EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Donnerstag, 25 Februar 2016
Donnerstag der 2. Fastenwoche
Heute auch : Hl. Walburga von Heidenheim
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Sel. Mutter Teresa von Kalkutta : „Vor der Tür [...] lag ein armer Mann“
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Lukas 16,19-31.
In jener Zeit sprach Jesus: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte.
Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.
Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Statt dessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben.
In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß.
Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer.
Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.
Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.
Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters!
Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.
Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören.
Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.
Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Sel. Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997), Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe
No Greater Love
„Vor der Tür [...] lag ein armer Mann“
Christus hat gesagt: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben“ (Mt 25,35). Er hungerte nicht nur nach Brot, sondern auch nach wohlwollender Zuneigung, durch die man sich geliebt, anerkannt weiß, durch die man sich in den Augen eines Anderen ernst genommen fühlt. Er war nicht nur aller Kleider beraubt, sondern auch aller Würde und Achtung, denn die größte Ungerechtigkeit gegenüber dem Armen besteht ja darin, dass man ihn wegen seiner Armut verachtet. Er hatte nicht nur keine Bleibe, er entbehrte auch aller Dinge, derer die entbehren, die eingesperrt, verworfen oder ausgeschlossen sind und auf der Erde umherirren, ohne dass sich jemand um sie kümmert.
Geh doch mal die Straße hinab: „Schau den Mann an dort an der Ecke, und geh hin zu ihm. Vielleicht reagiert er gereizt, aber du bist dann da, vor ihm, bist präsent. Du musst den, der in dir gegenwärtig ist, durch die liebende Aufmerksamkeit bezeugen, mit der du dich diesem Mann zuwendest. Warum? Weil es sich für dich um Jesus handelt. Ja, um Jesus; aber er kann dich nicht zu sich einladen – deshalb musst du auf ihn zugehen können. Ja, um Jesus, aber verborgen in der Person, die da vor dir steht. Im geringsten unserer Brüder (Mt 25,40) hungert Jesus nicht nur nach einem Stück Brot, sondern nach Liebe, nach Anerkennung, nach Respekt.