Emeritierter Papst Benedikt XVI. ist tot
Aktualisiert am 31.12.2022, 12:07 Uhr
12:04 Uhr: Steinmeier: Benedikt lag Einheit der Christen am Herzen
12:03 Uhr: Meloni: Benedikt war ein "Gigant des Glaubens und der Vernunft"
12:01 Uhr: Woelki würdigt Benedikt als "tiefen geistlichen Denker"
11:44 Uhr: Merz: Verneigen uns vor dem Lebenswerk des Heiligen Vaters
11:25 Uhr: Söder: Benedikt XVI. "trug seine Heimat immer im Herzen"
11:17 Uhr: Kanzler Scholz: Papst Benedikt war "ein besonderer Kirchenführer"
11:08 Uhr: Lindner nach Tod von Papst Benedikt: "Gedenken seiner als Menschen"
10:38 Uhr: ➤ Emeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben
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➤ Emeritierter Papst Benedikt XVI. gestorben
10:38 Uhr
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist", teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, mit. "Weitere Informationen folgen baldmöglichst." (dpa/afp/mgb)
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Die Lage im Überblick:
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. Das gab der Vatikan bekannt. Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hatte sich zuvor verschlechtert. Das hatte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, am Mittwoch mitgeteilt. Bereits Papst Franziskus hatte am Mittwoch zum Ende der Generalaudienz im Vatikan berichtet, dass Benedikt "sehr krank" ist und dazu aufgerufen, für ihn zu beten.
Öffentliche Auftritte gab es von Benedikt zuletzt nicht mehr. Seinen 90. Geburtstag feierte er 2017 noch einmal mit einer Delegation aus der bayerischen Heimat. Danach empfing er Besuch im Kloster Mater Ecclesiae nur noch vereinzelt. In den letzten Jahren befand er sich nach eigenen Worten auf einer Pilgerreise "nach Hause".
Papst Benedikt XVI.: Rücktritt 2013
Benedikt war im Februar 2013 in einem ungewöhnlichen Schritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Obwohl er bis ins hohe Alter geistig fit war, wie sein Privatsekretär Georg Gänswein immer wieder betonte, baute er körperlich stark ab. Selten veröffentlichte Fotos zeigten ihn zusehends gebrechlich.
Obwohl er "für die Welt verborgen" bleiben wollte, befeuerte er mit Schriften zu heiklen Themen wie Zölibat oder Missbrauch immer wieder Spekulationen, dass er mit dem Kurs seines Nachfolgers Franziskus wohl zumindest in Teilen nicht einverstanden war. Zuletzt überschatteten noch einmal Vorwürfe das Wirken des früheren Papstes: Ein in München vorgestelltes Gutachten zum sexuellen Missbrauch bezichtigte Benedikt schwerer Fehler im Umgang mit einem pädophilen Priester in seiner Zeit als Münchner Erzbischof. (mgb/spl/dpa/afp)
Familienfoto Ratzinger
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Joseph Ratzinger ist tot: Das Leben von Papst Benedikt XVI. in Bildern
Aktualisiert am 31.12.2022, 10:49 Uhr
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben. Joseph Aloisius Ratzinger war vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 Papst. Wir blicken zurück auf sein ereignisreiches Leben.
Die weiteren Meldungen:
Steinmeier: Benedikt lag Einheit der Christen am Herzen
12:04 Uhr:
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als Mittler zwischen den Religionen gewürdigt. "Die Einheit der Christenheit und der Dialog der Religionen, das Miteinander von Religion und Gesellschaft lagen ihm besonders am Herzen. Er suchte das Gespräch mit Juden und Muslimen sowie allen christlichen Konfessionen weltweit", schrieb Steinmeier am Samstag.
Schon im Wirken des Professors Joseph Ratzinger habe sich hohe theologische und philosophische Bildung mit verständlicher Sprache verbunden. "Deswegen fanden viele Menschen, nicht nur Katholiken, in seinen Schriften und Ansprachen klare Orientierung. Er hat sich dem Suchen und Fragen der Menschen gestellt", so der Bundespräsident.
Spätestens als Präfekt der Glaubenskongregation sei er mit dem bedrückenden Problem des weltweiten sexuellen Missbrauchs und dessen systematischer Vertuschung konfrontiert gewesen. "Hier war er besonders in der Verantwortung. Benedikt wusste um das große Leid der Opfer und den immensen Schaden für die Glaubwürdigkeit der Kirche."
Benedikt habe sich zum Amtsverzicht in dem Moment entschieden, in dem er gewiss war, sein Amt nicht mehr mit der nötigen Kraft ausführen zu können. "Das war eine unerwartete kirchengeschichtliche Zäsur", schrieb der Bundespräsident, der am Samstag zu einer Reise nach Brasilien aufgebrochen war. (dpa)
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Meloni: Benedikt war ein "Gigant des Glaubens und der Vernunft"
12:03 Uhr:
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Benedikt XVI. nach dessen Tod als "Gigant des Glaubens und der Vernunft" bezeichnet. Der emeritierte Papst war am Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben. Die Regierungschefin nannte den Deutschen "einen Mann aus Liebe zum Herrn, der sein Leben in den Dienst der Weltkirche gestellt hat und mit der geistigen, kulturellen und intellektuellen Tiefe seines Lehramtes zu den Herzen und Köpfen der Menschen gesprochen hat und weiterhin sprechen wird".
"Ein Christ, ein Pastor, ein Theologe: ein großer Mann, den die Geschichte nicht vergessen wird", schrieb sie in einer Mitteilung. "Ich habe dem Heiligen Vater Franziskus gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung und ich persönlich an seiner und der Trauer der gesamten Kirchengemeinschaft teilhaben." (dpa)
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Woelki würdigt Benedikt als "tiefen geistlichen Denker"
12:01 Uhr:
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als "tiefen geistlichen Denker" gewürdigt. "Seine Theologie hat ungezählte Menschen in ihrem Glauben geprägt und bestärkt – genauso wie die Demut und der Mut, mit denen er all seine Ämter ausfüllte", sagte Woelki nach einer Mitteilung des Erzbistums. Dabei sei sein Lebensweg eng mit den großen kirchlichen Ereignissen der Zeit verknüpft gewesen. "Dabei prägte er die Kirche von heute auf prophetische Weise", so Woelki.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck bezeichnete Benedikt als "großen Theologen" und "Mann größten Wissens". Der Bischof von Münster, Felix Genn, teilte mit, Benedikt sei für seine theologische Entwicklung von größter Bedeutung gewesen. "Sicher wird auch die eine oder andere Seite seines Wirkens kritisch in den Blick genommen." (dpa)
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Merz: Verneigen uns vor dem Lebenswerk des Heiligen Vaters
11:44 Uhr:
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, hat mit großer Bestürzung auf den Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. reagiert. Die CDU und die Unionsfraktion trauerten um das langjährige Oberhaupt der katholischen Kirche, teilte Merz am Samstag mit. Er erklärte: "Papst Benedikt hat vor allem in seinem Heimatland Deutschland eine neue Hinwendung zur katholischen Kirche über alle Generationen hinweg auslösen können. Wir verneigen uns in Trauer und Dankbarkeit vor dem Lebenswerk des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI." (dpa)
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Evangelische Kirche würdigt Papst Benedikts Beitrag zur Ökumene
11:37 Uhr:
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat den Beitrag des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. für die Ökumene gewürdigt. "Joseph Ratzinger hat mit großem Scharfsinn und intellektueller Prägnanz theologische Beiträge geleistet", erklärte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). "Als Kardinal und später als Papst Benedikt XVI. hat er in Ökumene-Fragen das Gemeinsame unterstrichen."
"Dieses Anliegen (...) teilen wir als EKD und sind für diesen Akzent bis heute dankbar", erklärte Kurschus weiter. Zugleich stimme die EKD mit Ratzinger darin überein, "dass ein Dialog der Konfessionen nur auf der Grundlage eines klaren eigenen Profils möglich ist".
Die EKD-Ratsvorsitzende hob zudem den Rücktritt des katholischen Kirchenoberhauptes im Jahr 2013 aus gesundheitlichen Gründen hervor. Dieser Schritt "macht ihn zutiefst menschlich". (afp)
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Bätzing: Kirche in Deutschland dankbar für Benedikt XVI.
11:34 Uhr:
Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als "beeindruckender Theologe und erfahrener Hirte" gewürdigt. "Gerade als Kirche in Deutschland denken wir dankbar an Papst Benedikt XVI.: In unserem Land wurde er geboren, hier war seine Heimat, hier hat er als theologischer Lehrer und Bischof das kirchliche Leben mitgeprägt", erklärte Bätzing am Samstag in Bonn.
Der Verstorbene sei eine Persönlichkeit gewesen, die der Kirche auch in schwierigen Zeiten Hoffnung und Richtung vermittelt habe. "Papst Benedikt hat die Stimme des Evangeliums - gelegen oder ungelegen - hörbar gemacht." Ihn habe sein theologisches Denkvermögen, seine politische Urteilskraft und sein persönlicher Umgang mit vielen Menschen ausgezeichnet.
Bätzing ging auch auf die Aufarbeitung des Missbrauchskandals im Erzbistum München und Freising ein, wo Benedikt vor seinem Wechsel in den Vatikan als Erzbischof Joseph Ratzinger tätig war. Benedikt habe sich mit einem Brief zum Münchner Gutachten an der Aufarbeitung beteiligt. "Die Betroffenen hat er um Vergebung gebeten und doch blieben Fragen offen", erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Umstritten ist vor allem die Rolle Ratzingers beim Einsatz eines pädophilen Priesters, der aus dem Bistum Essen nach München gekommen war. Der Geistliche wurde trotz bereits bekannter Missbrauchsfälle weiter im Gemeindedienst eingesetzt und beging weitere Missbrauchstaten. (afp)
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Söder: Benedikt XVI. "trug seine Heimat immer im Herzen"
11:25 Uhr:
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als "überzeugungsstarken Repräsentanten der katholischen Kirche" gewürdigt. "Der Tod von Benedikt XVI. berührt mich genau wie viele Menschen in Bayern und aller Welt sehr", sagte Söder am Samstag. Mit ihm verliere die Gesellschaft einen der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts.
"In bewegten und herausfordernden Zeiten war er das religiöse Oberhaupt der katholischen Gläubigen", sagte Söder. "Viele Menschen in seiner Heimat werden ihn nicht nur als Papst Benedikt XVI., sondern auch als bescheidenen Seelsorger in dankbarer Erinnerung behalten. Er gab vielen Menschen Kraft und Orientierung." Zugleich habe sich Benedikt XVI. auch der Verantwortung für schwierige Phasen in seinem Wirken stellen müssen.
Unvergessen sei sein mehrtägiger Besuch in Bayern als neuer Papst, "der seine Liebe zu Land und Leuten zum Ausdruck brachte": "Er trug seine Heimat immer im Herzen." (dpa)
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Lammert würdigt Benedikts "herausragende Bedeutung"
11:23 Uhr:
Der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. die "herausragende Bedeutung" des Theologen gewürdigt. Ihm seien zwei Ereignisse in Deutschland in Erinnerung geblieben: "Sein großer, brillanter Disput mit Jürgen Habermas aus dem Jahr 2004 in der Katholischen Akademie München über Glauben und Vernunft als prägende Merkmale der westlichen Kultur und seine denkwürdige Rede im Deutschen Bundestag am 22. September 2011 im Rahmen seines offiziellen Deutschlandbesuches", sagte Lammert am Samstag in Berlin. Beides seien Dokumente einer seltenen Verbindung intellektueller Brillanz und persönlicher Bescheidenheit. Benedikt hatte auf einer Deutschland-Reise 2011 als erster Papst im Bundestag gesprochen. (dpa)
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Kanzler Scholz: Papst Benedikt war "ein besonderer Kirchenführer"
11:17 Uhr:
Mit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verliert die Welt nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz einen klugen Theologen. "Als 'deutscher' Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer", schrieb der SPD-Politiker am Samstag auf Twitter.
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"Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen. Meine Gedanken sind bei Papst Franziskus." (dpa)
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Lindner nach Tod von Papst Benedikt: "Gedenken seiner als Menschen"
11:08 Uhr:
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat nach dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. dessen Leistungen gewürdigt. "Der erste deutsche Papst seit 482 Jahren ist heute verstorben", schrieb der FDP-Vorsitzende am Samstag auf Twitter.
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Und: "Benedikt XVI war eine geschichtsträchtige Persönlichkeit und ein nicht unumstrittener Intellektueller. Heute aber gedenken wir seiner als Menschen." (dpa)
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Benedikt XVI. wird ab 2. Januar im Petersdom öffentlich aufgebahrt
10:58 Uhr:
Nach seinem Tod wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. vom 2. Januar an im Petersdom aufgebahrt. Gläubige könnten dann von ihm Abschied nehmen. Das teilte Vatikan am Samstag mit. Kurz zuvor hatte der Sprecher des Heiligen Stuhls bekanntgegeben, dass Benedikt am Morgen des Silvestertages im Alter von 95 Jahren gestorben sei. (dpa)
Teaserbild: © Daniel Karmann/dpa/Daniel Karmann