Auch Aufnahmen von der Krim
Es ist die Sorge vor einem Wiederaufflammen des Ukraine-Krieges, die viele westliche Politiker und in der Ukraine jetzt umtreibt. Und das Lager bei Woronesch könnte in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Seit Ende März machen Videos von russischen Truppenbewegungen in sozialen Netzwerken die Runde. Ganze Züge mit Panzern und Begleitfahrzeuge fahren durch Russland.
Demian von Osten, ARD Moskau, zzt. Schachty, über die wachsenden Spannungen im Ostukraine-Konflikt
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Demian von Osten, ARD Moskau, zzt. Schachty, über die wachsenden Spannungen im Ostukraine-Konflikt
tagesschau24 17:00 Uhr, 13.4.2021
Aufnahmen existieren aber nicht nur aus dem Gebiet Woronesch, wo dieses Lager steht, sondern auch von der Krim. Seit Ende 2019 verbindet eine Eisenbahnbrücke das russische Festland mit der annektierten Halbinsel - und ermöglicht jetzt dem Kreml, massenweise Einheiten dorthin zu verlegen.
Aber warum macht Russland das? Eine klare Antwort gibt es von Russlands Führung nicht. Russland sei frei, seine Truppen im Land so einzusetzen, wie es das für richtig halte, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow. Auf die Frage, wie lange die Truppen blieben, sagte Peskow vergangene Woche: "Solange es unsere militärische Führung und der Oberbefehlshaber für angemessen halten." Oberbefehlshaber ist Präsident Putin.
Ein Panzer der prorussischen Separatisten bei Debalzewe (Archivbild) | AFP
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Seit Tagen sorgt die Ukraine für Spannungen zwischen Russland und den USA.
Jeden Tag neue Videos im Internet
Die Ukraine geht davon aus, dass Russland 40.000 Soldaten an der Grenze zur Ostukraine zusammengezogen habe. Das Gleiche sei auf der Krim passiert, sagte die Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Iuliia Mendel. Der Kreml antworte nicht auf die zwei Wochen alte Bitte Selenskyjs um ein Telefongespräch. Kremlsprecher Peskow sagte, er habe in den vergangenen Tagen keine solche Bitte gesehen.
Experten glauben, dass die russischen Truppenbewegungen noch nicht abgeschlossen sind. Jeden Tag tauchen im Netz neue Videos auf, meist von Panzern auf Eisenbahnwaggons. Roman Lewijew vom Conflict Intelligence Team vermutet ein weiteres Lager im Gebiet Woronesch - südlich von Ostrogoschsk, weniger als 100 km vom großen Lager bei Woronesch entfernt und näher zur Grenze mit der Ukraine. Auch von dort ist ein Video eines Militärkonvois aufgetaucht.
Die Datschenbewohner bei Woronesch haben sich mit den Soldaten als neuen Nachbarn erst einmal gezwungermaßen arrangiert. "Wichtig ist, dass hier Ordnung bleibt", sagt Datschenbesitzer Iwanowitsch. "Und dass die Soldaten unsere Wege nicht ruinieren."