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  • 08.07.2012 09:34 - 8. Juli - Hl. Elisabeth von Portugal
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

8. Juli - Hl. Elisabeth von Portugal

"Mildreicher Gott, Du hast die heilige Königin Elisabeth zu andern erlesenen Gaben hin noch mit dem Vorzuge geziert, wütenden Kriegen Einhalt zu tun; gib uns auf ihre Fürsprache die Gande, in diesem sterblichen Leben den Frieden zu haben, um den wir flehentlich bitten, und hernach zu den ewigen Freuden zu gelangen. Durch unsern Herrn Jesus Christus ..."

(Kirchengebet am Fest der hl. Königin Elisabeth von Portugal)

Elisabeth (Isabel) von Portugal wurde wohl 1270 geboren als Tochter des aragonischen Königs Pedro bzw. Petrus III. des Großen (1276 - 1285, ab 1282 auch König von Sizilien) und seiner Gemahlin, der hl. Konstanze von Sizilien. Benannt wurde die Neugeborene nach ihrer Großmuhme, der hl. Elisabeth von Thüringen.

Bereits 1282 wurde Elisabeth mit dem portugiesischen Monarchen Diniz bzw. Dionysius dem Bauernkönig (1279 - 1325) verheiratet. Zwei Kinder wurden dem Ehepaar geboren: 1290 Konstanze und 1291 Alfons, der spätere portugiesische König Alfons IV. (1325 - 1357).

Diniz war keineswegs frei von Fehlern und dennoch ein guter Herrscher. Wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl förderte er die Landwirtschaft und bekam darum den Beinamen Bauernkönig. Mit der Errichtung von fünfzig Festungen trug er viel zur Sicherung des Landes gegen die mohammedanischen Mauren bei. Er schuf eine erste portugiesische Flotte, die Vorläuferin derjenigen der Entdecker des Seeweges nach Indien im 15. Jahrhundert.

Während des 13. Jahrhunderts war Portugal durch den Streit um die Laieninvestitur belastet worden. Diniz unterzeichnete 1289 ein Konkordat, durch das die Laieninvestitur bei der Ernennung zum Bischof ausgeschlossen wurde. Auch gelang es Diniz 1297, den Vertrag von Alcanizes mit Kastilien-Leon abzuschließen, durch das die Grenze zwischen beiden Reichen einvernehmlich festgelegt wurde; die hl. Elisabeth hatte wohl am Zustandekommen nicht nur dieses Vertrages einen großen Anteil. - Erwähnt sei, daß Diniz sich keineswegs durch eine Beteiligung an der Vernichtung des Templerordens bereicherte, sondern diesen in seinem Reich 1319 in den sog. Christusorden umwandelte und dadurch in veränderter Form erhielt.

Die hl. Elisabeth war eine vorbildliche Gemahlin und Königin. Sie unterstützte viele Kirchen und Klöster, sie stiftete Hospitäler sowie Einrichtungen für Bedürftige. Einen Großteil ihres beträchtlichen Besitzes gab sie für Notleidende hin. So weit ging ihre Liebe zu den Armen, daß sie ihr Gemahl sie verdächtigt haben soll, sie verschleudere das königliche Vermögen. Als die hl. Elisabeth von Portugal einst Brote für die Hungernden heimlich aus der Hofküche in ihrer Schürze nach draußen tragen wollte, wurde sie im Namen des Königs angehalten und mußte ihre Schürze öffnen. Da kamen lauter Rosen zum Vorschein, obwohl es tiefster Winter war.

Es wird auch erzählt, daß die hl. Elisabeth, die nicht nur für die eigenen Kinder sorgte, sondern auch für die von König Diniz im Ehebruch gezeugten, bei ihrem stets eifersüchtigen Gemahl von einem mißgünstigen Pagen verleumdet wurde: Ein anderer Page, der der Königin treu ergeben ihr bei der Sorge für die Armen half, sei in Wirklichkeit ihr Liebhaber. Daraufhin ließ König Diniz einem Kalkbrenner die Botschaft zusenden, er habe den Pagen, der zu ihm komme, unverzüglich zu töten, indem er ihn in seinen Ofen werfe. Der König sandte den Elisabeth treuen Pagen zu diesem Kalkbrenner hin, den verleumderischen aber hinterher, damit ihm berichtet werde. Der treue Page kam auf dem Wege zum Kalkbrenner an mehreren Kirchen vorbei und nahm in jeder an einer hl. Messe teil. Währenddessen war der Verleumder bereits beim Kalkbrenner angelangt und wurde von diesem umgebracht. Als dies bei Hofe bekannt wurde, sah der König ein, daß eine höhere Macht ihn davon abgehalten hatte, Unrecht zu tun. Nach dieser Begebenheit soll sich König Diniz von seinen Ausschweifungen wie seiner Eifersucht abgewandt haben, mit der er seine Gemahlin verfolgte, obwohl sie ihm treu war, während er zahlreiche Kinder außerhalb des Ehebettes zeugte.

Alfons IV., Diniz’ und Elisabeths Sohn, befürchtete aber, daß er zugunsten irgendeines Halbbruders von der Thronfolge ausgeschlossen werden sollte. Darum rüstete er gegen seinen Vater. Dieser verdächtigte seine Gemahlin, mit dem aufständischen Alfons zu konspirieren und schickte sie in die Verbannung. Die hl. Elisabeth aber floh von ihrem Verbannungsort und stellte sich zwischen die aufeinander zu marschierenden Heere. So kam es zur Versöhnung zwischen Diniz und Alfons.

Die hl. Elisabeth schlichtete auch den Streit zwischen ihrem Bruder Jakob II. dem Gerechten (1285 - 1292 König Siziliens, 1291 - 1327 König Aragons) und Ferdinand IV. (1295 - 1312), dem König von Kastilien und Leon, ihrem Schwager, der mit einer Schwester des Königs Diniz’ von Portugal verheiratet war.

Nach dem Tode von König Diniz 1325 lebte die hl. Elisabeth in dem von ihr selbst erbauten Klarissenkloster von Coimbra; die dortige Universität hatte ihr Gemahl gegründet. Die königliche Witwe unternahm zwei Wallfahrten nach Santiago de Compostela. Sie schlichtete auch den bewaffneten Streit zwischen ihrem Sohn Alfons IV. und zweien seiner Halbbrüder.

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die hl. Elisabeth als Terziarin des Franziskanerordens. Sie wohnte zu jener Zeit im Palast beim Kloster St. Clara zu Coimbra.

Nun hatte Alfons XI. der Rächer (1312 - 1350), der König von Kastilien-Leon, eine Tochter Alfons’ IV. geheiratet, und dieser warf seinem Eidam vor, die Gemahlin schlecht zu behandeln. Zugleich aber vernachlässigte Alfons’ Sohn Pedro, der spätere portugiesische König Pedro bzw. Petrus I. (1357 - 1367), seine Ehefrau, eine kastilische Prinzessin, indem er ihr eine Konkubine vorzog. So drohte Krieg zwischen Portugal und Kastilien-Leon auszubrechen. Die hl. Elisabeth machte sich noch einmal auf, um einen Streit zu schlichten. Sie begab sich dazu nach Estremoz und verhinderte den Krieg. Dort starb die Heilige am 4. Juli 1336.

An ihrem Grab in Coimbra geschahen viele Wunder.

Elisabeth wurde 1625 von Papst Urban VIII. heilig gesprochen.



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