Krieg in der Ukraine im Live-Ticker: Familien berichten über Misshandlungen von mobilisierten Soldaten von der Krim
Ein Live-Ticker von Anika Richter
Aktualisiert am 19.02.2023, 10:57 Uhr
10:30 Uhr: ➤ Familien berichten über Misshandlungen von mobilisierten Soldaten von der Krim
08:58 Uhr: Vitali Klitschko würde Putin gerne bei einem Boxkampf besiegen
Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren
➤ Familien berichten über Misshandlungen von mobilisierten Soldaten von der Krim
10:30 Uhr
Familienangehörige von mobilisierten Soldaten von der von Russland besetzten Krim haben dem russischen Verteidigungsministerium Misshandlungen und Rechtsverletzungen gegenüber den Soldaten gemeldet. Das berichtet das ukrainische Onlinemedium "Kyiv Independent" am Sonntag.
Demnach soll es seit mehr als sechs Monaten keine Rotation und keinen Urlaub für die Soldaten geben. Aufgrund der schlechten Ernährungs- und Sanitärbedingungen seien Familien dazu gezwungen, die Soldaten mit dem Nötigsten zu versorgen.
Zudem missbrauchten russische Streitkräfte ihr Amt "zur persönlichen Bereicherung", sagte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seiner täglichen Morgenbesprechung laut "Kyiv Independent". Russischen Offizieren und Unteroffizieren seien außerdem Kurzurlaube gegen ein Bestechungsgeld von 1.000 Dollar angeboten worden, so der Generalstab weiter.
Nach Angaben des Generalstabs reagierte das russische Verteidigungsministerium nicht auf die Beschwerden der Familien. (ari)
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Nothilfe
Ukraine: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende
02. Dezember 2022
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,6 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 14. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 10, Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 14. Februar).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Russlands Angriff auf die Ukraine: Frontverlauf im Laufe des Jahres © dpa-infografik GmbH
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 19. Februar
Geschosse schlagen in ostukrainischer Stadt Druschkiwa ein
10:57 Uhr
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden in der Stadt Druschkiwka mehrere russische Geschosse eingeschlagen. Dabei seien in der Nacht zum Sonntag zwei Wohnhäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur des umkämpften Gebiets Donezk mit, Pawlo Kyrylenko. Angaben über Verletzte oder Todesopfer machte er zunächst nicht. Druschkiwka liege weit hinter der Front, werde aber trotzdem immer wieder mit Raketen beschossen, schrieb Kyrylenko im Netzwerk Telegram.
Nach einem Bericht des Nachrichtenportals "Ukraiinska Prawda" wurden seit Samstag insgesamt acht ukrainische Verwaltungsgebiete beschossen. Dazu gehörten die Gebiete Sumy, Charkiw und Dnipropetrowsk, die alle nahe der Front liegen. Im Westen der Ukraine wurde in der Hauptstadt des Gebiets Chmelnyzkyj nach Behördenangaben ein Militärobjekt von einer Rakete größere Reichweite getroffen. Eine weitere Rakete sei nahe einer Haltstelle eingeschlagen. Die Druckwelle habe mehrere Wohnhäuser und Schulen beschädigt.
Am Sonntagmorgen herrschte im Osten und Süden der Ukraine zeitweise Luftalarm, ohne dass von tatsächlichen Angriffen berichtet wurde. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bereits seit fast einem Jahr. (dpa)
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Vitali Klitschko würde Putin gerne bei einem Boxkampf besiegen
08:58 Uhr
Der Kiewer Bürgermeister und frühere Box-Weltmeister Vitali Klitschko würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerne in einem Boxkampf stellen. "Natürlich würde ich Putin gerne k. o. schlagen, aber das ist doch nur Fantasie", sagte er der "Bild am Sonntag". "Putin erlebt seinen persönlichen K. o. derzeit an der Front, wo unsere Soldaten heldenhaft kämpfen und einer der vermeintlich stärksten Armeen der Welt immer wieder schwere Niederlagen verpassen."
Im vergangenen Jahr sei er zwar nicht zum Boxen gekommen, sagte Klitschko der Zeitung. "Aber mein Bruder hat mich gezwungen, meinen Körper zu belasten, Liegestütze zu machen, auch zu Kriegsbeginn. Es war wichtig, fit zu bleiben." Obwohl sein Name immer wieder auf russischen Todeslisten auftaucht, hat Klitschko noch kein Testament geschrieben. "Ich bin sicher, dass ich dafür noch sehr viel Zeit habe." (afp)