Herzlich Willkommen, hier in diesem Forum....http://files.homepagemodules.de/b531466/avatar-4dbf9126-1.gif
  • 01.09.2012 10:23 - Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott

Homilie am 22. Sonntag im Jahreskreis
2. September 2012, Lesejahr B

L1: Dtn 4,1-2.6-8; L2: Jak 1,17-18.21b-22.27; Ev: Mk 7,1-8.14-15.21-23

Alle liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online



Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!



Der Tisch des Wortes Gottes ist an diesem Sonntag wieder reich gedeckt, und es wird nicht möglich sein, alles zugleich zu erwägen, was in den Lesungen und im Evangelium enthalten ist.

Betrachten wir daher gezielt einen Vers der zweiten Lesung aus dem Jakobusbrief (1,27). Dort heißt es: „Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin: für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind, und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren.“

Eine besondere Form des Gottesdienstes wird hier empfohlen. Dieser „reine und makellose Dienst vor Gott, dem Vater“ ist praktischer Natur und besteht in der Sorge für die Waisen und Witwen, „wenn sie in Not sind“. Die Erwähnung der „Waisen und Witwen“ findet sich oftmals in der Heiligen Schrift und steht für jene Gruppen von Menschen, die besonders schutzlos sind und so in der Gefahr sind, gesellschaftlich an den Rand gedrängt zu werden. Wenn ein Kind die Eltern verliert und Waise geworden ist, dann ist dies auch in der heutigen Zeit noch ein trauriges Schicksal. Damals war es auch für eine Frau ein besonders schweres Los, wenn sie Witwe geworden und so weitgehend schutz- und rechtlos war. Natürlich gilt es hier auch an alle Menschen anderen zu denken, die in unverschuldeter und vielleicht auch verschuldeter Not sind.

Es wird als besonderer Auftrag Gottes gesehen, solchen Menschen Unterstützung und Beistand anzubieten. Der Einsatz für den Mitmenschen in Not gehört von Anfang an zum Kerninhalt des Evangeliums; hier begegnet uns Christus, dem wir uns im Dienst am Nächsten zuwenden.

Und dann wird noch etwas angeführt, was zum vollkommenen Dienst Gottes gehört. Wir sollen uns „vor jeder Befleckung durch die Welt bewahren.“ Das klingt fürs erste eigenartig! Ist der Jakobusbrief weltfremd oder gar weltfeindlich? Ist das nicht eine ganz unrealistische Sichtweise? Wir können doch unmöglich aus der Welt auswandern, sondern sollen uns gerade in ihr bewähren, weil wir in ihr leben!

Unter „Welt“ wird im johanneischen Gedankengut und auch im Jakobusbrief nicht die Welt an sich verstanden, wie wir sie vorfinden. Es geht vielmehr um alle schlechten Einflüsse der Welt, vor denen wir uns bewahren sollen. Die Welt steht hier gleichbedeutend für alles Gottfeindliche und Gottwidrige. Was uns wegzieht von Gottes Liebe, ist in diesem Sinne „Welt“.

Wenn wir uns näher fragen, wie denn das möglich sei, sich vor der „Befleckung durch die Welt“ zu bewahren, dann gibt uns das Evangelium dieses Sonntags eine hilfreiche Antwort! Jesus erklärt nämlich den Leuten, dass nichts, was von außen in den Menschen hinein kommt, ihn unrein machen kann, sondern was aus dem Herzen des Menschen heraus kommt. Er nennt dann verschiedene schlimme Dinge, die es unbedingt zu meiden gilt, nämlich: „böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft.“ Wenn wir all dies meiden, dann bewahren wir uns im Sinne des Jakobusbriefes vor der „Befleckung durch die Welt“.

Dies ist mit der Gnade Gottes auch Menschen möglich, die mitten in Beruf und Familie stehen. Wir brauchen also den Aufgaben, die uns gestellt sind, nicht davonzulaufen, um heilig zu leben, sondern sollen uns ihnen mit Mut und Gottvertrauen stellen. Das Beispiel der Gottesmutter Maria zeigt uns ihren Dienst inmitten ihrer Familie und überall dort, wo sie gebraucht wurde, wenn Menschen in Not waren. Sie und ihr Bräutigam, der heilige Josef, zeigen uns, wie wir Gott im Alltag dienen können. Dann handeln wir nach dem Wort Gottes, das wir hören und aufnehmen. Es hat die Macht uns zu retten. Amen.



Beliebteste Blog-Artikel:

Melden Sie sich an, um die Kommentarfunktion zu nutzen
Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz