Liste der sieben Todsünden
Damit eine Sünde als schwer zu beurteilen ist, muss sie drei Voraussetzungen erfüllen:
1.Sie muss eine schwerwiegende Materie, insbesondere einen Verstoß gegen die zehn Gebote, zum Gegenstand haben; traditionell werden Ehebruch, Mord oder Apostasie (= Glaubensabfall) genannt.
2.Der Sünder muss die Todsünde „mit vollem Bewusstsein“ begehen, die Schwere der Sünde also bereits vorher erkennen.
3.Die Sünde muss „mit bedachter Zustimmung“ (also aus freiem Willen) begangen werden.
Für die Vergebung von Todsünden ist die vollkommene Reue notwendig.
Tod|sün|de
Sünden entstehen nach der klassischen Theologie aus den folgenden sieben schlechten Charaktereigenschaften. Sie sind selbst keine Sünden im engeren Sinne, jedoch die Ursache von Sünden.
Hoch|mut, der; (lat. superbia) urspr. gehobene Stimmung, edle Gesinnung; auf Überheblichkeit beruhender Stolz, Eitelkeit, Übermut; Haltung, die Wert, Rang und Fähigkeiten der eigenen Person besonders hoch veranschlagt
Hab|gier, die; (lat. avaritia) [abwertend] Geiz; von anderen als unangenehm und abstoßend empfundenes, rücksichtsloses Streben nach Besitz; das übersteigerte Eifern nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen
Wol|lust, die; (lat. luxuria) Wohlgefallen; Ausschweifung; Genusssucht; ist eine sinnliche, sexuelle Begierde und Lust, die bei sexueller Aktivität und der Befriedigung erlebt wird. Wollust schließt das aktive Handeln zur Steigerung der Befriedigung ein
Zorn, der; (lat. ira) Rachsucht; Vergeltung; Wut; heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etwas; ist ein elementarer Zustand starker emotionaler Erregung mit unterschiedlich aggressiver Tendenz
Völ|le|rei, die; (lat. gula) [abwertend] Gefräßigkeit; Maßlosigkeit; Selbstsucht; üppiges und unmäßiges Essen; ist eine Charaktereigenschaft die zu einem ausschweifenden und maßlosen Leben führt
Neid, der; (lat. invidia) Eifersucht; Missgunst; Groll; das ethisch vorwerfbare, gefühlsmäßige Verübeln der Besserstellung konkreter Anderer; das Unbehagen gegenüber Vorzügen anderer (Besitz, Status, Privilegien), die man selber nicht hat
Träg|heit, die; (lat. acedia) Faulheit; Gleichgültigkeit; Ignoranz; es hält den Menschen von innen heraus ab zu arbeiten; zeichnet sich dadurch aus, dass die Person etwas nicht kennt, nicht wissen will oder nicht beachtet.
Nach Duden.