Die deutsche Synode fährt fort: "Wenn jemand der Meinung ist, dass kein Änderungsbedarf besteht, ist es besser, nicht an einer Gruppe teilzunehmen."
Thomas Sternberg und Reinhard Marx
Von INFOVATICANA | 07. Juli 2020
Der deutsche Synodenweg setzt nach und nach seinen Arbeitsrhythmus fort.
Die Bischöfe und Laienvertreter von Bonn haben ihr Vertrauen in den Dialog über die Reform der katholischen Kirche zum Ausdruck gebracht: den synodalen Weg. In einem Interview mit der KNA - Katholische Nachrichtenagentur - erklärte Thomas Sternberg, Präsident des ZDK - Zentralkomitees der deutschen Katholiken -, es bestehe der erklärte Wille, die Themen gemeinsam zu erörtern und Lösungen sowohl von Laien als auch von der Bischöfe und Stellungen wären nicht so unbeweglich, wie es schien.
Sternberg bezeichnete die Haltung und Stimmung der Teilnehmer an der von den deutschen Bischöfen und dem ZdK ins Leben gerufenen Initiative als positiv und die Zahl der Kritiker sei nicht gestiegen.
Ende Mai gab der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp bekannt, dass er die Arbeitsgruppe für Sexualmoral verlassen werde - obwohl er weiterhin auf der Synode ist - und behauptete, die von der Mehrheit der Gruppe angenommene Linie ziele darauf ab, die Moral zu ändern. Sexualität der Kirche, mit der er nicht einverstanden war. Der Bischof von Würszburg, Franz Jung, hat erklärt, dass er nicht erwartet, dass diesem Beispiel gefolgt wird. Sternberg seinerseits sagte über Schwaderlapps Entscheidung: "Wenn jemand der Meinung ist, dass kein Änderungsbedarf besteht, ist es besser, nicht an einem Forum teilzunehmen, das neue Lösungen entwickeln möchte."
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Gruppen sollten Inhalte für synodale Versammlungen vorbereiten. Neben der Gruppe zur Sexualmoral gibt es drei weitere: die Lebensweise der Priester, Machtfragen und die Rolle der Frau in der Kirche.
Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat gewarnt, dass die Zukunft der Kirche nicht automatisch durch Reformen gesichert wird. Hanke hat erklärt, dass die Angst, dass die Kirche eine Sekte werden könnte, den Wunsch geweckt hat, die Kirche attraktiver zu machen und sich besser mit der Neuzeit zu verbinden. Die soziale Anerkennung und Mitgliedschaft hindert die Kirche jedoch in keiner Weise daran, eine Sekte zu werden. Notwendig ist, dass die Menschen die Botschaft Jesu in der Welt überzeugend leben.
Das Coronavirus hat die Agenda des Synodenpfades durcheinander gebracht. Am vergangenen Wochenende traf sich die Gruppe für Machtfragen in Frankfurt, wo sie die ZDK-Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel und den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck als Vorsitzende wählte.