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  • 22.12.2012 10:45 - Das Tor des Glaubens
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

Das Tor des Glaubens

Homilie am 4. Adventsonntag
23. Dezember 2012, Lesejahr C

L1: Mi 5,1-4a; L2: Hebr 10,5-10; Ev: Lk 1,39-45


Alle liturgischen Texte finden Sie im Schott-Messbuch online



Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!



Mit dem 4. Adventsonntag gehen wir fast unmittelbar auf das Weihnachtsfest zu: nur zwei Tage trennen uns noch vom Hochfest der Geburt Christi (25.12.)!

Im Evangelium nach Lukas besucht Maria ihre Verwandte Elisabeth. Es begegnen einander zwei Frauen, die jeweils ein Kind unter ihrem Herzen tragen. Die Jungfrau Maria hat ihren Sohn Jesus vom Heiligen Geist empfangen. Elisabeth ist schon hohen Alters und galt als unfruchtbar. Dennoch hat es Gott auf wunderbare Weise bewirkt, dass sie von ihrem Mann Zacharias schwanger geworden ist. Ihr Kind wird Johannes heißen und dem Herrn vorangehen.

Es sind zwei Frauen in freudiger Erwartung, die sich zu freundschaftlicher Begegnung treffen. Eine jede weiß um das Geheimnis und die Hoffnung der anderen: Maria war vom Engel darüber unterrichtet worden, dass ihre Verwandte Elisabeth nun schon im sechsten Monat ihrer Schwangerschaft sei. Dies war eine Bestätigung des Wirkens Gottes; denn: „Bei Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37). Und umgekehrt wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erleuchtet, sodass sie beim Besuch ihrer jungen Verwandten Maria voll Freude und Ergriffenheit ausrief: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lk 1,43).

Elisabeth sieht tiefer als andere Menschen. Sie nimmt das Wunder wahr, das sich an Maria ereignet hat. Maria wird begrüßt als „Mutter des Herrn“. Der Ausdruck „Herr“ ist im biblischen Sprachgebrauch reserviert für Gott, da die frommen Juden den Gottesnamen „Jahwe“ nicht auszusprechen wagten. Im griechischen Urtext des Neuen Testaments lautet das Wort dafür „kyrios“, eben „der Herr“.

Elisabeth erkennt also im Kind, das Maria unter ihrem Herzen tragen darf, bereits den Erlöser und Herrn. Sie begrüßt Maria sinngemäß als Gottesmutter. Es überrascht nicht, wenn Elisabeth ihren Lobpreis gegenüber Maria und ihrem noch nicht geborenen Kind einleitet mit den Worten: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“

Denn einzigartig ist der Segen, den Gott dieser Frau erwiesen hat. Das Wort „gesegnet“ bedeutet im biblischen Sprachgebrauch auch dasselbe wie „gepriesen“. Also wird zugleich Maria gepriesen – mehr als alle anderen Frauen – und ebenso ihr Kind! Maria selber, die demütige Magd des Herrn, hört sich dies an, leitet aber den Lobpreis weiter an Gott, indem sie dem Herrn die Ehre gibt: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“

Gott konnte nur deshalb dieses Große an Maria bewirken, weil sie „geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“, wie es Elisabeth formuliert. Und so ist Maria wahrhaft „selig“!

Auf den Glauben kommt es an: damals für Maria und auch für Elisabeth, heute auch für uns. Im Glauben öffnen wir uns für Gottes Wirken, für seinen Plan der Liebe. Im Glauben werden menschliche Grenzen akzeptiert und zugleich überschritten. Der Glaube ist wie ein Tor in eine neue Wirklichkeit; Papst Benedikt XVI. nennt sein Apostolisches Schreiben zum „Jahre des Glaubens“ ja „porta fidei“ – „die Tür des Glaubens“.

Die adventliche Botschaft dieses Sonntags lautet: Wer heute glaubt, darf morgen schauen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben! Es ist unsagbar groß; dann wird den Hirten von den Engeln eine nie enden wollende Freude über die Geburt des Herrn verkündet.

Amen.



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