Corona-News im Ticker: Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik
Franziska Fleischer
Aktualisiert am 16. Februar 2021, 10:17 Uhr
09:16 Uhr: 3.856 Corona-Neuinfektionen und 528 neue Todesfälle gemeldet
08:41 Uhr: Nachweis von britischer Corona-Mutation: Großeinsatz in Hamm
08:03 Uhr: ➤ Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik
06:32 Uhr: Forscher: Erreichen von Inzidenz von 35 fraglich
02:03 Uhr: Stiko-Chef: Gibt keinen Grund für frühere Impfung von Lehrern
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➤ Corona-Ausbruch in Osnabrücker Eisfabrik
08:03 Uhr: In einer Eisfabrik in Osnabrück ist es zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. Das Werk sei deswegen geschlossen worden, bestätigte ein Sprecher der Stadt am Dienstagmorgen.
Das Gesundheitsamt sei dabei, die Mitarbeiter der Fabrik zu testen. Nach Angaben des Betreibers Froneri handelt es sich beim Standort Osnabrück um eines der größten Eiskremwerke Europas.
Mehrere Medien hatten berichtet, dass sich mindestens 170 Beschäftigte mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Bei einigen von ihnen sei die sogenannte britische Mutante B.1.1.7 nachgewiesen worden, die als besonders ansteckend gilt.
Osnabrücks Stadträtin Katharina Pötter nannte die Lage dem NDR zufolge "sehr besorgniserregend". Dem Bericht zufolge sind 850 Mitarbeiter in Quarantäne. Das Werk bleibe mindestens bis 26. Februar geschlossen.
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Deutlich mehr Spenden in Deutschland im Corona-Jahr
10:16 Uhr: Die Menschen in Deutschland haben im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Geld gespendet als früher. Das geht aus der Bilanz des Deutschen Spendenrats vom Dienstag hervor. Mit 5,4 Milliarden Euro sei das Spendenniveau im Vergleich zu 2019 um rund fünf Prozent gewachsen, teilte der Verband mit.
Der Spendenrat ist der Dachverband von rund 70 gemeinnützigen Organisationen. Die "Bilanz des Helfens" gibt es seit 2005. Sie wird vom Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Spendenrats erstellt.
Besonders großzügig zeigten sich Spender demnach 2020 während der beiden Lockdowns, besonders in der ohnehin schon spendenstarken Vorweihnachtszeit.
Zahl der Kinobesucher im Corona-Jahr extrem gesunken
09:57 Uhr: Die Besucherzahlen deutscher Kinos sind in der Pandemie drastisch eingebrochen. Im vergangenen Jahr wurden rund 38,1 Millionen Tickets verkauft - etwa 80,5 Millionen weniger als noch ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von rund 68 Prozent, wie aus Zahlen der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin hervorgeht.
"Dass 2020 für die Kinos dramatisch sein würde, hat sich schon beim ersten Corona-Lockdown Mitte März angekündigt", heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.
Die Kinos waren bereits im Frühjahr 2020 mehrere Wochen geschlossen, wegen der Abstandsregeln durften auch im Sommer und Herbst nur deutlich weniger Besucher in die Kinosäle. Seit November sind Filmtheater und andere Einrichtungen bundesweit wieder dicht, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Im vergangenen Jahr machten die Kinos entsprechend weniger Umsatz. Sie nahmen laut Erhebung rund 318 Millionen Euro ein - etwa 69 Prozent weniger als noch im Jahr 2019. Damals hatten die Kinos mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Dank Blockbustern waren die Besucherzahlen damals wieder gestiegen.
Auch diesmal hätten große Produktionen auf die Leinwand kommen sollen. Wegen der Pandemie wurde aber zum Beispiel der Start des neuen "James Bond"-Films mehrfach verschoben. "Keine Zeit zu sterben" soll nach jetziger Planung im Herbst 2021 anlaufen. Noch ist unklar, wie lange die deutschen Kinos geschlossen bleiben.
Impfstoff-Allianz soll bei Herstellung helfen
Der Pharmakonzern Bayer und das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac ziehen bei einem Corona-Impfstoff an einem Strang. Die beiden Unternehmen schlossen einen Kooperations- und Servicevertrag, wie sie am Donnerstag mitteilten.
3.856 Corona-Neuinfektionen und 528 neue Todesfälle gemeldet
09:16 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3.856 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 528 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervorgeht. Die Daten geben den Stand des RKI von 00.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 3.379 Neuinfektionen und 481 neue Todesfälle verzeichnet, wobei rund 600 Infektionsfälle aus Nordrhein-Westfalen fehlten, die erst am Tag darauf in die Statistik einflossen.
Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 59 und damit ähnlich hoch wie am Montagmorgen. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.342.843 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 16.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 65.604.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,86 (Vortag 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 86 weitere Menschen anstecken.
Nachweis von britischer Corona-Mutation: Großeinsatz in Hamm
08:41 Uhr: Der Nachweis der britischen Mutation des Coronavirus hat in Hamm zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Eine Hundertschaft sei seit Montagabend im Einsatz, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen.
Nach Angaben der Stadt war ein Bauarbeiter auf Montage positiv auf die Variante B.1.1.7 getestet worden. Sie gilt als ansteckender. Daraufhin seien vier Wohnhäuser unter Quarantäne gestellt worden.
Die Bewohner werden nun getestet. Die Beamten überwachten unter anderem die Einhaltung der Quarantäne. Zunächst hatten die "Bild"-Zeitung berichtet.
Laschet: "Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden"
Der CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet hat sich gegen neue Corona-Grenzwerte ausgesprochen und vor einem zu einseitigen Fokus auf den sogenannten Inzidenzwert gewarnt. (Teaserbild: IMAGO / photothek)
Corona-Hilfen: Göring-Eckardt fordert Perspektive für Selbstständige
07:42 Uhr: Mit Blick auf den Corona-"Wirtschaftsgipfel" an diesem Dienstag hat Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt mehr Hilfe für Selbstständige und Freiberufler gefordert.
"Neben der schnelleren und besseren Unterstützung von Unternehmen muss auch die Hilfe für Freiberufler und Selbstständige endlich ins Zentrum der Krisenpolitik gestellt werden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Fast jeder zehnte Erwerbstätige in Deutschland sei selbstständig, sagte Göring-Eckardt. "Wie sehr die Bundesregierung diesen Teil der Wirtschaft hängen lässt, ist eine Krise in der Krise. Für viele Soloselbstständige von der Kulturschaffenden bis zum Taxifahrer herrscht seit knapp einem Jahr Ausnahmezustand und Existenzkrise."
Viele fragten sich, ob die Bundesregierung ihre Nöte überhaupt wahrnehme. Neben der schnelleren und besseren Unterstützung von Unternehmen müsse auch die Hilfe für Freiberufler und Selbstständige endlich ins Zentrum der Krisenpolitik gestellt werden.
Nach Corona-Aussagen: Trainer Flick bietet Lauterbach Gespräch an
07:04 Uhr: Bayern-Trainer Hansi Flick hat seine emotionalen Aussagen über die Corona-Politik noch einmal begründet und zugleich dem von ihm angegriffenen SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ein Gespräch angeboten.
Es sei vielleicht gut, wenn er mal "unter vier Augen" mit Lauterbach rede, "nicht in einer Talkshow", sagte der 55 Jahre alte Flick am Montagabend.
Flick hatte sich am Sonntag gegen Kritik an der Reise des deutschen Rekordmeisters zur Club-WM nach Katar und der Sonderrolle des Fußballs in der Corona-Pandemie gewehrt und dabei speziell Lauterbach als "sogenannten Experten" kritisiert.
"Ich bin keiner, der einen Menschen, den er nicht kennt, in so ein Licht stellen möchte", sagte Flick einen Tag später. Er hatte den deutschen Politikern geraten, endlich mal eine Strategie zu entwickeln, damit die Menschen in der Coronakrise "irgendwann mal wieder Licht im Tunnel" sähen.
Er habe "nicht erwartet", dass seine Aussagen öffentlich "solche Wellen schlagen" würden, sagte Flick. "Der letzte Tag war extrem." Er habe auch einige "böse Nachrichten" erhalten. Er habe vielleicht ungewöhnlich emotional auf eine Frage geantwortet, und das nicht nur als Trainer, sondern als Mensch, der selbst zwei Enkelkinder habe und auch lange Unternehmer im Einzelhandel gewesen sei.
Corona sei für die Bevölkerung eine große Herausforderung und Belastung. "Es nagt an uns allen, da wird man ein bisschen müde. Viele Menschen leiden unter der Pandemie. Wir können nur gemeinsam aus der Sache herauskommen", sagte Flick. Er wisse auch, dass der Profifußball in der aktuellen Situation privilegiert sei. Man halte sich aber auch "sehr gewissenhaft" an die Vorgaben.
Lauterbach hatte er vorgehalten, zu allem einen Kommentar abzugeben. "So langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören, auch Herrn Lauterbach", hatte Flick daraufhin gesagt.
Der SPD-Politiker hatte prompt via Twitter reagiert und Flick dazu aufgerufen, seine Argumente vorzubringen und ansonsten "nicht unfair" zu sein.
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Flick räumte ein, dass er das eine oder andere anders hätte formulieren können. "In der Sache stehe ich dazu", sagte der Trainer.
Kniebeugen, Hampelmann und Co.: Gesund bleiben im Homeoffice
Wegen der Corona-Pandemie erledigen immer mehr Berufstätige ihre Arbeit von zu Hause aus, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Im Video geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie sich auch im Homeoffice fit halten.
Forscher: Erreichen von Inzidenz von 35 fraglich
06:32 Uhr: Der System-Immunologe Michael Meyer-Hermann sieht als möglich an, dass ansteckendere Varianten des Coronavirus die von der Politik angepeilte Inzidenz von 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche torpedieren.
Sollte sich das Vorkommen der Mutante B.1.1.7 ungünstiger entwickeln als erwartet, könne es sein, dass die 35 mit dem aktuellen Lockdown gar nicht zu erreichen sei, sagte Meyer-Hermann der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Das macht deutlich, dass jede Form von Öffnungen zum jetzigen Zeitpunkt ein hohes Risiko birgt, die gesetzten Ziele nicht erreichen zu können."
Meyer-Hermann, Physiker und Mathematiker, ist Leiter der Abteilung System Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. "Wir sind aktuell mit mindestens zwei Pandemien konfrontiert", erläuterte der Forscher. "Die alte haben wir mit den aktuellen Maßnahmen unter Kontrolle und bringen die Inzidenzen mit einer Reproduktionszahl von 0,85 runter." Eine Inzidenz von 35 könne so Anfang März erreicht werden - allerdings ohne die geplanten leichten Öffnungen und ohne ungünstiges Dazwischenfunken von Mutanten.
Die Mutante B.1.1.7 habe in konservativen Schätzungen aber eine um 35 Prozent höhere Übertragungswahrscheinlichkeit. "Sie befindet sich in Deutschland bereits wieder in einer Phase des exponentiellen Wachstums und die aktuellen Maßnahmen reichen nicht, um diese Entwicklung auszubremsen", ergänzte er. "Je mehr man jetzt aufgrund der fallenden Inzidenzen lockert, desto früher wird die dritte Welle mit B.1.1.7 sich entwickeln."
B 1.1.7. expandiere mit niedrigen absoluten Fallzahlen exponentiell mit einer Reproduktionszahl über 1. "Grob geschätzt 1,2", sagte der Forscher. "Das sieht man nur nicht, weil immer noch die meisten Fälle mit der alten Variante auftreten. Über kurz oder lang wird B.1.1.7 dominieren."
Die Expansion dieser Variante lasse sich aber durch Beibehaltung der aktuellen Maßnahmen so lange verzögern, dass die Fallzahlen hinreichend sinken würden - wie im No-COVID-Konzept bereits beschrieben. Darin wird für Inzidenzen um die 10 plädiert. Mit der dann besseren Nachverfolgung lasse sich die dritte Welle noch abfangen, prognostizierte Meyer-Hermann.
"Grundsätzlich haben die Gegenden, die an Hochinzidenz-Regionen angrenzen, mehr Schwierigkeiten, die Inzidenzen zu senken", ergänzte der Forscher. "Dies gilt umso mehr, als dort auch eine höhere Gefahr existiert, die neuen Varianten einzuschleppen." Daher könne es in einigen Regionen länger dauern und in anderen schneller gehen. Wenn man den Ursprung aller Infektionen in einer Region kenne, dann könne man dort auch schon lokal öffnen.
Viele leben seit Corona ungesünder, Mehrheit findet Fasten gut
05:48 Uhr: Knapp jeder dritte Deutsche lebt laut einer neuen Umfrage im Corona-Lockdown ungesünder. Mit Blick auf Stress, Alkoholkonsum oder sportliche Aktivitäten gaben 30 Prozent der vom Institut Forsa Befragten an, dass sie sich seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt weniger gesund verhalten als vorher.
Wie die DAK-Gesundheit mitteilte, meinten dagegen 16 Prozent, dass sie mehr für ihre Gesundheit getan hätten als vor der Pandemie. Bei 54 Prozent der Befragten hat sich im Großen und Ganzen nichts verändert.
Die Studie wurde im Auftrag der Krankenkasse erstellt. Demnach finden es 65 Prozent aus gesundheitlicher Sicht grundsätzlich sinnvoll, mehrere Wochen gezielt auf ein bestimmtes Genussmittel wie Alkohol und Süßigkeiten oder Konsumgüter wie Handy und Auto zu verzichten. 33 Prozent halten das für weniger oder gar nicht sinnvoll.
Die katholische und die evangelische Kirche rufen unterdessen erneut zu der Aktion "Klimafasten" auf.
In der diesjährigen Fastenzeit vom 17. Februar bis 4. April sollten Christen eine klimafreundliche und ressourcenschonende Lebensweise ausprobieren, teilte die Nordkirche mit. Im Fokus stehe der Wasserverbrauch. Die Aktion richte den Blick auf das persönliche Verhalten, zum Beispiel bei Alltäglichkeiten wie Morgendusche und Frühstückskaffee, erklärte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Labore: Haben genügend Kapazitäten um Corona-Varianten aufzuspüren
05:00 Uhr: Für das Aufspüren von Corona-Varianten sind nach Angaben der Labore genügend Testkapazitäten in Deutschland vorhanden. "Bei aktuell rückläufigen Zahlen an neu auftretenden Sars-CoV-2-Fällen wird nach unserer Einschätzung die Test- und Sequenzierkapazität ausreichen, um die positiven Fälle im Hinblick auf die Varianten nachzutesten", sagte der Vorsitzende des Verbandes Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, der "Rheinischen Post" (Dienstag).
"Der Zeitpunkt, wann die Varianten bei dem überwiegenden Teil der Neuinfizierten auftreten, ist schwer abschätzbar", sagte Müller weiter. Er gehe aber davon aus, dass der Anteil der Varianten an den neu auftretenden Corona-Fällen kontinuierlich zunehme.