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Steigende Infektionen Wie es inmitten der Omikron-Welle nun weitergehen könnte

#1 von anne ( Gast ) , 22.01.2022 07:33

[schwarz]Steigende Infektionen
Wie es inmitten der Omikron-Welle nun weitergehen könnte

Die Neuinfektionen steigen, in den Spitälern ist die Lage aber noch entspannt. Fachleute sind sich deshalb uneins, ob der Lockdown für Ungeimpfte noch gerechtfertigt ist
Oona Kroisleitner, Katharina Mittelstaedt

22. Jänner 2022, 07:00

Eines kann man jedenfalls nicht behaupten: dass die Regierung die Omikron-Welle nun "durchrauschen" lasse.
Zeichnung: Armin Karner; Zeichnung nach Katsushika Hokusai, "Die große Welle von Kanagawa"

Es gibt da dieses Wiener Bonmot für triste Wintertage. Es lautet in etwa so: Sigmund Freud habe die Depression nicht zufällig im Jänner in Wien erfunden. Das Jahr 2022 beginnt nun in ganz Österreich eher trüb – unabhängig vom Wetter. Fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie werden derzeit mehr Neuinfektionen gemeldet als je zuvor, ein Teil der Bevölkerung steckt seit Mitte November im Lockdown.

Am Freitag gab es in Österreich erstmals mehr als 200.000 aktive Corona-Fälle, über 400.000 Personen waren in Quarantäne. Und auch die Prognosen sind kein Grund zur Freude. In den kommenden Wochen seien bis zu 40.000 neue Covid-Fälle möglich – pro Tag. Dennoch ist in dieser Welle einiges anders als zuvor. Vorsichtig könnte man sagen: besser.

Was also bedeuten die prognostizierten Zahlen? Welche Register könnte die Regierung noch ziehen? Kurzum: Wie geht es jetzt weiter? DER STANDARD hat sich bei verschiedenen Stellen umgehört. Ein Überblick.
Faktenlage

Die Faktenlage: Mitte der Woche gingen die Neuinfektionszahlen schlagartig nach oben. Aus 17.000 täglichen Ansteckungen wurden von einem Tag auf den andern 27.000. Die für demnächst befürchteten 40.000 Neuinfektionen pro Tag seien aber "der oberste Rand" der Prognose, betont der Statistiker Erich Neuwirth. Aktuelle Berechnungen hätten jedoch auch einen Haken: fehlende Information. Seit dem ersten massiven Anstieg am Mittwoch haben die Ministerien Probleme, die Daten aufzubereiten.

Doch was kann man jetzt tun, um Omikron zu stoppen? Oder ist das überhaupt noch der Plan? "Große Schrauben zu drehen ist nicht mehr möglich, ohne die Menschen wieder massiv in ihrer Freiheit zu beschränken", sagt Katharina Reich, Leiterin der staatlichen Krisenkoordination Gecko, zum STANDARD.

Ähnliches ist auch aus Regierungskreisen zu hören: Verschärfungsoptionen gebe es nicht mehr viele, schließlich würden bereits zahlreiche Maßnahmen gelten. Tatsächlich ist die Maske seit kurzem sogar im Freien verpflichtend, wenn kein Abstand eingehalten werden kann. Der Lockdown für Ungeimpfte wurde gerade um weitere zehn Tage verlängert, auch die Impfpflicht ist seit Donnerstag besiegelt.
Was wäre ein "Shutdown"?

Die letzte Schraube wäre ein Lockdown, der einem Shutdown gleicht; also eine "drastische Kontaktreduktion", sagt Reich. Sprich: Gastronomie zu, Handel zu, alle bleiben zu Hause. Das will in der Regierung allerdings niemand. Neuerliche Einschränkungen dieser Art seien auch nur legitim, wenn das Gesundheitssystem wieder kurz vor der völligen Überlastung stehe, erklärt Reich.
Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen: neben der Impfung auch das Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen sowie Kontaktreduktion.
Foto: APA / Roland Schlager

"Das ist derzeit nicht der Fall." Denn Omikron ist zwar deutlich ansteckender, führt jedoch in den meisten Fällen zu milderen Verläufen. Durch die hohen Infektionszahlen könnte es Ende Jänner oder Anfang Februar trotzdem noch einmal kritisch werden in den Spitälern, das zeigt die Prognose des Covid-Konsortiums.

Was wird also passieren? Vorerst einmal nicht viel, hört man aus Regierungskreisen – insofern die Zahl der belegten Betten in den Krankenhäusern nicht explodiert. Eine andere Frage, die sich insbesondere durch die gerade beschlossene Impfpflicht nun aber stellt: Wie lange ist der Lockdown für Ungeimpfte überhaupt noch zu rechtfertigen?
Schutz vor schweren Verläufen

Einige Experten sind skeptisch, ob die Maßnahme noch legitim ist. "Der Lockdown für Ungeimpfte hilft nicht, die anlaufende Welle zu bremsen", erklärte der Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits vorige Woche im STANDARD: "Die Wirkung war schon vor Omikron fraglich und ist jetzt noch fraglicher." Auch Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sieht den Lockdown für Ungeimpfte kritisch: "Der gehört aufgehoben. Er wirkt kaum, ist schwer zu überprüfen und treibt einen Keil zwischen die Gruppen", sagt Foitik.

Reich sieht das anders. Ungeimpfte seien Omikron "noch schutzloser ausgeliefert", sagt sie. Denn die Impfung schütze auch bei einer Infektion mit Omikron gut vor schweren Verläufen. "Die Ungeimpften könnten als Gruppe allein das Gesundheitssystem an seine Überlastungsgrenze bringen", argumentiert Reich. Geimpfte würden eine deutlich geringere Gefahr darstellen. "Es wird laufend geprüft, ob die Maßnahme gerechtfertigt ist." Mit Einsetzen der Impfpflicht könne sich die Einschätzung ändern. Ähnlich wie Reich formuliert es die Virologin Dorothee von Laer: Der Lockdown verhindere, dass sich Ungeimpfte im großen Ausmaß infizieren und die Spitäler überlasten.
Notfallpläne für mögliche Massenausfälle

Eines kann man jedenfalls nicht behaupten: dass die Regierung Omikron nun "durchrauschen" lasse. So sieht das auch Neuwirth: "Das würde in seiner ausgeprägtesten Form schließlich bedeuten, nichts zu tun – und das tun wir in Österreich nicht." Trotzdem finde gerade eine Art der Durchseuchung statt, sagt Foitik.

Schließlich gebe es bereits Altersgruppen mit regionalen Inzidenzen von 4.000. "Das heißt, dass sich vier Prozent dieser Gruppe in einer Woche in diesem Bundesland infizieren – das ist nichts anderes als eine Durchseuchung." Vor allem mit Blick auf die Jungen erscheine Omikron zwar milder zu verlaufen, sagt Foitik. Doch jeder könne Pech haben – und: "Niemand kennt die Langzeitfolgen."

Wichtig sei es, sich individuell möglichst gut zu schützen, da sind sich eigentlich alle Experten einig. Foitik führt als Maßnahmen, die jeder setzen kann, neben der Impfung auch das Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen sowie Kontaktreduktion an.

In einigen Unternehmen werden derzeit Notfallpläne für mögliche Massenausfälle der Belegschaft erstellt. Auch Schulen und Kindergärten bereiten sich vor. Um Ausfälle – vor allem in Schlüsselpositionen– zu vermeiden, hat die Regierung zuletzt die Quarantäneregeln gelockert. So müssen Kontaktpersonen, die dreimal geimpft sind oder während des Treffens Maske getragen haben, sich nicht mehr isolieren. Im Notfall, aber wirklich erst dann, sagt Foitik, könne man bei dieser Gruppe noch weiter lockern.
Wien rechnet mit vollen Spitälern

In Wien wird damit gerechnet, dass die Kapazitätsgrenze der Spitäler bald erreicht werden könnte – vor allem auf Normalstationen. "Horrorszenarien, die manche zeichnen, sind aber an den Haaren herbeigezogen", sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). "Weder wird halb Wien in Quarantäne sein noch die Stadt zum Erliegen kommen."

Sigmund Freud schrieb übrigens einst in einem Brief an seine Frau: "Gesund sein ist so schön, wenn man nicht allein sein muss." Er hat damit eigentlich alles vorweggenommen, was wir in dieser Pandemie gelernt haben. (Oona Kroisleitner, Katharina Mittelstaedt, 22.1.2022)
[schwarz]

anne

Steigende Infektionen Wie es inmitten der Omikron-Welle nun weitergehen könnte

#2 von Gast , 22.01.2022 07:35

Zitat von Gast im Beitrag #1
[schwarz]Steigende Infektionen
Wie es inmitten der Omikron-Welle nun weitergehen könnte

Die Neuinfektionen steigen, in den Spitälern ist die Lage aber noch entspannt. Fachleute sind sich deshalb uneins, ob der Lockdown für Ungeimpfte noch gerechtfertigt ist
Oona Kroisleitner, Katharina Mittelstaedt

22. Jänner 2022, 07:00

Eines kann man jedenfalls nicht behaupten: dass die Regierung die Omikron-Welle nun "durchrauschen" lasse.
Zeichnung: Armin Karner; Zeichnung nach Katsushika Hokusai, "Die große Welle von Kanagawa"

Es gibt da dieses Wiener Bonmot für triste Wintertage. Es lautet in etwa so: Sigmund Freud habe die Depression nicht zufällig im Jänner in Wien erfunden. Das Jahr 2022 beginnt nun in ganz Österreich eher trüb – unabhängig vom Wetter. Fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie werden derzeit mehr Neuinfektionen gemeldet als je zuvor, ein Teil der Bevölkerung steckt seit Mitte November im Lockdown.

Am Freitag gab es in Österreich erstmals mehr als 200.000 aktive Corona-Fälle, über 400.000 Personen waren in Quarantäne. Und auch die Prognosen sind kein Grund zur Freude. In den kommenden Wochen seien bis zu 40.000 neue Covid-Fälle möglich – pro Tag. Dennoch ist in dieser Welle einiges anders als zuvor. Vorsichtig könnte man sagen: besser.

Was also bedeuten die prognostizierten Zahlen? Welche Register könnte die Regierung noch ziehen? Kurzum: Wie geht es jetzt weiter? DER STANDARD hat sich bei verschiedenen Stellen umgehört. Ein Überblick.
Faktenlage

Die Faktenlage: Mitte der Woche gingen die Neuinfektionszahlen schlagartig nach oben. Aus 17.000 täglichen Ansteckungen wurden von einem Tag auf den andern 27.000. Die für demnächst befürchteten 40.000 Neuinfektionen pro Tag seien aber "der oberste Rand" der Prognose, betont der Statistiker Erich Neuwirth. Aktuelle Berechnungen hätten jedoch auch einen Haken: fehlende Information. Seit dem ersten massiven Anstieg am Mittwoch haben die Ministerien Probleme, die Daten aufzubereiten.

Doch was kann man jetzt tun, um Omikron zu stoppen? Oder ist das überhaupt noch der Plan? "Große Schrauben zu drehen ist nicht mehr möglich, ohne die Menschen wieder massiv in ihrer Freiheit zu beschränken", sagt Katharina Reich, Leiterin der staatlichen Krisenkoordination Gecko, zum STANDARD.

Ähnliches ist auch aus Regierungskreisen zu hören: Verschärfungsoptionen gebe es nicht mehr viele, schließlich würden bereits zahlreiche Maßnahmen gelten. Tatsächlich ist die Maske seit kurzem sogar im Freien verpflichtend, wenn kein Abstand eingehalten werden kann. Der Lockdown für Ungeimpfte wurde gerade um weitere zehn Tage verlängert, auch die Impfpflicht ist seit Donnerstag besiegelt.
Was wäre ein "Shutdown"?

Die letzte Schraube wäre ein Lockdown, der einem Shutdown gleicht; also eine "drastische Kontaktreduktion", sagt Reich. Sprich: Gastronomie zu, Handel zu, alle bleiben zu Hause. Das will in der Regierung allerdings niemand. Neuerliche Einschränkungen dieser Art seien auch nur legitim, wenn das Gesundheitssystem wieder kurz vor der völligen Überlastung stehe, erklärt Reich.
Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen: neben der Impfung auch das Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen sowie Kontaktreduktion.
Foto: APA / Roland Schlager

"Das ist derzeit nicht der Fall." Denn Omikron ist zwar deutlich ansteckender, führt jedoch in den meisten Fällen zu milderen Verläufen. Durch die hohen Infektionszahlen könnte es Ende Jänner oder Anfang Februar trotzdem noch einmal kritisch werden in den Spitälern, das zeigt die Prognose des Covid-Konsortiums.

Was wird also passieren? Vorerst einmal nicht viel, hört man aus Regierungskreisen – insofern die Zahl der belegten Betten in den Krankenhäusern nicht explodiert. Eine andere Frage, die sich insbesondere durch die gerade beschlossene Impfpflicht nun aber stellt: Wie lange ist der Lockdown für Ungeimpfte überhaupt noch zu rechtfertigen?
Schutz vor schweren Verläufen

Einige Experten sind skeptisch, ob die Maßnahme noch legitim ist. "Der Lockdown für Ungeimpfte hilft nicht, die anlaufende Welle zu bremsen", erklärte der Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits vorige Woche im STANDARD: "Die Wirkung war schon vor Omikron fraglich und ist jetzt noch fraglicher." Auch Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sieht den Lockdown für Ungeimpfte kritisch: "Der gehört aufgehoben. Er wirkt kaum, ist schwer zu überprüfen und treibt einen Keil zwischen die Gruppen", sagt Foitik.

Reich sieht das anders. Ungeimpfte seien Omikron "noch schutzloser ausgeliefert", sagt sie. Denn die Impfung schütze auch bei einer Infektion mit Omikron gut vor schweren Verläufen. "Die Ungeimpften könnten als Gruppe allein das Gesundheitssystem an seine Überlastungsgrenze bringen", argumentiert Reich. Geimpfte würden eine deutlich geringere Gefahr darstellen. "Es wird laufend geprüft, ob die Maßnahme gerechtfertigt ist." Mit Einsetzen der Impfpflicht könne sich die Einschätzung ändern. Ähnlich wie Reich formuliert es die Virologin Dorothee von Laer: Der Lockdown verhindere, dass sich Ungeimpfte im großen Ausmaß infizieren und die Spitäler überlasten.
Notfallpläne für mögliche Massenausfälle

Eines kann man jedenfalls nicht behaupten: dass die Regierung Omikron nun "durchrauschen" lasse. So sieht das auch Neuwirth: "Das würde in seiner ausgeprägtesten Form schließlich bedeuten, nichts zu tun – und das tun wir in Österreich nicht." Trotzdem finde gerade eine Art der Durchseuchung statt, sagt Foitik.

Schließlich gebe es bereits Altersgruppen mit regionalen Inzidenzen von 4.000. "Das heißt, dass sich vier Prozent dieser Gruppe in einer Woche in diesem Bundesland infizieren – das ist nichts anderes als eine Durchseuchung." Vor allem mit Blick auf die Jungen erscheine Omikron zwar milder zu verlaufen, sagt Foitik. Doch jeder könne Pech haben – und: "Niemand kennt die Langzeitfolgen."

Wichtig sei es, sich individuell möglichst gut zu schützen, da sind sich eigentlich alle Experten einig. Foitik führt als Maßnahmen, die jeder setzen kann, neben der Impfung auch das Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen sowie Kontaktreduktion an.

In einigen Unternehmen werden derzeit Notfallpläne für mögliche Massenausfälle der Belegschaft erstellt. Auch Schulen und Kindergärten bereiten sich vor. Um Ausfälle – vor allem in Schlüsselpositionen– zu vermeiden, hat die Regierung zuletzt die Quarantäneregeln gelockert. So müssen Kontaktpersonen, die dreimal geimpft sind oder während des Treffens Maske getragen haben, sich nicht mehr isolieren. Im Notfall, aber wirklich erst dann, sagt Foitik, könne man bei dieser Gruppe noch weiter lockern.
Wien rechnet mit vollen Spitälern

In Wien wird damit gerechnet, dass die Kapazitätsgrenze der Spitäler bald erreicht werden könnte – vor allem auf Normalstationen. "Horrorszenarien, die manche zeichnen, sind aber an den Haaren herbeigezogen", sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). "Weder wird halb Wien in Quarantäne sein noch die Stadt zum Erliegen kommen."

Sigmund Freud schrieb übrigens einst in einem Brief an seine Frau: "Gesund sein ist so schön, wenn man nicht allein sein muss." Er hat damit eigentlich alles vorweggenommen, was wir in dieser Pandemie gelernt haben. (Oona Kroisleitner, Katharina Mittelstaedt, 22.1.2022)
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