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  • 15.12.2012 00:47 - Das Buch Exodus Die Zehn Gebote Ex 20,1-17
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Das Buch Exodus

Die Zehn Gebote Ex 20,1-17


Zur Zählweise der Zehn Gebote
Die Zehn Gebote sind uns in zwei Fassungen überliefert, in Exodus 20,1-17 und in Deuteronomium 5,6-22. Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Einteilungen der Zehn Gebote entwickelt. In der katholischen Kirche ist folgende Zählweise gebräuchlich, auf die ich mich auch in meinen Texten beziehe. In meiner Auslegung verwende ich die Übersetzung der Zehn Gebote von Martin Buber.
1. Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht die Ehe brechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben über deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren.
10. Du sollst nicht das Hab und Gut deines Nächsten begehren.


Manchmal wird das zweite Gebot aufgeteilt in das Bilderverbot und das Verbot, den Namen Gottes zu verunehren. Auch verwende diese Aufteilung in meiner Auslegung. Dafür wird dann meist beim zehnten Gebot nicht zwischen dem Begehren der Frau des Nächsten und dem Begehren nach dem Besitz des Nächsten unterschieden. Gerade aber die Würde der Frau, die auch Jesus besonders herausstellt, erfordert es, dass sie nicht dem Besitz des Mannes zugeordnet wird.
Ich habe in meiner Auslegung die Gebote fünf bis zehn in drei Gruppen zusammengefasst: Das sechste und das neunte Gebot stehen unter dem Aspekt der Achtung vor Ehe und Familie als Raum des Lebens und der Partnerschaft, das fünfte und das achte Gebot schützen die körperliche und geistige Freiheit des Menschen und das siebte und zehnte Gebot sichern die Lebensgrundlage des Menschen.


Die zwei Tafeln
Man unterscheidet zwischen den zwei Tafeln der Gebote, die ersten drei Gebote beziehen sich auf das Verhältnis des Menschen zu Gott, die weiteren sieben auf das Verhältnis der Menschen untereinander. Vielleicht hat Jesus diese Zweiteilung im Blick, wenn er das ganze Gesetz zusammenfaßt in dem Hauptgebot der Liebe (Mk 12,30f):
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
An einer anderen Stelle heisst es, dass die Liebe die Erfüllung des Gesetzes ist (Röm 13,10). Daher darf man die Zehn Gebote nicht als Regeln sehen, die uns einschränken, sondern als eine Wegweisung, die uns hinführt zu immer größerer Liebe und zu einem Mehr an Leben.
Man darf aber die beiden Teile der Zehn Gebote nicht zu stark voneinander trennen. Gott ist ein Gott des Lebens und er will die Freiheit und das Leben des Menschen ermöglichen und schützen. Daher bildet das Anerkennen Gottes als Herrn des Lebens die Grundlage für ein Leben des Menschen in Freiheit, wie es die Gebote des zweiten Teils unter den Menschen sichern sollen. Andererseits kann aber auch keiner "als wackerer Bekenner des Glaubens an den einen, wahren Gott und Eiferer für reinen Gottesdienst auf die erste Tafel schwören und die zweite mit Füßen treten!" (Fridolin Stier)
Auch heute bejahen viele Menschen den Wert der Gebote, die sich auf das Miteinander der Menschen beziehen. Für sie kommt es vor allem darauf an, ein guter Mensch zu sein, und das zeige sich doch daran, wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Aber können wir die Gebote der zweiten Tafel in rechter Weise leben, wenn wir die der ersten Tafel missachten?
Die Eltern zu ehren ist eines der wichtigsten Gebote. Die Familie war und ist die Keimzelle unserer Gesellschaft. Wie können die Kinder in rechter Weise ihre Eltern ehren? Wie steht es in der Zeit von Renten- und Sozialversicherung um die Sorge um unsere alten Menschen?
Morden, Stehlen, Falschaussage gelten auch nach heutigem Recht als strafwürdige Delikte. Doch fängt nicht das Fehlverhalten schon viel früher an? Wenn wir anderen nicht verzeihen können, töten wir die Beziehung zu ihnen in unserem Herzen. Profitgier nimmt anderen das weg, was ihnen eigentlich zustehen würde. Schon ein scheinbar harmloser Spott kann das Ansehen eines Menschen schädigen.
Wie steht es mit dem Ehebruch? Dem Begehren nach der Frau eines anderen? An welchem Tag liefert uns das Fernsehen keine Bilder davon, dass so etwas heutzutage eigentlich "ganz normal" ist? Wie beeinflußt das unser Denken?
Wie steht es heute um das Begehren nach dem Hab und Gut anderer Menschen? Dreht sich nicht alles um das Geld? Statussymbole sind wichtig, die Menschen wollen zeigen, was sie haben. Wer nicht mitmacht, wird schnell zum Außenseiter. Fragen wir uns auch einmal, um welchen Preis viele Billigprodukte in unseren Läden produziert werden und wo wir auf Kosten der Armen leben, auch wenn sie weit weg sind.
Wie aber sieht es nun aber dem ersten Teil der Zehn Gebote aus, die fordern, Gott an erste Stelle zu setzen und ihn zum Herrn meines Lebens zu machen? Warum verlangt Gott so eifersüchtig danach, dass das Volk neben ihm keine anderen Götter haben soll, sich kein Gottesbild machen darf und den Namen Gottes ehren soll?
Gott will, dass wir ihm allein vertrauen und uns nicht an Mächte binden, die uns von ihm trennen. Nur in der Gotteskindschaft bleibt der Mensch frei. Auch heute gibt es Menschen, die sich in Gottesbilder begeben, die abhängig machen, die Ideologien folgen und gefangen sind von Süchten. Woran hänge ich mein Herz?
Gott will das Gute für den Menschen. Gott hat etwas für sein Volk getan. Er hat es aus der Sklaverei in Ägypten befreit, das ist das entscheidende Ereignis in der Geschichte Israels. Für uns können wir heute sagen, dass Gott uns durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes das Leben neu gebracht hat.
Gott ist für uns da, das besagt sein Name. Gott will, dass ich glücklich werde. Kann ich mir vorstellen, mein Glück auf dem Weg mit Gott zu finden?


Gottes Kraft in der Schwachheit

Jesu Auslegung der Zehn Gebote in der Bergpredigt wird nur verständlich, wenn wir dem Weg folgen, den er selbst gegangen ist. "Jesus ist nicht als der mächtige Befreier aufgetreten, als Sozialreformer und Weltherrscher, sondern ohne Einfluss, ohne Lobby, ohne Soldaten." (Klaus Berger) Damit hat er die Machtverhältnisse umgekehrt. Nicht das, was bei Menschen als stark, edel, reich, weise und mächtig gilt, ist vor Gott das Entscheidende. Wer Jesus nachfolgt, muss wie er den Weg nach unten gehen, sich nicht an irdischen Besitz und Einfluss klammern, sondern vor der Welt als schwach und schutzlos erscheinen.
Gerade diese scheinbare Schwäche Gottes aber, deren Tiefpunkt der Tod Jesu am Kreuz darstellt, lässt am Ostermorgen in der Auferstehung Jesu Gottes Kraft auf ungeahnte Weise deutlich werden. Was aus menschlichen Augen als Niederlage galt, wird zum größten Triumph.
Diese scheinbare Schwäche, die sich in unbeschreibliche Stärke verwandelt, kann jeder erfahren, der Jesus auf seinem Weg folgt. Wer sich nicht auf menschliche Macht verlässt, dem kann Gott eine ganz andere Kraft und einen ganz anderen Schutz schenken, die über das hinaus gehen, was Menschen vermögen. Wer bereit ist, auf irdischen Besitz zu verzichten, dem kann Gott einen ganz anderen Reichtum schenken, der viel mehr wert ist als alles Geld der Welt.
Uns Menschen fällt es schwer, diesen Weg zu gehen. Auch das Evangelium liefert uns Beispiele von Menschen, die Jesu Ruf nicht folgen konnten. Der reiche Jüngling beispielsweise brachte es nicht fertig, auf seinen Besitz zu verzichten, obwohl ihm Jesus ganz andere Schätze geboten hätte. Doch das, was wir mit Augen sehen und mit Händen greifen können, ist uns oft wichtiger als das, was wir nur in unserem Herzen erfahren.
Paulus will uns Mut machen, uns nicht davor zu fürchten, um der Nachfolge Jesu willen als schwach und gering vor der Welt zu erscheinen. Im Vertrauen auf Gottes Kraft dürfen wir so immer wieder die Wunder seiner Macht erleben.
Ex 20, 1-17

Die Zehn Gebote nach der Einheitsübersetzung:

In jenen Tagen sprach Gott auf dem Berg Sinai alle diese Worte:
Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinem Stadtbereich Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Mond gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.
Du sollst nicht morden.
Du sollst nicht die Ehe brechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
http://www.bibleworld.de/AT/Exodus/Ex_20_1.htm



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