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Heilige und Selige

#1 von esther10 , 29.09.2010 13:22

Geheime Offenbarung 12,7-12



Erzengel Michael, Gabriel und Rafael....

Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus, und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel. Gestürzt wurde der große Drache, die alte Schlange, die den Namen Teufel und Satan trägt, der den ganzen Erdkreis verführt; er wurde hinabgestürzt auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm gestürzt.
Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel rufen: "Jetzt ist gekommen das Heil und die Kraft und das Königtum unseres Gottes und die Macht seines Gesalbten; denn gestürzt ist der Ankäger unserer Brüder, der sie verklagte vor unserem Gott Tag und Nacht. Sie besiegten ihn kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses, und sie hingen nicht an ihrem Leben - bis in den Tod. Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen! Wehe aber der Erde und dem Meer; denn hinabgestiegen ist zu euch der Teufel voll grimmigen Zornes; er weiß, dass er eine kurze Frist hat."

Der heilige Michael - Patron Deutschlands

Viele Kirchen und Menschen tragen den Namen des heiligen Erzengels Michael, des Patrons Deutschlands und der Kirche. Doch leider ist vielen Menschen das Wissen um St. Michael und die Bereitschaft, sich ihm zuzuwenden verloren gegangen.
Dabei haben Engel und vor allem auch St. Michael in vielen für unseren Glauben entscheidenden Momenten eine besondere Bedeutung, sei es bei dem Sturz Satans, der Vertreibung aus dem Paradies, der Verkündigung der Geburt Jesu, seinem Leiden am Ölberg, der Verkündigung seiner Auferstehung, der Botschaft nach der Himmelfahrt oder den Geschehnissen der Apokalypse.
Der heilige Erzengel Michael nimmt in der christlichen Engelverehrung seit jeher einen besonderen Platz ein, vor allem auch in der Liturgie. Er ist der Streiter Gottes, der den Satan hinabstürzt (Offb 12,7), der Beschützer des Gottesvolkes und der Engel der Gerechtigkeit. Allein sein Name schon ist herausfordernd: "Michael - WER IST WIE GOTT?" Gerade in der heutigen Zeit, in der vielen Menschen die Demut vor Gott und seinen Geboten fremd geworden ist, kann der große Streiter Gottes und helfen, mit Mut und Ausdauer für den Glauben einzutreten.

Wenden wir uns also neu dem heiligen Erzengel Michael zu! Die Kirche und unser Land bedürfen seiner Fürsprache. Denn er kann uns helfen, die Neu-Evangelisierung Deutschlands und die Heiligung der Kirche zu befördern.
"Wer ist wie Gott?" fragt der große Himmelfürst. - "Niemand!" lautet die Antwort. Eine Antwort die wir mit unserem ganzen Leben bezeugen sollen.
Wer mit St. Michael streitet, wird siegen!
Quelle. PUR spezial

Offb. 12, 7-9: In diesem Kampf ging es um die Demut und Ehrfurcht gegenüber dem dreieinigen Gott. St. Michael erhob sich, um den stolzen Engeln das WER IST WIE GOTT? entgegen zu setzen. Im Streit "Für oder gegen Gott" trat er an, die Ehre und Rechte Gottes zu verteidigen. Natürlich hätte Gott diesen Kampf auch alleine führen können. Doch er wollte, dass seine Geschöpfe die Ehre des Allmächtigen verteidigen. Ein Auftrag, der bis heute allen Geschöpfen gilt, und in dem uns der heilige Erzengel Michael zur Seite steht. Denn den gefallenen Engel, die gestürzt, auf die Erde hinabgeworfen und auf ewig verdammt wurden, bleibt erlaubt, die Menschen zu versuchen, - aber nicht über ihre Kräfte hinaus. Schon im Paradies geben die ersten Geschöpfe der Versuchung der teuflischen Schlange nach und sündigen. Michael verweist sie des Paradieses. Doch Gott gibt den Menschen die Möglichkeit der Reue und Umkehr.
In seiner großen Liebe sendet der Schöpfer den Menschen seinen Sohn Jesus Christus, um sie durch dessen Opfertod am Kreuz zu erlösen. Doch der Kampf mit dem Widersacher Gottes, mit Satan ist dadurch nicht beendet. Auch weiterhin versucht Luzifer mit aller Kraft, dem Menschen Schaden und die ewige Verdammnis zuzufügen.

Deshalb sieht die Kirche Michael seit alters her als ihren Beschützer und Verteidiger. Schon immer befehlen sich Gläubige seinem Schutz auf Erden an. Ganz besonders für die Todesstunde, wie eine alte Anrufung bezeugt: "Heiliger Michael, verteidige uns im Kampf, damit wir nicht zugrunde gehen am Tag des schrecklichen Gerichts."
Der Erzengel wird auch als Führer der Seelen zum Himmel verehrt. Diese Aufgabe des heiligen Michael findet vor allem in der Liturgie ihren Ausdruck, wenn es im Opferungsgebet der Totenmesse für die verstorbene Seele heißt: "... der heilige Michael, der dein Banner trägt, führe sie ins heilige Licht, das du Abraham versprochen hast und seinen Nachkommen."

Schon früh gab sich St. Michael den Menschen direkt zu erkennen, etwa am 8. Mai 490 als er zum ersten Mal auf dem Monte Gargano in Italien erschien oder 708, als er sich dem hl. Bischof Aubert in der Normandie zeigte, worauf die weltberühmte Errichtung des Mont-Saint-Michel zurückgeht. Diese Erscheinungen haben die St.-Michaels-Verehrung in der Westkirche stark befördert.
Während des Heiligen Römischen Reiches sah man in St. Michael auch den Verteidiger der weltlichen Ordnung der Christenheit. Und da die Deutschen für Jahrhunderte den Kaiser dieses Reiches stellten, entwickelte sich eine besondere Beziehung Deutschlands zum heiligen Michael. Bis heute ist er nicht nur Patron Deutschlands sondern auch vieler Kirchen und Klöster hierzulande. Aber auch anderenorts, wie in Frankreich oder in der Ostkirche, wird der hl. Erzengel Michael besonders verehrt.

Für die Gläubigen waren der 8. Mai und der 29. September die besonderen Michaelstage des Jahres. Im Mai aufgrund des Jahrestages der Erscheinungen auf dem Monte Gargano und im September anlässlich des Jahrestages der Weihe einer dem hl. Michael geweihten Kirche in Rom. Das Fest der Erscheinung des hl. Michael am 8. Mai wurde vom hl. Papst Pius V. eingeführt. Im Zuge der Liturgiereform nach dem II. Vatikanischen Konzil feierte die Kirche das Fest des hl. Michael nun zusammen mit Gabriel und Raphael am 29. September.
Diese beiden Daten waren Jahrhundertelang besondere Anlässe für Michaelswallfahrten, auch in den deutschsprachigen Ländern. Eine alte Tradition die langsam wieder aufzuleben beginnt, wie ein Beispiel aus Südhessen zeigt. Hier wurde die Verehrung des hl. Michael mit einer Fußwallfahrt von der Pfarrei St. Pankratius in Modau nach St. Michael Nieder-Ramstadt neu belebt.

"Der Kampf gegen den Dämon, gekennzeichnet in der Gestalt des Erzengels Michael, ist auch heute aktuell, weil der Dämon noch immer lebt und in der Welt wirkt", mahnte Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch des Monte Gargano 1987. Das Böse in der Welt, die innere Zerbrochenheit vieler Menschen und ihre Verstrickung in Abhängigkeiten und Sünde führt uns das Wirken Satans auch in unserer Gegenwart vor Augen. St. Michael, der schon im alten Testament (Dn 10,13; 12,1), als Verteidiger des Gottesvolkes und oberstes Haupt des himmlischen Heeres erscheint, der die Schwachen und Verfolgten beschützt, steht bereit uns auch heute im täglichen Kampf gegen das Böse beizustehe. Rufen wir ihn an!
Christoph Rautenberg - PUR spezial

"Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe, gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei Du unser Schutz!
Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich. Und Du, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben der Menschen die Welt durchziehen, mit Gottes Kraft hinab in den Abgrund der Hölle. Amen
."


Papst: „Lasst euch von den Engeln leiten“
Benedikt XVI. hat an diesem Mittwoch eine Einladung an die Gläubigen ausgesprochen: Wer ein Freund des Herrn sein möchte, solle täglich beten und an den Gottesdiensten teilnehmen. An diesem Mittwoch gedenkt die katholische Kirche der Erzengel Michael, Gabriel und Raffael. An Jugendliche gewandt sagte der Papst, dass sie sich von „diesen himmlischen Wesen führen lassen sollten“. Auch Kranke könnten Hoffnung von den Engeln schöpfen, die ihnen beistehen, so der Papst


 
esther10
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RE: Heilige und Selige

#2 von esther10 , 29.09.2010 13:25

Kennen Sie die Heiligen Erzengel? Am bekanntesten sind der St.Michael, St.Gabriel und St.Raphael und dann kommen selbst Geistliche ins schleudern. Dem möchten wir hier etwas zum nachlesen geben, damit der gesamte Chor der hl.Erzengel gerufen werden kann. denn der Heiligen Erz- & Schutzengel bedürfen wir dringend in dieser schwierigen Zeit. Sie kommen uns jederzeit zur Hilfe, so wie es Jesus uns zugesichert hat. Aber sie dürfen uns nur helfen, wenn wir sie rufen. Sonst nicht. Und sie dürfen nur das tun, was im göttlichen Plan ist. Deshalb geben sie uns die Einsprechungen, die Gott uns geben möchte, damit wir uns auf Seinem vorgegebenen Weg machen. Denn unser Ziel ist das ewige Vaterhaus. Leider haben das der viele Menschen längst vergessen, oder noch nie von gehört.


"Lobt Gott, ihr, seine Engel, ihr starken Helden"

© Galleria degli Uffizi
Die drei Erzengel Michael, Raphael und Gabriel (v.l.) führen Tobias (Gemälde von Francesco Botticini).
Die Erzengel sind Boten Gottes und treue Begleiter der Menschen
Die geflügelten Himmelsboten sind heutzutage oft zum kitschigen Klischee verkommen. Ob aus Schokolade, Plastik, Pappe oder Holz, mit Schneegestöber oder zum Aufschrauben: Nippesfiguren von Engelwesen findet man an jeder Ecke. Und doch: Wenn wir jemanden einen Engel nennen oder ihm eine Engelsfigur schenken, verbinden wir damit die Botschaft von wirkmächtigen Helfern im Dienste der guten Sache.
Die drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael gelten als Wesen, die diesem Lichtglanz Gottes am nächsten stehen - und das schon seit biblischen Zeiten. Die Bibel beschreibt Erzengel als Männer, die sich als Boten Gottes und als treue Begleiter der Menschen erweisen. In ihren Namen Michel, Gabriel und Raphael klingt ihr Wesen mit, das sich durch die enge Gemeinschaft mit Gott und seinem Dienst auszeichnet. Die Endsilbe "-el" zeigt diese feste Verbindung auf: Gabriel heißt, "Gott ist Kraft!", Michael bedeutet "Wer ist wie Gott?" und Rafael "Gott heilt!".

Die mittelalterliche Kunst zeigt die Erzengel - allen voran Michael - oft als Kämpfer und Ritter. Albrecht Dürer etwa hat den heiligen Michael 1498 in einem Holzschnitt dargestellt: Er schlägt mit dem Schwert auf Könige und Mächtige ein, die ihrer Aufgabe aus Eigensucht nicht gerecht geworden sind.

Kampf gegen den "gefallenen Engel"

Tatsächlich ist Michael der höchste Erzengel, der sich in einem letzten Kampf dem "Gefallenen Engel" Luzifer stellt. Indem er ihm, dem Teufel, sieben Köpfe abschlägt, rettet er die Menschheit vor dem Untergang.

Die beiden anderen Erzengel stehen für friedlichere Aufgaben: Gabriel bringt Maria die Frohe Botschaft, dass sie Jesus, den Sohn Gottes zur Welt bringen soll. Raphael ist eng mit der biblischen Geschichte des Tobias verbunden, dem er half seine Frau Sarah zu finden und seinen blinden Vater zu heilen.

Die Namen zweier Erzengels zählen bis heute zu den beliebtesten Vornamen in Deutschland: Raphael und Michael. Und nicht nur deshalb steht letzterer in einem ganz besonderen Verhältnis zu den Deutschen: Ludwig der Fromme (813-840), Sohn Karls des Großen, legte seinerzeit den Gedächtnistag für Michael (29. September) auf den Tag der alten germanischen Schutzgottheit Wotan. Der Erzengel wurde somit zum Patron, zum Schutzherrn des Deutschen Volkes
.


Erzengel Michael....bekämpft den Geist der Hoffart, des Stolzes, die Ursünde. Mit Demut überwinden wir die Hoffart und den Stolz.

Als Schutzgeist der Israeliten ist der hl.M. jetzt Schutzgeist der heiligen Kirche Papst Leo XIII. sah in einer Vision das Wüten des Teufels in allen Ländern gegen die Kirche am Ende der Zeiten und dann den hl.M, wie er den Teufel mit seinem Anhang wieder in den Abgrund der Hölle schleudert. Daraufhin verfasste der Papst selbst ein Gebet zum hl.M. und ordnete an, es nach jeder heiligen Messe zu beten (diese Anweisung ist bis zum Tage nicht aufgehoben, es wird in der Still überall gestrichen, ausgelassen...). So ist es sicher nicht von ungefähr, daß der Zerfall der Kirche und der Hl.Messe nach der Abschaffung des Gebetes sowie der Entfernung des hl. M. aus dem Confiteor (Schuldbekenntnis) sichtbar erfolgte.

Als Symbol trägt er die Waage in der linken Hand und das flammende Schwert in seiner rechten. Das Fest ist am 29. September
.



Erzengel Rafael..bekämpft den Mammon, den Geist des Geizes und der Gewinnsicht (Mt.6,19-34; Lk.16,1-17). Mit der Freigebigkeit aus Liebe zu Gott überwinden wir diese Laster. <<Ein freundlicher Geber hat Gott lieb>> (Spr.11,24; 22,9; 2.Kor.9,6ff). Mit dem selben Masse, mit dem ihr messt, wird eich wieder gemessen (Lk.6,38)...

St.G. ist der Bote Gottes. Gott vertraute ihm die größte Freudenbotschaft der Menschheitsgeschichte an, die Botschaft der Hoffnung. In der Fülle der Zeit, am Höhepunkt des ganzen Schöpfungsgeschehens ist er der Bote, dem Gott das richtige Vollbringen seines Planes anvertraute.

Er ist der treue Bote und Helfer der Priester und Gottgeweihten, der Knechte und Mägde Gottes. In seiner linken Hand hält er die Rose ohne Dornen, die er zu Maria brachte und in Maria zum Blühen gekommen ist. Das Fest ist am 24.März
.

Erzengel Uriel....bekämpft den Geist der Unkeuschheit, der Sitten- und Zuchtlosigkeit. Schon in La Salette im Jahre 1846 sagte die Muttergottes: "zahlreiche Klöster sind nicht mehr Häuser Gottes, sondern die Weiden des Asmodäus". Im Aufblick auf die Immaculata, unter ihrem Schutz und mit ihrer Hilfe werden wir keusch sein an Leib und Seele und das Laster der Unkeuschheit überwinden. St.R. ist der Engel der Liebe, des Trostes und der Heilung, der Scheidung. Er ist Nothelfer. Die wahre Liebe umhüllt alles in Milde. <<Sie glaubt alles, sie hofft alles, die duldet alles, sie hört niemals auf (1.Kor.13,7). Sie erfreut sich allzeit im Herrn.>> Die Liebe ist das Band des Heiligen Geistes, das den Vater und den Sohn umschließt und Person ist.

Er soll angerufen werden bei wichtigen Entscheidungen, bei Reisen und Operationen, gegen Fehlentscheidungen, gegen giftige Speisen und Medizin, gegen alle Not der Liebe.

Mit seiner rechten Hand führt er den Wanderstab und in seiner linken hat er das Gefäß der Heilsalbung. Das Fest ist am 24. Oktober



Erzengel Gabriel....bekämpft den Geist der Hoffart, des Stolzes, die Ursünde. Mit Demut überwinden wir die Hoffart und den Stolz.

Als Schutzgeist der Israeliten ist der hl.M. jetzt Schutzgeist der heiligen Kirche Papst Leo XIII. sah in einer Vision das Wüten des Teufels in allen Ländern gegen die Kirche am Ende der Zeiten und dann den hl.M, wie er den Teufel mit seinem Anhang wieder in den Abgrund der Hölle schleudert. Daraufhin verfasste der Papst selbst ein Gebet zum hl.M. und ordnete an, es nach jeder heiligen Messe zu beten (diese Anweisung ist bis zum Tage nicht aufgehoben, es wird in der Still überall gestrichen, ausgelassen...). So ist es sicher nicht von ungefähr, daß der Zerfall der Kirche und der Hl.Messe nach der Abschaffung des Gebetes sowie der Entfernung des hl. M. aus dem Confiteor (Schuldbekenntnis) sichtbar erfolgte.

Als Symbol trägt er die Waage in der linken Hand und das flammende Schwert in seiner rechten. Das Fest ist am 29. September
.


 
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Heilige und Selige....Wer ist ein Christ

#3 von esther10 , 01.10.2010 01:21

Wer oder was ist ein Christ ?
http://pro-papa.com/beitrag?&surveySucce...6823#1278106823
Für manche ist das überhaupt keine Frage - Viele glauben ja, sie seien Christen, sie glauben, dass Deutschland ja ein christliches Land wäre. Manche glauben, sie wären Christen, weil sie ab und zu in die Kirche gehen. Reicht das ?
Andere glauben, wenn man Mitglied in einem bestimmten religiösen Verein ist, dann sei man Christ. Reicht das? Ist das wirklich so einfach?
Wird man Christ, indem man eine Mitgliedserklärung in einem Verein unterschreibt, so wie man auch Mitglied in einem Sportverein wird?

Andere glauben, sie wären Christen, wenn sie sich darum bemühen, die Zehn Gebote zu halten. Und weil die meisten noch keinen umgebracht haben, halten sie sich für gute Menschen.

Also wird man Christ, indem man niemanden umbringt, Mitglied in einem religiösen Verein wird und ab und zu mal in ein mittelalterliches Gebäude mit einer Orgel drin geht.
Glaubst du das ?
Wirklich ? Ist es das, was Gott von dir will ?

Alles das ist nicht wahr - es ist alles erstunken und erlogen ! Es gibt kein CHRISTsein ohne CHRISTUS. Ohne Jesus Christus bist du verloren und deine Zukunft ist nicht im Himmel. Ohne Jesus Christus gibt es kein ewiges Leben. Jesus Christus ist der EINZIGE WEG zum Leben.

Wenn du gerettet werden willst, dann mußt du dem HERRN Jesus Christus deine Sünden bekennen und ihm dein Leben ausliefern. Kehre um zu ihm und übergib ihm die Herrschaft über dein Leben. Das ist das, was die Bibel "Glauben" nennt. Glauben ist kein "Für-wahr-halten" oder "Ich-glaube-an-die-Existenz-Gottes", sondern ganze Hingabe. Er verlangte von denen, die zu ihm gehören wollen : "Folge mir nach" (z.B. Matth.8,22 und 9,9)

Markus 16,16 : Wer glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Mache es dir nicht zu einfach. Es geht um alles, es geht um dein Leben, dein ewiges Leben. Forsche nach, was Jesus Christus von dir erwartet:

http://bibelportal.de/index.php?option=c...w=article&id=11
3


 
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Heilige und Selige....

#4 von esther10 , 01.10.2010 13:43

Heilige Teresia vom Kide Jesu...1. Oktober



Bitte Link anklicken
http://www.pius-kirchgessner.de/05a%20Pr...inde%20Jesu.htm

Marie-Françoise Thérèse Martin, neuntes Kind der Familie, wurde im Alter von erst viereinhalb Jahren Halbwaise; nach dem Tod ihrer Mutter zog die Familie um nach Lisieux. Schon in jungen Jahren hatte sie ein besonderes Verhältnis zu Maria. Mit knapp sieben Jahren ging sie erstmals zur Beichte, an Pfingsten 1883 wurde sie durch Fürsprache der Maria und das „Lächeln der Gottesmutter” wunderbar von einer schweren Krankheit geheilt. Nach Unterrichtung durch die Benediktinerinnen von Lisieux und nach intensiver Vorbereitung, die in einer Erfahrung der Verschmelzung mit Christus ihren Höhepunkt fand, empfing sie 1884 die Erstkommunion, kurz danach die Firmung.

Thérèse entschloss sich 1886, bei den Karmelitinnen in Lisieux ein kontemplatives Leben zu führen wie ihre Schwestern Pauline und Marie, doch der zuständige Bischof verweigerte wegen ihres jugendlichen Alters die Aufnahme. 1887 wallfahrtete sie mit ihrem Vater nach Italien, besuchte die heiligen Stätten in Rom und bat während einer Audienz bei Papst Leo XIII. für Pilger aus Lisieux um Aufnahme in den Orden, aber auch das war vergeblich.

Erst 1888 konnte Marie-Françoise den Unbeschuhten Karmelitinnen in Lisieux beitreten. Als ihre Aufgabe erkannte sie, stellvertretend leidend da zu sein für die armen Seelen der Sünder auf dem Weg, der von der Gründerin Teresa von Ávila aufgezeigt worden war. Sie nahm nach deren Vorbild den Ordensnamen Thérèse an und folgte dem - wie sie sagte - „kleinen Weg” einer innigen Hingabe an Gott, die wie ein Kind sich angstlos den Armen des Vaters überläßt. Gott in Jesus über alles lieben und in der Liebe zu Menschen Gott erfahren: das war der Kern ihrer Frömmigkeit. Sie wollte den Weg der Einfachheit gehen und Gott lieben, wie er noch nie geliebt worden ist, gerade in den kleinen und einfachen Dingen des alltäglichen Lebens. Sie erkannte ihre Schwachheit und setzte mit kindlichem Vertrauen ganz auf die Hilfe und Barmherzigkeit Gottes.


Thérèse als Jeanne d'Arc. Foto von 1894
Die Ordensschwestern hielten die junge Thérèse für eingebildet und machten ihr das Leben oft schwer, die Priorin behandelte sie in den ersten Jahren mit größter Strenge. Hinzu kamen Ängste, die sie ihr Leben lang quälten, das Erleben einer „geistigen Dürre” und schwere Krankheiten. Ihr Glaube wurde auch durch die Krankheit ihres geliebten Vaters Louis Martin auf die Probe gestellt, der im Juli 1894 starb. Trotzdem wuchs in Thérèse die Heiligkeit, in ihrer Autobiographie hinterließ sie Beschreibungen ihrer geistlichen Erfahrungen. Diese wurde zunächst 1898 in einer zensierten Fassung als „Histoire d'une âme”, „Geschichte einer Seele” herausgegeben, wurde zu einer der meistgelesenen religiösen Autobiografien und in über 50 Sprachen übersetzt. 1956 erschien erstmals das Original „Selbstbiographische Schriften” mit Berichten aus ihrer Kindheit bis 1894, der Beschreibung ihres „kleinen Weges” und der Schilderung ihrer Krankheiten und Gewissensprüfungen, dazu einem Kommentar zum Hohen Lied aus dem Alten Testament.

Der von Thérèse gelehrte „kleine Weg” ist der Weg, der zunächst die geistliche Armut des Menschen erkennt, der vor Gott mit leeren Händen steht und sich von ihm alles schenken lassen muss. Auch die Tugenden eines Menschen sind Geschenk Gottes; dies anzuerkennen und sich dabei immer als „klein”, also empfangend zu erkennen, ist die Schwierigkeit dieses Weges für den gerne so stolzen und selbstgewissen Menschen. Aus solcher „Armut” folgt Barmherzigkeit, Ausfluss der Liebe Gottes für alle Menschen, auch für die Sünder. Thérèse fand den Weg heiliger Kindheit und lehrte ihn den ihr anvertrauten Novizinnen, 1893 wurde sie zweite Novizenmeisterin im Kloster Lisieux. Sie empfand es als besondere Gabe, zwei Missionsbrüder mit Gebeten zu begleiten, und wurde sich immer mehr ihrer apostolischen und missionarischen Berufung bewusst.

Neben ihrem Hauptwerk verfasste Thérèse 266 Briefe, 54 Gedichte und 21 Gebete, die alle ihre spirituellen Erfahrungen zum Gegenstand haben. Weniger bekannt sind acht von ihr geschriebene Theaterstücke.


Sarg der Thérèse
Am Dreieinigkeitsfest 1895 gab Thérèse sich selbst hin „als heiliges Opfer der barmherzigen Liebe Gottes”. In den folgenden Monaten schrieb sie ihr erstes autobiografisches Manuskript, das sie im Januar 1896 ihrer Oberin übergab. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag 1896 erkrankte sie wieder, diesmal an Tuberkulose, und erlebte dies als Begegnung mit ihrem göttlichen Lebensgefährten. Und sie schrieb: „Wenn ich hätte Priester werden können, hätte ich in diesem Juni die heilige Weihen empfangen. Was tat also Gott? Damit ich nicht enttäuscht wäre, ließ er mich krank werden. Auf diese Weise konnte ich nicht dabei sein, und ich sterbe, bevor ich mein Amt ausüben könnte.” Aus „Trauer und Protest” darüber, dass sie nicht zum Priester geweiht werden konnte, hatte Thérèse sich schon zuvor die Haare kurz wie ein Priester schneiden lassen.

Auch auf dem Krankenbett verfasste sie weitere Manuskripte, nach der Überführung ins Krankenzimmer des Klosters schrieben Mitschwestern ihre Worte nieder *. Am Abend ihres Todes, eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Krankheit, schrieb sie an ihren geistlichen Bruder M. Bellier: „Ich sterbe nun, ich gehe ins Leben.” Mit den Worten „Mein Gott ..., ich liebe dich!” beschloss sie im Alter von nur 24 Jahren ihr Leben.


Basilika in Lisieux
Bereits kurz nach ihrem Tod sprach man Thérèse eine Vielzahl von Wundertaten zu, die ihre geheimnisvollen Worte „Nach meinem Tod will ich es Rosen regnen lassen” im Nachhinein mit Bedeutung zu füllen schienen. 1907 nannte Papst Pius X. sie „die größte Heilige der Neuzeit.” Ihre Gebeine wurden 1910 im Beisein des Bischofs erhoben und umgebettet, dann 1917 erneut erhoben und 1923 in einen prächtigen Sarg gelegt, der seinen Platz in der Kapelle der Unbeschuhten Karmelitinnen in Lisieux fand. Im Jahr 2002 waren mehr als 1700 Kirchen oder Kapellen, zwei Kathedralen und fünf Basiliken ihr geweiht und mehrere hundert religiöse Kongregationen ihrem Patronat unterstellt. Lisieux ist heute nach Lourdes der zweitgrößte Wallfahrtsort in Frankreich mit jährlich fast eineinhalb Millionen Pilgern und Besuchern; mit dem Baus der Basilika in Lisieux wurde 1929 begonnen, 1954 war die Einweihung; finanziert durch Spenden aus der ganzen Welt ist sie eine der größten Kirchen, die im 20. Jahrhundert gebaut wurden.

Kanonisation: 1923 wurde Thérèse von Papst Pius XI. selig und 1925 von ihm im Beisein von 50.000 Menschen im Petersdom, 500.000 davor, 23 Kardinälen und 250 Bischöfen heiliggesprochen. 1927 wurde Thérèse neben Franz Xaver zur Patronin aller Missionen erklärt. 1997 ernannte Papst Johannes Paul II. sie zur Kirchenlehrerin.
Im Jahr 2008 wurden auch ihre Eltern seliggesprochen. Es war erst das zweite Mal in der Kirchengeschichte, dass ein Ehepaar gleichzeitig seliggesprochen wurde, und das erste Mal, dass es die Eltern einer Heiligen waren.


 
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Heilige und Selige....2. Oktober, Heiliger Schutzengel

#5 von esther10 , 01.10.2010 15:21

]Gedenktag katholisch: 2. Oktober des hl. Schutzengels



Das Fest erinnert an das Wirken der Schutzengel, die die Menschen in ihrem Leben begleiten und vor Schaden bewahren. Nicht nur jeder Mensch, auch Königreiche und Staaten, Landstriche und Städte, Diözesen und Kirchen, Vereine und Familien haben demnach ihren Engel, der sie beschützt.

Das Fest wurde in Spanien im 16. Jahrhundert gefeiert, 1608 führte Papst Paul V. es für die ganze katholische Kirche ein, 1670 legte Papst Clemens X. den Termin auf das heutige Datum, drei Tage nach dem Fest für Michael.

Die katholische Kirche gewährt einen Teilablass jedem Gläubigen, der das „Angele Dei” betet:

Engel Gottes, mein Beschützer!
Dir hat Gottes Vaterliebe mich anvertraut.
Erleuchte, beschütze, regiere und leite mich heute.
Amen.

Oder:
Heiliger Schutzengel mein,
lass mich dir empfohlen sein;
in allen Nöten steh mir bei,
und halte mich von Sünden frei.
An diesem Tag (in dieser Nacht) ich bitte dich,
erleuchte, führe, schütze mich.
Amen.

Schutzengelfest

2. Oktober
"Ich werde einen Engel senden, der dir vorausgeht. Er soll dich beschützen auf deinen Wegen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe" verheißt Gott dem Volk Israel. Das Volk soll "auf seine Stimme hören und alles tun, was Gott sagt." Denn in dem Engel ist Gottes Name gegenwärtig. (Buch Exodus, 23, 20 ff) Diese Verheißung wird bis heute von Menschen als trostvoll erfahren. Die Vorstellung eines persönlichen Engels wurde auch von Jesus geprägt. "Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters. (Matthäus 18, 10) Die Verehrung des Schutzengels geht auf das 1. Jahrtausend zurück, der 2. Oktober steht in Zusammenhang mit dem Michaelstag.
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RE: Heilige und Selige....Sel. Chiara

#6 von esther10 , 01.10.2010 23:42

Selige Chiara

http://www.kathtube.com/player.php?id=16919





In wenigen Tagen wird sie von Papst Benedikt seliggesprochen - Chiara ist vielleicht die Frohe Botschaft für die Reichen, Jungen und Schönen unserer Tage

Rom www.kath.net/
Kann man im Leiden und im Sterben die Liebe Gottes und seine Gnade erfahren? - Seligsprechung von Chiara Luce Badano. Wie viele Menschen verzweifeln an Schicksalschlägen? Klagen Gott an: Warum lässt Du so etwas zu? Leiden erscheint uns so sinnlos. All seine Freude und seinen Reiz verliere das von Krankheit und Schmerzen gezeichnete Leben. Am 25. September wird Chiara Luce Badano von Papst Benedikt seliggesprochen, einen Menschen, der Furchtbares erlitt und dennoch bis zum letzten Atemzug ihr ganzes Wünschen und Wollen mit Gott verband, dem sie sogar noch ihre Schmerzen darbrachte.

"Das Beispiel vom Leben und Sterben der jungen Chiara Luce aus der Jugendgruppe der Fokolar-Bewegung ist ein Zeugnis dafür, wie die Liebe Gottes in Leid und Schmerz auch in jungen Jahren erfahrbar wird und dem Leben Sinn gibt. Chiara Luce hatte diese Liebe Jesu entdeckt und konnte sich von dieser Liebe nicht mehr loslösen. Sie hat sich regelrecht von der Liebe Christi ganz ergreifen lassen, als begeisterte Sportlerin, als Freundin, als Christin. Ich bin davon überzeugt, dass die neue Selige vielen Jugendlichen bei der Suche nach Orientierung, in ihren Fragen, in ihrem Ringen nach einer Lebensform, in der Überwindung von Einsamkeit und Unsicherheiten, in der Angst vor dem Tod und in Krankheit und Schmerz, ein Vorbild sein kann, Ansporn und Ermutigung. Wir sind in Leid und Schmerz nicht allein gelassen und Chiara Luce hat uns das einmal mehr vorgelebt", erklärt Ordinariatsrätin María Luisa Öfele, Referentin für Orden und Geistliche Gemeinschaften im Bistum Regensburg.

Chiara war jung, sie war schön, sie war sportlich und sie war 17, als sie an Knochenkrebs erkrankte und 18, als sie 1990 starb. Die Geschichte ihres Sterbens ist leuchtendes Zeugnis tiefen Glaubens, das vor allem junge Menschen ansteckt. Chiara ist vielleicht die Frohe Botschaft für die Reichen, Jungen und Schönen unserer Tage.







 
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Heilige und Selige....Erzengel

#7 von esther10 , 02.10.2010 01:08

Heilige Michael, Gabriel und Raphael
Vita:
Am heutigen Tag begeht die Kirche das Fest der drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael. Michael, der treue Vorkämpfer Gottes gegen Luzifer, war schon im Namensgeber für zahlreiche Kirchen. Insbesondere die Franken verehrten ihn als Schutzheiligen für die Christen im Kampf gegen das Heidentum.

Gabriel tritt in der Schrift immer wieder als Gottes Bote auf. So verkündet er beispielsweise Zacharias die bevorstehende Geburt seines Sohnes Johannes und Maria die Geburt des Gottessohns.

Auch Raphael ist ein Bote Gottes in Menschengestalt. Er begleitet Tobias auf seiner Reise und schützt ihn vor Gefahren. Dessen Vater Tobit heilt er von dessen Blindheit.

Brauchtum:
Früher wurden die Feste der Erzengel an verschiedenen Tagen begangen (Michael: 29. September, Raphael: 24.Oktober, Gabriel: 24. März). Der gemeinsame Festtag wird seit dem Jahr 1969 gefeiert.

Namensbedeutung:
"Michael": "Wer ist wie Gott?" (hebr.)
"Gabriel": "Gott zeigt sich stark" (hebr.)
"Raphael": "Gott hat geheilt" (hebr.)

Namensableitungen:
Von "Michael" lasen sich folgende Namen ableiten: Micha, Mike, Michel, Maik, Maikel, Mike, Miguel, Migel.

Von "Gabriel" lässt sich "Gabor" ableiten.

Darstellung:
Michael: Als Engel in Rüstung mit Helm, Schwert, Schild und Lanze, mit einem Drachen, mit einer Waage.

Gabriel: Als leuchtender Engel, eine Lilie in den Händen haltend.

Raphael: Als Engel in Pilgerkleidung, den jungen Tobias führend, mit einem Fisch.

Patron:
Michael: Der katholischen Kirche, der Deutschen, der Soldaten, Apotheker, Schneider, Glaser, Maler, Drechsler, Bäcker, Kaufleute, Eicher, Waagenhersteller, Blei- und Zinngießer, Vergolder, Bankangestellten, Radiomechaniker, der Sterbenden und für einen guten Tod, der Armen Seelen, der Friedhöfe und gegen Blitz und Unwetter.

Gabriel: Der Postboten und Postangestellten, der Boten, der Philatelisten, des Fernmelde- und Nachrichtenwesens, gegen eheliche Unfruchtbarkeit.

Raphael: Der Kranken, Apotheker, Reisenden, Auswanderer, Schiffer, Dachdecker, Bergleute, gegen Augenleiden und die Pest
.


 
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RE: Heilige und Selige....Erzengel

#8 von esther10 , 04.10.2010 15:04

Franziskus von Assisi

Ich selber bin schon über 25 Jahren im Dritten orden, mein verst. Mann war auch dabei. Leider gibt es in meiner Nähe keine Gruppenstunden vom 3. Orden.

Franziskus von Assisi Francesco heisst der junge Mann aus Assisi. Er hat schon ein bewegtes Leben hinter sich, als ihn im Alter von 23 Jahren der Ehrgeiz packt. Er möchte in den Adel aufsteigen. Wenn ein Bürgersohn solches im Sinn hat, muss er sich den Titel offiziell durch die Teilnahme an einem Kriegszug erwerben: ein kostspieliges Unternehmen.

Der Vater, Pietro Bernardone, ein begüterter Kaufmann, unterstützt seinen Sohn und rüstet ihn mit allem Notwendigen aus. Hoch zu Ross verabschiedet sich Franz von seinen Freunden und seiner Familie, um sich dem berühmten Heerführer Walter von Brienne auf dessen Feldzug durch Apulien anzuschliessen.
Wende

Drei Tage später ist er wieder zurück in Assisi: nachdenklich, verändert, nicht mehr der alte. Ein Traumerlebnis hatte ihn zur Umkehr bewogen. "Wenn du hoch hinaus willst", hörte er eine Stimme zu sich sprechen, "warum läufst du dann einem kleinen Fürsten nach, statt in den Dienst des grossen Königs zu treten?" Franz glaubt die Stimme des höchsten Gottes vernommen zu haben.

Für den jungen Mann beginnt eine Zeit des Suchens. Er flieht in die Einsamkeit, verkriecht sich in Wäldern und Höhlen. Seine gewohnte Welt steht auf dem Kopf. Statt Krieg will er nun Frieden. Statt Adelstiteln nachzujagen gibt er sich mit Bettlern ab. Nicht mehr der Ruhm fasziniert ihn, sondern die Demut. Eine Karriere nach unten erscheint ihm sinnvoller und menschlicher zu sein als eine nach oben.


Entscheidung

Zwei Begebenheiten machen die Sache endgültig. Ein Aussätziger kreuzt seinen Weg. Franz überwindet Abscheu und Ekel, küsst den Kranken und erfährt ein nie gekanntes Glück.

Bald darauf kommt es ihm in der Kirche San Damiano vor; als spräche ihn Christus vom Kreuz herab an: "Wenn du nicht weisst, was du tun sollst - du siehst doch: mein Haus ist halb zerfallen. Mach dich nützlich und baue es wieder auf!" Franz zögert nicht lange und legt Hand an.

Vater Bernardone fällt ein klares Urteil: ,,Mein Sohn ist verrückt geworden". Zu allem Überfluss beginnt Franz das väterliche Vermögen zu verschleudern, um Bettler zu speisen und seine Kirchenrenovation voranzutreiben. ,,Jetzt reicht es!" Bernadone zieht seinen Sohn vor Gericht, um ihn formell zu enterben. Der Fall wird vor dem Bischof von Assisi verhandelt. Auf öffentlichem Platz entkleidet sich Franz, wirft seinem Vater die Sachen vor die Füsse und erklärt: "Weder Geld noch Kleider will ich von dir. Von jetzt an kenne ich nur noch einen Vater, den im Himmel!"

Das ist radikal. Eindeutiger kann man den Bruch nicht markieren.
Neues Leben

Die Bürgerschaft von Assisi ist schockiert. Franz aber lässt sich nicht beirren und setzt seinen Weg fort. Er renoviert baufällige Kapellen. Die Steine und etwas zu essen erbettelt er in den Strassen der Stadt. Die üble Nachrede und der Spott wandeln sich allmählich in stille Bewunderung.

Dennoch bleiben viele Fragen offen. Da hört Franz bei einem Gottesdienst die Worte der Heiligen Schrift, wie Jesus seine Jünger je zu zweit aussendet, damit sie in allen Dörfern der Umgebung den Anbruch des Gottesreiches verkünden. Franz fühlt sich wie vom Blitz getroffen: "Das ist es, was ich tun will!"
Erste Gefährten

Was Franziskus suchte, lag zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts in der Luft. Nachrichten über die Armutsbewegung machten auf den Marktplätzen Umbriens die Runde. War es möglich, so zu leben, wie einst Jesus und die Apostel gelebt hatten?

Franz versuchte es. Erste Gefährten schlossen sich ihm an. Ohne Umschweife vereinbarten die jungen Leute, sich je zu zweit auf den Weg zu machen und in den Dörfern und Städten Mittelitaliens den Menschen die Buße zu predigen, die Erneuerung des eigenen Lebens und die Erneuerung der Gesellschaft. Kapellen zu renovieren genügte nicht mehr. Saniert werden sollte die Kirche und mit ihr die ganze Welt.

Die kleine Schar lebte in strenger, frei gewählter Armut. Wenn sich neue Fragen stellten, zogen die Brüder die Heilige Schrift zu Rate. Sie empfanden, dass der Geist Gottes sie leitete und führte.
Anerkennung

Als ihre Gruppe auf zwölf Mitglieder herangewachsen war, wurden die Brüder in Rom bei Papst Innozenz III., dem damals mächtigsten Mann Europas, vorstellig. Um beim Volk und beim Klerus nicht als vagabundierende Sektierer zu gelten, baten sie den Papst um die Bestätigung ihrer neuen Lebensform. Die Brüder schienen tatsächlich das zu leben, was sie verkündigten. Innozenz liess sich überzeugen und gab sein Einverständnis.

Assisi, San DamianoWichtige Dinge sprechen sich in Windeseile herum. Die Brüder hatten die erforderliche kirchliche Anerkennung erhalten. Der Zulauf war beträchtlich. Franz ging so weit, sogar eine junge Frau, Klara von Assisi, in die Gemeinschaft aufzunehmen. Deren Schwester Agnes, ihre Mutter Ortulana und andere Frauen folgten wenig später. Die Schwestern bildeten eine eigene Gruppe und fanden bei der Kirche San Damiano Unterkunft. Sie bezeichneten sich als ,,Arme Frauen von Assisi"
Ein neuer Orden

Die Brüder sahen es als ihre Hauptaufgabe an, überall die Erneuerung zu predigen. In der ersten Zeit waren sie ständig unterwegs. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie sich als Gelegenheitsarbeiter. Als die Gemeinschaft immer zahlreicher wurde, gründete man feste Niederlassungen. Einmal im Jahr versammelten sich alle Brüder in Portiunkula bei Assisi, um ihr Kapitel abzuhalten.

In einer Zeit tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruchs war eine Ordensgemeinschaft entstanden, die dem Geist der heraufziehenden Epoche entsprach: demokratisch organisiert, mit grosser Beweglichkeit, engagiert in Kirche und Welt.


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Heilige Gertrud

#9 von esther10 , 06.10.2010 21:51

Gertrud von Helfte, die einzige deutsche Heilige, mit Beinamen, die Große....: Papat sprach heute bei der Generalaudienz....

In Liebe und Demut im Glauben...
Die Freundschaft mit Jesus ist das Geheimnis des wahren Glücks. Benedikt XVI. setzt seine Katechesenreihe über große Frauengestalten des Mittelalters fort. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Benedikt XVI. setzte während der heutigen Generalaudienz seine Katechesenreihe über große Frauengestalten des Mittelalters fort und stellte vor rund 30.000 Pilgern und Besuchern die heilige Gertrud (die Große) von Helfta (* 6. Januar 1256; † 17. November 1301 oder 1302) vor.

Die Mystikerin, Theologin und Sprachkünstlerin trägt, wie der Papst erklärte, als einzige deutsche Heilige den Beinamen „die Große“. Durch sie, ihre Lehrerin Mechthild von Magdeburg (um 1207-1284/92) und ihre Mitschwester Mechthild von Hackeborn (1241-1298/9), die im Mittelpunkt der Katechese vom letzten Mittwoch stand, gilt Helfta als Krone der deutschen Frauenklöster.

Die heilige Gertrud, eine der berühmtesten Mystikerinnen, habe mit ihrem Leben und ihrem Denken auf einzigartige Weise die christlichen Spiritualität beeinflusst, so der Papst, der die Heilige im Lauf seiner Katechese als eine „herausragende Frau“ beschrieben hat, die „mit besonderen natürlichen Talenten und außerordentlichen Gnadengaben begabt war, von tiefer Demut und glühendem Eifer für das Heil des Nächsten, in inniger Gemeinschaft mit Gott in der Kontemplation, stets bereit, dem Nächsten zu Hilfe zu eilen“.

Benedikt XVI. rief die Zeit ihrer geistlichen Reifung in Erinnerung und unterstrich den Reichtum der Spiritualität nicht nur ihrer monastischen Welt, sondern auch und vor allem ihrer biblischen, liturgischen, patristischen und benediktinischen Welt, „dies verbunden mit einem sehr persönlichen Tonfall und großer kommunikativer Wirksameit“.

Nach ihrem Eintritt ins Kloster im Alter von fünf Jahren habe sich Gertrud als „außerordentliche Studentin“ erwiesen, die vom Wissen fasziniert gewesen sei, doch auch „einen starken, entschlossenen, unmittelbaren, impulsiven Charakter“ besessen habe. Häufig habe sie gesagt, nachlässig zu sein. Sie habe ihre Fehler anerkannt und demütig um Vergebung gebeten.

Die Biographie der heiligen Gertrud weise „zwei Richtungen von dem auf, was wir ihre besondere ‚Umkehr’ definieren könnten“, so der Papst. Die erste Richtung betreffe ihre Studien und den radikalen Übergang von den profanen humanistischen Studien zu den theologischen Wissenschaften.

Die zweite habe mit ihrer monastischen Observanz zu tun und käme im Übergang von einem „nachlässigen“ Leben zu einem Leben des innigen, mystischen Gebets zum Ausdruck, verbunden mit einem herausragenden missionarischen Eifer.

So habe Gertrud alles in Apostolat verwandelt. Sie habe sich dem Schreiben und der Verbreitung der Wahrheit des Glaubens mit Klarheit, Einfachheit, Gnade und Überzeugungskraft gewidmet und auf diese Weise voller Liebe und Treue der Kirche gedient, so dass sie sowohl bei den Theologen als auch beim frommen Volk wohl gelitten gewesen sei.

"Die Mystikerin erkannte, daß Gott sie als sein Werkzeug rief und wie Christus ihr als Zeichen der Gnade seine Wundmale in ihr Herz einprägte", so der Papst.

"Gertrud hatte auch eine besondere Verehrung für das Herz Jesu, dem höchsten Symbol der Menschliebe Gottes, und ihre Herz-Jesu-Mystik und ihre Gebete übten großen Einfluß auf die Frömmigkeit aus."

Mit dem Beispiel und den Worten habe Gertrud in den anderen großen Eifer erweckt, so Benedikt XVI. weiter. Zu den Gebeten und den Bußakten nach der monastischen Regel habe sie weitere mit einer derartigen Verehrung und Hingabe an Gott hinzugefügt, dass sie in allen, die ihr begegneten, das Bewusstsein erweckt habe, in der Gegenwart des Herrn zu stehen.

Nach dem Vorbild der heiligen Gertrud lud der Papst die Gläubigen ein, „mit Demut und Glauben Christus und seine Kirche zu lieben, unser persönliches Gebet zu pflegen, treu an der heiligen Messe teilzunehmen und die Liturgie innig zu leben, um unseren geistlichen Weg zu nähren“.

Benedikt XVI. beschloss seine Katechese in freier Rede und erklärte, dass die grundlegenden Lehren der heiligen Gertrud nicht nur einer Vergangenheit angehörten, sondern besagten: „Der Mittelpunkt eines glücklichen Lebens, eines wahren Lebens, ist die Freundschaft mit Jesus“.

„Diese Freundschaft lernt man in der Liebe zur Heiligen Schrift, in der Liebe zur Liturgie, im tiefen Glauben, in der Liebe zu Maria, um Gott selbst immer wirklicher und so das wahre Glück zu kennen, das Ziel unseres Lebens.“

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

„Mit Freude grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Gäste, vor allem die vielen Schüler und Jugendlichen. Die heilige Gertrud von Helfta zeigt uns, wie wichtig die persönliche Beziehung zu Christus ist, die sich aus dem Gebet, der Heiligen Schrift, der Liturgie der Kirche und den Sakramenten nährt. Bemühen auch wir uns jeden Tag neu, im geistlichen Leben, in der Liebe zu Christus zu wachsen. Gott segne euch alle!“


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RE: Heilige Gertrud

#10 von esther10 , 09.10.2010 20:13



Die Karmelitin Thérèse de Lisieux soll uns ein großes Vorbild - und die Schutzheilige dieses Blogs sein.

"Jesus sagte nichts zu mir, und ich sagte nichts zu ihm, außer dass ich ihn mehr liebe als mich selbst (LW,308).

Ihr "kleiner Weg" zeigt uns, dass jeder noch so geringe Liebesdienst an den Menschen unser Leben mit Jesus vertieft.

Wir vertrauen auf die kleine Heilige Therese als Fürsprecherin.


 
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Pater Jakob Rem SJ (1546-1618)

#11 von rosenberg ( gelöscht ) , 12.10.2010 08:23

Pater Jakob Rem SJ (1546-1618)

Der Jesuit Pater Jakob Rem, der von späteren Mitbrüdern seines Ordens mit den Attributen "Apostel der Jugend" und "Künder der Dreimal Wunderbaren Mutter" geehrt wurde, wirkte 32 Jahre in Ingolstadt. Heuer kann die Diözese und die Münsterpfarrei ein besonderes Jubiläum begehen, da sich am 6. April zum 400. Mal der Tag der Vision Pater Jakob Rems von der Dreimal Wunderbaren Mutter (Mater ter admirabilis) jährt.
Die Münsterpfarrei hütet seit 1881 die kostbare Kopie des Gnadenbildes von Santa Maria Maggiore in Rom, die im Leben Jakob Rems eine tragende Rolle gespielt hatte. Die Diözese Eichstätt ist der Dreimal Wunderbaren Mutter seit 1942 geweiht.

Wer war der begnadete Diener Gottes, Jakob Rem,
dessen Seligsprechungsprozess seit 1932 eingeleitet ist ?


Geboren 1546 in Bregenz als Sohn einer Gastwirtsfamilie, in der die Marienfrömmigkeit ganz selbstverständlich - entgegen dem Zeitgeist - gepflegt wurde, seit 1556 in Kißlegg im Allgäu ansässig, besuchte er vermutlich die Lateinschule in Dillingen, ehe er 1564 die Hochschullaufbahn dort begann.
Zwei Jahre später bat er als Bakkalar der Philosophie um Aufnahme in die Gesellschaft Jesu, die ihm ohne Zögern gewährt wurde. Wegen seiner Begabung schickte man den jungen Studenten sogleich nach Rom, wo er ein Jahr später, 1567, an das Collegium Romanum übersiedelte, die Ausbildungsstätte der Jesuiten, die ganz im Sinne der Bestrebungen des Konzils von Trient, das eine Neuordnung der katholischen Kirche nach den Wirren der Reformation anstrebte, errichtet worden war.
In diesem Hause kam Rem zum ersten Mal in Berührung mit der Marianischen Kongregation, die der Belgier Johannes Leunis dort 1567 ins Leben gerufen hatte. Beeindruckt von den positiven Wirkungen dieser frommen Gemeinschaft, die sich nach dem Vorbild Mariens durch Hingabe bei der Erfüllung der Pflichten des Alltags, Liebe und Geduld im Umgang mit dem Nächsten sowie ein tiefes Gebetsleben auszeichnete, beschloss Rem, nach seiner Rückkehr ebenfalls eine Marianische Kongregation zu gründen.
1568 setzte er seine Studien in Dillingen fort und lebte dort mit dem auch für Ingolstadt bedeutenden Heiligen, Petrus Canisius, unter einem Dach. In Augsburg 1573 zum Priester geweiht, wurde er als Subregens am Dillinger Jesuitenkonvikt eingesetzt. Dort hatte er seit dem Erwerb des Magistergrades 1569 schon als Präfekt Erfahrung in der Erziehung der Jugend gesammelt. In gleicher Funktion berief ihn der Provinzial 1585 an das Michaelskolleg in München, ein Jahr später nach Ingolstadt.
An der damaligen bayerischen Landesuniversität, sollten ihn die Internationalität und Abkunft der Zöglinge - Laien und Ordensleute-, somit auch die Mentalitäts- und Charakterunterschiede, vor besondere Herausforderungen stellen. Fünf Jahre lang versah er in Personalunion auch noch das Amt eines Leiters des Konvikts für Ordensleute, bis schließlich die Anzahl der Zöglinge dort so gestiegen war, dass ein eigener Leiter bestellt wurde, während Rem weiterhin die Aufgabe eines Präfekten dort versah. Die Förderung guter Anlagen der ihm anvertrauten jungen Menschen war ihm ein Hauptanliegen. Mit Gebet und Geduld ging er daran, schlechte Eigenschaften seiner Zöglinge auszumerzen.. Damit andere Konviktbewohner nicht durch schlechte Beispiele der Versuchung zur Sünde erlagen, konnte Rem auch streng sein und bei Aussichtslosigkeit auf Besserung einen "Tunichtgut" aus dem Konvikt entfernen lassen.


Schon in Rom hatte Rem eine besondere Beziehung zur Kopie des Marienbildes von Santa Maria Maggiore im Collegium Romanum. Vor diesem Bild traf man ihn oft in Andacht versunken. Umso mehr Freude empfand er, als er eine weitere Kopie auch in Ingolstadt vorfand, die er mit Erlaubnis seiner Oberen in einem Gang nahe des Schlafsaals und Studierzimmers seiner Zöglinge anbringen ließ. Bald folgten die Studenten seinem Beispiel und verrichteten ihre Gebete vor dem Bild, so dass es schließlich in einen Saal transferiert werden musste, der 1594 durch Stiftung eines Altars in eine Kapelle umgewandelt wurde.
Rem rief 1595 das Colloquium Marianum ins Leben, dem er eigene Regeln gab. Die Mitglieder sollten in einer noch innigeren Marienverehrung geschult werden, Christus mit reinem Herzen dienen, schwere Sünden meiden, auch in der Praxis apostolisch wirken. Der regelmäßige Empfang der Sakramente als Gnadenmittel war Voraussetzung. Wachstum und Fortbildung im Glauben ermöglichten die regelmäßigen Ansprachen, Betrachtungen und Vorträge zu geistlichen Themen.

Pater Jakob Rem dachte oft darüber nach, welcher Titel aus der Lauretanischen Litanei der Gottesmutter am besten gefallen würde. Am 5. April 1604 wurde ihm im persönlichen Gebet die Erkenntnis geschenkt, dass es die Anrufung "Wunderbare Mutter" sei. Dies bestätigte sich am folgenden Tag, als der Vorsänger in der Kapelle diese Litanei vortrug und Pater Rem für kurze Zeit bei eben dem Titel über dem Boden schwebte (Bild in der Gnadenkapelle des Liebfrauenmünsters!). Er ließ daraufhin die Anrufung noch ein zweites und drittes Mal wiederholen. Seit dieser Zeit blieb dem Marienbild der Titel "Dreimal wunderbare Mutter."
Im nämlichen Jahr schwemmte die Donau ein altes romanisches Kreuz an (ebenfalls in der genannten Gnadenkapelle), das von Pater Jakob Rem auch in besonderer Weise verehrt wurde.

Noch viele Jahre erwarb er sich in seiner stillen, bescheidenen Art große Verdienste um die Reform zahlreicher Klöster, deren Vorsteher er als Erzieher seelsorgerlich begleitet hatte, aber auch um die Erneuerung des Glaubenslebens in der Bevölkerung durch die Formung von Laien, die im Gemeinwesen führende Positionen bekleideten.



Am 12. Oktober 1618 starb er. Seine Gebeine ruhen heute in der sog. Memoria, einem Schrein mit seinem Bild in der Gnadenkapelle des Münsters, ganz nahe bei "seiner" Dreimal Wunderbaren Mutter, der er zeitlebens gedient hatte. In der Orientierungslosigkeit unserer Zeit, in der sich viele Lebensmodelle anbieten, die nicht zum Heil führen, ist sein Vorbild sicher aktueller denn je.


Autorin: Doris Wittmann, 2004


rosenberg

Heilige Verena, große Heilige der Schweiz

#12 von esther10 , 27.10.2010 10:17

Verena
S. Verena, V. (1. Sept.). Die heil. Jungfrau Verena steht in der ganzen Schweiz, besonders aber zu Zurzach am Rhein und in der Stadt Solothurn an der Aar, in Verehrung. Bei letzterm Orte hat sie längere Zeit als Einsiedlerin gelebt, und zu Zurzach ist sie gestorben. Heute noch ist unweit von Solothurn die in Felsen gehauene, in eine Kapelle umgewandelte Höhle zu sehen, welche sie bewohnt hat. Ihre Heimat ist Aegypten. Der hl. Bischof Charämon (von Nilus?) hat sie getauft und erzogen. Als die Thebäische Legion nach Gallien gerufen wurde, um die Bagauden zu bekämpfen (vgl. S. Mauritius), folgte sie derselben bis nach Mailand, wo sie bei dem hl. Manne Maximus Wohnung nahm. Als daselbst die Nachricht von der Niedermetzelung der Thebäischen Legion eintraf, bei welcher sich auch der hl. Victor, ihr Bräutigam, befunden hatte, kam sie nach Agaunum, und küßte den Boden, auf welchem die christlichen Helden ihr Blut vergossen hatten. Doch durfte sie hier nicht bleiben, und verfolgte daher weiter die Spur der Reste der Thebäischen Legion. So kam sie nach Solothurn, wo sie anfänglich bei einem heiligmäßigen Thebäer, welcher dem Blutbade entronnen war, wohnte. Zu gewissen Zeiten verschloß sie sich zur Abtödtung in die oben erwähnte enge Höhle, in deren Nähe eine schon bejahrte Christin wohnte. Sie beschäftigte sich hier mit Beten, Fasten und frommer Lesung (besonders in St. Cyprians Buch von der Jungfrauschaft). Noch jetzt liegt in dem Walde unfern davon der sog. Teufelsstein, ein erratischer Block, den der Teufel einmal aus Zorn der Heiligen nachwerfen wollte. Die Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung, namentlich die hier angesiedelten Alemannen, waren großentheils noch heidnisch. Als auf das Gebet der Heiligen mancherlei Wunder geschahen, wurde sie immer mehr bekannt und beliebt. Manche Alemannen bekehrten sich, und wurden von einem italienischen Priester, der hier in der Verbannung lebte, getauft. Da ließ sie der römische Tyrann * gefangen nehmen. Im Gefängnisse sah sie einen Jüngling in hellem Lichtglanze vor sich stehen, welcher sie tröstete und aufmunterte. Es war der hl. Mauritius. Noch in derselben Nacht erkrankte der Statthalter an einem heftigen Fieber; er ließ die Gefangene zu sich rufen, und bat sie, den Gott, welchen sie anbete, für ihn um Hilfe anzurufen. Sie that es, und das Fieber verließ ihn. Darauf setzte er sie in Freiheit. Doch wollte sie nicht länger in Solothurn bleiben, sondern ging zu Schiff bis an den Ort, welcher von dem Zusammenflusse der Aar, Limmat und Reuß Confluentia, jetzt Coblenz, genannt wurde, wo sie an's Land stieg. Hier bewohnte sie längere Zeit eine Zelle, welche später von ihr den Namen Verenazelle erhalten hat, wo sie einige Jahre verweilte. Von da siedelte sie nach Zurzach über, wo mehrere christliche Familien wohnten, und sammelte eine Anzahl Jungfrauen, mit welchen sie ein gottgeweihtes Leben führte. Sie lebten in großer Armuth. Als sie einmal besonders großen Mangel an Lebensmitteln litten, wurden sie gewahr, daß vierzig Säcke des besten Mehles vor ihrer Thüre standen, ohne daß sie wußten, wer sie gebracht habe. Die Biographie erwähnt außerdem noch ihre und ihrer Mitschwestern große Liebe und Andacht zu der heil. Mutter Gottes. Sie starb in hohem Alter unter herzlichen Ermahnungen an ihre Jungfrauen noch in der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. In Zurzach bewahrte die Weihegasse das Andenken an ihre Liebeswerke; die dortigen Kirchengenossen hießen die Familie der hl. Verena. Dieß sind die ältesten glaubwürdigen Nachrichten über ihren Lebensgang und ihr Ende. Es läßt sich an denselben mit Fug und Recht nichts bemängeln. Die Orte, in welche die hl. Verena auf ihrem Wege kam, sind sämmtlich, Zurzach (Tenedo) miteingeschlossen, altrömische Orte. Es ist ferner nachgewiesen (Friedr., K.-G. Deutschl. I. 135), daß ägyptische Frauen mit den Thebäern sogar nach Cöln kamen; was hindert also, daß unsere Heilige nach Solothurn und Zurzach gelangte. Weiterhin stimmt die Angabe, daß die Alemannen um jene Zeit im römischen Gebiete bereits seßhaft, aber noch heidnisch waren, mit den sonstigen geschichtlichen Angaben genau überein. Eine absichtliche Verquickung mit der christlichen Tradition der Stadt Solothurn kann, wie bei Lütolf gut bemerkt ist, schon deßhalb nicht angenommen werden, weil sonst nicht der hl. Victor, sondern der zu Solothurn verehrte heil. Ursus in die Legende verflochten worden wäre. Wie zu Solothurn an den zeitweiligen Aufenthalt, so hat man zu Zurzach an ihr Grab beständig geglaubt, und dasselbe seit den ältesten Zeiten in Ehren gehalten. Schon vor dem 10. Jahrh. stand über demselben eine Kirche, denn im 9. Jahrh. ist das St. Verena-Frauenkloster zu Zurzach urkundlich beglaubiget. Das Martyrol. von Wandelbert aus derselben Zeit enthält bereits ihren Namen. Der Benedictiner Notker von St. Gallen hat die über sie vorhandenen Nachrichten gleichfalls schon im 10. Jahrh. gesammelt, (der Verf. starb im J. 912), und ist im Obigen sein Bericht (nach Lütolf, Gl.-B. S. 183 ff.) auszüglich von uns wiedergegeben. Außerdem erwähnt ein Einsiedler-Codex des 10. Jahrh. der Kirchweihe St. Verena in Stäfen (Steveia), im Canton Zürich, was zugleich auf eine weitere Verbreitung des Cultus der Heiligen für jene Zeit hinweist. Wie lange das Frauenstift zu Zurzach schon bestand, als Carl der Dicke im J. 881 dasselbe seiner Gemahlin Richardis zum Nießgebrauch verlieh, ist noch unermittelt. Im J. 1279 wurde dasselbe in ein Chorherrenstift umgewandelt. Das Haus, in welchem die Heiligen an den Kranken und Siechen ihre Liebesdienste übte, ist den spätern lebenden Geschlechtern in theuerem Andenken geblieben. Erst die kirchenfeindlichen Barbaren der neuesten Zeit haben auch diese heilige Stätte der Verödung preisgegeben, und das nahezu 400 Jahre bestehende Stift aufgehoben. Viele, besonders ältere Kalendarien und Breviere nennen sie Martyrin, die spätern bezeichnen sie regelmäßig als Jungfrau. Unter ihren Wundern wollen wir nur hervorheben, daß, als einmal bei einer Ueberschwemmung ihre Reliquien zu dem immer höher steigenden Wasser getragen wurden, der Rhein plötzlich zurückging (Pertz, mon. scr. IV. 459). Unter Erzherzog Rudolph IV. von Oesterreich hat eine Uebertragung der. hl. Reliquien in die neue St. Stephanskirche in Wien stattgefunden. Da sie vielfach als Stifterin und erste Abtissin des Klosters zu Zurzach betrachtet wird, wird sie öfters als Nonne abgebildet. Jene Abbildungen aber, welche sie mit einer Dornenkrone auf dem Haupte darstellen, verwechseln sie mit Veronica. Die ihr mit Recht beigegebene Kanne ist keine Gießkanne (Hack, S. 361), sondern eine Wasser- oder Weinkanne, welche sie zu ihren Werken der Barmherzigkeit bedurfte. Auch findet sie sich abgebildet, wie ihr im Sterben die hl. Mutter Gottes erscheint. (I. 157-175.)



In dieser Klause/Kapelle lebte Verena


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Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
http://www.fatima.pt/portal/index.php?id=14924

 
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Heilige und seelige

#13 von esther10 , 05.11.2010 18:15

Sankt Martins Biografi steht im Kalender am 11.11.

http://www.heiligenlexikon.de/Biographie...n_von_Tours.htm

Bauernregeln: "St. Martin ist ein harter Mann / für den, der nicht bezahlen kann."
"Ist es um Martin trüb', / wird der Winter gar nicht lieb."
"Martinstag trüb, macht den Winter lind und lieb; / ist er hell, macht er das Wetter zur Schell!"
"Nach Martinitag viel Nebel sind, / so wird der Winter meist gelind."
"Ist St. Martin trüb, wird der Winter lieb. / Ist St. Martin hell, wird er kalt für Äll'."
"Wie St. Martin führt sich ein, / soll zumeist der Winter sein."
"Ist um Martini der Baum schon kahl, / macht der Winter keine Qual."
"Wenn's Laub nicht vor Martini fällt, / kommt 'ne große Winterkält'." oder: "/ ... sich der Winter lange hält".
"Hat Martini weißen Bart, / wird der Winter lang und hart."
"St. Martin weiß, Winter lang und kalt."
"Schneit es auf Martini ein / wird ein' weiße Weihnacht sein."
"St. Martin kommt nach alter Sitten gern auf einem Schimmel geritten" (d. h. mit Schnee)
"Wenn um St. Martin Regen fällt, / ist`s um den Weizen schlecht bestellt."
"Auf Martini Sonnenschein, / tritt ein kalter Winter ein."
"St. Martins Sommer währt nicht lange."
"St. Martin setzt sich schon mit Dank, / zum warmen Ofen an die Bank."
"Der heilige Martin / will Feuer im Kamin"
"Ist die Martinsgans am Brustbein braun, / wird man mehr Schnee als Kälte schaun. / Ist sie aber weiß, / kommt weniger Schnee und Eis."




St. Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler in kalter Wintersnacht. Christus erschien ihm Traum und sagte, er wäre der Bettler gewesen....


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Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
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RE: Heilige und seelige

#14 von Ursula ( gelöscht ) , 08.11.2010 10:44

Hl.Elisabeth von Thürnigen 19.November

Elisabeth war die Tochter von König Andreas II. von Ungarn und Gertrud von Kärnten-Andechs-Meran. Im Geburtsjahr von Elisabeth fand der berühmte "Sängerkrieg" auf der Wartburg bei Eisenach statt; Dichtung und Legende erzählen von der Anwesenheit des zauberkundigen Klingsor aus Ungarn und seinem prophetischen Hinweis auf die Königstochter Elisabeth.

Als Vierjährige wurde Elisabeth - unter Einfluss der politischen Interessen des Papstes Innozenz III. - mit dem damals elf Jahre alten Thüringer Landgrafensohn Hermann verlobt und zur Erziehung in deutscher Umgebung und durch ihre Schwiegermutter Sophie nach Thüringen geschickt. Als Vorbild diente dabei Hedwig von Schlesien, die Schwester ihrer Mutter. Doch Hermann starb 1216, ein Jahr darauf auch sein Vater, als Herrscher stand nun der jüngere Ludwig an, der, nachdem er volljährig geworden war, 1218 als Ludwig IV. Landgraf wurde. Elisabeth, die am Hofe durch Frömmigkeit, Schönheit und Sittsamkeit aufgefallen war, aber nun ohne Gemahl dastand, sollte nach Ungarn zurückgeschickt werden; aber inzwischen hatte sich Ludwig in sie verliebt, 1221 - Elisabeth war 14 Jahre alt - wurde die Hochzeit gefeiert.
Elisabeth bei einer Kranken. Glasfenster in der Elisabethen-Kirche in Marburg, um 1240

Elisabeth bei einer Kranken. Glasfenster in der Elisabethen-Kirche in Marburg, vor 1250

Es kam zu einer glücklichen Ehe, aus der schnell drei Kinder hervorgingen, als jüngstes die Tochter Gertrude. Als 1225 die ersten Franziskaner nach Eisenach kamen, übte deren Ideal befreiender Besitzlosigkeit großen Einfluss auf Elisabeth aus. Sie kümmerte sich um Bedürftige, besuchte Armenviertel; dies wurde trotz der Unterstützung, die Elisabeth von ihrem Mann erhielt, von der Familie mehr als skeptisch betrachtet. Ausführlich berichten die Legenden, wie sie unerschüttert den Verleumdungen und Vorwürfen ihrer Umgebung standhielt.

Immer wieder werden wundersame Ereignisse berichtet: Der Aussätzige, den sie zur Pflege in ihr Bett hat legen lassen, wurde aufgedeckt, aber statt Elisabeth zu ertappen wurde das Bild des Gekreuzigten Christus gesehen. Als sie im Hungerjahr 1226 alles verfügbare Korn austeilen ließ und auch Geld aus der Staatskasse zur Hilfe verwandte, wurden heftige Vorwürfe erhoben - da bedeckte sich plötzlich der Boden des Saales mit Korn, und Korn füllte alle Kammern. Als sie bei der festlichen Ankunft des Kaisers Friedrich II. kein Gewand mehr in der Truhe fand, überkleidete sie ein Engel mit Glanz und Schmuck, worauf sie fürstlicher als je im Saal erschien.
Mittelrheinischer Meister: Elisabeth als Mantelspenderin, um 1330 / 50, Altarflügel aus der Klosterkirche in Altenberg, heute im Städel-Museum in Frankfurt am Main

Mittelrheinischer Meister: Elisabeth als Mantelspenderin, um 1330 / 50, Altarflügel aus der Klosterkirche in Altenberg, heute im Städel-Museum in Frankfurt am Main

Das "Rosenwunder" ist weder in der Lebensbeschreibung noch in den großen Legendensammlungen verzeichnet: Ludwig, von seiner Umgebung gegen Elisabeths angebliche Verschwendung aufgehetzt, trat seiner Frau, die mit einem mit Brot gefüllten Deckelkorb die Burg herab stieg, mit der Frage entgegen: "Was trägst du da?", deckte den Korb auf, sah aber nichts als Rosen. *
Buchmalerei: Ludwigs Abschied von Elisabeth, um 1250 im Psalter der Gertrude von Altenberg, in der Landes- und Hochschulbibliothe in Darmstadt

Buchmalerei: Ludwigs Abschied von Elisabeth, um 1250 im Psalter der Gertrude von Altenberg, in der Landes- und Hochschulbibliothe in Darmstadt

Ihr Mann Ludwig trat dem Deutschen Orden bei und empfing von Konrad von Hildesheim das Kreuz, um am 5. Kreuzzug teilzunehmen. Er erkrankte dabei im italienischen Brindisi, wurde - schon eingeschifft - in Otranto wieder an Land gebracht und starb dort an einer Seuche - die Legende berichtet aber auch von einem verderblichen Trank, den er mit der Kaiserin Jolanthe getrunken habe, denn auch sie starb. Elisabeth war tief traurig: "Mit ihm ist mir die Welt gestorben".
Simone Martini: Elisabeth (rechts) und Klara von Assisi, Fresko in der Martinskapelle in der Unteren Kirche des Franziskus in Assisi, 1317

Simone Martini: Elisabeth (rechts) und Klara von Assisi, 1317, Fresko in der Martinskapelle in der Unterkirche des Franziskus in Assisi

Nach dem Tod ihres Mannes wurde Elisabeth mit ihren drei Kindern von ihrem Schwager Heinrich Raspe von der Wartburg vertrieben mit der Begründung, sie verschwende öffentliche Gelder für Almosen. In Eisenach fand sie keine Unterkunft, habe zunächst in einem Schweinestall gehaust. Bei ihrem Onkel mütterlicherseits, dem Bischof von Bamberg, fand Elisabeth dann mit ihren drei Kindern Aufnahme: er wollte sie wieder vermählen, aber Elisabeth lehnte selbst die Werbung von Kaiser Friedrich ab. Rückkehrende Kreuzfahrer brachten ihr Ring und Gebeine Ludwigs; nach seiner feierlicher Bestattung musste man ihr auf Betreiben von Papst Gregor IX. ihr Witwengut herausgegeben. Legendär ist, dass Gregor, auf Franziskus' ausdrücklichen Wunsch, diesem den Mantel von den Schultern nahm und ihn Elisabeth zusandte.

1229 zog Elisabeth an den Wohnort ihres Seelenführers und Beichtvaters, des Prämonstratensers Konrad von Marburg. Dieser strenge, asketische Mann wollte "die Heilige zu einer Heiligen machen", verfolgte sie mit Bußübungen, geißelte sie schon für kleine Vergehen - Konrad wurde wegen seiner fanatischen Strenge 1233 erschlagen. Elisabeth lebte aus der Überzeugung, ganz arm sein zu wollen, ging von Tür zu Tür betteln und wollte öffentlich auf allen ihr juristisch zustehenden Reichtum verzichten; Konrad hinderte sie am Verzicht, um das Vermögen zu retten. Mit diesem Witwenvermögen errichtete sie daraufhin 1229 in Marburg ein Spital, benannte es nach Franziskus und arbeitete dort selbst als Pflegerin bis zu ihrem Tod. Sie ließ nun auch ihre Kinder zurück und trat in die von Konrad geleitete Hospitalitergemeinschaft ein - nicht als Tertiarin in den Franziskanerorden, wie oft angenommen.
Simone Martini: Elisabeth (lins) und Margareta von Ungarn, 1318, Fresko in der Unterkirche des Franziskus in Assisi

Simone Martini: Elisabeth (links) und Margareta von Ungarn, 1318, Fresko in der Unterkirche des Franziskus in Assisi

Im November 1231 wurde Elisabeth krank; es heißt, dass ihre letzten Tage von kindlicher Heiterkeit überstrahlt waren. Wenige Tage vor ihrem Tod hatte sie eine Vision von einem Vogel, der zwischen ihr und der Wand fröhlich sang und sie dazu bewegte, mitzusingen. Sie verschenkte ihre letzten Sachen und soll sogar noch ihre Gefährtinnen getröstet haben. Elisabeth starb im Alter von 24 Jahren, aufgezehrt in der Fürsorge für andere, und wurde in ihrem Franziskushospital bestattet.
Ludwig Juppe: Plastik, 1524, am Rathaus in Marburg

Ludwig Juppe: Plastik, 1524, am Rathaus in Marburg

Die schnelle Heiligsprechung Elisabeths schon vier Jahre nach ihrem Tod wird Mechthild von Helfta in einer Vision von Gott so erklärt: "Es gehört sich für einen Boten, schnell zu sein. Elisabeth ist und war ein Bote, den ich zu den Frauen gesandt habe, die, ohne an ihr Seelenheil zu denken, auf den Burgen saßen, von der Unkeuschheit so tief durchdrungen und vom Hochmut ganz bedeckt und von der Eitelkeit so beständig umhüllt, dass sie von Rechts wegen für den Abgrund bestimmt gewesen wären. Elisabeths Vorbild sind viele edle Frauen gefolgt, so weit ihr Wille und ihre Kraft eben reichten." (Das fließende Licht der Gottheit V, 34)

Der Deutsche Orden, der seinen Verwaltungssitz in Marburg hatte, erweiterte Elisabeths Spital und ließ 1235 - 1283 die ihr geweihte Kirche als ersten gotischen Bau in Deutschland errichten. 1236 erfolgte die Erhebung ihrer Gebeine im Beisein Kaiser Friedrichs II. von Hohenstaufen; er stiftete eine Krone, mit der der Leichnam gekrönt wurde. Im selben Jahr erschien die von Cäsar von Heisterbach verfasste Lebensgeschichte. 1240 wurde die neue Predigerkirche in Eisenach der Landgräfin geweiht, 1245 der goldene Schrein in Marburg wird mit der Inschrift "Gloria Teutoniae", "Ruhm des deutschen Landes" versehen. 1249 wurden die Reliquien im Chor der Kirche St. Elisabeth in Marburg beigesetzt, der bis 1283 nicht konsekriert war. Die Überlieferung und Verehrung von Elisabeth wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts stark beeinflusst durch die von Dietrich von Apolda vor 1240 verfasste Lebensgeschichte. Die Wallfahrt wuchs nun so schnell, dass sie bald eine mit der zu Jakobus nach Santiago de Compostela vergleichbare Bedeutung erreichte.
Urkunde über die Rückgabe der Reliquien von Elisabeth an den Deutschen Orden

Urkunde über die Rückgabe der Reliquien von Elisabeth an den Deutschen Orden

Wallfahrten zu Elisabeths Grab gehörten - durch wundersame Heilungen sich ausbreitend - zu den berühmtesten des Mittelalters. Philipp von Hessen ließ Elisabeths Reliquien 1539 im Zuge der Reformation aus dem Sarg entfernen und gab den Befehl, die sterblichen Überreste seiner Ahnfrau in einem Beinhaus oder auf einem Totenacker so zu zerstreuen, dass sie nicht wieder auffindbar sein sollten, um die Verehrung zu beenden. Der Statthalter Georg von Kolmatsch missachtete aber die Weisung und ließ die Reliquien auf sein Wasserschloss Wommen bei Herleshausen bringen. Nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg musste er 1548 die Reliquien an den Deutschen Orden zurückgeben, wobei sich herausstellte, dass nur noch ein relativ kleiner Teil der Reliquien vorhanden war: der Kopf mit Unterkiefer, fünf Röhrenknochen, eine Rippe, zwei Schulterblätter und ein "Breitbein". Elisabeths Kopf erhielt im Elisabethinnen-Kloster in Wien 1548 einen neuen Schrein. 1907 erfuhr ihre Verehrung in Deutschland und Österreich neue Impulse durch große Feiern zu ihrem 700. Geburtstag. Auch die Stadt Kosice - etwas nördlich ihres Geburtsortes, heute in der Slowakei gelegen - ist ein Zentrum ihres Kultes; im ungarischen Sarospatak ist nun ein Museum geplant.

Friedrich Heer nannte Elisabeth "eine der zartesten, innigsten und liebenswertesten" Heiligen des Mittelalters; Alban Stolz schrieb, "dass außer der Mutter Gottes Maria noch keine weibliche Person eine größere, weiter verbreitete Verherrlichung auf Erden gefunden hat als die heilige Elisabeth".
Schrein der Elisabeth, um 1242, in der Sakristei der Elisabethkirche in Marburg

Schrein der Elisabeth, um 1242, in der Sakristei der Elisabethkirche in Marburg

Kanonisation: Elisabeth wurde schon 1235 durch Papst Gregor IX. in Perugia heiliggesprochen.
Attribute: Korb mit Rosen, Korb mit Broten, Schüssel mit Fischen, Bettler
Patronin von Thüringen und Hessen; der Witwen und Waisen, Bettler, Kranken, unschuldig Verfolgten und Notleidenden; der Bäcker und Spitzenklöpplerinnen; des Deutschen Ordens, der Caritas-Vereinigungen; des Bistums Erfurt, zweite Patronin des Bistums Fulda
Bauernregeln: "St. Elisabeth sagt es an, / was der Winter für ein Mann."
"Es kündet St. Elisabeth / was für ein Winter vor uns steht."


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Ursula
zuletzt bearbeitet 08.11.2010 10:50 | Top

RE: Heilige und seelige

#15 von Hildegard Maria ( gelöscht ) , 08.11.2010 11:00

Die Heilige Hildegard von Bingen


Hildegard wurde 1098 als zehntes Kind einer pfälzischen Adelsfamilie geboren. Von ihrem dritten Lebensjahr an hatte sie "Gesichte". Sie sah in einem hellen Licht geheimnisvolle und zukünftige Dinge, die anderen Menschen verborgen waren. Da man sie deshalb verlachte und an ihrem Verstand zweifelte, verschwieg sie vernünftigerweise diese seltsame Gabe.

Im Alter von acht Jahren vertrauten sie ihre Eltern der jungen Adeligen Jutta von Sponheim an, die im benediktinischen Kloster auf dem Disibodenberg das Leben einer Reklusin führte. Jutta unterwies sie in den Psalmen, im Auswendiglernen und notdürftigen Lesen und Schreiben sowie im Gebrauch des Dekachords, eines Instrumentes zur Begleitung des Psalmengesangs. Hildegard vertraute Jutta auch ihre Visionen an, die diese ernstnahm, sich aber ratsuchend an den Benediktinermönch Volmar wandte, der dann Hildegards Ratgeber und Helfer, später auch der erste ihrer drei Sekretäre wurde. Als Hildegard etwa fünfzehn Jahre zählte und damit das für ein Ordensleben erforderliche Alter besaß, nahm sie den Schleier und wurde unter Juttas Leitung Ordensfrau.

Tag und Nacht des Klosterlebens sind vom Stundengebet geprägt. Kurz vor Mitternacht werden die Vigilien gebetet, dann von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang in etwa zweistündigen Abständen gemeinsame Gesänge und Gebete vor allem der 150 Psalmen in lateinischer Sprache. Unterbrochen werden die Gebetsstunden von den Mahlzeiten, der Arbeit, Handarbeit oder geistigen Tätigkeiten, von der Rekreation, die man im gemeinsamen Gespräch verbringt. Nach dem Gesang der Komplet bei Sonnenuntergang herrscht im Kloster Schweigen, damit alle zur Nachtruhe kommen.

Als Jutta stirbt, ist Hildegard achtunddreißig Jahre alt. Die ursprünglich geringe Zahl der Nonnen hat sich inzwischen vermehrt. Hildegard wird sofort zur Äbtissin gewählt. Doch es tritt schon bald ein Ereignis ein, das sie auf einen unerwarteten Weg führt. Sie beschreibt es selbst in anschaulichen Worten: "Und siehe, im dreiundvierzigsten Jahr meines Weges durch die Zeit, als ich in großer Furcht und bebend vor Eifer über eine himmlische Vision nachsann, erblickte ich ein überaus strahlendes Licht, in dem eine Stimme vom Himmel an mich erging mit den Worten: "O schwacher Mensch, sage und schreibe, was du siehst und hörst. Weil du Angst hast, zu reden und nicht gelernt hast, es aufzuschreiben, sage es einem vertrauten Menschen so, wie es deinen Augen und Ohren vom Himmel her zukommt. Trage es vor wie ein Hörer, der die Worte seines Lehrers vernimmt und sie weitergibt. Sage es nicht nach deinem Gutdünken, sondern in der Absicht dessen, der in der Verborgenheit seiner Geheimnisse alles weiß, sieht und verfügt."

Doch wegen des Gefühles der Unfähigkeit weigert sich Hildegard, den Auftrag auszuführen. Erst als sie schwer erkrankt und von vielen Leiden bis zur völligen Kraftlosigkeit heimgesucht wird, entschließt sie sich, dem Mönch Volmar ihre Schauungen mitzuteilen und ihm in lateinischer Sprache die Worte der Himmelstimme zu diktieren. Von da an kann sie gesund vom Krankenbett aufstehen und ihren Dienst verrichten. Es dauert zehn Jahre, bis ihr erstes Opus "Wisse die Wege" äußerst mühsam niedergeschrieben ist. Für die nächsten großen Werke "Mensch und Welt" und "Der Mensch in der Verantwortung" geht die Arbeit schneller vonstatten.

Ihr Arbeitspensum ist immens, ebenso die Vielfalt ihrer Genialität. Sie dichtet, komponiert, verfasst ein Werk über Naturkunde, über Heilkunde, schreibt unzählige Briefe an Päpste, Bischöfe, Äbte, Kaiser, Könige, Fürsten und Weltpersonen, die sie alle um Rat angehen. Auch ihre Weisungen und Ratschläge sind von einer höheren, göttlichen Weisheit inspiriert, gefiltert durch den Charakter, die Erfahrung und das Wissen dieser begnadeten Nonne.

Wegen unhaltbarer Differenzen mit dem Abt des angegliederten Männerklosters verlässt sie mit ihren Schwestern den Rupertsberg bei Bingen und gründet ein neues Kloster in Ebingen, auf den Wunsch befreundeter Bischöfe unternimmt sie beschwerliche Predigtreisen. Die kirchliche Obrigkeit unterzieht ihre Schriften einer strengen Zensur, erteilt aber fasziniert und überzeugt das "Imprimatur". Ihre Werke werden unzählige Male abgeschrieben und als göttliche Wegweisung verinnerlicht.. Als Hildegard 1179 mit einundachtzig Jahren stirbt, ist sie eine Berühmtheit, eine Prophetin, eine Theologin von weitreichender Bedeutung.

In den nächsten Jahrhunderten verblasste jedoch zunehmend das Bild Hildegards, sie wurde vergessen. Die Kluft zwischen der mystischen Frömmigkeit der Klöster, der theologischen Wissenschaft und der Volksfrömmigkeit wurde immer größer. Die Kirche strebte nach weltlicher Macht und verteidigte ihren gewonnenen Reichtum und Einfluss mit fester Hand. Die Gläubigen näherten sich Gott mehr in äußeren Aktivitäten oder im Zusammenschluss zu Gemeinschaften, die das Religiöse hauptsächlich in Werken demütig dienender Nächstenliebe praktizierten. Die Hochschultheologie hatte alle Hände voll damit zu tun, die rechte Glaubenslehre zu definieren und Irrlehren zu bekämpfen. Es kamen die Zeitalter der "Vernunft", der Aufklärung, der verschiedensten Reformen und der Reformation. Wenn visionäre Mystik noch gefragt war, dann mehr zum Zweck prophetischer Zukunftsschau mit düsterer apokalyptischer Färbung, jedoch nicht mehr als Aufschwung der einzelnen Seele zu Gott. Man schälte aus den Evangelien eine dominante Morallehre heraus, die Betonung der Liebe zu Gott und Gottes Liebe zu den Menschen verloren ihre Priorität.

Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde Hildegard wiederentdeckt. Es war bezeichnenderweise ihre "Heilkunde", die in volkstümlicher Aufbereitung in breite Schichten Einzug hielt und wie ein Eisbrecher auch den Weg für ihre tieferschürfenden theologischen Werke freimachte. Das Interesse für die "Hildegard-Medizin" kam nicht von ungefähr. Im Gegensatz zur modernen "Schulmedizin" setzt sie noch stärker als die schon bestehende Naturheilkunde den Menschen in Beziehung zu Gott, bettet ihn ein in den Zusammenhang des kosmischen Gefüges und behandelt ihn mit Heilpotenzen aus seinem irdischen Umfeld. Die offizielle Medizin hat sich in den letzten hundert Jahren bewusst immer weiter von der Natur entfernt und verwendet heute fast ausschließlich Synthetika, Medikamente nach wissenschaftlichem Kalkül in der Retorte zusammengebraut, deren genau definierte Wirkung in den Folterkammern der Forschungslabors aus Millionen von Versuchstieren herausgeschunden wird. Es bestand in großen Kreisen der Bevölkerung der dringende Wunsch nach natürlicher Medizin aus der Herrgottsapotheke ohne einen ungeheuerlichen Katalog unerwünschter Nebenwirkungen.

Auch die Übersetzungen von Hildegards fundamentalen Werken wurden in ein griffiges Deutsch übertragen, erschienen in Zusammenfassungen und Kommentaren und haben unterschwellig auch die moderne Theologie beeinflusst. Es gibt in ihrem Riesenwerk für jede Frage des Körpers und der Seele, des Himmels und der Erde eine vom Heiligen Geist erleuchtete Antwort, sei es nach dem Sinn der Schöpfung, dem Wesen der Engel, nach der Sündenverstrickung des Menschen und seiner Errettung durch Christus. Wenn man sich ernsthaft mit Hildegard von Bingen befassen will, sollte man sich vor allem einen Überblick über einige Kernaussagen ihrer Visionen verschaffen. Dies wird im folgenden andeutungsweise in knapper Form versucht.



Leib und Seele
Wie das Feuer Licht ins Dunkel ergießt, so gibt die Seele dem Körper das Leben. Der Leib ist das Zelt und der Halt aller Seelenkräfte. Die Seele wirkt mit dem Leib und er mit ihr, Gutes und Böses. Die Seele ist die Herrin, das Fleisch die Magd. Die Seele durchfließt den Leib wie der Saft den Baum, dass er grüne, blühe und Früchte trage. Die Seele ist der innere Halt und die Trägerin der Seele.



Tod
Im Sterben wandert die Seele seufzend aus und überlässt ihre Wohnstätte unter Zittern dem Verfall. Sie fürchtet das bevorstehende Verhör des ewigen Richters, denn nun erkennt sie Makel und Verdienste ihrer Werke. Während die Seele sich entlöst, kommen lichte und finstere Gestalten herbei, die Genossen ihres Wandels, die Zeugen all der Werke, die sie im Leib vollbracht hat.



Sünde und Buße
Wen die Sünde in Banden geschlagen hat, wende sich an Gott, er flehe, bitte und verspreche Besserung, Gott wird ihm helfen. Der Sünder bringt sich in Berührung mit dem Tod, er läuft zum Teufel über. Wer keinen Geschmack an der Buße findet, verheimlicht seinen Pestgeriuch. Er will das Öl der Barmherzigkeit nicht sehen und den Trost der Erlösung nicht suchen.



Die Engel
Sie sind lebendiges Licht. Sie erschauen inmitten der Gottheit die göttlichen Augen, daran sie sich nie ersättigen können. Sie sind unberührt von der sündigen Tat ihres einstigen Gefährten Luzifer. Sie hüten die Völker, nehmen die Gerechten auf, sehen die innerste Kraft, die vom Vater zur Schöpfung strömt. Sie dürfen den Menschen raten und helfen, doch menschliche Schuld können sie nicht tilgen. Nur Christus, der hinabstieg in menschliches Fleisch, in menschliches Sterben und in den Rachen der Hölle, konnte den Menschen erlösen.



Gebet und Fasten
Wer sich von den Umschlingungen der Engherzigkeit, der Verstocktheit und Streitsucht befreien möchte, nehme seine
Zuflucht zu Gebet und Fasten. Wer sich in innigem Gebet zu den himmlischen Mächten aufschwingt, kann seine Seele reinigen und schützen. Gebet erwärmt das Kalte, befeuchtet das Trockene, gibt dem Schwachen Halt und schenkt unfruchtbarem Boden reiche Ernte. Was der Fromme im Gebet aussendet, kehrt als göttliches Geschenk zu ihm zurück. Nichts kann dem Flug menschlichen Flehens Einhalt gebieten, nichts kann es aufhalten. Es steigt zu Gottes Angesicht empor und findet das Wohlgefallen des Höchsten.



Dreifaltigkeit
Die wahre Dreiheit in der wahren Einheit : Der Vater und in ihm sein Sohn, der vor der Zeit im Vater ruhte, in der Zeit durch den Heiligen Geist im Fleisch von der Jungfrau empfangen und geboren wurde. Die Mutter Kirche fleht seufzend ihre Kinder an : "Rühmt in Ehrfurcht den Vater, liebt betend den Sohn, brennt im Heiligen Geist."



Taufe
Die göttliche Macht nimmt im Bad der Taufe allen Unglauben der Sünde barmherzig hinweg. Der Sohn Gottes erweckte die Quelle des Heils, um dem Widersacher das Menschengeschlecht zu entreißen. Er heiligte durch seine eigene Taufe das Wasser, dass es die Adamssünde tilgen kann. Mit Schuld behaftet, geht der Neugeborene aus Weib und Mann hervor, durch die Taufe wird er ohne Sünde wiedergeboren zu einem Leben des Lichtes.



Heiliger Geist
Der Heilige Geist ist die Wurzel des geschaffenen Seins, er spendet Leben und bewegt das All, er reinigt von Unlauterkeit, tilgt die Schuld und heilt die Wunden. Die Klarheit seines leuchtenden Lebens hat die Welt aus dem Nichts erweckt und wird sie wiedererwecken aus sündigem Verfall. Alle, die mit ihm wandern, führt er ans Ziel. Er schenkt der Welt Menschen voll Einsicht und er beglückt durch den Odem der Weisheit.



Luzifer
Er hat mit seinen Engeln gegen das Heer des Allerhöchsten gekämpft. doch er vermochte nichts gegen ihn und wurde aus dem Himmel verstoßen. Auf der Erde fand er den Menschen. Mit ihm will er vollbringen, was er im Himmel erstrebt hat, Gott gleich zu sein. Durch die Adamssünde hat sich der Mensch auf Satans Seite gestellt, er folgte ihm und gab sich so in seine Bande, dass er ihn an Gottes Stelle anbetete und seinen Schöpfer verleugnete.



Gott und Gottes Sohn
Gott sandte dem Menschen, der in so großer Finsternis des Unglaubens darniederlag und sich nicht selbst aufrichten konnte, seinen Sohn. Er ließ ihn, den er in seinem Herzen trägt, Fleisch annehmen aus der Jungfrau, damit er allen, die glauben, das Heil des Lebens bringe. Denn der Mensch, in Sünde geboren, kann nicht den sündigen Bruder dem Verderben entreißen. Der Sohn, der ohne Sünde ist, besiegte den Tod und erlöste barmherzig den Menschen vom Tode.



Der Versucher
Wie auf einem Markt bietet der Teufel die Werte des Todes als Kostbarkeiten und Freuden der Welt feil. Er stellt wie ein Handelsmann seine Waren aus, preist die verschiedenen Laster hoch an und nennt sie billig, dass die Menschen begierig danach greifen. Einige gehen eiligst an den schmutzigen Lockungen des Bösen vorbei, da sie Gott erkennen und seine Gebote treu erfüllen. Die Trägen betreiben eifrig Einkauf und Verkauf. Durch die Schwerfälligkeit des Geistes erlischt in ihnen allmählich das Verlangen nach dem Himmlischen. Sie verkaufen es für die Freuden des Leibes.



Der Engelssturz
Luzifer trat bei seiner Erschaffung im Schmuck blitzender Herrlichkeit und im Gewand lichter Schönheit ins Dasein. Und mit ihm sprühten alle Funken auf, die seine Heerschar bildeten. Doch Luzifer neigte sich gleich nach seiner Erschaffung zum Bösen. Er und seine Trabanten verachteten in ihrem Stolz den Herrscher des Himmels. Sie schauten auf Gott nicht mit dem Blick erkennender Liebe, sondern mit dem Verlangen, sich über ihn emporzuschwingen. Sofort erloschen sie und wurden schwarz wie Kohle. Doch bei ihrem Erlöschen kehrte der lichte Glanz, das klare, strahlende Licht zu Gott zurück. Gott barg diese Herrlichkeit und bewahrte das Lichtkleid des gefallenen Engels für den Lehm, den er zu Menschen bilden wollte.



Adam
Auch der Mensch fiel durch Ungehorsam, Überheblichkeit und Zustimmung zur teuflischen Verlockung von Gott ab. Aber er hatte wenigstens einen guten Anfang gesetzt, wenn er auch das geforderte Werk nicht ausführte. Doch Gottes Gnade vollendete diesen Anfang in der Menschwerdung des Welterlösers und stellte das heilige Erbe wieder her.



Die Aufgabe des Menschen
Himmlisch ist der Mensch dem Geiste, irdisch dem Körper nach. Also muß er das Himmlische lieben und das Irdische niedertreten, dann erlangt er ewigen Lohn. Will er im Willen seines Fleisches Frevelhaftes vollbringen, zeigt ihm Christus sein Leiden, das er um des Menschen willen ertragen hat, damit dieser aus Liebe zu Christi Schmerz allen rebellischen Begierden widersteht.



Das Wesen des Menschen
Dem Menschen wurde vom Mutterleib an Geist, Bewegung und Empfindsamkeit gegeben. Viel Erkenntnis hat er in sich, viel Verständnis wird von ihm gefordert werden. Aber in allem ist Gott sein Haupt und seine Hilfe. Wenn er nach ihm ruft, wird er Antwort erhalten. Gott eilt ihm zu Hilfe in der Verkehrtheit seines Fleisches und wider die Kämpfe der bösen Geister.



Gott und Mensch
Gott hat jeden Funken von Leben entzündet. Er leuchtet in den Gewässern und brennt in Sonne, Mond und Sternen. In aller Wirklichkeit ruht er verborgen als feurige Kraft. Er ist das heile Leben, alles Gedeihen hat seine Wurzel in ihm. Jedes seiner Werke lässt er aufblühen im Menschen, den er nach seinem Bild geschaffen hat. Jedes seiner Geschöpfe zeichnet er nach festem Maß in diesen Menschen. Vollendet übergab er ihm die ganze Schöpfung, mit ihr zu wirken nach seiner Weise. Aus Erde ist er gebildet, wie Wasser durchdringt die Seele den Leib, Vernunft west in ihm so wie in der Gottheit Sonne und Mond strahlen. Gott hat den Menschen so sehr geliebt, dass er ihn für den Platz bestimmte, aus dem der gefallene Engel geschleudert ward.



Die Kraft des Menschen
Mitten im Weltenbau steht der Mensch, denn er ist bedeutender als alle Geschöpfe. Sein Haupt nach aufwärts gerichtet, die Füße auf festem Grund kann er Himmel und Erde in Bewegung setzen. Die Kräfte seiner Seele sind gewaltiger als die seines Körpers. Sie umgeben ihn und erstrecken sich über den ganzen Erdkreis. In der Kraft seines inneren Menschen hat er die Möglichkeit, das All zu durchdringen. Wie er mit seinen leiblichen Augen die Geschöpfe sieht, so schaut er im Glauben den Herrn und soll geistlich und weltlich in all seinem Trachten zu Gott streben.



Fegfeuer
Das Fegfeuer reinigt die Seelen von der Schuld ihrer verwerflichen Taten. Als sie noch in der Welt lebten, konnten sie durch Buße ihre Sünden für das unvergängliche Leben tilgen. Doch da sie der Tod ereilte, vermögen sie sich nicht mehr im Fleische zu reinigen und können auch nicht mehr durch die Züchtigungen des göttlichen Erbarmens geläutert werden. Wenn sie nicht durch die Fürbitten der Lebenden erlöst werden, die für sie die Verdienste der Heiligen und die Gnadenmilde Gottes anrufen, müssen sie durch die Strafen des Fegfeuers Reinigung finden. Bleiben sie ihrer Sehnsucht nach der Nähe Gottes eingedenk, verlieren sie hier den Makel ihrer Sünden und gelangen in Seligkeit an den Ort der Erquickung.



Die Verwandlung von Brot und Wein
Sobald ein Priester mit den heiligen Gewändern bekleidet an den Altar tritt, kommen Engel in hellem Lichtglanz vom Himmel und umfluten den Altar. Wenn der Priester das Evangelium verlesen und die Opfergaben auf dem Altar bereitgelegt hat, singt er den Lobpreis des allmächtigen Gottes. Mit dem "Sanctus, Dominus, Deus Sabaoth" beginnt das unaussprechliche Mysterium. In diesem Augenblick öffnet sich der Himmel. Ein feuriges Blitzen von lichter Klarheit fällt auf die Opfergaben nieder und durchströmt sie ganz mit Herrlichkeit. Und der blitzende Schein trägt sie in unsichtbare Höhen und lässt sie wieder auf dem Altar nieder. Obwohl nun die Opfergaben für das Auge der Menschen noch das Aussehen von Brot und Wein haben, sind sie doch in wahres Fleisch und Blut verwandelt.



Die Kirche
Christus hat in seiner Menschwerdung die Kirche als Turm und Festung gegen die Bosheit des Teufels aufgerichtet. Aus seiner Seite und aus seinem Blut wurde sie geboren und bringt Früchte höchster Erquickung hervor. Sie sprießt aus allen, die Gott als den allmächtigen Schöpfer der Welt anerkennen und ihn in Liebe umfangen. Sie ist die lebendige Erde, auf den festen Felsen Christus gebaut. Durch sie wird der Mensch zu seiner vollen Entfaltung aufgerichtet, indem er sein Wesen Gottes Geboten unterwirft. Von Generation zu Generation reicht sie das Evangelium weiter. Sie kümmert sich um das rechte Maß des menschlichen Daseins und wacht darüber, dass nicht übertriebene Strenge und nicht gleichgültige Verweichlichung den Menschen verderben. Liebe, Demut und Frieden empfing die Kirche als bräutliche Mitgift. Sie erstrahlt noch nicht im fertigen Werk der Vollkommenheit, doch ist ihre Herrlichkeit im Wissen Gottes als festes Fundament verborgen.

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mit freundlicher Genehmigung von Karl-Heinz-G

Visionen der Heiligen Hildegard
Vom Antichrist und seiner Mutter

Doch der wahnsinnige Mörder, nämlich der Sohn des Verderbens, wird in kürzester Zeit kommen, wie der Tag schon scheidet, wenn die Sonne am Abend untergeht, d. h. wenn die letzte Zeit schon schwindet und die Welt ihren Lauf aufgibt. O meine Getreuen, hört dieses Zeugnis und versteht es ergeben als Warnung, damit euch nicht der ohne euer Wissen plötzlich über euch kommende Schrecken dieses Verderbers ins Unglück des Unglaubens und der Verwerfung stürze. Bewaffnet euch daher und bereitet euch, auf diese Weise gewarnt, mit zuverlässigen Verschanzungen für den so heftigen Kampf. Wenn nämlich diese Zeit gekommen ist, da jener schlimme Betrüger schrecklich in Erscheinung treten soll, ist die Mutter, welche diesen Verführer in die Welt setzen soll, von ihrer Kindheit an und im Mädchenalter durch teuflische Künste voller Laster in einer abgelegenen Wüste unter ganz gottlosen Menschen erzogen worden. Ihre Eltern wissen nichts von ihrem dortigen Aufenthalt und die, mit denen sie zusammenlebt, kennen sie nicht; denn der Teufel überredet sie, dorthin zu gehen und bereitet sie dort durch Täuschung nach seinem Wunsch vor, als ob er ein heiliger Engel wäre. Und sie trennt sich deshalb von den Menschen, um sich umso leichter verbergen zu können. Daher vereinigt sie sich auch mit einigen, wenn auch wenigen Männern heimlich in der schlimmsten Preisgabe der Unzucht und entehrt sich mit ihnen in so großem Eifer für die Unsittlichkeit, wie der heilige Engel sie die Leidenschaft ihre Schlechtigkeit vollbringen läßt. Und so empfängt sie in der brennendsten Glut ihrer Unzucht den Sohn des Verderbens und weiß nicht, von welchem Samen dieser Männer sie ihn empfangen hat.

Doch Luzifer, nämlich die alte Schlange, von dieser Schändlichkeit entzückt, weht nach meinem gerechten Urteil dieses Gerinnsel mit seinen Ränken an und besitzt es mit allen seinen Kräften gänzlich im Schoß seiner Mutter. So geht dieser Verderber aus dem Leib seiner Mutter voll teuflischen Geistes hervor. Dann meidet sie die gewohnte Unzucht und sagt dem törichten und unwissenden Volk offen, daß sie keinen Mann habe und den Vater ihres. Kindes nicht kenne. Die Unzucht, die sie beging, nennt sie heilig und daher hält sie das Volk für heilig und nennt sie so. So wird der Sohn des Verderbens bis zum kräftigeren Alter erzogen und entzieht sich immer dem ihm bekannten Volk.



Von der Mutter in den magischen Künsten unterwiesen, führt er mit Gottes Zulassung seinen Willen an den verschiedenen Geschöpfen aus
Seine Mutter aber zeigt ihn mittlerweile mittels einiger magischer Künste sowohl dem Volk, das Gott verehrt, als dem, das ihn nicht ehrt. So bewirkt sie, daß er von ihnen gesehen und geliebt wird. Wenn er zum Vollalter gelangt ist, wird er öffentlich eine verderbliche Lehre vertreten und so mir und meinen Erwählten entgegentreten; er wird so große Kraft gewinnen, daß er versucht, sich in seiner gewaltigen Macht über die Wolken zu erheben. Denn ich erlaube ihm nach meinem gerechten Urteil, seinen Willen an verschiedenen Geschöpfen auszuführen. Denn wie der Teufel am Anfang sprach: 'Ich werde dem Höchsten gleich sein' und fiel, so lasse ich auch zu, daß dieser Teufel in der Endzeit stürzt, wenn er in diesem seinem Sohn sagt: 'Ich bin der Erlöser der Welt.' Und damit die Gläubigen in der ganzen Welt erkennen, daß Luzifer ein Lügner war, als er am Anfang der Tage Gott gleichen wollte, so soll auch jeder Gläubige sehen, daß dieser Sohn der Bosheit ein Lügner ist, wenn er sich vor dem jüngsten Tag dem Sohn Gottes ebenbürtig macht.



Von seiner Macht und den verschiedenen Wundern, die er zu vollbringen scheint
Er ist nämlich ein ganz schlimmes wildes Tier und tötet die Menschen, die ihn ablehnen. Er gesellt sich Königen, Führern, Fürsten und Reichen zu, unterdrückt die Demut und richtet den Stolz auf. Den Erdkreis unterwirft er sich mit teuflischer List. Denn seine Macht dringt bis zur Behausung des Windes vor, so daß er die Luft in Bewegung zu setzen, Feuer aus dem Himmel zu bringen und Blitz, Donner und Hagel zu verursachen scheint. Er scheint auch die Berge umzustürzen, die Wasser auszutrocknen, den Wäldern ihr Grün zu nehmen und ihnen ihren Saft wieder zurückzugeben. Solche Täuschungen zeigt er an verschiedenen Geschöpfen, d. h. bezüglich ihrer Feuchtigkeit, Grünkraft und Dürre. Er läßt aber auch nicht davon ab, an Menschen seine Betrügerei zu wirken. Auf welche Weise? Offenbar verursacht er bei den Gesunden Krankheit und bei den Kranken Gesundheit, scheint Dämonen auszutreiben und zuweilen Tote zu erwecken. Wie? Wenn nämlich manchmal jemand verschieden ist, dessen Seele in der Gewalt des Teufels ist, übt er zuweilen – mit meiner Zulassung – an dem Leichnam seinen Mutwillen aus und bringt seine Leiche in Bewegung, als ob sie lebe; allerdings wird ihm das nur ganz kurze Zeit und nicht über eine längere Zeitspanne zu tun gestattet, damit nicht durch diese Anmaßung die Ehre Gottes ins Lächerliche gezogen werde. Einige, die das sehen, vertrauen ihm. Manche aber möchten bei ihrem früheren Glauben bleiben und ihn dennoch gnädig stimmen. Da er sie wenigstens doch nicht grausamer verletzten will, schickt er ihnen irgendwelche Krankheiten. Suchen sie jedoch ein Heilmittel bei den Ärzten und können nicht geheilt werden, laufen sie zu ihm zurück und versuchen, ob er sie zu kurieren vermag. Wenn er sie aber dann aufsucht, nimmt er ihnen die Krankheit weg, die er ihnen auferlegt hat; daher lieben sie ihn sehr und glauben an ihn. Und so werden viele getäuscht, wenn diese die Augen des inneren Menschen umnebeln, mit denen sie auf mich schauen sollten. In dieser Erprobung ihres Geistes wollen sie in einer gewissen Neugier wissen, was sie mit den äußeren Augen sehen und mit Händen greifen; das Unsichtbare, welches in mir vorhanden und im wahren Glauben zu ergreifen ist, verachten sie. Denn sterbliche Augen können mich nicht erblicken, sondern ich zeige meine Wunder im Schattenbild, wem ich will. Mich selbst aber wird keiner schauen, solange er im sterblichen Leib lebt, nur im Schatten meiner Geheimnisse, wie ich zu meinem Diener Moses sagte und geschrieben steht.



Einige vom Teufel Betrogene lassen täuschenderweise Wunderzeichen an Geschöpfen sehen, aber sie können sie nicht in eine andere Art verwandeln
Diese aber verspottet und täuscht der Teufel, wie immer es ihm beliebt, so daß sie für wahr halten, was er ihnen zeigt. Und diese List seiner Täuschung flößt der Teufel jenen ein, die auf ihn vertrauen, so daß auch sie die Menschen in dieser Kunst täuschenderweise Wunderzeichen an Geschöpfen nach ihrem Wunsch sehen lassen. Aber dennoch können weder die Elemente noch die anderen von Gott geschaffenen Kreaturen in eine andere Art verwandelt werden; sie täuschen nur durch ihre Betrügereien denen, welche an sie glauben, unheimliche nebelhafte Erscheinungen an ihnen vor. Denn auch Adam verlor, als er nach mehr verlangte als er haben sollte, die Paradiesesherrlichkeit. So verlieren auch diese Auge und Ohr des inneren Menschen, weil sie Gott verlassen und den Teufel verehren.



Auf wie verschiedene Art der Antichrist die Seinen täuscht und warum ihm das gestattet wird
Auf diese Weise bewerkstelligt der Sohn des Verderbens seine täuschenden Künste an den Elementen und läßt an ihnen – je nach dem Wunsch der Menschen, die er täuscht – Schönheit, Anmut und Reiz sehen. Diese Gewalt ist ihm aber deshalb zugestanden, damit die Gläubigen im rechten Glauben erkennen, daß der Teufel keine Macht über das Gute hat, sondern nur über die Übel des ewigen Todes. Denn was immer dieser Sohn der Bosheit tut, wirkt er mit Gewalt, Stolz und Grausamkeit; er besitzt keine Barmherzigkeit, Demut und Unterscheidung, sondern drängt die Menschen mit einem Befehl und großer Verblüffung dazu, ihm zu folgen. Er gewinnt eine große Schar für sich, indem er ihnen sagt, sie dürften frei ihren Willen erfüllen und bräuchten sich nicht zu vielem Wachen und Fasten verpflichten. Er verheißt ihnen, daß sie nur ihren Gott, der er zu sein vorgibt, zu lieben bräuchten, um, von der Hölle befreit, zum Leben zu gelangen. Daher sagen die derart Getäuschten: 'O weh, diese Unglücklichen, welche vor diesen Zeiten lebten, ihr Leben mit grausamen Quälereien erschwerten und ach, die Güte unseres Gottes nicht kannten.' Jener zeigt ihnen nämlich Schätze und Reichtum und erlaubt ihnen, nach ihren Wünschen zu schwelgen. Mit trügerischen Zeichen bekräftigt er seine Lehre, so daß sie glauben, es nicht nötig zu haben, ihren Leib irgendwie in Zucht zu nehmen und zu bändigen. Er befiehlt ihnen jedoch, die Beschneidung und das Judentum nach den Gebräuchen der luden zu beobachten und erleichtert ihnen die schwereren Gesetzesvorschriften, welche das Evangelium – mit würdiger Buße verbunden – in Gnade wandelt, nach ihrem Willen. Und er spricht: 'Wer sich zu mir bekehrt, dessen Sünden werden getilgt und er wird mit mir in Ewigkeit leben.' Er verwirft auch die Taufe und das Evangelium meines Sohnes und spottet über alle Gebote, die der Kirche übergeben sind. Und wiederum sagt der Teufel spöttisch zu denen, die ihm dienen: 'Seht nur, wer und wie verrückt der gewesen ist, welcher dem einfachen Volk mit seiner Betrügerei das zur Beobachtung aufgestellt hat!'



Vom Scheintod des Antichrist und dem Buch der Verwünschung; wer ihm widerspricht, wird getötet
'Ich aber will für euch und zu euerm Ruhm sterben und vom Tod auferstehen und so werde ich nein Volk von der Hölle befreien, so daß ihr von nun an glorreich in meinem Reich lebt; dieser Betrüger gab vor, das schon früher getan zu haben.' Und darauf befiehlt er seinen Anhängern, ihn mit einem Schwert zu erschlagen und ihn bis zum Tag seiner Auferstehung in reines Leinen zu hüllen. Und sie werden so getäuscht, daß sie glauben, ihn zu töten und auf diese Weise seine Befehle auszuführen; später ersteht er scheinbar und führt eine Schrift vor, die gleichsam zum Heil der Seelen eine schreckliche Verwünschung enthält. Er übergibt sie den Menschen als Zeichen und läßt sich von ihnen anbeten. Wenn das aber ein Gläubiger aus Liebe zu meinem Namen verweigert, wird er von ihm durch grausame Pein und Foltern vernichtet. Daher sind alle, die das sahen oder hörten, von Staunen und Zweifel betroffen, wie auch mein geliebter Johannes zeigt und spricht.



Ihre Worte an die Kinder Gottes
'O ihr Redlichen, zum herrlichen Lob der beglückenden Gnaden des (ewigen) Lebens erwählt, hört und versteht, was wir euch zuverlässig berichten: Dieser Verfluchte ist vom Teufel entsandt, um die Seelen, welche sich seinen Vorschriften unterwerfen, in Irrtum zu führen. Wir lebten nämlich von dieser Welt zurückgezogen, in den Geheimnissen Gottes zurückbehalten, die den Menschen verborgen sind. Der Sorge und Angst der Menschen waren wir entzogen. Dazu aber sind wir aufbewahrt und zu euch gesandt worden, um den Irrtümern dieses Verderbers zu widersprechen. Seht also, ob wir euch nicht an Wuchs und Alter ähneln.'



Von ihren wahrhaftigen Zeichen, durch die der Betrug des Antichrist verworfen wird
Und alle, die den wahren Gott erkennen und bekennen wollen, folgen diesen beiden Greisen und wahren Zeugen, die das Banner der göttlichen Gerechtigkeit tragen, und geben den ungerechten Irrtum auf. Denn sie werden unter lautem Lobpreis vor Gott und den Menschen aufleuchten, Ortschaften, Straßen und Städte, sowie die anderen Orte, wo immer der Sohn des Verderbens seine verderbliche Lehre ausgestreut hat, durcheilen und dort viele Zeichen im heiligen Geist wirken. So wird das ganze Volk, welches sie sieht, zu größter Bewunderung geführt. Diese großen Wunderzeichen, die auf festem Felsen gründen, werden ihnen aber deswegen geschenkt werden, daß die verderblichen und falschen Zeichen herabgesetzt werden. Denn wie ein Blitz zündet und verbrennt, so handelt auch der Sohn des Verderbens. Mit seiner schlimmen Bosheit und Schlechtigkeit verbrennt er die Leute durch magische Künste wie ein feuriger Blitz. Doch Henoch und Elias werfen mit der rechten Lehre seine ganze Kohorte gleichsam mit einem Donnerschlag eingeschüchtert zu Boden und festigen so die Gläubigen.



Nach dem von Gott zugelassenem Tod erhalten sie den Lohn ihrer Mühen
Sind sie jedoch mit der Zulassung meines Willens schließlich von ihm getötet worden, erhalten sie den Lohn für ihre Mühen im Himmel. Dann fallen zwar die Blüten ihrer Lehre ab, weil ihre Stimme in der Welt bereits verstummt ist, aber in den Erwählten tritt die gute Frucht zutage. Diese verachten die Phrasen und die Wut der teuflischen List und sind wohlgefestigt in der Hoffnung auf das himmlische Erbe, wie auch Salonion auf den guten und redlichen Menschen verweist und spricht: Das Haus des Gerechten ist am dauerhaftesten und im Gewinn des Gottlosen liegt Beunruhigung (Spr. 15,6). Das ist so: Das sichere Haus, in dem es keinen Schmerz und kein Unglück gibt, ist der besondere Spiegel des göttlichen Auges im redlichen Menschen. In ihm sieht dieses Auge die Kraft seiner Wundertaten gleichsam im Herannahen eines tödlichen Schwertes. Doch in den Taten, die wie wachsende Früchte aus einem hochmütigen Herzen hervorgehen, das in seinen Eigenwilligkeiten Ruinen errichtet, wird eine gewisse Traurigkeit stecken, weil dieses stolze Herz nicht auf die Hoffnung vertraut, welche in himmlischer Sättigung erblüht.



Alle Glieder der Kirche werden durch den anmaßenden Übermut des Antichrist in Schrecken versetzt, der glaubt, er könne das Innerste des Himmels durchdringen
Daß du aber siehst, wie sich dieses unförmige Haupt mit so großem Getöse von seiner Stelle löst, daß die ganze erwähnte Frauengestalt in allen ihren Gliedern davon erzittert, bedeutet: Wenn der Sohn des Verderbens, der das Haupt der Bosheit ist, sich in heftigem arrogantem Hochmut aus der ihm anhaftenden Bosheit wie aus einem kleinen Irrtum erhebt, reißt er einen größeren Wahn an sich; er möchte sich nämlich über alle erhöhen, d. h., wenn seine Täuschungen ans Ende gelangt sind, wird die ganze Kirche in all ihren größeren und kleineren Kindern in großen Schrecken versetzt und erwartet seine wahnsinnige Anmaßung. Und es befindet sich eine Unmenge Kot um das Haupt; es erhebt sich daraus wie Über einen Berg und versucht zur Himmelshöhe aufzusteigen. Denn die so großen Listen der teuflischen Nachstellung, welche viel Unreinheit verursachen, stehen diesem Sohn der Bosheit bei, verleihen ihm die Flügel des Stolzes und erheben ihn zu solcher Anmaßung, daß er sogar glaubt, das Innerste des Himmels durchdringen zu können. Auf welche Weise? Wenn er nämlich den Willen des Teufels vollkommen erfüllt hat, so daß er nach dem gerechten Urteil Gottes keine Erlaubnis mehr zu seiner so großen Macht an Bosheit und Grausamkeit erhält, sammelt er seine ganze Horde und sagt denen, die an ihn glauben, er wolle in den Himmel auffahren. Doch wie der Teufel nicht wußte, daß der Gottessohn zur Erlösung der Seelen geboren werde, so ist auch diesem großen Übeltäter nicht bekannt, daß der kräftige Schlag der Hand Gottes über ihn kommt, wenn er sich in das todbringende Übel aller Übel einhüllt.



Die Macht Gottes vernichtet in sichtbarer Stärke gleichermaßen den Sohn des Verderbens wie den Teufel durch ewige Verdammnis
Und da ertönt plötzlich etwas wie ein Donnerschlag und trifft das Haupt mit solcher Wucht, daß es von diesem Berg herabstürzt und seinen Geist im Tod aushaucht. Denn die sich offenbarende Macht Gottes streckt den Sohn des Verderbens mit solcher Kraft seines Eifers nieder, daß er vom Hochmut, mit dem er sich gegen Gott erhoben hatte, durch den großen Fall seiner Anmaßung kopfüber herabstürzt und so im Tod ewiger Verdammnis seinen Lebensodem vollständig von sich gibt. Denn wie die Versuchungen meines Sohnes beendet wurden, als er bei der Versuchung dem Teufel befahl: 'Weiche Satan' und jener erschreckt floh, so werden auch diese Verfolgungen, die der Sohn der Bosheit über die Kirche bringt, in diesem meinem Eifer ihr Ende finden.



Höllischer Gestank und Dunst wird den Ort seiner Überheblichkeit erfüllen, damit die Getäuschten zurückweichen
Daher ergreift auch sogleich ein so übelriechender Dunst den ganzen Berg, und das Haupt wird darin von so großem Schmutz bedeckt, daß das dabeistehende Volk in größten Schrecken versetzt wird. Denn der so unreine und höllische Gestank wird den Ort seiner Überheblichkeit ganz erfüllen, an dem jener schlimme Verleumder einen solchen Schmutz ausspie, daß man sich nach gerechtem Urteil Gottes von da an weder an seinen Beginn noch an sein Ende erinnern kann. Jene Scharen sehen nämlich seine Leiche stumm auf die Erde hingestreckt und von großer Fäulnis erfüllt; sie erkennen, daß sie getäuscht sind und der Dunst bleibt noch etwas länger um diesen Berg herum. Denn jener Gestank, der den teuflischen Hochmut umgibt, erweist ihn als unrein, damit die von ihm verführten Menschen, welche den Gestank und jenen Schmutz wahrnehmen, ihren Irrtum meiden und zur Wahrheit zurückkehren. Denn als das anwesende Volk das sieht, wird es von großer Angst erfüllt; als sie das nämlich erblicken, überfällt sie größtes Entsetzen, so daß sie heulend und weinend in Klagen ausbrechen und bekennen, sie hätten sich schwer getäuscht.



Nach der Niederstreckung des Sohnes des Verderbens wird die Braut Christi vom Glanz. wunderbarer Schönheit strahlen, während die Irrenden zum Weg der Wahrheit zurückkehren
Und plötzlich erscheinen die Füße der erwähnten weiblichen Gestalt glänzend weiß und leuchten heller auf als der Glanz der Sonne. Das heißt: Die Stärke des Fundaments und die Stütze der Braut meines Sohnes wird den großen Glanz des Glaubens zeigen und jene Schönheit, die alle Anmut irdischer Herrlichkeit übertrifft, aufweisen, wenn der Sohn des Verderbens – wie schon gesagt wurde – niedergestreckt ist und viele der Verirrten zur Wahrheit zurückkehren.



Der Tag des Gerichts kann niemand als Gott kennen
Doch nach dem Fall des Gottlosen soll der sterbliche Mensch nicht zu erfahren suchen, wann bei der Auflösung der Welt der Jüngste Tag eintrifft, denn er kann ihn nicht kennen. Der Vater hat ihn nämlich in seinem verborgenen Geheimnis aufbewahrt. Bereitet euch also zum Gericht, o Menschen! Wie aber schon erwähnt wurde, wird der Sohn des Verderbens mit seinem Vater, dem Teufel, und mit all seinen Künsten in der Endzeit von meinem Sohn, dem stärksten Kämpfer, überwunden werden, wie auch die so starken Feinde des Samson, der sein Vorbild war, verworfen wurden, wie geschrieben steht.


Hildegard Maria

   

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Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
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