Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif

Gehirnwäsche? Die Corona-Debatte in Schweden wird zunehmend schärfer

#1 von admin-anne ( Gast ) , 22.02.2021 16:56

Gehirnwäsche? Die Corona-Debatte in Schweden wird zunehmend schärfer
Von
Sven Weiss
Aktualisiert am 22. Februar 2021, 08:49 Uhr
In Schweden verschärft sich die Debatte um die Corona-Strategie des Landes.
Mitglieder einer Facebook-Gruppe versuchen andere Länder gegen Schweden aufzuwiegeln.
Der Radiosender Sveriges Radio hatte die Aktivitäten der Gruppe aufgedeckt.
Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

Eine Facebookgruppe namens "Media Watchdogs of Sweden" heizt die Diskussion um die Corona-Strategie Schwedens neu an. Die Mitglieder der Gruppe versuchen gar, andere Länder dazu zu bringen, Einfluss auf die schwedische Politik zu nehmen.

Ein Beitrag des öffentlich-rechtlichen Radiosenders "Sveriges Radio" hatte die Diskussion ins Rollen gebracht. Die Journalisten hatten darin aufgezeigt, mit welchen rhetorischen Mitteln die Gruppe in den sozialen Medien agiert.


So behaupten die "Watchdogs", die Schweden seien einer Gehirnwäsche unterzogen worden. Die Corona-Strategie des Landes bezeichnen sie als völlig misslungen. Die Aussagen gipfeln in der Forderung, die Verantwortlichen für die schwedische Pandemiebekämpfung vor den internationalen Gerichtshof zu stellen.

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

Facebookgruppe will gescheiterte schwedische Corona-Politik bekämpfen
In der Facebookgruppe sind rund 200 Mitglieder aktiv. Darunter zahlreiche Wissenschaftler an schwedischen Universitäten. Auf der Kommunikationsplattform Twitter bezeichnet sich die Gruppe als "NGO mit dem Fokus, die gescheiterte schwedische COVID-19-Strategie aufzudecken und sich für die Verfolgung der Architekten der Strategie vor internationalen Gerichten einzusetzen".

Dabei dient die geschlossene Facebookgruppe zur Koordination aller Aktivitäten. Die Mitglieder posten in Kommentarfeldern, auf Twitter oder senden Nachrichten an internationale Medien. Unter anderem hatten "Time", "Science" und die "Washington Post" Nachrichten erhalten.

Außerdem wurden Länderregierungen in ganz Europa kontaktiert. Die Forderung: Quarantäneregelungen für Schweden einzuführen, oder die Grenzen für die Skandinavier ganz dicht zu machen.

Image von Schweden im Ausland soll geschädigt werden
Experten stufen die Aktivitäten der Gruppe als besorgniserregend ein. James Pamment, außerordentlicher Professor für strategische Kommunikation an der Universität Lund, hat die Strategie der Gruppe analysiert.

Es gebe vor allem zwei Ziele, sagt Pamment in dem Beitrag von Sveriges Radio. Zum einen wollten die "Watchdogs" die schwedische Coronapolitik beeinflussen. Zum anderen gehe es aber auch darum, das Image Schwedens im Ausland zu schädigen. Vor allem mit letzterem werde eine Grenze überschritten, sagt Pamment.

Der Angriff auf das Image Schwedens scheint bei vielen einen Nerv zu treffen. Von demokratieschädigendem Verhalten der Gruppe ist da die Rede. Die Epidemiologin Emma Frans, die von den "Watchdogs" scharf angegangen wurde, bezeichnet deren Aussagen schlicht als absurd. Sie kenne Wissenschaftler, die sich nicht mehr trauten in den Medien aufzutreten, schreibt Frans auf Twitter.

Vertrauen in die schwedische Regierung bröckelt
Dass die Diskussion um den schwedischen Sonderweg nach fast einem Jahr so heftig aufbricht, ist vielleicht kein Zufall. Die besonnene Art, mit der sich die Schweden bisher der Situation gefügt haben, scheint an eine Grenze zu stoßen.


Schweden
Steigende Todesfälle statt Immunität: Der schwedische Sonderweg und seine Folgen
von Lena Vanessa Müssig
Dass man sich auf die Behörden und deren Kompetenz verlässt, ist eine typische Eigenschaft der Schweden. Deshalb genießt auch Staatsepidemiologe Anders Tegnell mit seiner ruhigen Art weiterhin großes Vertrauen. Doch dieses Vertrauen bröckelt.

So zeigen Umfragen, dass die schwedischen Bürger stärkere Maßnahmen zur Infektionseindämmung wünschen. Im Dezember 2020 gaben 59 Prozent der Befragten an, dass sie die derzeitigen Beschränkungen nicht für ausreichend halten. Im Oktober waren es lediglich 25 Prozent gewesen.

Ändert Schweden seine Corona-Strategie?
Die Infektionszahlen in Schweden sind seit Beginn der Pandemie hoch. Die Strategie, statt auf Verbote mehr auf Eigenverantwortung zu setzen, war bislang nur leidlich erfolgreich. Auch Tegnell musste schon Fehler zugeben – zum Beispiel beim Schutz von Pflegeheimen.

Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 216 (Stand 18. Februar 2021) steht Schweden derzeit auf Platz 22 der höchsten Infektionsraten weltweit. Aussagekräftiger ist aber der Vergleich mit den direkten Nachbarn Norwegen und Finnland, die beide wesentlich bessere Werte vorzuweisen haben - und diese mit strikteren Maßnahmen erreichen.

Lesen Sie auch: Coronakrise: Schweden misstrauen Corona-Impfstoffen

Strengere Einschränkungen in Schweden
Dass auch Schweden über kurz oder lang nicht an solchen Maßnahmen vorbeikommt, deutet sich nun an. In Restaurants wurde die erlaubte Anzahl der Menschen an einem Tisch halbiert. Und nach fast einem Jahr Pandemie wird nun Mund- und Nasenschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Hauptverkehrszeit verpflichtend.

In Schweden werden die Weichen gestellt. Dabei geht es wohl noch um mehr als den Schutz vor dem Virus. Es geht um die Art und Weise, wie öffentliche Diskussionen geführt werden. Und damit auch um den Schutz der Demokratie.

Verwendete Quellen:

Aftonbladet.se: "Förtroendet för Folkhälsomyndigheten störtdyker"
Corona-in-Zahlen.de: "Corona-Zahlen für Schweden"
Sveriges Radio: "Dold Facebookgrupp försöker påverka svenska intressen utomlands"
Twitter-Account der Media Watchdogs of Sweden
Twitter-Account von Emma Frans

Wegen Nebenwirkungen: Schweden stoppt Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs teilweise
Weil zahlreiche Pflegekräfte nach der Impfung über starke Nebenwirkungen klagten, haben zwei schwedische Provinzen die Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffes gestoppt. In den Kliniken herrscht akute Personalnot.
Senden Sie uns Ihr Feedback
Kontakt in die Redaktion

admin-anne

   

Hier ist, was Bischöfe auf der Jugendsynode darüber sagen sollten, warum Christen keine Pornos schauen
Papst Franziskus, Biden und "postinstitutionelle" Katholiken

Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz