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Ohne „Wir“ kein „Ich“

#1 von esther10 , 04.01.2013 11:00

Ohne „Wir“ kein „Ich“
Veröffentlicht am 31. Oktober 2012
Schritt für Schritt geht Papst Benedikt XVI. die Frage ab, was das eigentlich sei: Der Glaube. In der vergangenen Woche hatte er über die Menschlichkeit und gleichzeitig die Gnade gesprochen, die jedes Beten ausmacht. An diesem Mittwoch ging es um die Dialektik des ich und des wir:



Die Katechese des Papstes

Am vergangenen Mittwoch habe ich begonnen, über den Glauben zu sprechen, der zugleich Geschenk Gottes und Antwort des Menschen ist. Heute möchte ich von den Fragen ausgehen, ob der Glaube nur etwas Persönliches und Individuelles ist und ob wir ihn nur alleine leben.

Ein Akt des Glaubens, der Richtungsänderung und Umkehr in unserem Leben ausdrückt, ist gewiss etwas sehr Persönliches. Aber der Glaube, der in der Taufliturgie mit dem Worten „Ich glaube“ bekannt wird, ist doch nicht das Ergebnis eigener Überlegungen. Ich kann meinen Glauben nicht auf das private Gespräch mit dem Herrn reduzieren, sondern ich glaube in und mit der Kirche, der Glaube führt mich in die Gemeinschaft hinein. Unser Glaube kann nur dann wirklich persönlich werden, wenn er zugleich gemeinschaftlich ist. Nur wenn wir im „Wir“ der Kirche glauben, wird er auch mein Glaube.

Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es: „‚Glauben’ ist ein kirchlicher Akt. Der Glaube der Kirche geht unserem Glauben voraus, zeugt, trägt und nährt ihn. Die Kirche ist die Mutter aller Glaubenden. Der Katechismus zitiert dann ein Wort des Bischofs Cyprian aus dem 3. Jahrhundert: ‚Niemand kann Gott zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat’“ (KKK 181). Der Glaube beginnt in der Kirche, führt zu ihr und lebt in ihr. Und die Kirche ist auch der Ort seiner Weitergabe. Es gibt ein ununterbrochenes Band des kirchlichen Lebens, der Verkündigung des Wortes Gottes und der Feier der Sakramente, das von den Aposteln bis zu uns reicht und das wir Tradition nennen. Sie ist und dafür die Garantie, dass wir wirklich den Glauben des Ursprungs, den Glauben der Apostel glauben, so wie sie ihn vom Herrn selbst empfangen haben und in dieser großen Gemeinschaft stehen, die Himmel und Erde, alle Orte und Zeiten umfasst und damit wirklich im Glauben Gott anrühren dürfen.

(…) Unsere Welt ist oft vom Individualismus bestimmt, der uns in uns selbst einhaust. Deswegen ist es um so wichtiger, dass der Glaube uns auftut für den Anderen, füreinander; von Gott her zueinander bringt und öffnet. Bitten wir Gott, dass er uns hilft, immer mehr mit und in der Kirche zu glauben und so Kirche selbst lebendig zu gestalten.


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esther10
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