"Die Gruppe - Schrei nach Leben“: So jung und schon so viel Seelenpein
Aktualisiert am 02. Juli 2020, 08:04 Uhr
Im Format "Die Gruppe - Schrei nach Leben" trifft man auf Franzi, Deniz, Sophie, Iry, Ahmed und Lisa. Die sechs jungen Erwachsenen haben eines gemeinsam: Es geht ihnen psychisch richtig schlecht. RTL2 lässt die sechs Leidgeplagten in einer Gruppentherapie und via Videotagebuch über ihre Depressionen, Panikattacken und Zwangsstörungen reden und zeigen, was es bedeutet, sich Tag für Tag diesen Problemen stellen zu müssen.
EINE KRITIK
von Bodo Klarsfeld
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Es ist zum Teil ganz schön harter Stoff, den der Sender "RTL2" seinen Zusehern hier in der Primetime kredenzt. Auch in der zweiten Staffel des Formats "Die Gruppe - Schrei nach Leben" geht es wieder um sechs junge Erwachsene, die für sechs Monate ihr Innerstes nach außen kehren und über ihre Depressionen, Süchte, Zwangsstörungen et cetera erzählen.
Die Höhen und Tiefen ihres Alltags erlebt man dabei primär über ein Videotagebuch, das die Leidgeplagten führen müssen. Einmal im Monat treffen sie einander aber auch in Berlin zur Gruppentherapie bei Trauma- und Verhaltenstherapeutin Diana Kerzbeck. "Ich find’s supermutig, dass die sechs jungen Leute da mitmachen. Hut ab!", so die Therapeutin zu Beginn der Sendung.
"Ich würde gerne einfach mal rausgehen"
Da ist etwa die 18-jährige Franzi, die unter massiven Panikattacken leidet, nicht mehr außer Haus gehen kann und zusehends die Lust am Leben verliert. "Ich würde gerne einfach mal rausgehen, Spaß haben, lachen und mit Freunden ausgehen", wünscht sich die junge Dame aus Bayreuth.
Die Mutter versucht Franzi immer wieder dazu zu bewegen, die eigenen vier Wände zu verlassen. Das kommt in der Sendung etwas gestellt daher. "Du sitzt ja nur in deinem Zimmer", beschwert sich die Mutter so, als ob sie die Krankheit der Tochter noch nicht ansatzweise verstanden hätte. Bleibt zu hoffen, dass die Gespräche zwischen Alt und Jung, wenn keine Kamera dabei ist, anders ablaufen.
Dass Franzis Arme voller Narben sind, liegt daran, dass sich die 18-Jährige im Laufe der Jahre immer wieder geritzt hat. Ihre Leidensgeschichte hat begonnen, als ihr Vater die Familie verlässt und den Kontakt zu ihr abbricht.