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Papst bei de heutigen Audienz

#1 von esther10 , 10.04.2016 22:53

Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung die Worte von Papst Franziskus beim Regina Coeli von Sonntag, dem 10. April 2016.

***

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das heute Evangelium berichtet von der dritten Erscheinung des auferstandenen Jesus vor den Jüngern am See Genezareth und beschreibt den wunderbaren Fischfang (vgl. Joh 21,1-19). Die Erzählung ist eingefügt in den Rahmen des alltäglichen Lebens der Apostel, die nach den erschütternden Tagen des Leidens, des Todes und der Auferstehung des Herrn in ihre Heimat zurückgekehrt sind und ihre Arbeit als Fischer wieder aufgenommen haben. Es fiel ihnen schwer zu begreifen, was geschehen war. Während jedoch alles abgeschlossen schien, „sucht“ Jesus erneut nach seinen Jüngern. Er begibt sich auf die Suche nach ihnen. Diesmal begegnet er ihnen in der Nähe des Sees, an dem sie die Nacht auf dem Boot verbracht hatten, ohne etwas gefangen zu haben. Die leeren Netze erscheinen gewissermaßen als Bilanz ihrer Erfahrung mit Jesus: Sie hatten ihn kennengelernt und alles zurückgelassen, um ihm voller Hoffnung nachzufolgen… und nun? Ja, sie hatten ihn als Auferstandenen gesehen, dann aber gedacht: „Er ist gegangen und hat uns zurückgelassen… Es war wie ein Traum…“

Im Morgengrauen zeigt sich Jesus jedoch am Ufer des Sees; sie erkennen ihn aber nicht (vgl. V. 4). Zu diesen müden und enttäuschten Fischern sagt Jesus: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen“ (V. 6). Die Jünger vertrauten Jesus und es ergab sich ein unglaublich reichlicher Fischfang. An dieser Stelle wendet sich Johannes an Petrus und sagt: „Es ist der Herr!“ (V. 7). Sofort springt Petrus ins Wasser und schwimmt auf das Ufer zu, Jesus entgegen. Die Ausrufe: „Es ist der Herr!“ enthalten die gesamte Begeisterung des österlichen Glaubens voller Freude und Erstaunen, der in starkem Kontrast zur Verirrung, der Entmutigung und dem Gefühl der Machtlosigkeit stehen, die sich im Gemüt der Jünger breitgemacht hatten. Die Gegenwart des auferstandenen Jesus verwandelt alles: die Dunkelheit wird zu Licht, die sinnlose Arbeit wird erneut fruchtbar und vielversprechend, das Gefühl der Müdigkeit und des Verlassenseins weicht neuem Schwung und der Gewissheit, dass er bei uns ist.

Ab diesem Zeitpunkt wird die Kirche, die Gemeinschaft des Auferstandenen von dieser Gesinnung belebt. Wir alle sind die Gemeinschaft des Auferstandenen! Wenn die Finsternis des Bösen und die Müdigkeit des täglichen Lebens manchmal oberflächlich betrachtet zu überwiegen scheinen, ist die Kirche von der Gewissheit erfüllt, dass über jenen, die dem Herrn Jesus nachfolgen, nun das Osterlicht erglänzt, das nicht untergeht. Die große Botschaft von der Auferstehung gießt in den Herzen der Gläubigen eine innige Freude und eine unbesiegbare Hoffnung aus. Jesus ist wahrhaft auferstanden! Auch heute lässt die Kirche noch diese festliche Botschaft erklingen: Die Freude und die Hoffnung fließen immer noch in den Herzen, den Gesichtern, den Gesten und den Worten. Alle Christen sind dazu berufen, diese Botschaft von der Auferstehung allen jenen zu verkünden, denen wir begegnen, besonders jenen, die leiden, allein sind, sich in prekären Situationen befinden; den Kranken, Flüchtlingen und Ausgegrenzten. Ihnen allen lassen wir einen Strahl des Lichts des auferstandenen Christus zuteilwerden, ein Zeichen seiner barmherzigen Macht.

Er, der Herr, erneuere auch in uns den österlichen Glauben. Er lasse in uns das Bewusstsein unserer Mission im Dienst des Evangeliums und der Brüder wachsen; er erfülle uns mit seinem Heiligen Geist, sodass wir, unterstützt von der Fürsprache Mariens, mit der gesamten Kirche die Größe seiner Liebe und den Reichtum seiner Barmherzigkeit verkünden können.

[Nach dem Regina Coeli:]

Liebe Brüder und Schwestern,

in der uns vom auferstandenen Christus geschenkten Hoffnung erneuere ich meinen Appell für die Befreiung aller in den Kriegsgebieten entführten Menschen; insbesondere erinnere ich mich dabei an den Salesianerpater Tom Uzhunnalil, der am vergangenen 4. März in Aden (Jemen) entführt wurde.

Heute wird in Italien der landesweite Tag der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen begangen. Er steht unter dem Motto „Nell’Italia di domani io ci sarò“ (Im Italien von morgen werde ich dabei sein). Ich wünsche mir, dass diese große Universität, die für die italienische Jugend nach wie vor einen bedeutenden Dienst leistet, ihren Bildungsauftrag mit erneuertem Einsatz fortsetzt und diesen stets den aktuellen Bedürfnissen anpasst.

Ich begrüße euch alle, ihr Römer und Pilger aus Italien und verschiedenen Teilen der Welt. Mein Gruß geht auch an die Teilnehmer am Marathon. Willkommen heiße ich vor allem die Gläubigen aus Gandosso, Golfo Aranci, Mede Lomellina, Cernobbio, Macerata Campania, Porto Azzurro, Maleo und Sallo Marcono und denke dabei im Besonderen an die Firmkandidaten von Campobasso, Marzocca und Montignano.

Ich bedanke mich für die Anwesenheit der Chöre aus den Pfarreien, von denen einige in diesen Tagen einen Dienst im Petersdom geleistet haben. Danke vielmals!

Euch allen wünsche ich einen schönen Sonntag. Bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Gesegnete Mahlzeit und aus Wiedersehen!

[Aus dem Italienischen übersetzt von Sarah Fleissner]


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zuletzt bearbeitet 10.04.2016 | Top

Gott mit dem Almosen preisen“

#2 von esther10 , 10.04.2016 22:55

Gott mit dem Almosen preisen“
Redaktion | 10/04/16

Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung die vollständige Katechese von Papst Franziskus bei der vierten außerordentlichen Generalaudienz zum Jubiläum der Barmherzigkeit, die am heutigen Samstag Vormittag auf dem Petersplatz stattfand.

***

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das soeben vernommene Evangelium ermöglicht uns die Entdeckung eines wesentlichen Aspektes der Barmherzigkeit: das Almosen. Almosen zu geben mag einfach erscheinen. Wir müssen jedoch darauf achten, dass wir diese inhaltsreiche Geste nicht entleeren. So stammt der Ausdruck „Almosen“ aus dem Griechischen und bedeutet „Barmherzigkeit“. Das Almosen sollte daher den gesamten Reichtum der Barmherzigkeit mit sich bringen. So wie die Barmherzigkeit auf tausenden von Wegen erreicht wird und in tausend Formen in Erscheinung tritt, wird auch das Almosen auf verschiedene Weisen zum Ausdruck gebracht, um das Leiden der Bedürftigen zu lindern.

Die Pflicht des Almosens ist ebenso alt wie die Bibel. Opfer und Almosen waren zwei Pflichten, an die ein religiöser Mensch sich halten musste. Das Alte Testament enthält bedeutende Passagen, in denen Gott eine besondere Aufmerksamkeit für die Armen verlangte. Bei diesen handelte es sich um Mittellose, Ausländer, Waisen und Witwen. Die Bibel beinhaltet gleichsam den folgenden Kehrreim: Bedürftige, Witwen, Ausländer, Fremde, Waisen… es ist ein Kehrreim, denn Gott will, dass sein Volk auf diese Brüder schaut: Vielmehr sage ich, dass sie sich genau im Zentrum der Botschaft befinden: Gott mit dem Opfer preisen und Gott mit dem Almosen preisen.

Gemeinsam mit der Verpflichtung, sich an sie zu erinnern, wird auch eine genaue Anweisung gegeben: „Du sollst ihm etwas geben, und wenn du ihm gibst, soll auch dein Herz nicht böse darüber sein“ (Dt 15,10). Das bedeutet, dass Nächstenliebe vor allem eine Haltung der inneren Freude erfordert. Barmherzigkeit zu schenken kann nicht eine Last oder ein Überdruss sein, wovon wir uns schnell befreien wollen. Wie viele Menschen rechtfertigen sich und sagen, um kein Almosen geben zu müssen: „Was wird daraus werden? Vielleicht wird der, dem ich gebe, damit Wein kaufen und sich betrinken.“ Aber wenn er sich betrinkt, so liegt dies daran, dass er keinen anderen Weg hat! Und du, was machst du im Verborgenen, damit niemand es sieht? Und bist du der Richter dieses armen Menschen, der dich um ein Geldstück für einen Becher Wein bittet? Gerne erinnere ich mich an die Erzählung vom alten Tobias, der, nachdem er eine große Summe Geld bekommen hat, seinen Sohn ruft und ihn belehrte: „Allen, die gerecht handeln, hilf aus Barmherzigkeit mit dem, was du tust […] Wende deinen Blick niemals ab, wenn du einen Armen siehst, dann wird auch Gott seinen Blick nicht von dir abwenden“ (Tob 4,7-8). Diese Worte enthalten sehr viel Weisheit und helfen dabei, den Wert des Almosens zu begreifen.

Wie wir vernommen haben, hat Jesus uns diesbezüglich eine unersetzbare Lehre hinterlassen. Vor allen Dingen bittet er darum, nicht Almosen zu geben, um von den Menschen ob unserer Großzügigkeit gelobt und bewundert zu werden: Wenn man Almosen gibt, soll die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut (vgl. Mt 6,3). Nicht das Äußere zählt, sondern die Fähigkeit innezuhalten um dem um Hilfe bittenden Menschen ins Gesicht zu blicken. Ein jeder von uns kann sich fragen: „Bin ich fähig, innezuhalten und dem mich um Hilfe bittenden Menschen ins Gesicht, in die Augen zu blicken? Bin ich dazu fähig?“ Daher dürfen wir das Almosen nicht mit dem einfachen Geldstück gleichsetzen, das wir eilig geben ohne innezuhalten, um im Gespräch mit dem Menschen zu begreifen, was er tatsächlich braucht. Zugleich müssen wir eine Unterscheidung treffen zwischen den Armen und den verschiedenen Formen der Bettelei, die den wahren Armen keinen guten Dienst leisten. Somit ist das Almosen eine an die Menschen, die uns begegnen, gerichtete Geste der Liebe; eine im Verborgenen geleistete und nur von Gott gesehene und im Wert verstandene Geste ehrlicher Aufmerksamkeit jenen gegenüber, die sich uns annähern und um unsere Hilfe bitten.

Almosen zu geben muss für uns aber auch etwas sein, das Opfer bedeutet. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Mutter: Sie hatte drei Kinder im Alter von etwa sechs, fünf und drei Jahren. Stets unterrichtete sie ihre Kinder in der Notwendigkeit, den darum bittenden Menschen Almosen zu geben. Eines Tages saßen sie zu Tisch und aßen ein paniertes Schnitzel, wie man in meinem Land sagt. Da klopfte es an der Türe. Der älteste öffnete sie, kam zurück und sagte: „Mama, da ist ein Bettler, der um etwas zu essen bittet“. Die Mutter fragte: „Was tun wir?“. „Geben wir ihm etwas“, sagten alle. „In Ordnung. Du nimmst die Hälfte von deinem Schnitzel, du die andere und auch du die Hälfte und wir machen zwei Brötchen daraus“. „Nein, Mama, nein!“. „Nicht? Gib du etwas vom Deinen, gib, wo es dich etwas kostet“. Das bedeutet, auf den Armen einzugehen. Ich verzichte auf etwas, um es dir zu geben. Zu den Eltern sage ich: Lehrt eure Kinder, so Almosen zu geben; mit dem, was sie haben, großzügig zu sein.

Machen wir uns die Worte des Apostels Paulus zu eigen: „In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35; vgl. 2 Kor 9,7). Danke!

[Übersetzt aus dem Italienischen von Sarah Fleissner]


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zuletzt bearbeitet 10.04.2016 | Top

„Die Gegenwart des auferstandenen JJesus verwandelt alles“ „Gott mit dem Almosen preisen“

#3 von esther10 , 10.04.2016 22:58

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Tagesausgabe
10/04/16
„Die Gegenwart des auferstandenen Jesus verwandelt alles“
„Gott mit dem Almosen preisen“
Papst Franziskus wird drei Kaukasus-Republiken bereisen
„Für einen würdevollen Umgang im Alter“
Gedicht zum Sonntag – „und alle Herzen werden zu Gärten“
Es ist der Herr!
„Die Gegenwart des auferstandenen Jesus verwandelt alles“
Redaktion | 10/04/16
Papst Franziskus beim Angelus (23. August 2015)
Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung die Worte von Papst Franziskus beim Regina Coeli von Sonntag, dem 10. April 2016.

***

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das heute Evangelium berichtet von der dritten Erscheinung des auferstandenen Jesus vor den Jüngern am See Genezareth und beschreibt den wunderbaren Fischfang (vgl. Joh 21,1-19). Die Erzählung ist eingefügt in den Rahmen des alltäglichen Lebens der Apostel, die nach den erschütternden Tagen des Leidens, des Todes und der Auferstehung des Herrn in ihre Heimat zurückgekehrt sind und ihre Arbeit als Fischer wieder aufgenommen haben. Es fiel ihnen schwer zu begreifen, was geschehen war. Während jedoch alles abgeschlossen schien, „sucht“ Jesus erneut nach seinen Jüngern. Er begibt sich auf die Suche nach ihnen. Diesmal begegnet er ihnen in der Nähe des Sees, an dem sie die Nacht auf dem Boot verbracht hatten, ohne etwas gefangen zu haben. Die leeren Netze erscheinen gewissermaßen als Bilanz ihrer Erfahrung mit Jesus: Sie hatten ihn kennengelernt und alles zurückgelassen, um ihm voller Hoffnung nachzufolgen… und nun? Ja, sie hatten ihn als Auferstandenen gesehen, dann aber gedacht: „Er ist gegangen und hat uns zurückgelassen… Es war wie ein Traum…“

Im Morgengrauen zeigt sich Jesus jedoch am Ufer des Sees; sie erkennen ihn aber nicht (vgl. V. 4). Zu diesen müden und enttäuschten Fischern sagt Jesus: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen“ (V. 6). Die Jünger vertrauten Jesus und es ergab sich ein unglaublich reichlicher Fischfang. An dieser Stelle wendet sich Johannes an Petrus und sagt: „Es ist der Herr!“ (V. 7). Sofort springt Petrus ins Wasser und schwimmt auf das Ufer zu, Jesus entgegen. Die Ausrufe: „Es ist der Herr!“ enthalten die gesamte Begeisterung des österlichen Glaubens voller Freude und Erstaunen, der in starkem Kontrast zur Verirrung, der Entmutigung und dem Gefühl der Machtlosigkeit stehen, die sich im Gemüt der Jünger breitgemacht hatten. Die Gegenwart des auferstandenen Jesus verwandelt alles: die Dunkelheit wird zu Licht, die sinnlose Arbeit wird erneut fruchtbar und vielversprechend, das Gefühl der Müdigkeit und des Verlassenseins weicht neuem Schwung und der Gewissheit, dass er bei uns ist.

Ab diesem Zeitpunkt wird die Kirche, die Gemeinschaft des Auferstandenen von dieser Gesinnung belebt. Wir alle sind die Gemeinschaft des Auferstandenen! Wenn die Finsternis des Bösen und die Müdigkeit des täglichen Lebens manchmal oberflächlich betrachtet zu überwiegen scheinen, ist die Kirche von der Gewissheit erfüllt, dass über jenen, die dem Herrn Jesus nachfolgen, nun das Osterlicht erglänzt, das nicht untergeht. Die große Botschaft von der Auferstehung gießt in den Herzen der Gläubigen eine innige Freude und eine unbesiegbare Hoffnung aus. Jesus ist wahrhaft auferstanden! Auch heute lässt die Kirche noch diese festliche Botschaft erklingen: Die Freude und die Hoffnung fließen immer noch in den Herzen, den Gesichtern, den Gesten und den Worten. Alle Christen sind dazu berufen, diese Botschaft von der Auferstehung allen jenen zu verkünden, denen wir begegnen, besonders jenen, die leiden, allein sind, sich in prekären Situationen befinden; den Kranken, Flüchtlingen und Ausgegrenzten. Ihnen allen lassen wir einen Strahl des Lichts des auferstandenen Christus zuteilwerden, ein Zeichen seiner barmherzigen Macht.

Er, der Herr, erneuere auch in uns den österlichen Glauben. Er lasse in uns das Bewusstsein unserer Mission im Dienst des Evangeliums und der Brüder wachsen; er erfülle uns mit seinem Heiligen Geist, sodass wir, unterstützt von der Fürsprache Mariens, mit der gesamten Kirche die Größe seiner Liebe und den Reichtum seiner Barmherzigkeit verkünden können.

[Nach dem Regina Coeli:]

Liebe Brüder und Schwestern,

in der uns vom auferstandenen Christus geschenkten Hoffnung erneuere ich meinen Appell für die Befreiung aller in den Kriegsgebieten entführten Menschen; insbesondere erinnere ich mich dabei an den Salesianerpater Tom Uzhunnalil, der am vergangenen 4. März in Aden (Jemen) entführt wurde.

Heute wird in Italien der landesweite Tag der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen begangen. Er steht unter dem Motto „Nell’Italia di domani io ci sarò“ (Im Italien von morgen werde ich dabei sein). Ich wünsche mir, dass diese große Universität, die für die italienische Jugend nach wie vor einen bedeutenden Dienst leistet, ihren Bildungsauftrag mit erneuertem Einsatz fortsetzt und diesen stets den aktuellen Bedürfnissen anpasst.

Ich begrüße euch alle, ihr Römer und Pilger aus Italien und verschiedenen Teilen der Welt. Mein Gruß geht auch an die Teilnehmer am Marathon. Willkommen heiße ich vor allem die Gläubigen aus Gandosso, Golfo Aranci, Mede Lomellina, Cernobbio, Macerata Campania, Porto Azzurro, Maleo und Sallo Marcono und denke dabei im Besonderen an die Firmkandidaten von Campobasso, Marzocca und Montignano.

Ich bedanke mich für die Anwesenheit der Chöre aus den Pfarreien, von denen einige in diesen Tagen einen Dienst im Petersdom geleistet haben. Danke vielmals!

Euch allen wünsche ich einen schönen Sonntag. Bitte vergesst nicht, für mich zu beten. Gesegnete Mahlzeit und aus Wiedersehen!

[Aus dem Italienischen übersetzt von Sarah Fleissner]


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„Gott mit dem Almosen preisen“
Redaktion | 10/04/16
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Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung die vollständige Katechese von Papst Franziskus bei der vierten außerordentlichen Generalaudienz zum Jubiläum der Barmherzigkeit, die am heutigen Samstag Vormittag auf dem Petersplatz stattfand.

***

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Das soeben vernommene Evangelium ermöglicht uns die Entdeckung eines wesentlichen Aspektes der Barmherzigkeit: das Almosen. Almosen zu geben mag einfach erscheinen. Wir müssen jedoch darauf achten, dass wir diese inhaltsreiche Geste nicht entleeren. So stammt der Ausdruck „Almosen“ aus dem Griechischen und bedeutet „Barmherzigkeit“. Das Almosen sollte daher den gesamten Reichtum der Barmherzigkeit mit sich bringen. So wie die Barmherzigkeit auf tausenden von Wegen erreicht wird und in tausend Formen in Erscheinung tritt, wird auch das Almosen auf verschiedene Weisen zum Ausdruck gebracht, um das Leiden der Bedürftigen zu lindern.

Die Pflicht des Almosens ist ebenso alt wie die Bibel. Opfer und Almosen waren zwei Pflichten, an die ein religiöser Mensch sich halten musste. Das Alte Testament enthält bedeutende Passagen, in denen Gott eine besondere Aufmerksamkeit für die Armen verlangte. Bei diesen handelte es sich um Mittellose, Ausländer, Waisen und Witwen. Die Bibel beinhaltet gleichsam den folgenden Kehrreim: Bedürftige, Witwen, Ausländer, Fremde, Waisen… es ist ein Kehrreim, denn Gott will, dass sein Volk auf diese Brüder schaut: Vielmehr sage ich, dass sie sich genau im Zentrum der Botschaft befinden: Gott mit dem Opfer preisen und Gott mit dem Almosen preisen.

Gemeinsam mit der Verpflichtung, sich an sie zu erinnern, wird auch eine genaue Anweisung gegeben: „Du sollst ihm etwas geben, und wenn du ihm gibst, soll auch dein Herz nicht böse darüber sein“ (Dt 15,10). Das bedeutet, dass Nächstenliebe vor allem eine Haltung der inneren Freude erfordert. Barmherzigkeit zu schenken kann nicht eine Last oder ein Überdruss sein, wovon wir uns schnell befreien wollen. Wie viele Menschen rechtfertigen sich und sagen, um kein Almosen geben zu müssen: „Was wird daraus werden? Vielleicht wird der, dem ich gebe, damit Wein kaufen und sich betrinken.“ Aber wenn er sich betrinkt, so liegt dies daran, dass er keinen anderen Weg hat! Und du, was machst du im Verborgenen, damit niemand es sieht? Und bist du der Richter dieses armen Menschen, der dich um ein Geldstück für einen Becher Wein bittet? Gerne erinnere ich mich an die Erzählung vom alten Tobias, der, nachdem er eine große Summe Geld bekommen hat, seinen Sohn ruft und ihn belehrte: „Allen, die gerecht handeln, hilf aus Barmherzigkeit mit dem, was du tust […] Wende deinen Blick niemals ab, wenn du einen Armen siehst, dann wird auch Gott seinen Blick nicht von dir abwenden“ (Tob 4,7-8). Diese Worte enthalten sehr viel Weisheit und helfen dabei, den Wert des Almosens zu begreifen.

Wie wir vernommen haben, hat Jesus uns diesbezüglich eine unersetzbare Lehre hinterlassen. Vor allen Dingen bittet er darum, nicht Almosen zu geben, um von den Menschen ob unserer Großzügigkeit gelobt und bewundert zu werden: Wenn man Almosen gibt, soll die linke Hand nicht wissen, was die rechte tut (vgl. Mt 6,3). Nicht das Äußere zählt, sondern die Fähigkeit innezuhalten um dem um Hilfe bittenden Menschen ins Gesicht zu blicken. Ein jeder von uns kann sich fragen: „Bin ich fähig, innezuhalten und dem mich um Hilfe bittenden Menschen ins Gesicht, in die Augen zu blicken? Bin ich dazu fähig?“ Daher dürfen wir das Almosen nicht mit dem einfachen Geldstück gleichsetzen, das wir eilig geben ohne innezuhalten, um im Gespräch mit dem Menschen zu begreifen, was er tatsächlich braucht. Zugleich müssen wir eine Unterscheidung treffen zwischen den Armen und den verschiedenen Formen der Bettelei, die den wahren Armen keinen guten Dienst leisten. Somit ist das Almosen eine an die Menschen, die uns begegnen, gerichtete Geste der Liebe; eine im Verborgenen geleistete und nur von Gott gesehene und im Wert verstandene Geste ehrlicher Aufmerksamkeit jenen gegenüber, die sich uns annähern und um unsere Hilfe bitten.

Almosen zu geben muss für uns aber auch etwas sein, das Opfer bedeutet. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Mutter: Sie hatte drei Kinder im Alter von etwa sechs, fünf und drei Jahren. Stets unterrichtete sie ihre Kinder in der Notwendigkeit, den darum bittenden Menschen Almosen zu geben. Eines Tages saßen sie zu Tisch und aßen ein paniertes Schnitzel, wie man in meinem Land sagt. Da klopfte es an der Türe. Der älteste öffnete sie, kam zurück und sagte: „Mama, da ist ein Bettler, der um etwas zu essen bittet“. Die Mutter fragte: „Was tun wir?“. „Geben wir ihm etwas“, sagten alle. „In Ordnung. Du nimmst die Hälfte von deinem Schnitzel, du die andere und auch du die Hälfte und wir machen zwei Brötchen daraus“. „Nein, Mama, nein!“. „Nicht? Gib du etwas vom Deinen, gib, wo es dich etwas kostet“. Das bedeutet, auf den Armen einzugehen. Ich verzichte auf etwas, um es dir zu geben. Zu den Eltern sage ich: Lehrt eure Kinder, so Almosen zu geben; mit dem, was sie haben, großzügig zu sein.

Machen wir uns die Worte des Apostels Paulus zu eigen: „In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35; vgl. 2 Kor 9,7). Danke!

[Übersetzt aus dem Italienischen von Sarah Fleissner]


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Papst Franziskus wird drei Kaukasus-Republiken bereisen
Paul De Maeyer | 10/04/16
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Papst Franziskus wird in diesem Jahr gleich zweimal in den Kaukasus reisen. Dies bestätigte am heutigen Samstag, dem 9. April, der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi SJ, in einem Pressekommuniqué.

Auf Einladung des Obersten Patriarchen und Katholikos Karekin II., der Autoritäten der Republik Armenien und der katholischen Ortskirche, wird Jorge Bergoglio vom 24. bis 26. Juni das Land besuchen.

Im Frühherbst, vom 30. September bis 2. Oktober, wird der Heilige Vater zwei weitere ex-Sowjetrepubliken im Kaukasus bereisen: Georgien und Aserbaidschan.

Franziskus ist nicht der erste Papst, der die drei Kaukasusstaaten besuchen wird. Johannes Paul II. bereiste im November 1999 Georgien, im September 2001 Armenien und im Monat Mai 2002 Aserbaidschan.


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„Für einen würdevollen Umgang im Alter“
Redaktion | 10/04/16
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Mit einem Appell, ältere Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht allein zu lassen, haben die evangelische und die katholische Kirche heute die bundesweite „Woche für das Leben“ in Mainz eröffnet. „Wenn ältere Menschen darüber nachdenken, ihrem Leben ein Ende zu setzen, weil sie Angst vor dem Alleingelassen-Sein haben, wäre dies ein Armutszeugnis für die Gesellschaft“, betonen die beiden Kirchen. Die „Woche für das Leben“ steht unter dem Leitwort „Alter in Würde“ und findet vom 9. bis zum 16. April 2016 statt.

Beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst im Mainzer Dom sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm: „Im Alter erleben wir in besonderer Weise unsere Verletzlichkeit. Deswegen zeigt sich die Humanität einer Gesellschaft daran, wie sie mit Menschen im Alter umgeht. Als Christinnen und Christen setzen wir uns mit besonderem Nachdruck dafür ein, dass Menschen in Würde alt werden können.“Die Zunahme an Lebenserwartung führe oft zu einem Leben mit altersbedingten Krankheiten, mit erheblichen Einschränkungen, mit erhöhtem Pflegebedarf und mit Angewiesenheit auf andere. „Eine der wichtigen Aufgaben im hohen Alter – darauf weist der Gerontologe Andreas Kruse immer wieder hin – besteht deswegen darin, nicht nur die eigene Verletzlichkeit anzunehmen, sondern zugleich offen zu sein für neue Erlebnisse, Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Als Beispiel nennt er die Schaffenskraft von Johann Sebastian Bach, der noch im hohen Alter trotz größter körperlicher Einschränkungen zwei bedeutende Werke schuf: Die Kunst der Fuge und die h-Moll-Messe. Nicht jeder Hochbetagte ist ein Johann Sebastian Bach. Aber solch ein Beispiel mag doch etwas von der Hoffnung vermitteln, auch „im Alter neu werden zu können“, wie es eine Orientierungshilfe des Rates der EKD vor einigen Jahren formuliert hat“, so der Ratsvorsitzende der EKD.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte in seiner Predigt, dass Altern in Würde für Christen bedeute, den Menschen in jeder Lebensphase anzunehmen: „Wir brauchen eine Gesellschaft, die Generationen verbindet, die das Alter schätzt und jene, die alt und gebrechlich werden, nicht einfach in Heime abschiebt und vergisst. Altern in Würde ist ein Prozess, der vor allem die Familien betrifft. Dieser Prozess verpflichtet aber auch die ganze Gesellschaft.“ Das Altern und erst recht das hohe Alter habe eigene Begleiterscheinungen und mag auch für viele Menschen belastend sein. „Es ist wichtig, das nicht einfach zur Seite zu schieben, sondern ernst zu nehmen. Das bedeutet aber nicht, dass das Alter selbst damit für uns eine Last sein kann. Das hat auch Papst Franziskus in seinem ganz aktuellen Schreiben Amoris Laetitia gut ausgedrückt: ‚…Die Kirche kann und will sich nicht einer Mentalität der Unduldsamkeit anpassen, und schon gar nicht der Gleichgültigkeit und der Verachtung gegenüber dem Alter. […] Daher ist die ‚Fürsorge für die alten Menschen (…) das Unterscheidungsmerkmal einer Zivilisation.‘ (AL 191 f.) Im Prozess des Alterns nähern wir uns natürlicherweise auch unserem eigenen Sterben an. Der besondere Auftrag der Kirchen ist es, Menschen in jeder Lebensphase in ihrer Würde zu respektieren, zu begleiten und anzunehmen, sie auch im Sterben nicht allein zu lassen“, so Kardinal Marx.

An dem Ökumenischen Gottesdienst in Mainz, mit mehreren Hundert Teilnehmern aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften, wirkten auch der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann sowie die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf im Gottesdienst mit. Sie wies darauf hin,dass jedes Alter besondere Herausforderungen mit sich bringe, entsprechende Wertschätzung nötig habe und „seinen Platz in unserer Gesellschaft braucht“. Zudem werde wie in jeder Lebensphase auch „das Alter in Vielfalt gelebt: anderen helfend oder selbst umsorgt, in Freude über viele Möglichkeiten oder durch Einschränkungen herausgefordert“. Scherf: „Gott weiß darum und er begleitet uns, so verschieden wir sind“.

Bei einem anschließenden Festempfang und einer Podiumsdiskussion würdigte Kardinal Lehmann als Mitbegründer der „Woche für das Leben“ die Bemühungen in Kirche und Gesellschaft, ältere Menschen in das Alltagsleben zu integrieren. Dabei sei es wichtig, dass der Mensch selbst sein Leben im Alter annehme: „Es ist wichtig, sich selbst mit seinem Leben im Alter anzunehmen und Ja zu sich zu sagen. Diese Annahme des Alters bringt es mit sich, dass das Älterwerden und erst recht das Altsein nicht als bloßer Verfall, sondern als eine ursprüngliche Form positiven Lebens wahrgenommen wird, das eine eigene Produktivität entfalten kann“, so Kardinal Lehmann. Der Mensch sei endlich, das wisse man auch schon als junger Mensch. „Solange man lebt, sollte man auch leben wollen. Aber zu diesem Leben in unserer Gegenwart gehört für den Christen auch der Ausblick auf das ewige Leben. Es gehört zur wahren Hoffnung, in einer Weise sein Leben zu schließen, wie es Gottes Wille ist.“

Beim Podium über „Alter in Würde“ und lebenspraktische Fragen diskutierten Landesbischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx mit Prof. Ursula Lehr, Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit a. D., die auch Gründungsdirektorin des Deutschen Zentrums für Alternsforschung (Heidelberg) und langjährige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen war.

Die „Woche für das Leben“ ist seit mehr als 20 Jahren die ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirche für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Themenheft und weitere Informationen zur „Woche für das Leben“ stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de zur Verfügung.

Mit der „Woche für das Leben“ leisten die Kirchen einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens. Angesprochen ist jeder, der sich mit aktuellen Fragen zum Lebensschutz auseinandersetzen möchte. In vielen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland finden während der Woche für das Leben Aktionen und Veranstaltungen statt. Sie bilden ein Forum des Austausches und sind zugleich als klare Meinungsäußerung der Kirchen zu verstehen.

Hinweis:

Die Thematische Hinführung von Landesbischof Heinrich Bedford Strohm sowie den Vortrag von Kardinal Karl Lehmann finden Sie als pdf-Dateien zum Herunterladen auf www.dbk.de und www.ekd.de.

(Quelle: Pressemitteilung der DBK)


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„„Für einen würdevollen Umgang im Alter“

#4 von esther10 , 10.04.2016 22:59

„Für einen würdevollen Umgang im Alter“


Mit einem Appell, ältere Menschen in ihrer letzten Lebensphase nicht allein zu lassen, haben die evangelische und die katholische Kirche heute die bundesweite „Woche für das Leben“ in Mainz eröffnet. „Wenn ältere Menschen darüber nachdenken, ihrem Leben ein Ende zu setzen, weil sie Angst vor dem Alleingelassen-Sein haben, wäre dies ein Armutszeugnis für die Gesellschaft“, betonen die beiden Kirchen. Die „Woche für das Leben“ steht unter dem Leitwort „Alter in Würde“ und findet vom 9. bis zum 16. April 2016 statt.

Beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst im Mainzer Dom sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm: „Im Alter erleben wir in besonderer Weise unsere Verletzlichkeit. Deswegen zeigt sich die Humanität einer Gesellschaft daran, wie sie mit Menschen im Alter umgeht. Als Christinnen und Christen setzen wir uns mit besonderem Nachdruck dafür ein, dass Menschen in Würde alt werden können.“Die Zunahme an Lebenserwartung führe oft zu einem Leben mit altersbedingten Krankheiten, mit erheblichen Einschränkungen, mit erhöhtem Pflegebedarf und mit Angewiesenheit auf andere. „Eine der wichtigen Aufgaben im hohen Alter – darauf weist der Gerontologe Andreas Kruse immer wieder hin – besteht deswegen darin, nicht nur die eigene Verletzlichkeit anzunehmen, sondern zugleich offen zu sein für neue Erlebnisse, Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Als Beispiel nennt er die Schaffenskraft von Johann Sebastian Bach, der noch im hohen Alter trotz größter körperlicher Einschränkungen zwei bedeutende Werke schuf: Die Kunst der Fuge und die h-Moll-Messe. Nicht jeder Hochbetagte ist ein Johann Sebastian Bach. Aber solch ein Beispiel mag doch etwas von der Hoffnung vermitteln, auch „im Alter neu werden zu können“, wie es eine Orientierungshilfe des Rates der EKD vor einigen Jahren formuliert hat“, so der Ratsvorsitzende der EKD.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte in seiner Predigt, dass Altern in Würde für Christen bedeute, den Menschen in jeder Lebensphase anzunehmen: „Wir brauchen eine Gesellschaft, die Generationen verbindet, die das Alter schätzt und jene, die alt und gebrechlich werden, nicht einfach in Heime abschiebt und vergisst. Altern in Würde ist ein Prozess, der vor allem die Familien betrifft. Dieser Prozess verpflichtet aber auch die ganze Gesellschaft.“ Das Altern und erst recht das hohe Alter habe eigene Begleiterscheinungen und mag auch für viele Menschen belastend sein. „Es ist wichtig, das nicht einfach zur Seite zu schieben, sondern ernst zu nehmen. Das bedeutet aber nicht, dass das Alter selbst damit für uns eine Last sein kann. Das hat auch Papst Franziskus in seinem ganz aktuellen Schreiben Amoris Laetitia gut ausgedrückt: ‚…Die Kirche kann und will sich nicht einer Mentalität der Unduldsamkeit anpassen, und schon gar nicht der Gleichgültigkeit und der Verachtung gegenüber dem Alter. […] Daher ist die ‚Fürsorge für die alten Menschen (…) das Unterscheidungsmerkmal einer Zivilisation.‘ (AL 191 f.) Im Prozess des Alterns nähern wir uns natürlicherweise auch unserem eigenen Sterben an. Der besondere Auftrag der Kirchen ist es, Menschen in jeder Lebensphase in ihrer Würde zu respektieren, zu begleiten und anzunehmen, sie auch im Sterben nicht allein zu lassen“, so Kardinal Marx.

An dem Ökumenischen Gottesdienst in Mainz, mit mehreren Hundert Teilnehmern aus Politik, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften, wirkten auch der Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann sowie die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf im Gottesdienst mit. Sie wies darauf hin,dass jedes Alter besondere Herausforderungen mit sich bringe, entsprechende Wertschätzung nötig habe und „seinen Platz in unserer Gesellschaft braucht“. Zudem werde wie in jeder Lebensphase auch „das Alter in Vielfalt gelebt: anderen helfend oder selbst umsorgt, in Freude über viele Möglichkeiten oder durch Einschränkungen herausgefordert“. Scherf: „Gott weiß darum und er begleitet uns, so verschieden wir sind“.

Bei einem anschließenden Festempfang und einer Podiumsdiskussion würdigte Kardinal Lehmann als Mitbegründer der „Woche für das Leben“ die Bemühungen in Kirche und Gesellschaft, ältere Menschen in das Alltagsleben zu integrieren. Dabei sei es wichtig, dass der Mensch selbst sein Leben im Alter annehme: „Es ist wichtig, sich selbst mit seinem Leben im Alter anzunehmen und Ja zu sich zu sagen. Diese Annahme des Alters bringt es mit sich, dass das Älterwerden und erst recht das Altsein nicht als bloßer Verfall, sondern als eine ursprüngliche Form positiven Lebens wahrgenommen wird, das eine eigene Produktivität entfalten kann“, so Kardinal Lehmann. Der Mensch sei endlich, das wisse man auch schon als junger Mensch. „Solange man lebt, sollte man auch leben wollen. Aber zu diesem Leben in unserer Gegenwart gehört für den Christen auch der Ausblick auf das ewige Leben. Es gehört zur wahren Hoffnung, in einer Weise sein Leben zu schließen, wie es Gottes Wille ist.“

Beim Podium über „Alter in Würde“ und lebenspraktische Fragen diskutierten Landesbischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx mit Prof. Ursula Lehr, Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit a. D., die auch Gründungsdirektorin des Deutschen Zentrums für Alternsforschung (Heidelberg) und langjährige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen war.

Die „Woche für das Leben“ ist seit mehr als 20 Jahren die ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirche für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Themenheft und weitere Informationen zur „Woche für das Leben“ stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de zur Verfügung.

Mit der „Woche für das Leben“ leisten die Kirchen einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens. Angesprochen ist jeder, der sich mit aktuellen Fragen zum Lebensschutz auseinandersetzen möchte. In vielen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland finden während der Woche für das Leben Aktionen und Veranstaltungen statt. Sie bilden ein Forum des Austausches und sind zugleich als klare Meinungsäußerung der Kirchen zu verstehen.

Hinweis:

Die Thematische Hinführung von Landesbischof Heinrich Bedford Strohm sowie den Vortrag von Kardinal Karl Lehmann finden Sie als pdf-Dateien zum Herunterladen auf www.dbk.de und www.ekd.de.

(Quelle: Pressemitteilung der DBK)



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zuletzt bearbeitet 10.04.2016 | Top

Es ist der Herr!

#5 von esther10 , 10.04.2016 23:04

Es ist der Herr!


| 10/04/16

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.
Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus – Zwilling-, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.
Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.

Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.

Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!
Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

(Quelle: Evangelium Tag für Tag – © Evangelizo.org 2001-2016)


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