Vorsitzende von Maria 1.0: „Damit stellen Sie sich offensichtlich gegen Rom“
Auch der Bischof von Augsburg schließt Segnung von homosexuellen Paaren nicht aus. Ein Kommentar von Gero P. Weishaupt
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 10. Juni 2021 um 17:40 Uhr
Hochzeitsbank
München (Kathnews) In der Fernsehsendung „Münchner Runde“ des Bayerischen Rundfunks am Mittwochabend zeigte sich der Augsburger Bischof Bertram Meier offen für die Segnung homosexueller Paare. „Ich lehne niemals einen Segen ab für Menschen, die zu mir kommen, um sich segnen zu lassen“, sagte er in der Fernsehsendung. Er vermeide allerdings alles, um den Eindruck zu erwecken, es ist eine Ehe. „Ich würde nicht mit der Stola die Hände umwickeln und Formeln sprechen, die bei einer sakramentalen Eheschließung sind“ fügte der Bischof hinzu.
Gretchenfrage
Doch wie hält der Bischof es dann mit dem Verbot des Papstes, homosexuelle Paare zu segnen? In einem Responsum auf ein Dubium hatte die Glaubenskongregation dieses Verbot ausgesprochen. Die Antwort auf diese Gretchenfrage blieb der Augsburger Bischof den Fernsehzuschauern schuldig.
Es geht um den Segen, nicht um eine Eheschließung
Niemand zieht in Zweifel, dass der Bischof einen Segen dann nicht spendet, wenn der Eindruck entstünde, es handele sich um eine kirchliche Eheschließung. Darum ging es auch gar nicht in dem Responsum aus Rom. Dessen Gegenstand war das Verbot der Segnung homosexueller Paare zum Schutz der Ehe, also des Verbotes der Spendung eines Sakramentale, eines Segens, nicht der Simulation einer kirchlichen Eheschießung. Man darf wohl auch davon auszugehen, dass die, die sich bei der Segnungsaktion im Mai haben segnen lassen, damit keine Eheschließung bezweckt haben. Ihnen ging es um den Segen Gottes über ihre Beziehung. Diesen Segen aber hatte Rom unmissverständlich verboten.
Logisch und konsequent
Vor dem Hintergrund des Verbotes aus Rom und der Aussage des Bischofs, er lehne „niemals einen Segen ab für Menschen, die zu mir kommen, um sich segnen zu lassen“, der er den Satz hinzufügte: „Gutes Sprechen aus dem Munde Gottes sollten wir niemandem verweigern“, war die Schlussfolgerung von Clara Steinbrecher, der neuen Vorsitzenden der papst- und kirchentreuen Bewegung Maria 1.0, die aus Eichstätt über Video live zugeschaltet war, nur logisch und konsequent: „Damit stellen Sie sich aber offensichtlich gegen Rom.“
Bildquelle: Alexander Hauk bayern-nachrichten.de