Der Sinn des Leids “´…Den Geplagten rettet Gott durch seine Plage und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr. Auch dich entreißt er dem Rachen der Bedrängnis, in Weite stehst du, nicht in Enge, voll ist deine Tafel von fetten Speisen. Doch wenn du wie ein Frevler richtest, wird Recht und Gericht dich treffen. Zornglut verleite dich nicht beim Schicksalsschlag und reiches Lösegeld verführe dich nicht. Wird dein Schreien aus der Not dich führen und alle Anstrengungen voll Kraft? Sehne nicht die Nacht herbei, die Völker von ihrer Stätte vertreibt. Hüte dich und wende dich nicht zum Bösen! Denn darum wirst du durch Leid geprüft. …”
(Ijob 36,15-21)
Unser Herr Jesus spricht: “´Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. …”
(MT 5, 44-48)
Unser Herr Jesus spricht: “´Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. …”
(MT 5, 39-42)
„DAS WIRKEN EINES MITARBEITERS GOTTES unterscheidet sich vom Tun des Tätigen, des Vernünftigen oder auch des Gewalttäters oder Revolutionärs dadurch, dass es aus einem Menschen kommt, der mit ,ganzem Herzen, ganzer Seele und mit allen Kräften‘ um ein leises Wort gesammelt lebt. Wirken im Auftrag Gottes ist nicht einfach geplante, erfolgreiche Arbeit. Es geschieht vielmehr häufig gerade mitten im Scheitern wohl durchdachter Pläne. Denn die Gefahr ist, dass wir unsere Einfälle, unsere Ideen und Gedanken weitergeben statt des Willens und der Gedanken Gottes. Gott hat uns eine Aufgabe gestellt, und nun fangen wir an, mit aller Kraft, Hingabe und Phantasie zu wirken. Wir geben, was wir haben. Wir geben uns selbst. Und eben dies ist zu wenig. Eben darin sind wir nicht mehr Mitarbeiter Gottes. Mitarbeit mit Gott fängt damit an, dass wir den Kreuzweg mitgehen, dass wir ähnlich werden der Gestalt des leidenden Christus, damit, wie Paulus sagen würde, an uns und unserer Arbeit nicht unsere Gedanken und nicht unser guter Wille, sondern die schaffende Kraft des auferstandenen Christus sichtbar sei.“
(Jörg Zink)
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