogen gefunden worden.

Dass die Eltern nicht früher informiert wurden, kritisiert eine Mutter. "Da wurde versucht, viel unter den Teppich zu kehren." Der Pädagoge war zudem auch in einem Wiener Sportverein als Funktionär aktiv.
Bericht einer Untersuchungskommission noch nicht fertig

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft der Stadt Wien hat, ohne Details zu nennen, erstmals im Jahresbericht 2020 den Missbrauchsfall thematisiert. Schüler seien ohnmächtig der Willkür eines Lehrers ausgesetzt gewesen, heißt es von der Ombudsstelle – "und das an einem Ort, an dem sie eigentlich geschützt sein sollten". Trotz Qualitätskontrollen der Schulleitung "hat das System hier vollständig versagt". So sei der Fall erst durch eine Anzeige und den Suizid des Pädagogen bekannt geworden.

Um den Fall aufzuarbeiten und Versäumnisse zu analysieren, wurde im Jahr 2020 zwischen der Ombudsstelle und der Bildungsdirektion eine Untersuchungskommission vereinbart. Ein Bericht liegt noch nicht vor.
Präventionskonzepte "an allen Schulstandorten"

Die Bildungsdirektion verweist darauf, dass am Standort ein "umfassendes Aufarbeitungskonzept entwickelt und umgesetzt" worden sei. Zudem werden ab dem kommenden Schuljahr 2022/23 "Präventionskonzepte gegen sexuelle Übergriffe und Missbrauch an allen Schulstandorten neu aufgesetzt".

Die Arbeit in der Kommission zur Aufarbeitung des Missbrauchsfalls werde noch fortgesetzt. "Die bisherigen Befragungen haben noch keine Hinweise darauf gebracht, dass es am Standort Vermutungen oder den Verdacht auf Missbrauch gegeben hat." (David Krutzler, 24.5.2022)
Hilfe in Krisen

Psychiatrische Soforthilfe (0–24 Uhr): 01/313 30

Kriseninterventionszentrum (Mo–Fr, 10–17 Uhr): 01/406 95 95, kriseninterventionszentrum.at

Sozialpsychiatrischer Notdienst 01/310 87 79

Telefonseelsorge (0–24 Uhr, kostenlos): 142

Rat auf Draht (0–24 Uhr, für Kinder & Jugendliche): 147

Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Mo–Sa, 14–18 Uhr, kostenlos): 0800/20 14 40

Kinder- und Jugendanwaltschaft der Stadt Wien: 01 7077000

Kinderschutzzentrum Möwe: 01/532 15 15 (Mo – Do: 9.00 – 17.00 Uhr, Fr: 9.00 – 14.00 Uhr)

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Te Ata
49
24. Mai 2022, 16:41:43
1
23
Ich kann es nicht nachvollziehen, dass so etwas immer noch vertuscht wurde. Wen schützt man, wenn jahrelang niemand in der Öffentlichkeit etwas davon erfährt? Sicher nicht die Kinder.
zur Diskussion
tisiphone13
31
24. Mai 2022, 16:35:18
0
28
Bitte sagt euren Kindern, dass vernünftige Lehrer nie mit ihnen allein in einem Raum mit geschlossener Tür sein werden. Es muss mindestens eine dritte Person anwesend sein. Ein Kollege, der sich daran nicht hält, ist bestenfalls ein Idiot. Es weiß *jeder* Lehrer, dass das ein absolutes No-Go ist. Von Einladungen in den privaten Bereich ganz zu schweigen.

Wir Lehrer tragen so viel Verantwortung den Kindern und Jugendlichen gegenüber wegen unserer Position als Autorität und gleichzeitig Bezugsperson. Es ist einfach nur erschütternd, dass dieses Vertrauen, dass da entsteht, so missbraucht wurde.
zur Diskussion
thatslife
9
24. Mai 2022, 16:21:44
0
14
Es braucht endlich Meldestellen, und eine Meldung muss Konsequenzen haben
Nicht so wie bislang.
Wenn ich an meine Schulzeit denke, da bekamen wir an die HTL einen Lehrer von einer hlw versetzt, weil er dort Probleme mit den vielen Mädchen hatte (er hatte sogar Sex mit mindestens 2 Schülerinnen). Aber anstatt dass man ihn feuert tut man so als 9b das Problem weg ist wenn statt 30 nur noch 3 Mädchen in der Klasse sitzen. Zumindest gab's dann sogar ein paar Lehrer die den Schülern eingeblezt haben sie sollen aufpassen wenn Kollege x mit Mädchen redet.
zur Diskussion
1 bis 25
suboptimal
39
vor 8 Minuten
0
1
"Elternabend für denselben Tag"
ist ein festes "Nicht Genügend" für die Schulleitung.
Gehts noch?
Martina Weeber
2
vor 10 Minuten
1
3
hm
Bei allem Entsetzen über das Geschehene: Die Polizei hat umgehend reagiert, Schule und Bildungsdirektion ebenfalls. Die Eltern wurden in geeigneter Weise informiert.
Im Mittelpunkt standen dabei die Sicherheit und das Wohl der Kinder und ein Maß an Aufrechterhaltung eines halbwegs normalen Schulbetriebs - ohne mediales Schlachtfeld. Ein solches kann nämlich niemand brauchen.
Es müssen auch nicht immer alle, vor allem Unbeteiligte, immer alles zuerst wissen.
Natürlich sind Kinder ihren Vertrauenspersonen in gewisser Weise ausgeliefert, weil sie ihnen vertrauen. Hier sind in erster Linie die Eltern gefragt, die üblicherweise schon so weit mit ihren Kindern im Gespräch sind / sein sollten, dass solche Dinge nicht verborgen bleiben können.
Schweine im Weltall
Ceterum censeo ÖVP esse delendam 7
vor 13 Minuten
0
1
Kinder und Jugendliche sind wehrlos. Ob das im kirchennahen Umfeld, in einem Internat oder in einer Schule ist...wenn dort eine Vertrauens- und Respektperson so agiert, bist du dran.
Sollen sie in der Hölle schmoren und alles hundertmal erleben, was sie den ihnen Anvertrauten angetan haben. Nichts kann das gut machen, was diese Monster angerichtet haben. Kein Mitleid.
soroka
Allegedly not a witch 72
vor 14 Minuten
0
4
Wenn innerhalb einer Woche zwei Fälle von Missbrauch bekannt werden, bei denen die Eltern nicht informiert worden sind, spreche ich nicht mehr von Systemversagen, sondern von systemischem Versagen.
Hallohallalio
7
vor 15 Minuten
0
1
Wir haben Mitte 2022
Die Österreichische Öffentlichkeit ist seit Jahrzehnten sensibilisiert. Der Vorfall ereignete vor 32 Monaten, trotzdem wird jetzt erst berichtet?
doglover
1
vor 19 Minuten
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5
Stichwort Städt. Kinderheim Wilheminenberg
.. auch alles vertuscht und niemand zur Verantwortung gebracht
Nach reiflicher Ueberlegung
16
vor 20 Minuten
0
2
Nach der Kirche ist also jetzt Kindergarten und Schule dran.
Zeit wars.
und gemauert und vertuscht wird da und dort.
Simmhelm
vor 21 Minuten
0
6
Ich will nicht mit dem Finger zeigen und auf klug spielen ist in solchen Fällen auch nicht angebracht aber niemals geht mein Kind mit einem Lehrer, Pädagogen oder sonst was mit nach Hause.
Zylon
vor 16 Minuten
0
1
Heureka! Es gibt noch Eltern, die sich selbst verantwortlich zeigen.
ModestLife
8
vor 22 Minuten
1
0
Ein arger Skandal
Vom Kindergarten bis zur Mittelschule, überall wird geblockt und ausnahmsweise hat das nichts mit Kirche zu tun.
Eigentlich ein arger Skandal!! Arme Kinder, arme Eltern, unfassbar. Das kann man so nicht hinnehmen!!
LosPantalonesLocos
12
vor 24 Minuten
warum sagt man nicht um welche Schule es sich handelt? Da können irgendwelche Persönlichkeitsrechte ja kaum eine Rolle spielen...
Avatar
17
vor 17 Minuten
0
1
Echt jetzt? Sie denken, dass man mit den Jahreszahlen, dem Alter der Opfer, der Tatsache, dass ein Lehrer verstorben ist und den Klassenfotos nicht in 4,7 Sekunden herunterbrechen kann, welche Klassen in welchem Jahr betroffen sein könnten und man so auf die Jugendlichen Rückschlüsse ziehen kann?
Zylon
vor 17 Minuten
0
1
Im Gegenteil, im Sinne des Opferschutzes ist hier höchste Zurückhaltung angesagt!
Wonderful Mary
6
vor 28 Minuten
9
5
Das ging auch nur, weil der Mittelschule und den Schüler:innen in Wien kein Gehör geschenkt wird. Weil Eltern der Mittelschule ständig erklärt wird, wie defizitär sie sind. Das Systemversagen liegt darin, dass Mittelschulen entweder durch den Dreck gezogen werden, oder totgeschwiegen werden. Weil weder Eltern noch Kinder eine Lobby haben! Weil die Kolleg:innen, die sich tatsächlich stark machen für ihre Schüler:innen belächelt werden. Wie viel Eltern und Kinder werden sich gedacht haben, uns glaubt eh keiner!!
niewieder nett
101
vor 13 Minuten
KA an welchem Standort du bist aber ein Tipp: Wechsel an einen anderen! "Wir" zb belächeln Kollegen, die sich nicht reinhängen und an die Kinder glauben
Downontheupside
vor 16 Minuten
Haben Sie auch irgendwelche Beweise für Ihre Behauptungen und Anschuldigungen, oder ist das einfach Ihre „Meinung“? Einen jahrelangen Missbrauch durch einen einzelnen Lehrer auf das (angebliche) mindere Ansehen von Mittelschulen in Wien zurückzuführen halte ich jedenfalls für reichlich gewagt.
erfahrene Emanze
74
vor 29 Minuten
2
2
Leider wirkt es dauerhaft brandgefährlich, wenn solches Bildmaterial
IN VERBINDUNG MIT DEN *NAMEN* DER OPFER/BETROFFENEN ZIRKULIERT !!!

Mir wurde das erst Anfang 2021 Jahren bewusst....

Die Projektionen und oft auch Handlungen der organisierten pädophilen Täter mit realen Auswirkungen im gesamten Leben können unabsehbare Folgen haben.............leider.

Bitte bitte bitte macht dagegen Etwas. Viel mehr als bisher!

Und enttabuisiert endlich (fast) Alles was mit unseren Körpern zu tun hat. Gebt den Körperteilen frühestmöglich -spielerisch- eigene Begriffe usw...hört und SEHT darauf, was die (Klein-)Kinder zeichnen, spielen, sagen usw..

Viel zu oft wenden Erwachsene ihre Sinne ab, weil etwas `peinlich`wirkt usw..lassen die Kid`s alleine mit ihren Erfahrungen.

Keine Angst vor zu früher `Sexualisierung`.
mauserle
26
vor 31 Minuten
0
2
Die Bildungsdirektion hätte aber nicht fast drei Jahre warten dürfen, bis sie an die Konzepte denkt. Drei lange Jahre, in denen an der Schule so gut wie nichts geschehen ist.
N8chterl
9
vor 31 Minuten
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12
Wenn das Solange ging : wieso wird nirgends der Name der Schule veröffentlicht ?
Kann ja dann noch viel mehr Familien betroffen haben
Downontheupside
vor 13 Minuten
0
1
Weil das nur die betroffene Schule und die Familien der dortigen Schüler etwas angeht, aber sicher keine sensationsgeile, geifernde Öffentlichkeit.
N8chterl
9
vor 4 Minuten
Ja klar, aber wieviele Betroffene Eltern wissen es vielleicht (noch) gar nicht
Ich habe Gottseidank keine Erfahrung mit sowas aber wenn es die Schule meiner Kinder betroffen hätte, würde ich es wissen wollen, auch wenn’s lange her ist
Ev kommt da bei manchen was hoch, was dann mit der Info Sinn ergibt und es kann noch jmd Hilfe zukommen
Besser spät als nie

anne,Gertrud

   

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