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4. November 2016 | Deutschland |
„Ein bisschen heilig im kleinen Paradies….“ - Würzburger Premiere-Wochenende für Ehepaare erfüllte alle Erwartungen
http://www.schoenstatt.de/de/index.php?page=p-kentenich-tel
Ehepaare aus dem Bistum Würzburg vor dem Mahnmal für die Einheit in Heiligenstadt (Foto: Fella)
Wolfgang Fella. Zu einem verlängerten Wochenende hatte die Familienbewegung aus Würzburg Ehepaare ins Schönstattzentrum „Kleines Paradies“ nach Heiligenstadt ins Eichsfeld eingeladen um auch für die Generation „dazwischen“ ein neues Angebot auszuprobieren. Als Herbsttage mit Kultur & Geist waren die gemeinsamen Tage ausgeschrieben und sollten eine gesunde Mischung aus Erholungsurlaub, kulturellen Erlebnissen und spiritueller Freizeit sein. Diese Ansprüche wurden nach Aussage aller Teilnehmer bei der Reflexion voll und ganz erfüllt.
Familie tatsächlich im Umbruch?
Fünf Ehepaare traten am letzten Oktoberwochenende gemeinsam mit Pater Bernhard Schneider die Fahrt aus der Diözese Würzburg nach Thüringen an – allesamt in einer Umbruchphase: Die Kinder weitgehend aus dem Haus – den Blick auf das gerichtet, was in diesem neuen Lebensabschnitt auf sie wartet. Ob es wirklich eine persönliche Wendezeit ist, dieser Frage gingen die Paare nach einer Rückschau auf den bisherigen Eheweg nach. Dabei war auch Raum für die eigenen aktuellen Sorgen und offenen Fragen zu bevorstehenden Schritten und Entscheidungen im Familien- und Berufsleben.
Blick auf Ordensgeschichte im Bergkloster
Doch nicht nur die persönliche Wendezeit stand im Mittelpunkt dieser Tage. Der Ort Heiligenstadt in der Nähe der ehemaligen Zonengrenze lud geradezu ein, sich auch der politischen Wende zu erinnern und diese aus unterschiedlichsten Quellen authentisch zu erfahren. Dazu bestand wiederholt Gelegenheit, denn die Tage waren gefüllt mit Begegnungen unterschiedlichster Art. Zunächst wartete im Bergkloster der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) eine interessante Geschichte über die Ordensgründung auf die Würzburger Schönstätter. Schwester Adelgundis Pastusiak verstand es lebendig den Weg ihrer ursprünglich französischen Gemeinschaft von Cherbourg zum heutigen deutschen Mutterhaus ins Heilbad Heiligenstadt zu schildern. Auch das Wirken der Ordensgemeinschaft während der Zeit des Eisernen Vorhangs war dabei Thema. Besonders interessant für die Zuhörer waren aber auch die Familienpatenschaften von SMMP, mit denen man ganz gezielt einzelne notleidende Familien in Bolivien, Brasilien, Mosambik und Rumänien unterstützen kann (weitere Informationen findet man im Internet bei der Bergklosterstiftung der SMMP).
Die Gruppe vor dem Heiligtum der "Einheit in Freiheit" (Foto: Fella)
Die Gruppe vor dem Heiligtum der "Einheit in Freiheit" (Foto: Fella)
Ein Heiligtum der Einheit in Freiheit entsteht
Im Zeichen der Bündniskultur wurde am folgenden Tag ein Blick auf das neue Jahresmotto geworfen und passend zu „Er kam hinzu und ging mit ihnen“ gesellte sich am Nachmittag dann schließlich ein Stadtführer zur Würzburger Gruppe und führte diese an viele interessante Orte in der Hauptstadt des Eichsfelds. An verschiedenen Stationen im Eichsfeld wirkt seit vielen Jahren auch Pfarrer Eberhard Jacob, der dann am Abend zu Gast war. Als Schönstatt-Präses und Verantwortlicher am Zentrum hatte er viel zu berichten aus der Zeit als nach dem Mauerfall die Schönstatt-Kapelle gebaut und am Tag der dt. Einheit 1992 eingeweiht wurde. Sie trägt den Titel „Einheit in Freiheit“. Die Wende selbst hat er als Kaplan in Mühlhausen erlebt und schilderte verschiedene Erlebnisse aus dieser Zeit. Aufmerksam verfolgen die Würzburger dann auch die Beispiele aus der ganz konkreten Gemeindearbeit an seinen verschiedenen Eichsfelder Stationen.
Ein bisschen Grenzerfahrung gleich neben dem Heiligtum am Kleinen Paradies (Foto: Fella)
Ein bisschen Grenzerfahrung gleich neben dem Heiligtum am Kleinen Paradies (Foto: Fella)
Wendezeit hautnah zu erleben
Die Tage der Wendezeit in Heiligenstadt werden am nächsten Tag so richtig spürbar. Hans-Gerd Adler ist zu Gast und sorgt zunächst für heitere, dann aber auch für sehr nachdenkliche Stimmung. Herr Adler war einer der maßgeblichen Leute der friedlichen Revolution in Heiligenstadt und hat über eine Fülle von Erfahrungen aus seiner DDR-Zeit bis zum Tag der Wende zu berichten. „Ich wollte nicht mehr feige sein“ – so seine Erläuterungen wie es dazu kam, dass er seine Angst überwand und dann einer der führenden Kräfte beim Widerstand gegen das SED-Regime in seiner Heimatstadt wurde. Auch danach ließ der überzeugte Schönstätter nicht locker und versuchte 1991 sogar mit einem Hungerstreik auf das SED-Unrecht hinzuweisen. Sein missionarischer Eifer ist immer noch spürbar und seine Sorge um den Erhalt der Demokratie in unserem Land. Die aufmerksamen Zuhörer entließ er mit dem Wunsch sich immer der Freiheit bewusst zu sein, in der wir leben dürfen und rief dazu auf mit diesem hohen Gut der Freiheit verantwortlich umzugehen.
Paradiesische Stunden mit vollem Genuss
Ein Hauch von Paradies wurde spürbar in diesen Tagen für die Würzburger Ehepaare im kleinen Paradies von Heiligenstadt. Am Ende bestätigen die Teilnehmer durchweg, dass dieser erste Versuch eines neuen Angebots viel Tiefgang und interessante Erfahrungen auf der einen Seite und viel erholsame aber auch (kulinarisch) genussreiche Zeit in toller Gemeinschaft auf der anderen Seite gebracht hätte. Die Verantwortlichen sind sich deshalb einig, dass auch 2017 wieder ein derartiges Angebot gemacht werden soll. Vielleicht geht es dann einmal Richtung Schönstattzentrum nach Oberkirch, Berlin oder Wien…?
Wochenende für Ehepaare im Paradies
http://www.schoenstatt.de/de/news/3365/1...Erwartungen.htm
Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
http://www.fatima.pt/portal/index.php?id=14924
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