VERSETZUNG ODER KEIN LOHN FÜR VERWEIGERER
Jobverlust angedroht: Südtiroler Gesundheitspersonal kämpft gegen Impfzwang
Symbolbild: Pixabay
Die italienische Regierung will alle Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, zur Impfung verpflichten. Wer sich weigert, dem drohen empfindliche Strafen. Trotzdem regt sich beim Gesundheitspersonal Widerstand. Auch in Meran oder Schlanders in Südtirol verweigert Klinikpersonal den Pieks.
Das Dekret des italienischen Premiers Mario Draghi ist eindeutig: Mitarbeiter im Gesundheitswesen, im Sozialbereich und auch in Apotheken müssen sich impfen lassen. Wer nicht will und sich weigert, muss mit seiner Versetzung an eine Stelle rechnen, wo er keinen Patientenkontakt hat. Sollte dies nicht möglich sein, droht die Suspendierung bis Ende des Jahres – ohne Gehalt. Die Empörung über diese Regel war dementsprechend groß, denn allein in Südtirol sind mehrere tausend Mitarbeiter im Gesundheitswesen von dieser Maßnahme betroffe
Mitarbeiter gehen gegen diese Regelungen vor
Zwar sind im Gesundheitsbereich bereits große Teile der Mitarbeiter geimpft, dennoch regt sich gegen die Regelung Widerstand. So haben schon zahlreiche Personen versucht auf rechtlichem Wege eine Weitergabe ihrer Daten zu verhindern. Denn durch das Gesetz sind die Berufskammern und die Arbeitgeber verpflichtet, den Impfstatus ihrer Mitglieder und Arbeitnehmer weiterzuleiten.
Wie der Wochenblick exklusiv erfuhr, sind es nicht wenige Personen, die Einspruch gegen die Regelung einlegen und dagegen vorgehen. So haben in Folge 90 Angestellte der Krankenhäuser in Meran und Schlanders bekanntgegeben, dass sie sich nicht impfen lassen werden.
Droht durch Gesetz Engpass bei Personal
Zudem sei oftmals derzeit noch nicht abschätzbar, wie viele Personen bereits geimpft sind, oder wer sich nicht impfen lassen will. Auch sind viele Menschen verunsichert, was die Impfnebenwirkungen angeht und wollen sich mit der Entscheidung lieber noch Zeit lassen oder lehnen bestimmte Impfstoffe ab.
Der Landesverband der Pflegeberufe macht auch Bedenken im Bezug auf das Dekret geltend und stellt die Frage, ob man es sich leisten könne, aufgrund der staatlich verordneten Impfpflicht einen Pflegenotstand zu riskieren. Denn Proteste dagegen gibt es nicht nur in Südtirol.
So kam es auch in Bergamo bereits zu Demonstrationen des medizinischen Personals gegen die Verpflichtung zur Nadel. „Zuerst waren wir die Helden der Pandemie, jetzt sind wir Kriminelle, weil wir die Impfung verweigern“, lautete der Tenor.
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