EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 14 August 2015
Freitag der 19. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Maximilian Kolbe
Kommentar zum heutigen Evangelium -
Hl. Johannes Paul II. : „Am Anfang schuf Gott Mann und Frau"
Die Texte des Tages als Audio
Evangelium nach Matthäus 19,3-12.
In jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?
Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat
und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein?
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?
Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.
Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.
Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut, zu heiraten.
Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.
Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Angelusansprache am 06/02/1994 (trad. ORf)
„Am Anfang schuf Gott Mann und Frau"
Gemäß seinem uranfänglichen Plan, hat Gott den Mann und die Frau nach seinem Bilde geschaffen. Die Hl. Schrift sagt: „Als Abbild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Es ist also wichtig, diese große Wahrheit im Buch Genesis zu verstehen: Jenes Abbild seiner selbst, das Gott in den Menschen hineingelegt hat, vollzieht sich auch in der gegenseitigen Ergänzung der Geschlechter. Mann und Frau, die sich in der Ehe vereinen, spiegeln das Bild Gottes wider und werden in gewisser Weise zur Offenbarung seiner Liebe. Nicht nur in Bezug auf die Liebe, die Gott zu den Menschen hegt, sondern auch in Bezug auf die geheimnisvolle Verbindung, die das innerste Leben der drei göttlichen Personen ausmacht.
Außerdem kann man die Zeugung an sich bereits als Abbild Gottes betrachten, die aus der Familie ein Heiligtum des Lebens macht. Der Apostel Paulus sagt: „Jedes Geschlecht wird nach Gott benannt“ (vgl. Eph 3,14-15). Er ist die allerletzte Quelle des Lebens. Man kann also behaupten, dass der Stammbaum einer jeglichen Person mit seinen Wurzeln in die Ewigkeit hineinragt. Indem sie ein Kind zeugen, erweisen sich die Menschen als Mitarbeiter Gottes! Eine wahrhaft erhabene Mission! Daher ist es nicht verwunderlich, dass Jesus der Ehe die Würde eines Sakraments zusprechen wollte und dass der Hl. Paulus von ihr als einem „großen Geheimnis“ spricht, indem er sie in Beziehung setzt zur Einheit von Christus mit seiner Kirche (Eph 5,32).