Pater Amorth wurde von Pater Candido Amantini, einem Passionisten Priester, im Exorzismus ausgebildet. Pater Candido wurde von seinen Vorgesetzten als leichtgläubiger Dämonenjäger kritisiert. Pater Amorth fragte Pater Pio, ob das wahr sei. Pater Pio sagte zu Pater Amorth, Pater Candido sei „ein Priester nach dem Herzen Gottes.” Pater Candido starb am Vorabend des Todes von Pater Pio.
Ich hatte das Privileg, Pater Amorth zu assistieren; zusammen führten wir jeden Morgen mehrere Exorzismen in der Sakristei der Basilika Sankt Paul vor den Mauern in Rom durch. Aus diesen Erfahrungen möchte ich mitteilen, wie Exorzismen nach dem lateinischen Ritus durchgeführt werden. Exorzismen bestehen im Prinzip aus drei Teilen:
Gebet
• Befreiung: Mose rief mit ausgestreckten Armen um Befreiung von Amalek und Gott erhörte ihn.
• Lobpreis: Dies ist das wirksamste Gebet gegen den Bösen, da es Hoffnung einflößt und die Ordnung wiederherstellt gegen Satan, der Hoffnungslosigkeit und Unordnung ist. Jericho wurde dadurch zerstört, dass Gott in Lobgesängen um die Stadtmauer herum gepriesen wurde, und Josafat erlangte den Sieg über die Feinde Israels, indem er Kampfsänger an die vorderste Front stellte, die Gott laut priesen.
• Fürbitte: Die Apostelgeschichte berichtet, dass die Apostel aus dem Gefängnis befreit wurden, weil die Gemeinde für sie gebetet hatte. Kurz danach wurde Petrus ins Gefängnis geworfen, und weil Christen für ihn beteten, befreite ihn ein Engel aus dem Gefängnis.
• Zungengebet: Beim Gebet in Zungen ist es der Heilige Geist, der direkt den Bösen mit „unaussprechlichen Seufzern“ (Röm.8,26) bekämpft.
Das Wort Gottes
Mit Überzeugung gelesen, macht das Wort der Heiligen Schrift Satan unwirksam. Während des Exorzismus werden Psalmen gelesen und das Evangelium verkündet, um unser Denken zu erleuchten und Hoffnung einzuflößen.
3. Der Befehl an die bösen Geister (Die bittende und befehlende Formel. Manchmal reicht dieser Befehl alleine schon, Satan auszutreiben.)
Die Vorbereitungen für den großen Exorzismus: Die Untersuchung
Wenn möglich, verschafft sich der Exorzist einen Überblick über die körperliche und mentale Vorgeschichte des mutmaßlich Besessenen, um mögliche Ursachen für die Krankheit zu bestimmen. Zum Beispiel fragt er nach Folgendem:
- Geht er zu den Sakramenten?
- Nimmt er Medikamente?
- Was sind seine Symptome, und wann fingen sie an?
- Hat er an esoterischen Praktiken teilgenommen; an spiritistischen Sitzungen, Zauberei, Blutsbünden, hat er Tote angerufen usw.?
- War er in schlechter Gesellschaft mit Personen, die vielleicht in Okkultismus verwickelt waren?
- Hat er von solchen Personen Speisen bekommen, die ihn krank gemacht haben?
- Hat er Stimmen gehört oder körperlich etwas/jemand gespürt, das/der nicht da war?
- Traten zeitweilige Lähmungen in bestimmten Körperteilen auf? (hohes Alter natürlich ausgeschlossen)
- Passieren in seiner Wohnung/seinem Haus merkwürdige Dinge?
Wenn nötig, wird dem Exorzisten ein ärztlicher Bericht vorgelegt. Falls die Erkrankung des mutmaßlich Besessenen nicht rein psychologischer oder körperlicher Art zu sein scheint, sondern ihrem Wesen nach böse, schreiten wir zum Exorzismus fort. Einige Kriterien, eine wirklich teuflische Besessenheit zu bestimmen, sind eine Kombination folgender Merkmale:
chronische Depression
Abneigung gegen alles Heilige
Abscheu gegen das Beten
Abneigung gegen Weihwasser
übermäßig gewaltsame oder aggressive Reaktionen (besonders während des Exorzismus)
eingegebene Kenntnis von Fremdsprachen
Levitation
übernatürliche körperliche Kraft
Der Große Exorzismus
Wir beginnen den großen Exorzismus mit:
Beichte (Pater Pellgrino Ernetti, 40 Jahre lang der Exorzist der Diözese Venedig, ging jeden zweiten Tag zur Beichte! Aber aus richtigen Gründen, nicht aus übertriebenen Schuldgefühlen!)
Feier der Messe (einschließlich der Besprengung mit Weihwasser und einer Predigt über Jesus als den Befreier der Seelen)
Einer halbstündigen Anbetung. Der Exorzist liest das Vorbereitungsgebet aus dem römischen Text. Bekleidet mit Soutane, Chorhemd und Stola gehen wir zu dem Ort, wo das Ritual abgehalten werden soll, und beginnen den großen Exorzismus. Folgende religiöse Gegenstände halten wir griffbereit:
ein Kruzifix
geweihtes Öl
geweihtes Salz
Weihwasser
die St. Benedikt-Medaille
die Bibel
Reliquien
eine violette Stola
Der große Exorzismus beginnt mit der Anrufung des Heiligen Geistes, der Jungfrau Maria, des Erzengels Michael und der Engel. Wir rufen auch solche Heilige an, die in ihrem Leben eine besondere Macht über Satan gehabt haben.
Es folgt die Litanei. Der Exorzist hat oft vertraute Personen, die am Exorzismus teilnehmen und die Verschwiegenheit wahren. Diese Personen werden sorgfältig nach ihren Gaben ausgewählt. Pater Amorth lässt sich oft von zwei Frauen mit charismatischen Gaben und einem prophetisch begabten Mann assistieren. Die charismatisch Begabten helfen ihm bei der Identifizierung der bösen Geister und der Heilung des Besessenen, während der Prophet durch das Gottes ermahnt. Nur der Exorzist kommuniziert direkt mit dem vom Dämonischen befallenen Menschen und beobachtet die Bewegungen des Geistes in dem Besessenen. Niemals gestattet der Exorzist seinen Assistenten, ihm Anweisungen zu geben oder direkt mit dem Besessenem zu reden. Vielmehr spricht der Exorzist mit seinen Assistenten, und sie antworten ihm.
Der Exorzist salbt den Besessenen mit geweihtem Öl, Weihwasser und mit geweihtem Salz und segnet ihn mit dem Kruzifix. Oft wird die violette Stola auf die Schultern des Besessenen gelegt, um in ihm die dreifachen priesterlichen Kräfte wiederherzustellen, die er in der Taufe empfangen hat (erinnern wir uns, dass Satan uns diese Kräfte durch die Erbsünde geraubt hat, und die Taufe sie nur teilweise wieder herstellt, da die Neigung zur Sünde in den Getauften fortbesteht.)
Es sei erwähnt, dass die Macht des Exorzisten nicht aus ihm selbst kommt, sondern durch den Namen Jesu.
Es folgen die Taufgelöbnisse,
das Vater Unser,
der Befehl gegen die bösen Geister,
das Dankgebet
und die Beratung des gerade Befreiten (in der Genesungszeit kann Satan zu dem Besessenen zurückkehren, um ihn zu quälen. Deswegen empfehlen wir ihm, täglich zu beten, zwei Mal im Monat zu beichten und täglich zur Kommunion zu gehen).
Andere Ratschläge beziehen sechs Ziele auf lange Hinsicht ein, die wir sehr ans Herz legen (denken wir daran, dass Leute, die von Satan gequält werden, mit dem Exorzisten zusammenarbeiten können):
Gebet (ernährt die Seele durch Kommunikation mit Gott)
Arbeit (bedeutet Heiligung und verstärkt den Sinn des Lebens)
Feizeitbeschäftigung (Der heilige Thomas von Aquin schreibt, dass eine Freizeitbeschäftigung Geist und Körper wiederherstellt; Musik: wie bei der seligen Elisabeth von der Dreifaltigkeit und Dina Belanger; Gartenarbeit: wie bei St. Fiacre, Handarbeit: wie bei Luisa Piccareta usw.)
regelmäßiger Schlaf (die Anspannung des Tages verlangt, dass der Körper sich physisch wieder regeneriert. Gleichbleibende Schafenszeiten helfen enorm bei der Regulierung unserer täglichen Gebets- und Arbeitsmoral.)
richtige Ernährung (da der Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, in dem Christus weiterhin seiner Erlösertätigkeit auf Erden nachgeht, müssen wir fit sein für den Dienst Christi.)
6. Körperübungen – an der frischen Luft oder drinnen:
a. diese halten den Tempel des Heiligen Geistes aufrecht [die Lateiner sagen: mens sana in corporis sano, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper]. Bewegung erhöht den Blutdurchfluss und verbessert unsere Gesundheit, so dass wir Christus kraftvoller dienen können. Gewiss, es gibt Sühneseelen, die an chronischen Krankheiten leiden und die unser Herr einsetzt, um Bekehrungen zu bewirken, oder es gibt Personen mit körperlichen Fehlern, die nicht so konsequent wie andere sich fit halten können, aber auch diese denken an ihre Gesundheit. Seht es folgendermaßen: entweder haltet ihr euch jetzt fit und reduziert die Möglichkeit eines Tages operiert werden zu müssen oder der Arzt wird euch dazu bringen - nach der Operation. Im Gegensatz zu den Engeln haben wir einen Körper, den wir für unsere Erlösung und zur Verehrung Gottes einsetzen müssen.
b. Jesus und seine Jünger wanderten viel.
Fragen
• Okkultismus, Spiritismus, schwarze Magie, Sekten und neue Religionen haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht und nehmen weiter zu. Eine der modernen Praktiken ist die Anrufung von Toten. Ist die Totenanrufung (Nekromantik) eine gefährliche Praktik? Das mosaische Gesetz verbietet Nekromantik (Leviticus 19,31; 20,6; Deuteronomium 18,11-12) und ließ sie mit dem Tode bestrafen (Leviticus 20,27; 1. Samuel 28,9). Die Kirche erkennt an, dass mit einer besonderen Erlaubnis Gottes die Seelen von Verstorbenen den Lebenden erscheinen dürfen. Aber dies geschieht immer auf Gottes Initiative hin, während die Totenanrufung oder Nekromantik nicht auf Gottes Initiative zurückgeht und deswegen für Täuschung offen ist und uns immer der Möglichkeit dämonischer Einflüsse aussetzt.
Ist es in Fällen von Spuk möglich, dass die Toten die Erde oder einen bestimmten Ort durchstreifen ohne zu wissen, dass sie tot sind? Nein. Die Konzilien von Lyon und Florenz haben bestimmt, dass alsbald (lat. mox) nach dem Tod die Seele gerichtet wird und zu ihrer ewigen Bestimmung von Erlösung oder Verdammnis geht (ins Fegefeuer, in den Himmel oder in die Hölle). Allerdings kann die Seele an zwei Orten gleichzeitig sein (Bilokation), z.B. die Erscheinung Pater Pios vor einem Kerzen reinigenden Bruder, die auch vom Superior bestätigt wurde. Wenn es auch wahr ist, dass sofort nach dem Tod die Seele gerichtet wird, kann Gott in besonderen Umständen ihr Gericht wegen der Sakramente verzögern (das alte kanonische Recht der Kirche gestattete die letzte Ölung bis zu zwei Stunden nach dem Tod), oder wegen anderer Gründe. Verschiedene Heilige haben Menschen ins Leben zurückgerufen, haben Tote wiedererweckt. Es gibt über 400 dokumentierte Fälle von Heiligen, die Tote wiedererweckt haben. Diese schließen Kinder ein, ungetaufte Säuglinge, ungeborene Kinder, die noch im Mutterleib waren und der Taufe bedurften, Menschen, die für Verbrechen hingerichtet wurden, Menschen, die auferweckt wurden, um als Zeugen in Kriminalfällen auszusagen oder um eine religiöse Wahrheit zu bezeugen, oder Menschen, die zur Hölle verdammt worden wären, wenn sie nicht zur Erde zurückgerufen worden wären, um eine zweite Chance zu haben. Zum Beispiel erweckte Jesus den Lazarus nach drei Tagen; nach Jesu Auferstehung kamen viele Seelen aus ihren Gräbern, um Zeugnis abzulegen; die Heiligen Vinzenz Ferrer, Franziskus, Luise und Cadog erweckten Tote (wie es Jesus ihnen im Markusevangelium aufgetragen hatte), usw.
Ist Heilung der Ahnen über mehrere Generationen ein wirksames Mittel gegen den Bösen? Während des Exorzismus kann es aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass ein Vorfahre des Besessenen sich zu erkennen gibt (der Ahne hat während seines Lebens gelitten und niemand hat auf sein Leiden geachtet, auf seine Qual, Verzweiflung und seinen schrecklichen Tod; oder der Vorfahr starb im Zustand der Vergiftung, oder wurde gewaltsam in einer psychiatrischen Einrichtung festgehalten). In diesen Fällen spricht Pater Amorth ein einfaches Gebet der Versöhnung, in dem er den Vorfahr im Namen seiner Familie um Vergebung bittet; er lädt den Vorfahr ein, allen Zorn und Groll loszulassen, und die um Verzeihung zu bitten, die er verletzt oder erzürnt hat, und erteilt ihm die konditionale Absolution. Ahnenheilungen sind ein sehr kraftvolles Werkzeug und wirksames Mittel, um generationsübergreifende Flüche und Verwünschungen zu brechen.
Kann jemand, der unter Unterdrückung (Obsession) durch böse Kräfte leidet, auch ohne einen Exorzismus befreit werden? Im Evangelium ist klar, dass bestimmte Dämonen nur durch Fasten und Beten ausgetrieben werden können, und in diesen Fällen ist ein Exorzismus nicht notwendig.
Kann jemand, der nicht besessen ist, von einem Exorzismus profitieren? Ja, Aber in dem Augenblick, wo die die Symptome auf eine psychische oder körperliche Erkrankung hindeuten, die nicht von eine bösen Wesenheit verursacht ist, schicken wir ihn zu einem Spezialisten, der ihm auf diesem Gebiet helfen kann.
Sind alle Opfer teuflischer Besessenheit für ihren Zustand verantwortlich? Nein. Es gibt vier Gründe, warum ein Mensch teuflischer Besessenheit zum Opfer fallen kann. Bei zweien ist der Betreffende nicht verantwortliche dafür, bei zweien ist er es. Die zwei, wo er es nicht ist, sind:
Wo Gott gelegentlich dem Satan gestattet, einen Menschen zu drangsalieren. Die heiligen Jean Vianney (der Pfarrer von Ars), Gemma Galgani, die Seligen Anna von Foligno, Pater Pio, Luisa Piccarreta wurden alle von Satan attackiert, einige physisch geschlagen. Der Zweck ihrer teuflischen Qualen ist, sie noch weiter zu reinigen, und sie in die Lage zu versetzen, mehr Verdienste anzuhäufen, indem sie ihre Martern für andere Seelen opfern.
Es gibt Menschen, die auf Grund von Verwünschungen, Flüchen, dem bösen Blick, Macumbas oder anderem Zauber dem Satan zum Opfer fallen (zum Beispiel Giovanna von Bergamo, Anneliese Michel). Sie haben keinen Fehler begangen, da sie Opfer sind, und sie haben ihre Leiden angenommen und ihre stellvertretenden Leiden mit denen Christi zur Rettung der Seelen vereint.
Jene von Satan Angegriffenen, die selbst die Schuld dafür haben, setzen sich oft schlechten Menschen und Orten aus. Sie gehen zu Wahrsagern, Tarot-Kartenlegern, nehmen aus Neugier an spiritistischen Sitzungen teil, an satanischen Ritualen, Blutsbünden, oder rufen die Toten an. Alle diese Praktiken setzen die Seele der Gefahr aus, böse Einflüsse oder sogar eine Besessenheit zu bekommen.
Das Verweilen in zahlreichen Todsünden kann zu diabolischer Besessenheit führen. Es ist möglich, dass dies bei Judas Iskariot der Fall war, von dem das Evangelium sagt: „In dem Augenblick trat Satan in ihn ein.“ Ich hatte Fälle von drogensüchtigen jungen Männern und Frauen, die ein Leben von Kriminalität und sexueller Perversion führten. Es ist kein Wunder, dass einige der schwierigeren Exorzismen mit Frauen zu tun haben, die zahlreiche Abtreibungen hatten.
Hat Satan die Macht, krank zu machen? Das Evangelium berichtet, dass Jesus bei Menschen mit körperlichen Krankheiten Dämonen ausgetrieben hat. Ich weiß, dass Exorzisten Menschen mit Gehirntumoren oder Zysten an den Eierstöcken am Vorabend einer Operation geheilt haben. Die Ärzte waren verdutzt.
Bekommte jemand, der einen Pakt mit Satan eingeht, in seinem Leben Wohlstand und andere Belohnungen? Ja, allerdings stets verbunden mit enormem Leid. Zauberer und Hexen können ihren Kunden tatsächlich Reichtum und weltlichen Erfolg verschaffen, jedoch kommt mit diesen Gaben auch Leid. Nach einer Weile raubt ihnen Satan buchstäblich das Glück und den Frieden, dessen sie sich vorher erfreuen konnten. Sie durchleben einen inneren Höllenzustand auf Erden, und wenn sie sich nicht bekehren, bekommen sie eine weitere Hölle im ewigen Leben.
• Ist der Exorzist bei der Befreiung von Besessenen immer erfolgreich? Ja, fast immer.
Ist das Böse ansteckend? Nein. Es gibt einen Unterschied zwischen Einfluss und Ansteckung. Das Böse wird nicht durch körperlichen Kontakt mit einem besessenen Menschen übertragen. Allerdings können Gegenstände durch einen Fluch oder Zauber und dergleichen verhext sein. Es sei erwähnt, dass ein Leben in der Gnade Gottes die beste Verteidigung gegen alle möglichen bösen Beeinflussungen ist. Der Heilige Ambrosius zum Beispiel war immun gegen den Fluch einer satanischen Frau und gegen verzauberte Gegenstände.
Kann die Umwelt dazu führen, dass ein Mensch besessen wird? Nein. Schlechte Menschen und Orte können einen Menschen nur in eine Bereitschaft versetzen oder beeinflussen, aber sie verursachen die Besessenheit nicht.
Gibt es verschieden Grade des teuflischen Einflusses? Ja: Besessenheit, Umsessenheit, Unterdrücktsein, Fixierung, Gequältsein, Befallensein usw.
Wie lange dauert es, bis ein Mensch von der teuflischen Besessenheit befreit ist? Die übliche Genesungszeit beträgt drei Jahre, und es kann Rückfälle aus folgenden Gründen geben. (Anm. d. Übers. die Gründe sind hier nicht aufgeführt.)
Ist ein Besessener ununterbrochen im Zustand der Besessenheit? Nein.
„Wohnt” Satan in einem Menschen, der besessen ist? Nein. Dank der unzerstörbaren Gottesebenbildlichkeit, die wir alle im Augenblick der Empfängnis eingeprägt bekommen, sind wir ein Tempel Gottes und nicht Satans. Jedoch kann Satan in diesen Tempel eindringen, um uns auf die Probe zu stellen, wie er es schon im Garten Eden getan hat. Gott gestattet diese Versuchung, damit wir uns mit der Bitte um Stärkung an ihn wenden können, der uns stärkt und in den Tugenden und Gaben reifen lässt. Deswegen kann man nicht sagen, dass Satan in uns wohnt, sondern dass Gott ihm gestattet, uns Besuche abzustatten.
Ist die Mitarbeit des Besessenen wichtig? Ja!
Kann jeder einen Exorzismus durchführen? Nach dem gegenwärtigen kanonischen Recht kann nur ein dazu beauftragter Priester den großen Exorzismus durchführen, aber jeder im Stande der Gnade, der geistlich dazu gerüstet ist, kann den kleinen Exorzismus durchführen, das heißt das Gebet um Befreiung, Gebet an den Heiligen Michael usw. Viele Heilige haben den kleinen Exorzismus durchgeführt, zum Beispiel Katharina von Siena, die Selige Anna Katharina Emmerich, Luisa Piccarreta, usw.