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Dienst und Würde des Priesters
Predigt am 18. Sonntag im Jahreskreis
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Im „Jahr der Priester“, das Papst Benedikt XVI. ausgerufen hat, feiern wir am 4. August den 150. Todestag des heiligen „Pfarrers von Ars“, Jean-Baptiste Marie Vianney. Bischof Klaus Küng hat angeordnet, dass an diesem Sonntag in der Diözese St. Pölten in feierlicher Weise des großen Heiligen gedacht werden soll, der auch für unsere Zeit ein großes Vorbild und ein mächtiger Fürbitter bei Gott ist.
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In welcher Beziehung ist der heilige Pfarrer von Ars gerade auch als „Patron der Priester“ insgesamt anzusehen? Jean-Baptiste Marie Vianney war durchdrungen und ergriffen vom Geheimnis des Priestertums Jesu Christi, an welchem der geweihte Priester in einzigartiger Weise durch das „Priestertum des Dienstes“ teilhat und an welchem auch die getauften Laien durch ihr „gemeinsames Priestertum“ teilhaben.
Von Gott zum Priester berufen zu sein, bedeutet eine einzigartige Gnade. Es ist ein unverdientes Geschenk der Liebe Gottes und keine Auszeichnung für eine persönliche Leistung. Jeder, der in besonderer Weise von Gott erwählt ist, muss sich sagen, dass er als armer und schwacher Mensch zurückschreckt vor einer so großen Würde und Aufgabe. Wörtlich sagte der heilige Pfarrer von Ars: „Oh, wie groß ist der Priester! ... Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben ... Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine kleine Hostie ein ...“
Das sakramentale Weihepriestertum ist ein „Priestertum des Dienstes“, da der Priester zur Ehre Gottes und zum Heil der Gläubigen das Wort Gottes verkündet, das Opfer Christi in der heiligen Messe feiert und die übrigen Sakramente spendet.
In der dogmatischen Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“, Nr. 10, hat das 2. Vatikanische Konzil wichtige Aussagen über das Verhältnis des Weihepriestertums zum gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen getroffen. Beide stehen in keinem Konkurrenzverhältnis zueinander, sondern sind in ihrer wesentlichen Verschiedenheit doch aufeinander zugeordnet. Denn „Christus der Herr, als Hoherpriester aus den Menschen genommen (vgl. Hebr 5,1-5), hat das neue Volk ‚zum Königreich und zu Priestern für Gott und seinen Vater gemacht‘ (vgl. Offb 1,6; 5,9-10).“ Die Getauften sind geistlich aus Gott wiedergeboren und werden in der Firmung mit dem heiligen Geist gesalbt; so werden sie „zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht, damit sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat (vgl. 1 Petr 2,4-10).“ Wenn die Gläubigen als „Jünger Christi ausharren im Gebet und gemeinsam Gott loben (vgl. Apg 2,42-47) und sich als lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Opfergabe darbringen (vgl. Röm 12,1)“, dann üben sie dadurch das gemeinsame Priestertum der Getauften und Gefirmten aus. Sie geben „überall auf Erden … für Christus Zeugnis“ und legen „allen, die es fordern, Rechenschaft“ ab „von der Hoffnung auf das ewige Leben, die in ihnen ist (vgl. 1 Petr 3,15).“
Dann erklärt das 2. Vatikanische Konzil wörtlich: „Das gemeinsame Priestertum der Gläubigen aber und das Priestertum des Dienstes, das heißt das hierarchische Priestertum, unterscheiden sich zwar dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach. Dennoch sind sie einander zugeordnet: das eine wie das andere nämlich nimmt je auf besondere Weise am Priestertum Christi teil.“ Und dann legt das Konzil den Unterschied und die Zuordnung dar: „Der Amtspriester nämlich bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die er innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; er vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit und üben ihr Priestertum aus im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe.
So kann man wohl sagen: Letztlich gibt es in der Kirche Gottes nur eine einzige Berufung, die zur Liebe. Denn in der Vollkommenheit der Liebe besteht die Heiligkeit, zu der wir alle gerufen sind. Ein jeder ist aufgerufen, in seinem Lebensstand Gott zu loben und zu ehren; alle aber wirken einträchtig zusammen kraft des Geistes der Wahrheit und der Liebe, der jedem seine besondere Gabe zuteil werden lässt.
So meint der heilige Pfarrer von Ars: „Wenn wir recht begreifen würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir sterben: nicht vor Schreck, sondern aus Liebe ... Ohne den Priester würden der Tod und das Leiden unseres Herrn zu nichts nützen. Der Priester ist es, der das Werk der Erlösung auf Erden fortführt ... Was nützte uns ein Haus voller Gold, wenn es niemanden gäbe, der uns die Tür dazu öffnet? Der Priester besitzt den Schlüssel zu den himmlischen Schätzen: Er ist es, der die Tür öffnet; er ist der Haushälter des lieben Gottes; der Verwalter seiner Güter ... Lasst eine Pfarrei zwanzig Jahre lang ohne Priester, und man wird dort die Tiere anbeten ... Der Priester ist nicht Priester für sich selbst, er ist es für euch.“
Der Priester hat also die besondere Aufgabe, die unsterblichen Seelen mit dem „Brot vom Himmel“ zu nähren, das Christus selber ist und das er uns in der heiligen Eucharistie schenkt.
Wir können abschließend noch feststellen: Der Priester kann nicht wirken, wenn ihm das Gebet und die Unterstützung seiner Gemeinde fehlt. Umgekehrt kann das Leben einer Pfarre nur auferbaut werden, wenn der Priester im Namen Christi möglichst oft, ja täglich in der heiligen Messe das Opfer Christi gegenwärtig setzt. Das Ziel muss immer die Liebe sein. So betete der heilige Pfarrer von Ars: „Mein Gott, erweise mir die Gnade, dich so sehr wie nur möglich zu lieben.“ Darin allein liegt unsere Freude und unser Friede – und im Himmel unsere Seligkeit. Amen.
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Don Bosco
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Das wahre Brot vom Himmel
Homilie am 18. Sonntag im Jahreskreis
5. August 2012, Lesejahr B
L1: Ex 16,2-4.12-15; L2: Eph 4,17.20-24; Ev: Joh 6,24-35
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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Mehr oder weniger regelmäßig, mehr oder weniger treu dem Sonntagsgebot besuchen Millionen katholischer Christen immer wieder den Sonntagsgottesdienst. Viele von ihnen empfangen dabei den Leib Christi in der heiligen Kommunion.
Das eben gehörte Evangelium nach Johannes spricht vom Brot des Himmels, das Gott uns durch Jesus Christus geben will. Damals haben viele Menschen mit Unverständnis auf die Worte Jesu reagiert. Sie waren zu sehr gefangen im Irdischen, als dass sie über das rein körperliche Sattwerden hinaus an Weiteres und Höheres denken konnten. Jesus bemühte sich, diesen Menschen, die schwer von Begriff waren, die frohe Botschaft beizubringen.
Wir sind in einer anderen Gefahr: Uns ist die heilige Kommunion vielleicht zu sehr vertraut. Wir empfangen sie – leider! – manchmal nur gewohnheitsmäßig; und doch sollte gerade hier der heiligste Moment unserer persönlichen Begegnung mit Jesus Christus sein, der sich uns zur Speise gibt unter der Gestalt des eucharistischen Brotes.
Wie können wir die Aufmerksamkeit des Glaubens und der Liebe für dieses heilige Sakrament wieder zurückgewinnen? Zu allererst geht es darum, sich zu vergegenwärtigen, wen wir empfangen. Schon die Erstkommunionkinder werden angeleitet, diese heilige Speise von gewöhnlicher Speise zu unterscheiden. Was wir sehen und schmecken, das ist Brot. Doch der, den wir empfangen, ist der Herr! Er kommt zu uns unter der Gestalt des Brotes. Wenn der Priester die Einsetzungsworte spricht („Das ist mein Leib“/“Das ist mein Blut“), wird das Brot in den Leib Christi und der Wein in das Blut Christi verwandelt.
Dies ist so zu verstehen, dass unser Herr Jesus Christus unter jeder der Gestalten ganz gegenwärtig ist. Er wird gegenwärtig als Opfergabe der Liebe: denn am Kreuz hat er sich selber für uns Menschen ganz dem Vater im Himmel hingegeben, um uns von der Sünde zu erlösen und das ewige Leben bei Gott zu schenken.
Wenn uns Christus der Herr durch die Kirche einlädt, bei der heiligen Messe die Kommunion zu empfangen, so ist die Voraussetzung dafür der lebendige Glaube! In diesem Glauben werden wir uns bewusst, wen wir empfangen, und bemühen uns um eine gute Vorbereitung. Denn wollten wir diese Speise wie gewöhnliche Speise zu uns nehmen oder dieses Sakrament gar im Zustand der Unversöhntheit mit Gott („Todsünde“) empfangen, dann wäre es uns nicht zum Segen und Heil, sondern würde uns zu Gericht und Verdammnis gereichen. So sagt es jedenfalls der Apostel Paulus im ersten Brief an die Korinther: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt“ (1 Kor 11,27-29).
Aber setzen wir voraus, wir empfangen den Herrn in diesem heiligen Sakrament mit einem Herzen voll Glaube und Liebe, dann wird er für uns wirklich zur Speise, die uns zum ewigen Leben führt. Jesus Christus ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Er schenkt uns im Heiligen Geist die Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater. Er erfüllt unser Herz mit seiner Liebe und mit seinem Frieden. Seine Worte gelten auch uns, wenn er sagt: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Joh 6,35).
Und in dieser Speise, die wahrhaft vom Himmel kommt, werden wir nach der heiligen Messe ausgesandt in die Welt: in die Familien und Gemeinschaften, zu unseren Diensten und Aufgaben in Beruf und Freizeit. Überall gilt es sich zu bewähren, und überall stärkt uns der Herr, den wir empfangen haben und der bei uns bleibt. Denn Gott geht alle Wege des Lebens mit uns!
Bitten wir die heilige Gottesmutter Maria um ihre Fürbitte! Gott schenke uns einen lebendigen Glauben an seine Gegenwart, sodass wir in der Kraft dieser himmlischen Speise fähig werden, ihm in unseren Brüdern und Schwestern in Liebe zu dienen!
Amen.
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