EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 06 November 2015
Freitag der 31. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Leonhard
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Basilius : Sich als klug erweisen
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Lukas 16,1-8.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen.
Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich.
Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?
Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib «fünfzig».
Dann fragte er einen andern: Wieviel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib «achtzig».
Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Basilius (um 330-379), Mönch und Bischof von Caesarea in Kappadozien, Kirchenlehrer
Predigt Nr. 6, Über den Reichtum; PG 31, 261f.
Sich als klug erweisen
Bedenke, Mensch, wer dich mit seinen Gaben überhäuft hat. Gehe in dich. Erinnere dich daran, wer du bist, welchen Auftrag du zu erfüllen hast, wer ihn dir gegeben hat, aus welchem Grunde du vielen anderen vorgezogen worden bist. Du bist Diener des gütigen Gottes; du trägst die Verantwortung für deine Mitstreiter im Dienst. Glaub ja nicht, dass alle diese Güter für deinen Bauch allein gedacht sind. Verfüge über die Güter in deinen Händen als gehörten sie jemanden anderes; sie würden dir lediglich für einige Zeit Freude bereiten, sich dann aber auflösen und verschwinden. Vielmehr wird von dir eine detaillierte Rechenschaft über sie verlangt werden [...]
„Was soll ich tun?“ Die Antwort war einfach: „Ich werde die Hungrigen sättigen; ich werde meine Scheunen öffnen und die Armen einladen [...] Ihr alle, den es an Brot mangelt, kommt zu mir. Dass jeder einen ausreichenden Teil der Güter nehme, die Gott mir geschenkt hat. Kommt und schöpft aus ihnen wie aus einem öffentlichen Brunnen.“