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Scherbakowa: Krieg kann nur mit Sieg der Ukraine enden
Aktualisiert am 09.10.2022, 19:27 Uhr
Leipzig - Für die russische Friedensnobelpreis-Trägerin Irina Scherbakowa gibt es nur ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine.
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"Ich bin überzeugt, dass dieser Krieg nur mit einem Sieg der Ukraine enden kann", sagte die Historikerin am Sonntag in einer Rede zur Demokratie am Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig. Nur dies werde den Frieden in Europa zurückbringen. Scherbakowa ist die Mitgründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, der am Freitag der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde.
"Wir empfangen den Preis schweren Herzens, denn man muss zugeben, dass wir unser Ziel - die Aufarbeitung der Verbrechen des sowjetischen Staats, damit diese nicht wieder passieren - nicht erreicht haben", sagte Scherbakowa. "Wir müssen nun darüber reflektieren, warum unsere Stimmen zu schwach waren, warum die russische Gesellschaft uns nicht zuhören wollte, als wir von Verbrechen und Gräueltaten (...) gesprochen haben", sagte Scherbakowa. Wie zur Sowjetzeit gebe es nun wieder Gräueltaten – in Butscha, Isjum oder anderen ukrainischen Orten.
Als Putin in Russland an die Macht gekommen sei, habe er schnell die Demokratie abgeschafft und bürgerliche Freiheiten mindestens stark eingeschränkt. Jetzt wolle Putin die militärische Kontrolle über die Ukraine - und er sei bereit, jedes Opfer zu bringen, damit dies erreicht werden kann.
Der Friedensnobelpreis sei auch eine Anerkennung und Gedenken an Millionen von Opfern des staatlichen Terrors. "Und dieser Kampf um den Menschen ist heute wichtiger als zuvor", sagte Scherbakowa. Der in Russland inzwischen aufgelösten Organisation Memorial war der Preis zusammen mit dem inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki und dem ukrainischen Center for Civil Liberties zuerkannt worden.
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