Eine Initiative des VATICAN-Magazins zur Stärkung des Heiligen Vaters: „ab sofort nicht mehr nur für den Papst zu beten, sondern mit ihm zu beten“ - Von Paul Badde / Vatican Magazin
Die Venus vor der Sonne...
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Rom (kath.net/VaticanMagazin)
Juliana von Lüttichs berühmte Vision, die ihr als Anregung zur Einführung des Fronleichnam-Festes diente, glich exakt dem kosmischen Ereignis, mit dem sich in diesem Jahr am Mittwoch vor Fronleichnam die Venus als kleiner Fleck vor der Sonne vorbei schob.
Einen Fleck auf dem Mond begriff Juliana damals als Makel im Festkreis der Kirche, dem nach ihrem Verständnis noch ein Fest zur Verehrung der Allerheiligsten Eucharistie fehlte.
Die Herausgeber und Redakteure des VATICAN-Magazins deuten die Venus vor der Sonne ähnlich und möchten deshalb heute zu einer Initiative ähnlicher und dennoch ganz eigener Art aufrufen.
Lange Zeit galt der Kirche – und besonders auch der Kirche des Ostens - die wahre Ikone vom menschlichen Angesicht Gottes als Pallium in ihren vielen Kämpfen, und vielleicht kommt es ja auch im bevorstehenden Jahr des Glaubens wieder dazu.
Aber auch jetzt schon lassen die Kämpfe nicht nach, denen sich die Kirche Tag und Nacht ausgesetzt sieht. Die Einsamkeit des Papstes ist dabei besonders erschütternd - während der Kirche die geordneten Reihen und oft auch eine überzeugende Strategie in diesem Ringen abhanden gekommen scheinen. Auch heute fehlt deshalb ein neuer Schritt in die Zukunft wie in den Tagen Julianas.
Deshalb möchten wir an diesem Fronleichnamsfest dazu aufrufen, ab sofort nicht mehr nur für den Papst zu beten, sondern mit ihm zu beten.
Jeden Abend Punkt 18.45 Uhr beginnt er im Sommer mit seinem Sekretär Georg Gänswein das Gebet des Rosenkranzes in den Vatikanischen Gärten.
Aufrufen möchten wir deshalb, die beiden ab sofort zur gleichen Zeit in allen deutschsprachigen Ländern in diesem Gebet zu begleiten. Es ist eine Zeit, in der für die allermeisten Menschen die Arbeit des Tages getan ist.
Diese Gebetsbegleitung kann allein geschehen, in der Familie, unter Paaren, zu zweit, zu dritt, zu viert, in Gruppen, Orden und Kongregationen oder in ganz neuen Verbindungen über die sozialen Netzwerke und websites.
Sie kann überall vollzogen werden, laut oder leise – zu Hause, in der Kirche, auf der Straße, im Auto, in Gärten. Und überall frei. Ohne Generalsekretäre, ohne Kontrolle, ohne Lenkung, ohne Organisation, ohne Porto, ohne Mitgliederbeitrag, ohne Stoppuhr, ohne Adresslisten, sondern auf die allereinfachste Weise der Welt: Mit einem Kreuzzeichen um 18.45 Uhr und dem anschließenden Gebet des Rosenkranzes mit dem Heiligen Vater.
Wer sich die Bilder ansieht, wie er am 19. April 2005 auf der Loggia von Sankt Peter als Benedikt XVI. vor die Welt trat, und diese Bilder mit denen vergleicht, wie er uns heute ansieht, weiß, welche Lasten ihn seitdem bedrückt haben und weiter bedrücken. Dazu braucht keiner die neuesten Nachrichten zu lesen.
Diese Initiative soll deshalb helfen, diese Lasten ein wenig gemeinsam mit ihm im Gebet und vor die Gottesmutter zu tragen, bis zum letzten Tag seines Pontifikats.
Vielleicht ergibt sich daraus ja auch eine Initiative, die von Deutschland aus endlich einmal wieder segensreich auf die ganze internationale Weltkirche überspringt, wie in den Tagen Juliana von Lüttichs: jeden Abend, um 18.45 Uhr.
Die Herausgeber und die Chefredaktion des VATICAN-Magazins
in Rom, am 7. Juni 2012